Drehzahlschwankungs-gebeutelte CS 750 Besitzer

  • Hallo,


    mein CS 750 ist auch von dem Drehzahlschwankungsvirus befallen :(
    Mir scheint das ein häufigeres Problem beim CS 750 zu sein ?!?


    Symptome:
    sporadisch auftretende Aussetzer, läuft Tagelang gut, dann plötzlich gehäuft;
    Platten werden ausschließlich auf 33/Umin abgespielt, plötzlich steigt die Drehzahl an und der Lift hebt ab, senkt sich nach ein paar Sekunden wieder
    ab und das Spielchen kann wieder von vorne beginnen.


    Ich bin gerade dabei, meine alten Scheiben zu digitalisieren und auf CD zu
    brennen - dann passiert sowas X(



    Nun meine Frage: Ist für dieses Verhalten ausschließlich die Lichtschranke
    unter dem Plattenteller verantwortlich - oder gibt es noch andere Fehlerquellen (z.B Ansteuerungselektronik) ?


    Ich konnte mir von einer früheren Tätigkeit bei einem Hifi-Service-Betrieb
    eine Kopie des Service Manuals vom CS 750 ziehen :P
    - und wenn ich mir den Schaltplan so ansehe, stecken da einige Bauteile
    auf den Platinen, die Ärger machen könnten.


    Bin dankbar für jeden konstruktiven Vorschlag.


    Gruß
    Alex

  • Zitat

    Original von hanseat_1


    Ich konnte mir von einer früheren Tätigkeit bei einem Hifi-Service-Betrieb
    eine Kopie des Service Manuals vom CS 750 ziehen :P
    - und wenn ich mir den Schaltplan so ansehe, stecken da einige Bauteile
    auf den Platinen, die Ärger machen könnten.


    Prima, dann schicke doch bite einen Scan davon an lulabu@web.de , dann wird es auf seiner Seite allen zugänglich, der 750 fehlt das nämlich noch.


    Ich habe einen 750-1, der hatte die Macke auch öfter, trat aber danach erst einmal auf (nach Drehzahlwechsel), seitdem ich den Teller mittels der Aufstellfüße penibel parallel zur Zarge ausgerichtet habe. In der Serviceanleitung des CS5000 und seiner Derivate ist da ja von 7mm Abstand die Rede, bei den 750ern sind es nach Augenmaß 2-3mm. Wenn die Ausrichtung nicht paßt, läuft der Riemen wohl nicht einwandfrei, es kommt zu Schlumpf und damit zu den Problemen. Insgesamt ist das Problem des Aufjaulens hier noch nicht mit dem entscheidenden Tip gelöst worden, vielleicht hat wirklich unterschiedliche Ursachen oder diese addieren sich. Leider sind die 750er in dieser Hinsicht recht kapriziös.


    Ob es vielleicht mit Riemenschlupf zu tun hat? Es ist ja bei dem Problem so, daß man noch kurz eine Drehzahlerhöhung hört und der Tonarm aufgrund dieser zu hohen Drehzahl abhebt. Wenn eine Regelabweichung festgestellt wird, bekommt der Antrieb den Befehl, diese Abweichung auszugleichen. Möglciherweise schlupfbedingt erfolgt die Änderung durch den Antrieb nicht unmittelbar genug, es erfolgt ein weiterer Befehl die Drehzahl zu erhöhen. In der Zwischenzeit hat der Riemen aber gegriffen und die Summe der Erhöhung wird zu groß, anders kann ich mir das nicht vorstellen.


    Das Problem mit dem Umschalter führt AFAIK zu einem absolut unkontrolliertem Hochdrehen bis zur Höchstdrehzahl, weil irgendwie die Rückkopplung der Regelung, die wohl über den Umschalter für die Drehzahl beeinfluß wird, offen ist und die Regelung von Drehzahl=0U/min ausgeht und "Vollgas" gibt.


    Hat schon einmal jemand den Riemen an seinem 750/750-1 gewechselt? Ich habe da auch immer noch den ersten drin.


