• Im "Volkslautsprecher"-Thread bin ich ehrlich gesagt etwas enttäuscht über die ausbleibende Resonanz...


    Gruß Frank


    Hallo Frank,


    ich denke, für die meisten hier im Forum war die Idee einfach zu "skuril"! Da hier immer wieder der Vergleich mit den Autos angebracht wurde, will ich es ´mal so formulieren:


    Das beste Beispiel wäre hier die alte Corvette - eines meiner Lieblingsautos! Den Insidern ist bekannt, dass die Karosserie (Kunststoff) der Vette aus den 50ern ein Problem mit Rissen hat. In dem "Volkslautsprecher"-Thread würden wir diesem Klassiker ein neues Kleidchen verpassen, um in den Genuss der alten Technik zu gelangen. Normalerweise gehen die Fans von Oldtimern ja den umgekehrten Weg. Um das Fahrzeug alltagstauglich zu machen, bekommt der Old- oder Youngtimer eine Einspritzung, ein anderes Getriebe etc. Das äußere Erscheinungsbild soll ja erhalten bleiben.


    Wie Du schon erwähnt hast, ist es wahnsinnig schwierig, eine gut erhaltene CL 190 zu bekommen. Tja, warum eigentlich? Ich denke, dass nun viele Musikhörer mittlerweile erkannt haben, dass diese Lautsprecher-Generation die Musik ohne größe Effekt-Hascherei reproduziert. Diese Lautsprecher sind wenig spektakulär und wirken im Vergleich zu anderen Lautsprechern bei einem Vergleich meist "farblos".


    Damals war die Zeit reif und es war schick, sich diese kleinen Mini-Kühlschränke vom Format einer Magnat All Ribbon 10 ins Wohnzimmer zu stellen. Was diese Dinger auch auszeichnete, dass sie noch richtige Mitteltöner besaßen. Da es sich meist um große geschlossene Systeme handelte, "schüttelten" diese LS die Musik ganz locker aus dem Ärmel. Keine 2 1/2 Wege Säulen, bei denen man jeden Moment Angst hat, dass einem gleich die Membranen um die Ohren fliegen. Wie lautet der Spruch noch? Hubraum ist durch nicht zu ersetzen, als ....


    Ich würde auch niemals behaupten, dass früher alles besser gewesen wäre. Früher fuhr ich nur Benelli-Motorräder - von der 125 2 C bis zur 750 sei. Würde man heute ein Motorrad mit 6 Zylindern und dieser Bereifung verkaufen, würde man den Ingenieur vermutlich einsperren. Und trotzdem machten die Dinger alle einen "Heidenspaß". Meine heutige Suzi benötigt keinen Blick mehr auf den Benzinhahn, denn dies besorgt automatisch der Underdruck, dass Benzin fließt. Meine letzte Benelli hatte sogar 2 Benzinhähne... Die Zünding ist mittlerweile elektronisch - nix mehr mit Unterbrecherkontakten. Die Heppenheimerin ist eben "weichgespült", dafür fährt sie aber auch eine Tour durch Österreich, Slowenien, Kroatien und Italien, ohne dass die Kette gespannt werden muss.


    Oder wenn ich nur einmal meine PC-Lautsprecher zum Vergleich heranziehe (Logitech Z 2300), dann bin ich jedesmal überrascht, was man heute für € 119,- auf die Beine stellen kann. Sicher ist diese Kombination für einen Klassik-Liebhaber keine Alternative, aber dieses System macht schon ordentlich Druck.


    Auch die hier schon öfters erwähnte Piano-Craft bietet ein hervorragendes Preis-/Leistungsverhältnis. Allerdings kenne ich niemanden, der mit ihr richtig glücklich wurde. Man ist anfangs total begeistert, was man für diesen Preis an Gegenwert bekommt. Hat man diesbezüglich erst einmal "Blut geleckt", will man den Sound immer weiter verbessern. Dann folgt der Subwoofer...aber dann ist auch schon Ende. Also kommt man doch wieder auf Einzelbausteine zurück, da man je nach Geldbeutel gegen bessere Systeme tauschen kann...


