Antiskating beim 1249

  • Hallo,
    ich bin seit kurzem im Besitz eines Dual 1249 Plattenwechslers. Nach einigen Bastelarbeiten (Cinchstecker anlöten, Steuerpimpel anbringen, original Tonabnehmersystem anbringen) habe ich ihn dann in Betrieb genommen.
    Funzte zu Beginn alles tadellos. Nach einigen Stunden Laufzeit begann der Tonarm aber den inneren Rillen einiger Platten nicht mehr zu folgen. Daraufhin habe ich den Tonarm neu ausbalanciert.
    Damit begann das ganze Disaster. Den Anhauchtest hat der Tonarm nicht bestanden. Im letzten Drittel des Schwenkbereiches baut sich ein zunehmender Widerstand auf, der den Tonarm bei abgeschalteten Antiskating bis zur Mitte des Schwenkbereiches zurückholt. Dreh ich dann das Antiskating hoch (auf 0,5), wird der Tonarm komplett bis nach aussen gedrückt.
    Mittlerweile kann ich keine Platte mehr durchhören. Gegen Ende der Platten hört sich der Ton kurz verzerrt an und dann beginnt der Arm zu springen.
    Jetzt stellt sich mir die Frage, woher der Widerstand im letzten Drittel des Schwenkbereiches rührt. Und hinzu kommt, dass ich das System vor dem ausbalancieren mit viel zu hoher Auflagekraft benutz habe. Ist vielleicht auch schon die Nadel zerstört?
    Gruss, Kai

  • Hallo, Kai und herzlich willkommen im Board.


    Zu Deiner letzten Frage; Falls Du die Nadel beschädigt hast, kann das schon das Problem sein.


    Zwei andere Möglichkeiten; Hast Du den Modeselector am Tonarmlager
    betätigt? (Umschaltung von Einzelplatte auf Wechslerbetrieb = Anheben
    des Tonarms).
    Wenn Du ihn noch nicht betätigt hast, DANN BIITE AUCH JETZT AUF
    KEINEN FALL MACHEN!!! Der, könnte dabei nämlich brechen.


    Beim Auseinandernehmen/reparieren des Drehers; Hast Du mal kontrolliert,
    ob die Kabel des Tonarms unter dem Chassis bei Tonarmbewegung irgendwo hängen bleibt?


    Viele Grüße, Markus.

    Glück Auf, Markus.


    Ein paar Duals


    Ein Leben ohne Musik ist möglich, es ist aber nicht Sinnvoll! [frei nach Heinz Rühmann]

  • Hallo Markus,
    das ging ja schnell. Leider fange ich manchmal erst an zu basteln und frage dann nach. Den Modeselector habe ich schon betätigt. Von dem war ja in anderen Themen schon öfters die Rede. Ich habe die Leichtgängigkeit des Tonarms sowohl im Singlemode als auch im Multimode testen wollen. Mit identischem Ergebnis.
    Die Kabelage des Tonarms hängt in der vorgesehenen Federöse. Das habe ich schon überprüft.
    Ich habe eben ein stück Papier zwischen dem Antiskatingrad und der Schraube des Antiskatinghebels gesteckt, um die Federspannung im Nullzustand zu ändern. Dadurch lässt sich der Widerstand beeinflussen. Bevor ich jetzt aber an der mit blauem Plastik arrettierten Schraube drehe, frage ich lieber mal nach, ob das schlau ist.

  • Hi, Kai.


    Es kann schon sein, dass Du die AS - Kraft justieren musst, aber zuvor
    noch eine Frage; Senkt sich der Tonarm wieder ab, wenn Du auf Singel - Mode zurückschaltest oder bleibt das Tonarmlager angehoben?

    Glück Auf, Markus.


    Ein paar Duals


    Ein Leben ohne Musik ist möglich, es ist aber nicht Sinnvoll! [frei nach Heinz Rühmann]

  • Hi Markus,
    AS-Kraft justieren hat nichts gebracht, habe also die Schraube wieder in Ausgangsstellung gebracht.
    Der Tonarm senkt sich auch, wenn ich auf den Single-Mode zurückschalte.
    Momentan bin ich dabei nach dem in diesem Board kursierenden Infoblatt den Mode-Selector zu reinigen.
    Gruss, Kai

  • Zitat

    Original von gerry0815


    Momentan bin ich dabei nach dem in diesem Board kursierenden Infoblatt den Mode-Selector zu reinigen.
    Gruss, Kai


    Das wäre mein nächster Vorschlag gewesen. Habe nämlich gerade diesen
    Thread gesucht... . ;)

    Glück Auf, Markus.


    Ein paar Duals


    Ein Leben ohne Musik ist möglich, es ist aber nicht Sinnvoll! [frei nach Heinz Rühmann]

  • Hat alles nichts geholfen. Nach wie vor baut sich gegen Ende des Schwenkbereiches ein Widerstand auf, der die Nadel aus der Rille springen lässt.
    Vielleicht hat jemand noch eine andere Idee, woran es liegen könnte?

  • Hallo Kai.


    Ich habe neulich den Lift bei meinem 1228 neu eingefettet. Dabei muß man den Tonarm ausbauen. Nachdem ich alles wieder zusammengebaut habe, hatte ich ein ähnliches Problem wie Du, die Nadel ist immer zur Außenseite gerutscht.


    Lösung des Ganzen - ich hatte die Madenschraube des vertikalen Tonarmlagers zu fest angezogen. :evil: Nachdem ich diese etwas gelockert habe, funzte alles wieder wundebar. :)
    Probieren kannst Du es ja mal, kaputt geht dabei nichts.