    Beste Grüße


    Uli

    CS: 505-4, 2x 731Q, 750-1
    CT: 441 RC, 450M, 1240

    CV: 1200, 441 RC, 450M

    C: 450M, 820
    CD 130, 1025, 1030 RC, 1040
    CL: 231, 710
    und: DK170, MC2555, Rack 3020

    ...sowie Nubert NuBoxx B-60, Nordmende Audio Digital System 2003 (wie Dual CD 130)

  • Hallo,


    ich hatte einen CS 750 und einen CS 750-1, den ich immer noch besitze. Beide hatten nie ein Problem mit der Drehzahl.
    Den Riemen habe ich bei beiden ausgewechselt, was aber nur zur Verkürzung der Hochlaufzeit führte. Also der alte machte auch keine Schwankungsprobleme.


    Swingende Grüsse


    Henning

  • Hallo,


    Ich habe bei meinem CS 5000 noch nie Drehzahlprobleme gehabt auch ohne Ausrichtung mittels der Füsse.
    Beim 750 gibt es aber Probleme mit dem Drehzahlschalter, ich würde dort mit der Fehlersuche anfangen.


    Gruss
    Robert

    p300a,1009,1019,1209,1216,1224,1228,1229,1237A,502,504,601,617Q,650,701,704,721,731,741,5000,CV31CV62,CV121CV240,CV1460,CV1462,CT1460,CT1462,CT1540,HS27,HS43,KA50,C814,C839,C844,C846,C901,C919,C939,CD120,CD130,CD40,CL142,CL150,CL172,CL180,CL230,CL710,CL720,CL722,CL730

  • Hallo zusammen,


    ich habe mit meinem 750-1 die gleichen Probleme. Einerseits das plötzliche Hochlaufen bis zur Höchstdrehzahl, was mit mehrmaligem Betägiten des Tempowahlschalters meistens zum Verschwinden gebracht werden kann, aber auch Gleichlaufschwankungen, die bei langsamer Musik hörbar sind und zum Anheben das Arms führen, wenn sie stärker werden.


    Inzwischen hab ich einiges ausprobiert: Einen neuen Riemen gekauft, den Tellerabstand auf Gleichmäßigkeit justiert (ich hatte auch erst den falschen Abstand von 7 mm aus der CS 5000 Serviceanleitung eingestellt) und ich habe auch alle Metalllaufflächen, die der Riemen berührt, gereinigt.


    Anfangs schien es bei jeder Maßnahme so, als ob sie geholfen hätte, aber am Ende traten immer wieder die gleichen Fehler auf.


    Inzwischen frag ich mich, ob der Motor nicht o.k. ist? Es ist ja ein Gleichstrommotor (untypisch für Plattenspieler), und mit dieser Sorte Antrieb hab ich in Cassettendecks schon genug schlechte Erfahrungen gemacht. Insbesondere seit ich Schellack gefahren habe, scheint es schlechter geworden zu sein.


    Könnte es sein, dass der Motor Gleichlaufschwankungen produziert, die das Tacho-Regelsystem nicht ausgleichen kann?


    Was haltet ihr von dem Gedanken?


    Ansonsten freue ich mich über jeden Hinweis, wie Abhilfe geschaffen werden kann.


    Gruß, pogo

  • [quote]Original von Pogo


    Inzwischen frag ich mich, ob der Motor nicht o.k. ist? Es ist ja ein Gleichstrommotor (untypisch für Plattenspieler), und mit dieser Sorte Antrieb hab ich in Cassettendecks schon genug schlechte Erfahrungen gemacht. Insbesondere seit ich Schellack gefahren habe, scheint es schlechter geworden zu sein.
    /quote]


    Gleichstrommotoren sind so unüblich bei Plattenspielern nicht. In den 70ern waren Asynchron und Synchronmotoren bei Dual noch in Verwendung, heute nur noch beim 504. Andere Hersteller verwenden schon seit jahren servorgeregelte Gleichstrommotoren, wie auch bei Cassettendecks schon Jahrzehnte üblich. Klar, der 750er hat mit dem hallkommutierten Motor eine sehr hochwertige Ausführung von Gleichstrommotor. Der Gleichstrommotor ist mit den Direktantriebsmotoren von Dual eher verwandt, als mit irgendwelchen Motoren aus Cassettendecks.