    ...bessere Systeme? Auch ich bin diesen Marketing-Strategen oft genug zum Opfer gefallen. Immer wieder war ich der Meinung, dass jedes neue Gerät eine Verbesserung darstellen müsse.


    Eine meiner Fehlentscheidungen:


    Vom Denon PMA 1060 (DM 999,-) über den Denon PMA 1080 (DM 1.099,-) zum Yamaha AX 1070 (DM 1.599,-). Ich ärgere mich noch heute, dass ich mich auch aufgrund der Testberichte habe verleiten lassen, jede Neuerung mit zu machen. Hätte ich nur ´mal meinen 1060er behalten, denn der war richtig gut.


    Ein weiterer Punkt, der hier immer wieder angesprochen wird, ist das Preis-/Leistungsverhältnis. Heutzutage bekomme man MEHR HIFI als früher. Dieser Meinung nach stimme ich nur bedingt zu. Wie schon öfters erwähnt, hat sicherlich auch die Fachpresse dazu beigetragen, dass z.B. "Loudness" als Teufelszeug betitelt wurd. Auch der aktuelle Test einer bekannten Fachzeitschrift verteufelt die neue Loudness-Schaltung der neuen Denon-Generation. Ich kann das nicht nachvollziehen - wen es stört, der soll es doch abschalten. Deshalb - würde man heutzutage einen CV 1700 produzieren wollen, befände man sich preislich sicherlich im Lager von Accuphase. Einen Amp, der MC, MM, Loudness, 2 Tape-Eingänge besitzt...ich denke, da kann man lange suchen, wenn man überhaupt einen findet.


    Dass die heutigen Geräte billiger sind, hat ja auch damit zu tun, dass ja fast alles über die sogenannte MENÜ-Steuerung verläuft. Klar, richtige Potis, Schalter usw. kosten Geld. Dafür verlieren Sie auch bei einem eventuellen Stromausfall auch nicht Ihre Einstellungen. Wer wie ich einen AVR-Receiver der harman kardon-Serie x.000 besitzt, dem ist bekannt, dass der Ausfall des Speicher-Kondensators den anfangs günstigen Einkaufspreis später wieder normalisiert (laut den Foren eine bekanne Schwachstelle).


    Aber gut - kommen wir nochmals auf die Lautsprecher zurück. Die aktuelle Form (Gehäuse) wird eben durch die Marketingabteilung bestimmt und deshalb gibt es eben vorwiegend diese schlanken Säulen. Die Elektroniker müssen aus dieser Form hinterher irgendetwas zaubern und versehen eben die Chassis mit wahnsinnigen Antrieben und können das Thema Bassreflex auch nicht umgehen.


    Vielleicht kommt natürlich auch noch hinzu, das wir mit diesen Lautsprechern aufgewachsen sind und diesen "Sound" noch irgendwie im Ohr haben! Aber wie schon erwähnt - die Mehrheit erwartet eben diesen "Rumms-Effekt", auch wenn der Lautsprecher nach längerem Hören nervig und aufdringlich klingt. Dies zeigt mir auch immer, wenn Audio seine 1,5 Mio-Anlagen präsentiert, und die Hörer nachher zum Besten geben, dass sie enttäuscht wären, da man "Spektakuläres" erwartet hätte.


    Grüßle


    Hannes

    Sende "Penner" an die 110 und lerne tolle Typen aus Deiner Umgebung kennen!

    3 Mal editiert, zuletzt von CS 505-4 ()

  • Nabend Jungs.


    Mal so eine Frage: Warum gibts noch Firmen wie Yamaha??


    Weil sie es immer verstehen, mit jeder neuen Gerätelinie/-generation der eierlegenden Wollmilchsau ein stück näher zu kommen, damit eben diese Geräte bei der Hifi-Klientel ankommen und man "immer bessere" Geräte kauft!


