Beiträge von c.r.

    Zu sagen ist v.a., dass es eine MK2-Version gibt, deren Tieftöner eine Gummisiscke hat, die nicht zerbröselt und die sich sonst auch noch in der Frequenzweiche deutlich unterscheidet. Habe dummerweise zwei so verschiedene, die erst im Rahmen von Austausch defekter Chassis nun angeglichen sind.
    Die MK2 ist im übrigen laut Test in der HiFi-Stereophonie die gelungenere Version.

    Der Kalottenmitteltöner macht mir auch schon Sorgen. Es gibt bisher keinen Ersatz, von den wenigen erhältlichen sind viele zu groß in den Abmessungen. Mit 4 Ohm gibts überhaupt nur die Ciare-Gewebekalotte. Bei 8 Ohm sollte man jedenfalls die Weiche anpassen. HAbe seit dem letzten Posting weiter oben noch herumgesucht, aber nichts Weiteres gefunden.
    Es hilft auch nichts, Kalotten aus anderen Boxen auszubauen, denn die sind genau so alt. Alle heute verfügbaren HECO-Kalotten haben NICHT MEHR den Originalklang, weil die Gewebebeschichtung inzwischen viel härter ist.


    Den Bass-LS zu tauschen ist einfach und man kann nur gewinnen (mehr Straffheit als diesen schwammigen Sound). Das Originalchassis ist weder hochwertig noch von den TSPs (kannte man damals noch nicht) wirklich geeignet (Bass-Chassis kann ich per PM auf Bedarf empfehlen, im übrigen hätte ich ein Originales aus der CL190 MK2 mit Gummisicke sogar noch vorrätig!). Ich lasse mich gerne steinigen, aber die CL190 war nicht gerade eine Entwickler-Geniestreich!
    Der Kalottenhochtöner wäre auch einfach zu ersetzen, Gebekalotten 4 Ohm bekommt man genügend. Die Tiefmitteltöner auch. Man bekommt damit einen Vierweger, der etwas anders klingen mag, aber nicht unbedingt schlechter. Wenn man es wirklich professionell angehen will, muss man aber die Weiche modifizieren!
    PS: Klar kann man beim Bass die Schaumstoffsicken durch irgendwelche ersetzen, die halt draufpassen, aber die Originalsicken werden es nie sein.
    Außerdem was ist Original: Die MK1 mit der Schaumstoffsicke oder die MK2 mit der Gummisicke? Die Frequenzweiche wurde im TT/TMT-Bereich nicht angepasst... Dafür wurde bei der MK2 die Weiche zum MT geändert und der HT umgepolt, obwohl es dieselben Chassis sind. Was ist nun das Original? MK1 und MK2 klingen mindestens so unterschiedlich, wie wenn ich einzelne Chassis durch geeignete neue ersetze!

    Ich habe die CL190MK2.
    HT und MT sind noch Original, TT und MT nicht mehr. Klingt deshalb nicht schlechter, der Bass ist sogar um einiges straffer und besser geworden. So was wie den Heco-Bass würde man heute in einer hochwertigen Box nicht mehr verbauen, kein hochwertiges Chassis (allein schon das Blech, wirklich Billigsdorfer) und eigentlich für ca 45 L Volumen ungeeignet (zu hohe qtc), na ja damals gabs noch keine Thiele-Small-Parameter, man hat halt herumprobiert.


    Das Öffnen geht wie beschrieben, aber mM am besten mit Schraubhaken geeigneter Dicke (war glaube ich 5mm oder 6mm), die man in die Löcher der Befestigungsschrauben dreht, denn damit kann man die hintere Platte hanz gut abheben. Dichtungsbandtausch war bei mir unnötig, ist nach wie vor recht dicht


    Das einzige, was mir Kopfzerbrechen macht: Was nehme ich mal als Ersatz für die beiden Kalotten? Leider passen schon von den Abmessungen nur ganz wenige hinein und 4 Ohm-MT gibts kaum mehr.
    Außer CIARE habe ich nichts gefunden.
    Für 8 Ohm sollte man die Weiche modifizieren, auch mit 8 Ohm gibts kaum passende Kalotten (Tangband, Visaton (zu groß, sonst wäre die Gewebekalotte halbwegs geeignet, leider FE-Fluid!), Dayton (problematische Alukalotte).
    Hochtonkalotte gibts mehr Auswahl, auch in 4 Ohm, aber auch oft von den Abmessungen zu groß (man bringt nicht beide übereinander und müßte den ganzen Bereich umgestalten, Holzsteg entfernen usw.)