    Warum nun der 750 und 750-1 so wie wohl auch der CS5000 und seine Derivate so ein Problem mit der Drehzahlregelung hat, ist selbst in diesem Forum noch nicht herausgefunden worden.


    Möglicherweise ist das Ganze, so hart es nun klingt, schlicht eine Fehlkonstruktion. Ich weiß nicht genau, wie der Regler aufgebaut ist, aber meist gibt es eine proportionale und eine integrale Komponente. Letztere erstellt ein Korrektursignal, daß umso stärke ist, je stärker die Abweichung. Wenn dann Ganze nun zu "scharf" eingestellt ist, dann kommt es zu Regelschwingungen, das System schaukelt sich auf, anstatt die Differenz auszuregeln. Das Problem kann zusätzlich an der elastischen Ankopplung des Tellers über den Riemen liegen, der ja immer eine kleine Verzögerung verursacht. Ruckt der Antrieb nun ein wenig stärker an, dann folgt die Tellerdrehzahl aufgrund der Verzögerung mit einer gewissen Verzögerung, wobei der Riemen ein wenig gedehnt wird. Die Regelung erkennt, daß es immer noch ein Abweichung giibt und gibt noch mehr "Gas", zusätzlich schnellt der Riemen wieder etwas zusammen und sorgt für noch etwas mehr Antrieb, die Drehzahl ist deutlich zu hoch, der Tonarm hebt ab. Ich habe festgestelle, daß es bei 45U/min öfters vorgekommen ist, als bei 33 1/3U/min. Hier muß die Regelung auch schneller reagieren.


    Das ist aber alles nur Spekulation, wie genau der Regler in diesen Laufwerken funktioniert ist ja leider nirgendwo beschrieben. Ich denke aber, daß man in der Absicht einer extrem hohen Regelgüte über das Ziel "hinausgeschossen" ist und den Regler zu "scharf" ausgelegt hat. In Punktio Laufwerk und Langzeitstabilität geht nicht gegen den guten, alten 731Q...


    Gruß


    Uli

    CS: 505-4, 2x 731Q, 750-1
    CT: 441 RC, 450M, 1240

    CV: 1200, 441 RC, 450M

    C: 450M, 820
    CD 130, 1025, 1030 RC, 1040
    CL: 231, 710
    und: DK170, MC2555, Rack 3020

    ...sowie Nubert NuBoxx B-60, Nordmende Audio Digital System 2003 (wie Dual CD 130)

  • Hallo zusammen,


    Deichgraf63:


    Klar, kann ich machen -
    das Service Manual vom CS 750 ist in Arbeit, ich mach da ein .pdf draus und schick's dann an die Adresse von lulabu.



    Erstmal Danke an alle für die Tips.


    Ich befürchte, daß es sich hier bei den Drehzahlschwankungen um ein elektronisches Problem handelt, kein mechanisches.


    1) der Antriebsriemen als Fehlerquelle scheidet vermutlich aus - ich habe die Drehzahlprobleme sowohl mit Original- wie auch mit 2 verschiedenen Austauschriemen beobachten können.


    2) Fehljustage der höhenverstellbaren Füße scheidet wohl auch aus - ich habe schon mehrfach die Justage gecheckt und ebenfalls die Grundeinstellung (Antiskating, Auflagekraft etc.) neueingestellt - hat alles
    nichts gebracht. Der Player läuft tagelang gut, dann taucht das Phänomen
    wieder auf.


    Ich habe ja die Elektronik in Verdacht, z.B das große Steuer-IC IR10 welches über die Eingänge 22+23 mit dem Drehzahlwahlschalter verbunden
    ist, wäre ein möglicher Kandidat. Vielleicht ist aber auch in der Ansteuerungsperipherie des ICs der Fehlerkandidat zu suchen - an Eingang
    4+5 sitzt z.B ein 4 Mhz Schwingquarz; soweit ich weiß geraten auch manchmal Schwinquarze aus dem Takt und müssen dann ausgetauscht werden.