    Grüße Richi.



    Edith:Buchstabenfee und Blindwurm

    Gruß, Richi.



    "Fetter Pinguin" (1229), "Elwood" (701), "John Lee Hooker" (1228 ),Bereitschafsdienst"Prinzessin Ray" (1249)

    2 Mal editiert, zuletzt von richibuty ()

  • Hallo,


    falls das Problem wirklich durch ein zu straffes Tonarmlager kommt: Dies muss mit Bedacht penibel eingestellt werden, um beste Leistung zu erbringen.


    Es ist ein minimalstes, kaum noch merkliches Spiel nötig, damit der Tonarm leicht gleitet und den Tonabnehmer sauber führen kann.
    Diese Einstellung muss sowohl mit den Horizontal- als auch mit dem Vertikallager gemacht werden, falls etwas nicht stimmt.


    Wenn man gegen den ausbalancierten Tonarm ganz leicht bläst, soll er ohne zu stocken bis zur Mitte laufen (Antiskating auf null, Nadelschutz drauf). Tut er das nicht und es ist ausgeschlossen, dass innen etwas schleift oder die Tonarmkabel ziehen, so sind die Lager entweder defekt (Gewalteinwirkung), schmutzig / durch Öl verklebt oder haben kein Spiel.



    Gruß
    Benjamin

    Plattenspieler in Verwendung: *Dual 1019, 1219, 1229, 1249, 701 "MK1", 721* *Perpetuum Ebner 2020 L* *Kenwood KD3100* *Hitachi HT-500* *Elac 50H* *Philips 312 Electronic*

  • Hallo,
    ich habe heute mal wieder die Zeit gefunden, um an meinem Plattenspieler rumzuschrauben. Die gute Nachricht vorab:
    Er funzt wieder! :D
    Ich habe letztendlich die Kabel zum Tonarm neu und vor allem mit mehr Spiel verlegt. Vorher war alles im originalen Zustand. Keine Ahnung, warum das auf einmal nicht mehr ausreichte.
    An den Lagern und Madenschrauben habe ich vorab auch noch eine Reinigung und Schmierung vornehmen wollen. Beim Herausdrehen der Madenschraube aus dem vertikalen Lager ist allerdings eine Hälfte des Schraubenkopfes abgebrochen. Wenn ich die jemals raus haben muss, werde ich damit noch meinen Spass haben.
    Besten Dank noch mal für die Hilfe
    Gruss, Kai

  • Hallo Kai,
    meines Wissens darf man die Tonarmlager auf keinen Fall schmieren, weil Fett und Öl in den feinen Zwischenräumen die Reibung erheblich erhöht. Ich denke, diese Lager müssen absolut trocken laufen, Stahl auf Stahl.
    Viele Grüße
    Horst

  • Hallo Horst,
    es kann durchaus sein, dass man das Tonarmlager nicht schmieren soll, aber Stahl auf Stahl hat meines Wissens einen schlechten Reibungskoeffizienten den man durch die Verwendung von Schmierstoffen erheblich verbessern kann.
    Ich habe ja auch nur die Madenschraube einmal durch WD-40 gerollt und wieder eingeschraubt. Da ist nicht besonders viel Öl zum Einsatz gekommen.
    Gruss, Kai

  • Hallo,


    beim Tonarmlager bin ich mir auch nie sicher: Ölen oder nicht?


    Egal, wie dünnflüssig das Öl ist, es hat doch eine gewisse Klebewirkung. Und zieht Staub an.



    Bei den Tonarmagern im Dual kommt es idealerweise zu keiner Gleitreibung, sondern es herrscht überwiegend nur wesentlich geringere Rollreibung vor. Das sollte trocken auch sehr gut funktionieren.
    Und so schlecht ist der Reibungkoeffizient bei Stahl/Stahl - Paarung gar nicht!


    Nur mal zur Info wen es interessiert (will hier nicht den Schlaumaxe herauskehren): Werte aus dem Tafelwerk für Stahl/Stahl
    Haftreibungskoeffizient trocken 0,15; geschmiert 0,11
    Gleitreibungskoeffizient trocken 0,06; geschmiert 0,01
    Rollreibungskoeffizient trocken 0,002; geschmiert 0,001




    Gruß
    Benjamin

    Plattenspieler in Verwendung: *Dual 1019, 1219, 1229, 1249, 701 "MK1", 721* *Perpetuum Ebner 2020 L* *Kenwood KD3100* *Hitachi HT-500* *Elac 50H* *Philips 312 Electronic*

  • Hallo,


    in irgendeiner Service-Anleitung steht (ich finds natürlich nicht auf die Schnelle), daß Tonarmlager nicht zu schmieren sind. Mit der Begründung, das sich am Schmierstoff Staub usw anhaften können und dadurch die Reibung deutlich erhöht wird.


    Bei schwergängigen Tonarmlagern beschränke ich die Wartung deshalb auf eine Reinigung mit Alkohol.

    Gruß
    Thorsten


    Kommt aus der Rille nur noch Stille, dann hilft auch keine Pille!


    Und ist der Ruf erst ruiniert, dann lebt es sich ganz ungeniert! :thumbup:

  • Ok,
    das mit dem Staub läuchtet ein. Ich werde die Schraube dann wohl mal wieder herausdrehen und das Lager so gut es geht mit Alkohol reinigen.
    Danke für die Info.
    Gruss, Kai

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