    Ich war heute im Kino und habe mit Sohn und Frau "Iceage 3" in 3d gesehen.
    Optisch wars ein Hammer und das Geld jeden Cent wert. :thumbup:
    Akustisch wars - ehem - gewöhnungsbedürftig. :wacko:
    Bass und die Effektlautsprecher hatten einen 100%tig hervorragenden Klang, aber der Centerlautsprecher war entweder total falsch abgestimmt, oder es sollte so sein.
    Die Stimmen waren quäkig, ein Hinweis auf total überzogenen Pegel im Stimmenbereich. X(
    Sicher, effektmässig wars eine Wucht und darauf kommts ja auch beim Filmesehen an. :D
    Aber mit gutem Klang hatte das Ganze nichts zu tun.
    Heute wird den Menschen vorgegaukelt, man müsse um Filme sehen und geniessen zu können eine x.1-Anlage haben.
    Wenn sie denn mal sowas im Wohnzimmer stehen haben, hören sie auch Musik über die teure Multikanalanlage.
    Leider sind die erschwinglichen Geräte nicht unbedingt auf guten Klang der Frontkanäle abgestimmt, sondern eher auf Impulsfestigkeit und "Druck". :huh:
    Die meisten als Frontlautsprecher konstruierten Säulchen sind auch wirklich impulsstark und knackig, kommen aber aufgrund ihrer Bauweise nicht ohne einen Subwoofer aus.
    Boxen aus den 1970ern und den ersten Jahren der 1980er wurden nicht auf solche Parameter hin abgestimmt, sondern auf das möglichst naturgetreue Wiedergeben klassischer Musik mit einem Touch von klanglicher "Wärme". :love:
    Man sollte die Augen schliessen und die Musik geniessen, sich dabei entspannen. :rolleyes:


    Warum höre ich Musik? - Um mich zu entspannen und um etwas "Schönes" zu haben, nicht um herauszuhören, mit welchem Stock die Triangel in der Mitte nun angeschlagen wurde.


    Ich will jetzt nicht sagen, dass man nicht auch heute noch gut klingende x.1-Systeme zustande brächte, sondern eher zum Verständnis, warum wir fast nur noch schlanke "Säulchen" kaufen können mit dicken Subs und den passenden Effektlautsprechern. Es ist halt Trend geworden. :S
    Als damals Dolby 5.1 rauskam, habe ich mir auch einen DSP von Yamaha gekauft und meine bestehenden Lautsprecher um zwei Effekt- und einen Centerlautsprecher erweitert (Eigenbau). Gehört habe ich damit aber nur so 15-20 Stunden, der Rest der Zeit war der DSP aus und es liefen nur meine Lautsprecher mit dem normalen Verstärker. :rolleyes:


    Sicher gehen wir mit diesem Thread einen Weg, der so ziemlich anders ist als üblich.
    Wir sehen die vielen vergeigten Gehäuse, die aber so gut klingen, dass sie ein neues Kleidchen bekommen sollen oder stellen aus Resten ebensolche Lautsprecher her.
    Ob das verrückt ist? - Vielleicht ja, aber wir schaffen aus dem, was übrig ist, etwas Neues und halten so die 1970er und 1980er hoch und in Ehren.


    Sollte hier zu viel Voodoo geschrieben worden sein, so bitte ich, dies zu Entschuldigen! :thumbup:


    In diesem Sinne
    Euer
    Markus

    Gruß
    Markus

  • ... ist, dass man wirklich nur die Körbe und die Magneten bräuchte - alles andere lässt sich für relativ kleines Geld nachfertigen, vor allem auch deshalb,weil bei den Lautsprechern in den siebzigern keine High-Tech-Experimente wie Ferrofluide, Flachdrahtspulen etc. zu finden waren. Die heute so raren Konuslautsprecher von Heco wurden unter der Hecomp-Selbstbaulinie zu hunderttausenden billig unters Volk gehauen, und sind wahrscheinlich wegen Sickenfraß alle auf den Müll gewandert.


    Nachdem ich mich mit mehreren LS-Experten ausgetauscht habe, scheint das zentrale Nachfertigungsproblem die Neuanfertigung der Pressformen für die Lautsprecherkörbe zu sein. Ich habe keinerlei Vorstellung, was so eine Form zum Tiefziehen von dickerem Blech kosten würde, oder ob es bei diesen Low-tech-Systemen eine ernsthafte Auswirkung auf den Klang hätte, wenn man die Körbe aus Kunststoff fertigen würde.