    Ich hatte sogar schon soweit vermutet, ob vielleicht Spannungsschwankungen aus dem Stromnetz die manchmal besonders heftig ausfallen (kann man abends oder nachts gut beobachten, wenn dann
    die Lampen mal kurz flackern und das E-Werk gerade mal eine Leitung um-
    oder abgeschaltet hat) dafür verantwortlich sind, daß die Steuerelektronik
    "aus dem Tritt kommt". Vielleicht ist auch die Filterwirkung des Netzteiles
    des CS 750 nicht ausreichend, so daß irgenwelche Störimpulse aus dem Stromnetz die Steuerelektronik begativ beeinflussen können ??
    Ich weiß es nicht, man kann nur mutmaßen.


    Fakt ist jedenfalls, daß dieser verdammte Fehler sporadisch auftaucht, was
    die Fehlersuche nicht gerade einfacher macht.
    Wieviel Tage soll man sich am zerlegten Gerät mit seinem Oskar auf die Lauer legen, bis der Fehler die Güte hat, sich einmal zu zeigen ? :rolleyes:


    Interessant wäre noch, ob jemand mit diesem Problem bei seinem Plattenspieler eine dauerhafte Lösung gefunden hat - und damit meine
    ich NICHT die Entsorgung über den Ebay-Restekanal (Anpreisen als Vintage..Rar..Selten... etc. LOL) :D


    Gruß
    Alex

  • Hatte ich an meinem 750 auch. Nach Lichtschranken und Schaltercheck, hab ich die Bude zerlegt und einige Lötstellen nachgelötet.
    Hatte wohl die Richtige getroffen, ab da war nämlich Ruhe mit der Schwankerei.


    Viel Glück

  • Hallo


    Zitat

    Original von flippeldippel
    Hatte ich an meinem 750 auch. Nach Lichtschranken und Schaltercheck, hab ich die Bude zerlegt und einige Lötstellen nachgelötet.


    Mir geht dieser Thread zwar nix an, da ich keinen 750 habe, wenn ich mir aber das alles so durchlese (und das sind ja wirklich nicht die ersten Beschwerden zu diesem Problem), dann würde ich auch hier allen Betroffenen empfehlen die Verkabelung und Schalter zu checken und dann die Lötstellen auf den Platinen ordentlich (mit viel Flußmittel) nachzulöten.


    Wenn ein Fehler nur sporadisch auftritt, dann ist das ja das Zeichen, daß die ganze Elektronik im Prinzip funktionstüchtig ist. Nur manchmal kommt es halt zu Aussetzern (oder Fehlreaktionen des Systems), weil irgendein Kontakt zum Widerstand wird.


    Einen Versuch ist das Nachlöten auf jeden Fall wert. Zeitaufwand, selbst für den Ungeübten, sicherlich unter 2 Stunden.



    bfn hevo

    Die junge Generation hat doch noch Respekt vor dem Alter, hauptsächlich beim Wein, Whisky und den Plattenspielern.:D

    Einmal editiert, zuletzt von hevo ()

  • Hallo! Das Netzeil des cs750 ist immer “an“.Erst wenn man einen Netzschalter zwischen Schaltet ist es auch wirklich aus.Bei mir haben sich nach dieser Maßnahme alle Probleme in Luft aufgelöst.

  • Hallo zusammen,


    ich habe zwei CS 750 am laufen und einen weiteren repariert und wieder verkauft. Die Drehzahlprobleme mit den hochdrehen kenne ich von allen Drehern. Es war jedesmal der Drehzahlschalter. Entweder durch einen Neuen ersetzen oder vorsichtig zerlegen. Das einzig kritische sind die Haltenasen des Deckels. Ganz vorsichtig aufbiegen, Schalter zerlegen und Kontakte reinigen. Danach sollte das Problem behoben sein.


    Bei einem "schlaffen" Riemem wird der Lift auch betätigt, nur kenne ich da kein hochdrehen, sondern immer nur den Versuch die Drehzahl zu erreichen.


    Gruß
    Stefan

    Gruß

    Stefan


    Wohnzimmer: Dual CS 750, AVM PA5.2 / CD5.2, Backes&Müller BM 2s

    Hobbyzimmer: Dual CS 750, Dual CS 721, Dual CS 505-2, AVM Inspiration C6m, Magnat Vector 22, Teac X1000, Technics SJ-MD150

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