    Klar baut man eine andere Box. Und? Das Bass-Chassis der CL190 (und 185) ist leider wirklich schlecht und Stand von vorvorgestern. Ich bin hochzufrieden, jetzt endlich einen sauberen, statt diesen schwammigen Bass mit einer völlig unakzeptablen Einbaugüte von 1,2 oder so was zu haben. Kein Mensch will so was wirklich, man geht nicht über 0,7 hoch. Die in der DUAL verbauten Chassis haben ein Äquivalenzvolumen von 300 bis 500 Litern, und sind sehr weich aufgehängt. Lucky hat ja bereits beschrieben, dass diese Chassis eigentlich ein Schmarren sind. Und da hat er wirklich recht.
    Kalotten aus Schlachtboxen ist schön gut, Nur haben die 40 Jahre alten Kalotten schon lange nicht mehr die Eigenschaften von damals. Oder meinst du, diese klebrige Teermasse bleibt 40 Jahre unverändert.


    Um es kurz zu fassen (meine Meinung nur): Ein Nachbau der CL190 lohnt sich nicht, man kann nur das beste daraus machen, indem man wenigstens den schwammigen Bass los wird. Leider wird das Loch zwischen Bass und TMTs wohl bleiben, weil sie prinzipiell falsch gepolt sind (was hat man sich damals dabei gedacht, keine Ahnung) - eine 12 dB Weiche erfordert Verpolung.
    Ich kann die alten Chassis allenfalls gerne verkaufen. Es sind 4 TMTs 13cm und 1 Bass mit jeweils defekter Schaumstoffsicke und ein Bass mit Gummisicke (geht noch). Der Unterschied ist der: Ich habe mir die CL190 nicht gekauft, um sie zu renovieren, sondern sie sind einfach schon da und ich will damit wieder ordentlich hören, nicht den schlechten Sound von 1975 teuer wieder herstellen. Ich habe mir dazu auch was überlegt, und lange nach einem geeigneten TT gesucht und ihn auch gefunden, mit 4 Ohm ist die Auswahl durchaus überschaubar (die 4 TMTs sind sowieso kein Problem). Und sollten die Kalotten hin werden, fliegen sie auch raus, und werden von modernen Gwebekalotten ersetzt, was dann allerdings eine Adaption der Weiche erfordert. Ich baue sicher keine 40 Jahre alte Kalotte ein, die gar nicht mehr so sein kann wie damals, sondern irgendwie durch den Alterungsprozess stark verändert.


    Ich finde, es gibt keinen Grund darüber zu streiten, es sind einfach andere Sichtweisen und andere Voraussetzungen. Ich habe die CL190 auch lange glorifiziert, aber das, was ich jetzt gesehen habe, hat mich durchaus auf den Boden geholt, von den Drosseln bis zu den Chassis und dem Herumgebastle, das bereits bei der Herstellung stattfand (etwa die außerschaltplanmäßige Weichenkorrektur mit dem raufgepfriemelten MT-Elko...)

    1. Da täuscht du dich, die CL190 hat nur 40 Liter (netto!)! Denn für die 2 TMTs werden 32x18x15 cm abgezweigt (das sind 9 Liter). Ich würde ev. sogar diesen Raum öffnen und die Öffnungen der TMTs verschließen, dann bekommt man 50 Liter. Das Bruttovolumen von 85 Liter wird wegen des dicken Holzes und der nach hinten gesetzten Schallwand so stark verringert. Es gibt wenige Bass-Chassis, die unbedingt unter 40 Liter wollen.
    40 Liter hat die CL185 sicher auch, bei 58 brutto


    2. Den meisten Basschassis tut ein größeres Volumen gut, ich habe mit vielen Chassis und Volumina in den letzten Wochen herumgespielt! Allenfalls passt man die Frequenzweiche entsprechend an. Meist wird aber einfach die Einbaugüte qtc besser und der Bass geht etwas tiefer.


    PS: Die Weiche der CL 190 ist außer im Bass auch gleich. Leider ist die Bassdrossel recht bescheiden. Sie hat 0,8 Ohm, was den Dämpfungsfaktor des 4 Ohm-Chassis auf mickrige 5 schrumpfen läßt. Ich hätte mir eigentlich max. 0,45 Ohm erwartet.