    Ein Problem mit dem tollen Vintage-HiFi sehe ich aber schon jetzt - mit zwei CL190 ist das Wohnzimmer schon ziemlich zugestellt, wo ich die Quadro-Anlage mit vier CL190 nach Fertigstellung aufbaue und betreibe, dass weiß ich noch nicht, ich habe auch noch keine Idee und, ehrlich gesagt, ich verdränge das Thema im Moment. So sehr einem die Säulen von heute auch missfallen mögen - der Normalfall ist leider, dass man in einem Raum zuerst mal wohnt, und das Musikhören erst an zweiter Stelle kommt. Die Satelliten- und Säulensysteme sind sicher auch deshalb so poulär geworden, weil sie fast immer die einzige praktikable Möglichkeit darstellen, in einem normalen Wohnzimmer eine Surround-Anlage aufzubauen - da mögen die alten Kisten noch so gut klingen.


    Ein guter Kompromiss aus den siebzigern ist übrigens die Verwendung von zwei kleinen Bässen statt einem großen. Ich habe hier gerade zwei Braun Aktivboxen LV720 stehen, die bei ähnlicher Charakteristik eindeutig besser klingen als die CL190 von Dual. Die Lösung mit zwei kleinen Bässen macht die Boxen nicht nur kleiner (bzw. unabhängiger von einer bestimmten Bauform), die kleinen Lautsprecher vereinen große Membranfläche für tiefe Frequenzen mit kleinen Einzelmassen für gutes Impulsverhalten. Hochwertige Säulenlautsprecher führen dieses Konzept im Prinzip fort, indem sie noch mehr noch kleinere Chassis einsetzen.


    Und irgendwann ist man dann bei dem Prinzip angekommen, das bei vielen Kugellautsprechern und den berühmten Bose 901 angewendet wird. Auch wenn viele Leser jetzt würgen müssen, wenn sie den Namen Bose hören - der Klang einer alten 901 hat schon was, ganz im Gegensatz zu dem, was heute unter dem Namen Bose unterwegs ist.


    Gruß Frank

  • Der Thread ist zwar schon alt.


    Aber da ich 2 Stk cl190 habe......... und zwar die ältere mit fliegender Verdrahtung und die MK2 mit der Platinenweiche...


    Jedenfalls sind die Sicken eines TT (der andere aus der MK2-Version hat Gummi) und der vier TMT zerbröselt.
    Weiß jemand von euch, welchen Schalldruck (db/W/m) der Tieftöner und der Tiefmitteltöner haben? Damit und mit passenden Abmessungen sollte man doch einen halbwegs brauchbaren Ersatz bekommen....


    Wie sieht es eigentlich mit den Kalotten HT und MT aus? Altert bei denen auch etwas?


    thx

  • hallo


    ich wollte was zur Weiche beisteuern:


    es wäre möglich die Weiche fertigen zu lassen, wenn der Original-Plan mit allen Werten vorhanden ist.


    Eine Kleinserie auflegen, Platinen entwerfen und fräsen lassen, bestücken und dann mit einer original Weiche vergleichen, messtechnich.Z.B. IT in Kerpen machen sowas, die haben auch tausende platinen- layouts von früher produzierten Boxen gemacht.


    Gruss

  • Der Originalweichen-Schaltplan liegt in den Dokumenten vor, die am Anfang genannt werden
    http://wega.we.funpic.de/cl122s/_tn_122-10.jpg


    Wobei das der Plan für die CL190 MKII ist. Bei der ersten Serie soll angeblich statt des einen 30 µF-Elkos einer mit 16 µF zum Einsatz kommen. Ich möchte hier auf folgende Seite verweisen, wo die CL190 restauriert wurde (die MK-I): http://www.infinite-power.de/z-dcl190.htm (viele Bilder und Hinweise)


    Ich sehe 3 Möglichkeiten (wenn man bereits eine CL 190 hat)



    1. Man versucht neue Ersatz-LS (Tief- und Tief-Mittel)zu bekommen, die von den Abmessungen und Wirkungsgrad her passen.
    2. Man läßt die vorhandenen mit der zerbröselten Sicke reconen - hat hier wer Empfehlungen, welche Firma das wirklich gut kann?
    3. Man ersetzt alle Lautsprecher durch ein Set von neuen, die aufeinander vom Wirkungsgrad her abgestimmt sind und die in die Montageöffnungen passen - sollte ja möglich sein bei Trennfrequenzen von 200/800/6000 Hz was Passendes zu finden. Damit könnte man eine passable und wirkungstärkere Box um relativ wenig Geld bekommen, die aber wohl weniger frequenzlinear sein wird.


