2020 per Versand - warum tut man sich das an...?

  • ...mitunter frag´ ich mich schon... - So wie gestern, als der Postbote ein Paket abgab, welches kaum größer als ein 2020 himself war... - Ach du Scheisse! - Dachte ich...
    Dabei hatte der Verkäufer gute Bewertungen, hatte auch schon ein paar Plattenspieler verkauft und ausserdem hatte ich ihm noch angeboten, ihn mit Tipps für die Verpackung zu unterstützen, worauf aber keine Reaktion kam. Ausserdem sollte man für 16,- EUronen Versandkosten schon davon ausgehen können, dass da jemand seine Sache richtig macht. Wenn´s hoch kommt, war die Kiste in der Schachtel mit 8-10 Knäueln Zeitungspapier "gesichert"...
    Aber wie dem auch sei: der Preis war o.k. und überraschenderweise war er nicht geschrottet, selbst die Haube hatte nichts abbekommen, das Gegengewicht und auch das System war noch dran und auch ansonsten sah er besser aus als gedacht. Dass ich für 45,- natürlich keinen gewarteten und voll funktionierenden 2020 bekomme, war mir ohnehin klar. Laut Inserat "funktionierte er grundsätzlich", aber nur ohne Automatik. Das stimmte sogar! Wenn man davon absieht, dass der Tonarm erheblich "Tiefgang" hatte und der Lift auf seinem kläglichen Restweg einem Fallbeil gleich darniederkam. Also klarer Fall von Liftpimpel, dachte ich nach Lektüre diverser Berichte hier im Board. Um ja nichts auf die lange Bank zu schieben, knöpfte ich ihn mir dann auch gleich heute früh vor. (Ein dreifaches Hoch auf das Pensionärsdasein! :D ) "Untenrum" sah er so schlecht nicht aus:


    Die nur notdürftig entfernten Nikotinbeläge "obenrum" liessen allerdings böses ahnen... Tatsächlich waren einige Elemente der Automatik erheblich festgegammelt, ebenso wie die Antiskatingeinstellung, andere hingegen sowie auch die berüchtigte Rillenachse war freigängig (ich nehme an, da war schonmal jemand dran...) Er startete übrigens auch sofort und das Reibrad gibt keinen Anlass zur Klage: nichts eiert oder rumpelt und das System klang für meine Begriffe ausgesprochen angenehm, nachdem die Signale durch das ca. 5 Meter(!) lange Kabel bis zum DIN-Stecker durch waren....
    BTW: Kennt jemand selbiges AT? Und weiss eventuell, mit welcher Kraft es gefahren werden sollte?


    Nachdem ich mir zunächst wieder mal vor den "Innereien" vorkam wie das bekannte Schwein, welches ins Uhrwerk schaut, ging ich es dann aber doch an und habe ihn tatsächlich auch wieder zusammen bekommen, und, welch Wunder: die Automatik funzt auch .... - Morgen muss ich dann noch ein paar Kleinigkeiten machen, wie Aufsetzpunkt justieren, dito die Abstellschiene (deren Kugel mir beim Zusammenbau erstmal entfleucht ist und erst nach hartnäckigem Suchen wieder gefunden wurde...) , das Tonarmlager habe ich wohl etwas zu stramm angezogen, da muss ich also auch nochmal bei....
    Der "Ersatzpimpel" aus Motorradschlauch funzt übrigens bestens!


    Den Liftpimpel habe ich zunächst mal durch einen Klecks Stabilit-Express ersetzt, da ich keine M2er Schraube, und schon garkeine aus Plastik, auf Lager hatte.
    Aber zurück zur Eingangsfrage:
    Warum tut man sich das an?
    Ich denke mal, weil ein funzender 2020 eine feine Sache ist und ich ausserdem schon länger für diese "Reibradpanzer" geschwärmt habe....
    Noch ist er "obenrum" ziemlich dreckig und versifft, aber das wird sich in den nächsten Tagen (hoffentlich) ändern.
    Ich werde berichten....

    Gruß Gerhard

  • BTW: Kennt jemand selbiges AT? Und weiss eventuell, mit welcher Kraft es gefahren werden sollte

    Auf den ersten Blich ein AT91 mit 1,5-1,7 machst Du sicher nichts falsch. Die ATs laufen übrigens allesamt super am 2020


    Glückwunsch übrigens, schönes Gerät.

    VG

    Kai








  • ...ja, an ein AT 91 hatte ich auch schon gedacht, jedoch machte mich die Formgebung des Nadeleinschubs stutzig. Zumindest die neueren sehen anders (glatt) aus. Aber eigentlich eh wurscht... Mit 1,5g lief es eben , wie gesagt,auch sehr sauber...
    Ausserdem ist es ja nicht so, dass man nicht noch ein paar Systeme zum Ausprobieren hätte.... 8)


    Gruß Gerhard

  • ....warum du dir das antust, solltest du selber besser wissen. imho ein schönes gerät für wenig geld, daher geringes risiko aber hoher arbeitsaufwand. das weiss man auch bevor man sich einen 2020 zulegt ;) ...hatte bislang noch nie das vergnügen. glückwunsch!


    romme

  • ...das "vorläufige amtliche Endergebnis":


    bis es soweit war, ging allerdings platterdings fast der ganze Tag flöten... (unterbrochen von diversen Hundespaziergängen; die kömmen schliesslich nix dafür... :D )
    Die Plörre (warmes Wasser plus HARA) resultiert ausschliesslich von der Haube! Unter der Dreckschicht war sie tatsächlich wie neu!

    Der Plattenteller ist noch aufarbeitungs- bzw. Tauschbedürftig, aber dazu fehlte mir die Lust. Wie dick der Schmodder drauf war, mag eine Ansicht der erst teilgereinigten Antiskating-Einrichtung zeigen...
    Erstaunlich war, dass die Mechanik eigentlich in recht vernünftigem und, den Umständen entsprechend, sogar sauberen Zustand war.



    Auch die Zarge benötigte etwas Zuwendung und beim Probelauf sprang dann die Platte (etwas zu viel von dem ellenlangen Kabel befand sich im Inneren und behinderte den Tonarm... - Trotzdem: nach "gerade mal" 12 Stunden tut er´s jetzt und läuft sich stilecht mit einer Aufnahme von 1969 warm und ich bin vom Sound recht angetan!



    Gruß Gerhard


    (der sich jetzt erst mal was zu mampfen macht) - Und dann gibt´s noch´n Bier!

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