    Doch, der Tieftöner ist U-förmig von einer dicken Matte umgeben, der Teil mit den Kalotten ist auch komplett befüllt und dann ist (nur bei der MK2) noch eine Matte quer drüber.
    Wenn die 185 so tolle ist, könnte man ja auch das Gehäuse der 190er dafür nützen und die TMTs unbestückt lassen.
    Hier stellt sich aber die Frage, ob man nicht was Modernes einbaut wie die G50FFL und G25 FFL Kalotten von Visaton und einen ordentlichen Basstreiber von Dayton oder Monacor zB.
    Mir erscheint es überhaupt einen Gedanken wert, kaputte Boxen (auch von ebay) als Gehäuse zu recyclen.........


    Hat niemand eine Idee, ob man die TMTs der 190 nicht umpolen sollte?


    Ich stelle hier mal eine Simulation mit verpolten und nicht-verpolten ein (es sind halt leider nur ähnliche Chassis)
    Glatte versus strichlierte Linie

    " c.r. Danke für deine ausführlichen Info's zur Polung der Systeme, hat mir sehr geholfen "


    Ich frage mich aber dennoch ernstlich, ob die TMTs nicht wirklich verkehrt gepolt gehörten.........


    lucky
    "Die CL190 ist die absolute Inkarnation einer grottenschlechten Taunussoundbox, schlimmer geht eigentlich nicht. Wer sowas heute auch als selbst entworfenes Bastelteil baut, gehört nur noch bemitleidet. Der Phasenverlauf ist abenteuerlich, entsprechend gestaltet sich der Frequenzverlauf. Ortung auch nur in der Ebene zwischen den Boxen, ist überhaupt nicht möglich. Es gibt nur eine 2meter breite "mitte" und "nur links" bzw "nur rechts". Das verbocken die insgesamt 6 Mitteltöner ! Die gesamte Chassis Anordnung ist nach heutigen Masstäben von einen echten Laien erdacht worden, wahrscheinlich einem Tischler....Daher kann ich die Ansätze verstehen das besser zu lösen. Ist aber für mich Originalisten eben keine Lösung, vor allem wenn man weiss das es ja viel viel besseres aus dem Hause Dual gab !"


    Ich weiß nicht, ob das pauschal so stimmt, denn Frequenzgang ist eigentlich akzeptabel (laut Testmessung), auch der Test in der HiFi-Stereophonie war recht positiv.
    Stimmt das deiner Meinung, dass der Tieftöner zwar eine tiefe Güte (weil weich aufgehängt), aber ein VAS von 500 Litern hat, was dann dennoch bei 40 Litern zu einer QTC von 1 oder mehr führt? Das ist natürlich grausam und so klingt der Bass auch im Vergleich zum Monacor in meiner zweiten. Bei 100Hz habe ich zudem noch einen starken k2 bei 200 Hz.


    Wie ich schon weiter oben geschrieben habe, ich komme mit gleichgepolten Tief- und Tiefmitteltönern bei keiner Simulation auf ein brauchbares Ergebnis, mit verpolten aber schon. Egal welche ähnlichen Chassis ich dabei verwende. Vielleich hat man das damals wirklich nicht gecheckt, oder die Simaltion ist krasser als dann die Realität.