    Ein Originalnachbau ohne vorhandene (defekte) CL 190 erscheint mir nicht wahnsinnig sinnvoll. Da kann man wirklich einfacher zu einer ebenso guten LS-Box kommen, egal ob Systembausatz oder Fertigbox.

  • das Problem ist einen passenden Tieftöner zu finden, alle anderen Teile , incl. Weichenbauteilen,lassen sich durch neue Teile ersetzen.
    z.B ein TC300 Heco für 70L Volumen ,geschlossen war so ein Kandidat. Nur leider, gibts sowas nicht mehr in Neu, weil die Mode hat sich zu Bassreflex hin geändert.

  • Hallo zusammen,


    ich habe hier noch 2 Paar Heco LS, einmal die HE 50 und die PH 8400.
    Sollte da was passen? Die stehen gerade in den Kleinanzeigen.. 8)
    Auch eine einzelne 150er habe ich noch, da bin ich bei Ebxx gelinkt worden. X(
    (stand ja nix von einem Paar in der Anzeige. :D
    Bei Interesse schickt mir `ne PM mit Preisvorstellung.


    Grüße Jens

    liebt die ollen Automaten

  • Hi zusammen,


    per Zufall hab ich das Board hier gefunden und da ich sehr viel Erfahrung mit dem Reconen von Lautsprechern habe, kann ich dir die 4 Mitteltöner und den Tieftöner wieder fertig machen.


    An Ersatzlautsprechern ist nicht heranzukommen. Heco wurde mehrmals verkauft und so einfach kann man andere Lautsprecher nicht dafür nehmen. Da passen die Parameter nicht ...

  • Eine Electrovoice ist doch meist eine große PA-Box. Dass die ein anderes Kaliber an Tieftöner hat, ist nicht verwunderlich.
    Die CL190 ist nicht primär zum Krachmachen geeignet, sondern für klassische Musik. Wenn ich laut und gut will, kauf ich mir eine aktive K+H O410 (am besten mit Digitaleingang), die kostet aber als Paar soviel wie ein halber Kleinwagen :)


    ISOPROOF
    Ich habe gerade ein paar Sickenspezialisten angeschrieben. Machst du das privat oder gewerblich?


    Was ich mich aber immer frage, wieso man nicht die Visaton w130s oder sc13 als Ersatz für die MTT nehmen kann. Sind sicher bessere LS und kosten auch nicht mehr als das Sicken-Erneuern. Die SC13 macht einen ähnlich unscheinbaren Eindruck wie der Heco MTT, passt von den Maßen und müßte mit ihren 87dB/W/m auch vom Wirkungsgrad passen.....
    Was würde sich denn wirklich ändern? Eventuell wäre der obere Bassbereich dann etwas kräftiger, wenn ihr Wirkungsgrad etwas höher ist (geringer wird er nicht sein). Wenn ich sie im Zimmer umstelle, ändert das wahrscheinlich mehr am Frequenzverlauf.


    Was mich noch irritiert: ich habe mir neue bipolare Elkos für die Weiche bestellt. Doch die scheinen inzwischen sehr geschrumpft zu sein. Selbst der 60 uF/100V/35Vac ist nur mehr 1cm im Durchmesser x 3cm. Früher waren die 1,4x3,6cm, das ist das 2,6-fache Volumen, die Visaton (glatt) Elkos sind noch größer. Wie kann so ein winziger ELKO die Verlustwärme einer (prinzipiell) mit 70W belastbaren Weiche abführen bzw. den Strom ausreichend verlustfrei durchleiten? Irgendwie erscheint mir das seltsam.

