Zarge mit Bitumen auskleiden???

  • Hi Leute,
    gelegentlich liest man ja , dass einige Dualbesitzer ihre geliebten Plastikzargen mit Bitumenplatten "resonanzdämpfen".
    Gibt es da wirklich messbare/hörbare Steigerungen oder gehört dieses Tuning in die Kategorie Voodoo?

    Gruß Sven


    721-1 (Nagaoka MP 200), 601 (At20SLa)
    Rega Elicit-R, Rega Saturn-R, ASW Cantius 604

  • Hallo Sven,


    Die Frage kannst Du dir eigentlich selbst beantworten ;).


    Wie funktionieren rein akustische Musikinstrumente, z.B. Geige, Kontrabass, Gitarre ...
    Sie haben einen "hohlen Resonanzkörper" um den Pegel der erzeugten Töne zu verstärken und den "Klang" selbiger zu beeinflussen.


    Das gleiche macht eine "hohle resonierende" Zarge ...


    Viele Grüsse, Thomas

    „back to the roots“

  • Zitat

    Original von tomtom
    ....
    Das gleiche macht eine "hohle resonierende" Zarge ...


    Viele Grüsse, Thomas


    Hallo Thomas,


    zum "resonieren" muss die Zarge aber erst durch Schwingungen angeregt werden. Das federnd gelagerte Stahlblechchassis der meisten Duals wird dies nur wenig tun. Bleiben also nur noch Schwingungen aus der Umgebung, z.B. durch die Lautsprecher. Diese Schwingungen müssen dann aber erst wieder über das gefederte Stahlblechchassis zum Tonabnehmer gelangen.


    Der "Nährwert" der Bitumenaktion hält sich daher m.E. in Grenzen. Dennoch wirkt das ganze wesentlich wertiger. Wenn man an eine bedämpfte Zarge klopft, im Vergleich zu einer originalen klingt das schon wesentlich solider. Auch wird die Zarge um einiges schwerer. Das schadet ja nie.


    Im direkten A/B Vergleich eines "bedämpften" 714 mit einem originalen 714 konnte ich aber keine klanglichen Verbesserungen feststellen. Also a bisserl Vodoo is scho;) .


    Gruß Dualfred

  • Zwei Antworten, die mir schonmal weiterhelfen ;)
    Demnächst werde ich mal einen Umbau starten. Schaden tut's ja anscheinend nicht.

    Gruß Sven


    721-1 (Nagaoka MP 200), 601 (At20SLa)
    Rega Elicit-R, Rega Saturn-R, ASW Cantius 604

  • Hallo @- Beide,


    Ein ganz einfaches Experiment kann bereits Klarheit bringen:


    Alle Dreher mit Sub-Chassis von Dual kann man aus der Zarge heben. Die Sicherungsschrauben festziehen, sie ragen dann nach unten starr herraus. So die Platine auf die Zarge stellen. Der Dreher "schwebt" dann sozusagen über der Zarge, hat keinen Resonanzraum mehr unter sich.


    Nun kann man den Klang vergleichen, einmal in der Zarge (mit Resonanzkörper) und über der Zarge (ohne Resonanzkörper).


    Bei der Restauration meines 601, den ich testweise so betrieben hatte um die Automatik bei der Arbeit zu begutachten, sind recht deutliche Klangunterschiede mit dem Elac STS 555E aufgefallen. Über der Zarge schwebend durchsichtiger straffer vor allem im Bass. In der Zarge verwaschener und hörbar dröhniger im Bass.


    Viele Grüsse, Thomas

    „back to the roots“

  • Zitat

    Original von tomtom
    Alle Dreher mit Sub-Chassis von Dual kann man aus der Zarge heben. Die Sicherungsschrauben festziehen, sie ragen dann nach unten starr herraus. So die Platine auf die Zarge stellen. Der Dreher "schwebt" dann sozusagen über der Zarge, hat keinen Resonanzraum mehr unter sich.


    Hallo Thomas,


    der Subchassis-Effekt ist aber dann weg - denn der Spieler steht so quasi fest mit den Sicherungsschrauben auf der Zarge, wenn ich das richtig verstanden habe.


    Ich habe keine Ahnung von Zargenbedämpfung - besitze auch keinen Subchassis-Dual.


    Was ich allerdings ins Reich des Voodoo verweise, sind Zargenböden mit sog. "Sonnenschein-Einfräsungen" innen. Oder kann mir jemand plausibel erklären, wozu diese Einfräsungen gut sein sollen?


    Gruß, Norbert

  • Hallo Norbert,


    Zitat

    der Subchassis-Effekt ist aber dann weg...


    Klar ist der dann "weg". Das Sub-Chassis dient ja nur der Trittschalldämmung und hat kaum Einfluss auf das Hohlraumresonanzverhalten der Zarge.


    Wobei nach meinen Erfahrungen die Trittschalldämmung der Duals eh nicht besonders effektiv ist. Ich hab schon mehrfach in Altbauten mit Dielenböden gewohnt, ein auf einem auf dem Boden stehenden Regal positionierter Dual mit Sub-Chassis ist fast immer beim Laufen auf dem Dielenboden gesprungen. Meine Dreher stehen deshalb grundsätzlich auf an der Wand fixierten Regalbrettern.


    "Sonnenschein-Einfräsungen" 8o 8) , was'n das? ?( Hab ich noch nie gehört, gesehen.


    Braucht man das für "Schönwettermusik" :D


    Viele Grüsse, Thomas

    „back to the roots“

  • Zitat

    Original von tomtom
    "Sonnenschein-Einfräsungen" 8o 8) , was'n das? ?( Hab ich noch nie gehört, gesehen.
    Braucht man das für "Schönwettermusik" :D


    Hallo Thomas,


    darüber kann man im Analog-Forum der AAA immer wieder lesen, meist im Zusammenhang mit dem Zargentuning von Thorens-Plattenspielern. In eine massive (MDF?)-Bodenplatte wird etwa unter dem Plattenteller entweder eine sonnenschein- oder spiralförmige breitere Nut eingefräst.


    Wahrscheinlich muß das bei Vollmond gemacht werden, damit die richtige Wirkung auftritt ;) Jedenfalls kann ich mir nicht erklären, was das bringen soll. Aber im Bereich Highend gibt es ja bekanntlich jede Menge skurile Dinge.


    Gruß, Norbert

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