    Logisch, dass man sie nicht mehr in gutem Zustand bekommen kann, wenn die Sicken zerfallen.
    Zudem finde ich ärgerlich, dass die MK2 in kleinen aber wesentlichen Details wirklich anders ist (ich habe beide). Je mehr ich mich mit ihnen befasse, desto mehr sehe ich auch ihre Probleme (bei der MK2 der MT viel zu tief angekoppelt, was leicht zu seiner Überlastung führt, und der dazugepfriemelte 15 uF-Kondensator beim MT, was nicht im Schaltplan vorkommt, ist auch etwas eigenartig).
    Zudem ist gerade der Bass der MK1 nicht wirklich ein gutes Chassis (viel zu weich aufgehängt mit Äquivalentvolumen 300 oder 500 Liter), aber so waren halt die 70er Chassis oft. Bei der MK2 ist der Bass besser aber mit Überbetonung bei 100 Hz (siehe Messung der HiFi-Stereophonie und wohl auch zu hoher Einbaugüte und daher unpräzise).
    Ich bereue es nicht, dass ich jetzt mal den Bass der Mk1 ersetzt habe, statt bei einem eher schwachen Chassis teuer die Sicke ersetzen zu lassen (wieder mit Schaumstoff, nach 10 Jahren hin, oder mit Gummi, wo der Lautsprecher sowieso ganz anders wird, meist hörbar leise). Im Vergleich zum Monacor-Bass zeigt nun der Original-Bass der MK2 schon große Schwächen, wenn man mit ordentlicher Lautstärke basslastiges Material hört.
    Ich würde es so sehen: In den 70er Jahren war es ein sehr guter LS, der leider kaum gekauft wurde (zu groß, zu teuer). Nach heutigen Standards bekommt um 1000 Euro/Stk. bald mal einen Box, die mindestens so gut ist. Wobei ich mir keine kaufen würde, die nicht ein 30cm Bass-Chassis hat. Auch 2x20 ist nicht 1x30!

    Die CL190 läßt sich mit folgenden Ersatzchassis gut reparieren:
    Die beiden TMTs mit Visaton WS13e oder noch besser W130S-8 Ohm. Sie müssen allerdings neu verschraubt werden, die alten Schrauben sind einige mm zu weit innen. Mglw. exakt passen könnte der HKM-KF130-1364-8 (8 Ohm), müsste man sich anschauen, ich habe ihn zu spät entdeckt.
    Schwieriger war die Suche nach einem Bass-Chassis. Ich habe das Monacor SPH-300TC genommen (100 Euro). Es handelt sich um einen 2x8-Ohm-Bass, man schaltet beide Wicklungen parallel. Mit 240/480W ist er zwar viel höher belastbar, aber nicht lauter.
    Der Monacor reicht weiter in die Tiefe und macht einen sehr präzisen Bass, da er weit besser auf das mit 40 Litern kleine Volumen der Box passt (man bekommt eine tiefere Einbaugüte qtc als bei den für 300 - 500 Liter (VAS) sehr weich aufgehängten Origina-Chassis (vor allem das in der MK1-Version enthaltene Chassis halte ich für nicht sonderlich hochwertig; in der MK2 ab 1975 ist eines mit Gummisicke, das bei mir noch funktioniert und sich auch stark vom ursprünglichen unterscheidet)).
    Ich bin jedenfalls von der Wiederbelebung recht angetan. Ich kenne die Box seit Jahren und sie hat gewonnen mit dem präziseren Bass.
    Wieso ausgerechnet die CL190 diese miesen Schaumstoffsicken hatte (je nach Version 2 bzw. 3), kann man auch nicht verstehen, wir haben noch DUAL-Boxen daheim aus den Jahren 1971 und 1976, keine davon hat Schaumstoff.....


    Ah ja, Elkos habe ich ersetzt, durch Visaton Elkos als Bass-Bypass (68+47uF statt 120), den Rest durch WIMA MKS Folienkondensatoren 100V/10%. Wer meint, kann auch was Highendiges nehmen, ist aber rausgeschmissenes Geld, der Vorteil wäre allenfalls, dass sie längere Drähte haben


    @DUAL-Fuzzi: Nach meinen Simulationen mit Boxsim müßten die TMT verpolt angeschlossen werden, waren aber auch bei mir nicht (nachgemessen auf Masse). Da ich nicht den Eindruck einer Schwäche in diesem Bereich habe, habe ich auch die Visaton wieder gleich angeschlossen. Genauso müßte der HT dann wiederum umgepolt werden. Und man staune: Bei der MK2 ist er umgepolt!!!! Nicht bei der MK1. Es ist alles sehr seltsam, auch dass bei der MK2 der MT mit 30, und bei der MK1 mit 15 uF angekoppelt ist, was wirklich ein Riesenunterschied ist. Auch einige andere Ungereimtheiten gibts noch, zB eine weitere Abweichung vom Schaltplan beim MT (parallel 15 uF zum MT).


    Nach meiner Simulation mit "ähnlichen" Visaton-Chassis müßten also Bass und MT normal und TMTs und HT verpolt werden.
    Aus dem DUAL-Schaltplan kann man die Polung nicht erkennen, darum habe ich gemessen, welche Pole auf Masse liegen: Bei der MK1 alle Minus-Pole. Ber der MK2 alle Minus-Pole außer beim HT......
    Ich habe beim Bass und TMTs auch noch überprüft, ob die Chassis korrekt beschriftet sind. Ja stimmt. Die Membran geht nach vorne.