  • Hallo,
    schaut mal unter http://www.foamsicken.de , das ist ein Vertrieb in Holland, die verkaufen u.A. Reparatursets für Schaumstoffsicken. Ich habe für einen Kollegen schon mehrere Sets bestellt und er beherrscht es jetzt ganz gut und hat schon acht Chassis repariert. Deutsche Anleitung, Seite ist auf Deutsch.
    Es gibt dort auch Gummisicken, die man evtl. alternativ verwenden kann.


    Gruß,
    Chris

    Seit neuester Zeit im Einsatz:
    1229 an NAD PP2 (beides wegen drei Jahre altem Sohn, der offensichtlich nach seinem Vater kommt und Autos auf dem Plattenteller fahren läßt, erstmal in Sicherheit gebracht), gefolgt von DUAL (Rotel) CV5650 an Teufel Ultima 120. Auch ein nettes, nicht zu verachtendes Dreamteam mit ordentlich Hoch- und Tiefgang, unterstützt durch NEUZUGANG DUAL CD 5150rc, ausgerüstet mit OPA 2604 (Burr-Brown).


  • Wie kann so ein winziger ELKO die Verlustwärme einer (prinzipiell) mit 70W belastbaren Weiche abführen bzw. den Strom ausreichend verlustfrei durchleiten? Irgendwie erscheint mir das seltsam.


    Hallo c.r.


    die Elkos werden sicher nicht warm oder heiß, es sei denn durch die Abwärme von anderen Bauteilen oder daneben liegenden Widerständen, die werden nämlich warm.
    Der Elko läßt in der Frequenzweiche nur eine gewisse Menge Wechselstrom (nichts anderes ist ja das Ausgangssignal eines Verstärkers) durch, und nur in einem gewissen Frequenzbereich.
    Ein Elko vor dem Hochtöner läßt nur die hohen Frequenzen durch, läßt tiefe Bassfrequenzen aber nicht durch, das würde der Hochtöner auch nicht mitmachen, den er kann ja kaum auslenken und würde durchbrennen.


    Gruß,
    Chris

    Seit neuester Zeit im Einsatz:
    1229 an NAD PP2 (beides wegen drei Jahre altem Sohn, der offensichtlich nach seinem Vater kommt und Autos auf dem Plattenteller fahren läßt, erstmal in Sicherheit gebracht), gefolgt von DUAL (Rotel) CV5650 an Teufel Ultima 120. Auch ein nettes, nicht zu verachtendes Dreamteam mit ordentlich Hoch- und Tiefgang, unterstützt durch NEUZUGANG DUAL CD 5150rc, ausgerüstet mit OPA 2604 (Burr-Brown).


  • Hallo Zusammen,


    Ich habe zwei CL190 der MK1 Version, also mit fliegendverdrahteter Freq.weiche.
    Alle Systeme funktionieren. Aber im Vergleich zu anderen Lautsprechern, bspw. Canton GLE70,
    fällt mir auf, dass die Mitten eher schwach rüber kommen.
    Jetzt kam mir der Gedanke, dass evtl. die Tief- Mitteltöner bei einer Reparatur falsch angeschlossen wurden.
    Die Sichtkontrolle ergab, dass beide parallel geschaltet sind und polrichtig an die Weiche gehen.
    Es gibt aber auch Schaltungen, in denen aufgrund von Phasendrehungen durch die Weiche die LS polvertauscht angeschlossen werden müssen.


    Könnte das die Ursache sein für die schwache Mittenwiedergabe sein ?
    Hat jemand evtl. einen Schaltplan mit Angaben zur Polung der Systeme ?
    Vielen Dank im Voraus für eine Antwort !