    Hast du Glück, gerade gemacht.


    Alle Schrauben raus, auch den mittleren, dann an jedem Eck einen Schraubhaken oder Ringschraube (so eine Schraube, die statt einem Kopf einen gebogenen Haken oder Ring hat, weiß den Namen nicht) einschrauben, muss natürlich etwas dicker sein, als die Schrauben, weil die Löcher in der Rückwand größer sind, als der Schrauben-Durchmesser, also 5,5 bis 6,0mm, natürlich nur 2cm tief einschrauben. Dann habe ich einen dicken Schraubenzieher durch den Ring oder Haken gesteckt und ihn auf einer Holzleiste passender Dicke aufgelegt, die an der Umrahmung aufliegt, aufgequagt (mit Hebelwirkung also). Es geht relativ leicht, ein paar mm genügen, dann an den anderen 3 Ecken und die Platte an den Schrauben wegheben. Vorsicht wegen der Kabel.
    Vermutlich sind die Sicken der beiden Tiefmittel- und vielleicht auch des Tieftöners zerbröselt (nur bei den jüngsten Modellen würde der Tieftöner mit Gummisicke gemacht, angeblich bei einigen auch die Tiefmittel.

    Hätte ich mir nicht gedacht, dass dieses Teil die Schwachstelle vom 741er ist. ich habe meinen nach 10 Jahren 1993 verkauft. Woher willst du wissen, ob die Gewichtsmessungen überhaupt stimmen würden, das Silikonöl hat sich mglw. bei vielen Gegengewichten verflüchtigt, zumindest zum Teil. steht ev. im Test der HiFi-Stereophonie nichts dazu, dieser Test war meines Wissens mehrere Seiten lang.

    Ich hatte dieses Gerät 10 Jahre lang. Nein, er brummte auch ganz leise, wenn man direkt vor ihm stand.
    Apropos Antiresonator.
    Kann man nicht als Ersatz das Gegengewicht zB des 731ers aufschrauben. Die DUAL funktionierten vormals ja auch ohne Antiresonator-Dings. Ich habe immer einige Zweifel in dessen Wirksamkeit gehabt und eigentlich war mir der 731er immer sympathischer als der Plastikbomber 741, nur war der damals nicht mehr erhältlich, als der 741er auf den Markt kam.

    >>Auch wenn es Ausnahmen geben mag - der Normalfall ist, dass Gummisicken intakt sind und Schaumstoffsicken hart bis zerbröselt. Wenn die Chassis ansonsten noch intakt sind, ist der Tausch Schaumstoffsicke gegen Gummisicke eine einfache und preiswerte Reparatur. Dual selber ist mit der Bestückung (teilweise wurde ein Paar Boxen mit unterschiedlichen Basschassis verkauft) so hemdsärmelig umgegangen, dass man es bei der Reparatur auch nicht so eng zu sehen braucht. Wenn die Fotos z.B. bei Ebay halbwegs brauchbar sind, erkennt man sofort, ob Schaumstoff- oder Gummisicken verbaut sind.<<


    Ich habe eine DUAL CL190 mit Tiefton-Gummisicke, eine mit Schaumstoff. Es sind aber überhaupt unterschiedliche Chassis, der Trichter der einen ist glatt, der der anderen gerippt. Frequenzweiche wurde nicht angepasst.
    Fnerstheimer hat schon recht, dass man das nicht so genau nehmen muss, ich hätte nun statt der zerbröselten Sicke auch lieber eine Gummisicke statt einer Schaumstoffsicke. Nur wie finde ich wen, der eine geeignete Sicke anbringt (zu harte Gummisicke würde man wohl merken, zu weiche bringt den LS bei größeren Ausschlägen zum Taumeln und zerstört die Schwingspule).


    PS: Es ist wirklich blöd, dass es von den Heco-Chassis keine Daten gibt. Ich glaube nämlich nicht, dass es so eine Katastrophe wäre, ein Chassis im Bassbereich durch eines mit fast gleichem Wirkungsgrad zu tauschen. Ungefähr weiß man allerdings den Wirkungsgrad aufgrund der bekannten Betriebsleistung bei 86db/3m. Für die hier paarmal genannten Tiefmittel der CL190 könnten mM die Visaton ws13e-8Ohm ganz gut passen.

    Der Schaltplan wurde bereits auf der vornagehenden Seite verlinkt, hier nochmals: http://dual.pytalhost.eu/cl116s/116-14.jpg


    Meiner Meinung sind folgende Lautsprecher recht ähnlich zu den Heco TMC 134 (8 Ohm) (das sind die verbauten Tiefmittel)
    Visaton WS 13W (8 Ohm) mit 86dB/m/W. Sie müßten auch hineinpassen und sind geschenkt (17 Euro, das kostet schon eine neue Sicke im Versand).
    Schalldruck (dB/W/m) sollte in etwa passen. Wenn es jetzt im Bereich 250 bis 800 Hz zu einer leichten Abweichung im Frequenzgang käme, wen stört das wirklich? Schaut euch mal den zerklüfteten Frequenzgang im Test der HiFi-Stereophonie an (auch im obigen Link).
    Zudem gibt es von der CL190 drei Versionen: alle mit Schaumstoff, Tieftöner mit Gummi, Tief und Tiefmittel mit Gummi.


    Zitat

    die Elkos werden sicher nicht warm oder heiß, es sei denn durch die Abwärme von anderen Bauteilen oder daneben liegenden Widerständen, die werden nämlich warm.


    Stimmt nicht ganz (ich habe das jetzt mit Experten diskutiert), Elkos und Folienkondensatoren haben einen ohmschen Widerstand, der durch die Leitfähigkeit der Metallschichten bestimmt ist (Stromtragfähigkeit). Sind sie zu klein (zB winzige nicht als Tonfr.Elkos gedachte bipolare Elkos), so können diese thermisch überlastet werden, Aussage darüber gibt der tan delta. Taugliche Folienkondenstoren für Lautsprecher wären zB die WIMA MKS-4 mit 100/63V, gibts bis 30 uF und kosten wenig (sind nicht so überdimensionierte Folienkondensatoren wie die von Visaton, die für 250 V ausgelegt sind und entsprechende teuere große Trümmer). Ich ersetze alle außer die 2 zu 60 uF durch diese WIMA (zB von reichelt.de). 22 uF für 20, 4,7 uF für 5 uF und 2x15 für 30 uF (die kleinen Abweichungen liegen ohnehin im Toleranzbereich). Die altern nicht und halten praktisch ewig.
    Beim Bass-LS muss ich die Sicke tauschen lassen (bei einem nur, die andere hat schon Gummisicke).


    Was ich mich noch frage: Altern die beiden Kalottentöner? Wenn ja, wie könnte man die ersetzen (Ausschlachten anderer Boxen nützt nichts, sind genaus so alt...). Vor allem 4-Ohmer Mittelton-Kalotten sind recht selten geworden.

    Nochmals zu den Steckern:
    Bei 70 Watt Sinus (was die Box aber ohnehin nicht aushält) fließen um die 4 Ampere. Damit würde der Stecker nicht mal lauwarm. Somit ist das weder eine Dämpfungsstelle fürs Tonsignal noch für die Leistung (wieviel Milliohm wird der kurze Stecker wohl haben?!). So wurden halt Boxen in den 70ern gebaut, weil man damals noch wußte, was notwendig und was Unsinn ist. Dieses Wissen scheint heute zunehmend abhanden gekommen zu sein. Fette Kabelklemmen haben noch keinen Lautsprecher ein Jota besser gemacht.

    Das mit den Elkos ist ziemlicher Quatsch. Da die DUAL mit 100 Watt max spezifiziert ist, dürfte ihr auch keine Spannung von mehr als 20V AC zugeführt werden, denn nach Adam Riese sind 20 V an 4 Ohm schon 100W. Somit sind 35V Elkos mehr als genug und Visaton verwendet für 300W Frequenzweichen auch 35V.
    Ich habe Dual CL190 und unsaniert kann man sie nur an einen Bastler verkaufen. Bei der ersten Serie sind die Sicken der drei Tief/Tiefmitteltöner hinüber, bei der MK2 wenigstens nur die zwei Tiefmittel. Kostenpunkt einer Neubesickung durch einen Profi für die ältere Version ca 125-150 je Box.
    Ferner sollte man bei dieser Gelegenheit, wenn man sie eh schon zum Ausbau der Chassis öffnen muss überlegen, ob man nicht die Kondensatoren tauscht, nein nicht wegen der 35V, sondern weil sie ev. ausgetrocknet sind. Ersatz durch Visaton glatte Tonfrequenzelkos, für die kleineren Werte kann man auch normale wima-Folienkondensatoren (sollten auch zumindest 35V ac aushalten) nehmen. Das kostet nicht viel.