    LG an alle
    Dualfuzzi

    2 Mal editiert, zuletzt von Dualfuzzi ()

  • Der Schaltplan wurde bereits auf der vornagehenden Seite verlinkt, hier nochmals: http://dual.pytalhost.eu/cl116s/116-14.jpg


    Meiner Meinung sind folgende Lautsprecher recht ähnlich zu den Heco TMC 134 (8 Ohm) (das sind die verbauten Tiefmittel)
    Visaton WS 13W (8 Ohm) mit 86dB/m/W. Sie müßten auch hineinpassen und sind geschenkt (17 Euro, das kostet schon eine neue Sicke im Versand).
    Schalldruck (dB/W/m) sollte in etwa passen. Wenn es jetzt im Bereich 250 bis 800 Hz zu einer leichten Abweichung im Frequenzgang käme, wen stört das wirklich? Schaut euch mal den zerklüfteten Frequenzgang im Test der HiFi-Stereophonie an (auch im obigen Link).
    Zudem gibt es von der CL190 drei Versionen: alle mit Schaumstoff, Tieftöner mit Gummi, Tief und Tiefmittel mit Gummi.


    Zitat

    die Elkos werden sicher nicht warm oder heiß, es sei denn durch die Abwärme von anderen Bauteilen oder daneben liegenden Widerständen, die werden nämlich warm.


    Stimmt nicht ganz (ich habe das jetzt mit Experten diskutiert), Elkos und Folienkondensatoren haben einen ohmschen Widerstand, der durch die Leitfähigkeit der Metallschichten bestimmt ist (Stromtragfähigkeit). Sind sie zu klein (zB winzige nicht als Tonfr.Elkos gedachte bipolare Elkos), so können diese thermisch überlastet werden, Aussage darüber gibt der tan delta. Taugliche Folienkondenstoren für Lautsprecher wären zB die WIMA MKS-4 mit 100/63V, gibts bis 30 uF und kosten wenig (sind nicht so überdimensionierte Folienkondensatoren wie die von Visaton, die für 250 V ausgelegt sind und entsprechende teuere große Trümmer). Ich ersetze alle außer die 2 zu 60 uF durch diese WIMA (zB von reichelt.de). 22 uF für 20, 4,7 uF für 5 uF und 2x15 für 30 uF (die kleinen Abweichungen liegen ohnehin im Toleranzbereich). Die altern nicht und halten praktisch ewig.
    Beim Bass-LS muss ich die Sicke tauschen lassen (bei einem nur, die andere hat schon Gummisicke).


    Was ich mich noch frage: Altern die beiden Kalottentöner? Wenn ja, wie könnte man die ersetzen (Ausschlachten anderer Boxen nützt nichts, sind genaus so alt...). Vor allem 4-Ohmer Mittelton-Kalotten sind recht selten geworden.

  • Die CL190 läßt sich mit folgenden Ersatzchassis gut reparieren:
    Die beiden TMTs mit Visaton WS13e oder noch besser W130S-8 Ohm. Sie müssen allerdings neu verschraubt werden, die alten Schrauben sind einige mm zu weit innen. Mglw. exakt passen könnte der HKM-KF130-1364-8 (8 Ohm), müsste man sich anschauen, ich habe ihn zu spät entdeckt.
    Schwieriger war die Suche nach einem Bass-Chassis. Ich habe das Monacor SPH-300TC genommen (100 Euro). Es handelt sich um einen 2x8-Ohm-Bass, man schaltet beide Wicklungen parallel. Mit 240/480W ist er zwar viel höher belastbar, aber nicht lauter.
    Der Monacor reicht weiter in die Tiefe und macht einen sehr präzisen Bass, da er weit besser auf das mit 40 Litern kleine Volumen der Box passt (man bekommt eine tiefere Einbaugüte qtc als bei den für 300 - 500 Liter (VAS) sehr weich aufgehängten Origina-Chassis (vor allem das in der MK1-Version enthaltene Chassis halte ich für nicht sonderlich hochwertig; in der MK2 ab 1975 ist eines mit Gummisicke, das bei mir noch funktioniert und sich auch stark vom ursprünglichen unterscheidet)).
    Ich bin jedenfalls von der Wiederbelebung recht angetan. Ich kenne die Box seit Jahren und sie hat gewonnen mit dem präziseren Bass.
    Wieso ausgerechnet die CL190 diese miesen Schaumstoffsicken hatte (je nach Version 2 bzw. 3), kann man auch nicht verstehen, wir haben noch DUAL-Boxen daheim aus den Jahren 1971 und 1976, keine davon hat Schaumstoff.....