    Und der Stecker? Völlig egal, außer Hifi-Esoteriker weiss jeder mit technischem Verstand, dass er kein Problem darstellt. Das ganze Kabelgetue seit der 80er Jahre ist totaler Unfug.

    Eine Electrovoice ist doch meist eine große PA-Box. Dass die ein anderes Kaliber an Tieftöner hat, ist nicht verwunderlich.
    Die CL190 ist nicht primär zum Krachmachen geeignet, sondern für klassische Musik. Wenn ich laut und gut will, kauf ich mir eine aktive K+H O410 (am besten mit Digitaleingang), die kostet aber als Paar soviel wie ein halber Kleinwagen :)


    ISOPROOF
    Ich habe gerade ein paar Sickenspezialisten angeschrieben. Machst du das privat oder gewerblich?


    Was ich mich aber immer frage, wieso man nicht die Visaton w130s oder sc13 als Ersatz für die MTT nehmen kann. Sind sicher bessere LS und kosten auch nicht mehr als das Sicken-Erneuern. Die SC13 macht einen ähnlich unscheinbaren Eindruck wie der Heco MTT, passt von den Maßen und müßte mit ihren 87dB/W/m auch vom Wirkungsgrad passen.....
    Was würde sich denn wirklich ändern? Eventuell wäre der obere Bassbereich dann etwas kräftiger, wenn ihr Wirkungsgrad etwas höher ist (geringer wird er nicht sein). Wenn ich sie im Zimmer umstelle, ändert das wahrscheinlich mehr am Frequenzverlauf.


    Was mich noch irritiert: ich habe mir neue bipolare Elkos für die Weiche bestellt. Doch die scheinen inzwischen sehr geschrumpft zu sein. Selbst der 60 uF/100V/35Vac ist nur mehr 1cm im Durchmesser x 3cm. Früher waren die 1,4x3,6cm, das ist das 2,6-fache Volumen, die Visaton (glatt) Elkos sind noch größer. Wie kann so ein winziger ELKO die Verlustwärme einer (prinzipiell) mit 70W belastbaren Weiche abführen bzw. den Strom ausreichend verlustfrei durchleiten? Irgendwie erscheint mir das seltsam.

    Der Originalweichen-Schaltplan liegt in den Dokumenten vor, die am Anfang genannt werden
    http://wega.we.funpic.de/cl122s/_tn_122-10.jpg


    Wobei das der Plan für die CL190 MKII ist. Bei der ersten Serie soll angeblich statt des einen 30 µF-Elkos einer mit 16 µF zum Einsatz kommen. Ich möchte hier auf folgende Seite verweisen, wo die CL190 restauriert wurde (die MK-I): http://www.infinite-power.de/z-dcl190.htm (viele Bilder und Hinweise)


    Ich sehe 3 Möglichkeiten (wenn man bereits eine CL 190 hat)



    1. Man versucht neue Ersatz-LS (Tief- und Tief-Mittel)zu bekommen, die von den Abmessungen und Wirkungsgrad her passen.
    2. Man läßt die vorhandenen mit der zerbröselten Sicke reconen - hat hier wer Empfehlungen, welche Firma das wirklich gut kann?
    3. Man ersetzt alle Lautsprecher durch ein Set von neuen, die aufeinander vom Wirkungsgrad her abgestimmt sind und die in die Montageöffnungen passen - sollte ja möglich sein bei Trennfrequenzen von 200/800/6000 Hz was Passendes zu finden. Damit könnte man eine passable und wirkungstärkere Box um relativ wenig Geld bekommen, die aber wohl weniger frequenzlinear sein wird.


    Ein Originalnachbau ohne vorhandene (defekte) CL 190 erscheint mir nicht wahnsinnig sinnvoll. Da kann man wirklich einfacher zu einer ebenso guten LS-Box kommen, egal ob Systembausatz oder Fertigbox.