    Ah ja, Elkos habe ich ersetzt, durch Visaton Elkos als Bass-Bypass (68+47uF statt 120), den Rest durch WIMA MKS Folienkondensatoren 100V/10%. Wer meint, kann auch was Highendiges nehmen, ist aber rausgeschmissenes Geld, der Vorteil wäre allenfalls, dass sie längere Drähte haben


    @DUAL-Fuzzi: Nach meinen Simulationen mit Boxsim müßten die TMT verpolt angeschlossen werden, waren aber auch bei mir nicht (nachgemessen auf Masse). Da ich nicht den Eindruck einer Schwäche in diesem Bereich habe, habe ich auch die Visaton wieder gleich angeschlossen. Genauso müßte der HT dann wiederum umgepolt werden. Und man staune: Bei der MK2 ist er umgepolt!!!! Nicht bei der MK1. Es ist alles sehr seltsam, auch dass bei der MK2 der MT mit 30, und bei der MK1 mit 15 uF angekoppelt ist, was wirklich ein Riesenunterschied ist. Auch einige andere Ungereimtheiten gibts noch, zB eine weitere Abweichung vom Schaltplan beim MT (parallel 15 uF zum MT).


    Nach meiner Simulation mit "ähnlichen" Visaton-Chassis müßten also Bass und MT normal und TMTs und HT verpolt werden.
    Aus dem DUAL-Schaltplan kann man die Polung nicht erkennen, darum habe ich gemessen, welche Pole auf Masse liegen: Bei der MK1 alle Minus-Pole. Ber der MK2 alle Minus-Pole außer beim HT......
    Ich habe beim Bass und TMTs auch noch überprüft, ob die Chassis korrekt beschriftet sind. Ja stimmt. Die Membran geht nach vorne.

    Einmal editiert, zuletzt von c.r. ()

  • Hallo,


    genau das geht eben nicht. Man kann nicht einfach andere Lautsprecher in die Boxen einbauen, die vielleicht irgendwie passen. Ich gebe zu bedenken, daß der Charakter der Box durch die Verwendung anderer Chassis verändert wird.
    Genau deswegen gibts heute fast nur noch vermurkste 190er, wenn überhaupt.
    Die Lautsprecher der 190 waren auch in anderen Typen von Dual verbaut, etwa in der 172, 173 (HT, MT), 150,151 (TMT). Somit läßt sich verhältnismäßig leicht adäquater Ersatz beschaffen.
    Das größte Problem ist der Tieftöner. Es hat ewig gedauert, bis ich da einen passenden von Heco gefunden hatte.
    Mein Nachbauprojekt startet in den nächsten Tagen. Das werde ich hier natürlich dokumentieren, mit genauen Angaben über die verwendeten Chassis, den Aufbau der Box usw.

    Viele Grüsse!


    Stefan

  • Das sehe ich auch so. Andere Chasis verändern einfach die Box.


    Hast du einen kompletten Nachbau der 190er gemacht?

  • J.Bond


    Gemacht noch nicht. Ich hab' ewig gebraucht um die Teile zusammen zu bekommen. Ich fange jetzt mit dem Nachbau an. Der ist dann allerdings komplett.
    Die in der 190 verwendeten HECO Chassis wurden damals 100000-fach verkauft. Aber es ist wirklich fast nix mehr da, besonders was die Tieftöner angeht. Und ich werde natürlich nicht irgendwelche xy-Chassis von Conrad oder so verbauen. Womit ich natürlich nichts gg. die Firma sagen will. Die sind schon in Ordnung im Großen und Ganzen.

    Viele Grüsse!


    Stefan

  • :thumbup: Da bin ich ja mal gespannt und ist aber doch ein wahnsinns Aufwand oder?


    Wie kommts gerade zu der Box? Wäre doch einfacher irgendwelche anderen guten alten Boxen zu kaufen?


    Bzw. ab und an sind ja mal 190er zu kaufen unterwegs und die dann renovieren falls notwendig?


    Also verstehen kann ich dich schon. Ich bin immer noch fasziniert von den Boxen.
    Hier mal mein Beitrag dazu: http://dual-board.de/index.php…imf%C3%BChrung#post263903


    Grüße Werner

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