Hallo Allerseits,
möchte euch mal wieder ein kleines "Projekt" von mir vorstellen.
Schon immer dachte ich, es muss doch möglich sein, einen nicht mehr so schönen Dual-Plattenteller wieder hübsch zu bekommen, indem man den Rand neu überdreht. Mit den Tellern, die ich zuhause in Benutzung habe, hab ich mir das allerdings nie so recht getraut.
Die Schwierigkeit besteht nämlich darin, bei den Tellern mit Lagerbuchse (Wechsler!), diese nicht zu beschädigen. Somit gestaltet sich das Aufspannen eines solchen Plattentelllers auf der Drehbank nicht einfach.
Aus dem Grund habe ich mir erstmal eine kleine "Einspannvorrichtung" ersonnen, mithilfe dieser dann ein 1229er Plattenteller gut in die Drehbank aufgenommen werden kann. Sie besteht aus 2 Teilen:
Außerdem musste ein Plattenteller als Testobjekt her.
Nun, Ronny war so freundlich, mir einen gut erhaltenen Plattenteller vollkommen kostenlos zu überlassen! Nochmals vielen herzlichen Dank!!
Hier sieht man das gute Stück, so wie er bei mir ankam:
Der unbestrittene Vorteil des Plattentellers ist wohl, dass es nicht ganz so dramatisch ist, wenn man etwas "versaut".
Nun gut, leider habe ich keine Drehbank, also musste die auch noch her. Im nächsten Bild zu sehen.
Nein, Quatsch, zum Glück hab ich einen Kumpel, der sowas in der Garage hat. Also Plattenteller und Zeichnungen der Einspannvorrichtung (die muss natürlich auch erst gedreht werden) eingesackt und damit zum Kumpel.
Der schaute sich die Zeichnungen an, überlegte und drehte den Plattenteller paarmal in den Händen hin und her.
Dann kam er auf die tolle Idee, die Reibrad-Lauffläche als Spannfläche zu benutzen (Innenaufspannung), das habe ich dann aber verhindert, weil ich nicht wollte, dass das Reibrad später durch Spannmarken-Täler rumpelt
Tja dann kramte er in paar Kisten rum und fand schließlich einen 10er Passstift, der auch flugs in die Plattenteller-Lagerbuchse gesteckt wurde (ich dachte oh Gott, jetzt zerkratzt er mir doch das Lager). Der Passstift war lang genug, sodass noch ein Stück herausstand und bequem ins Drehbankfutter gespannt werden konnte. Und zwar so, dass der Teil mit dem Zahnrad (für's Kurvenrad) noch frei war.
Aber so reicht das natürlich noch nicht, also eine große Hülse geholt, die sich bequem über den freien Teil des Plattentellers stecken ließ und sich innen an den Gussrippen abstützte. Dort noch den Reitstock gegengespannt und die Spannvorrichtung war komplett. Der Plattenteller lief zu Glück erstaunlich ruhig und plan.
Wir haben dann ca. 6/10mm vom Plattentellerrand abgedreht. Es hätte auch mehr sein können, denn zuhause zeigte sich, dass man beim ganz genauen Hinschauen immer noch Korrosionsspuren sieht. Aber nicht so wild.
Eine kleine Fase haben wir noch an den oberen Rand gedreht.
Ich habe den Plattentellerrand dann nochmal ordentlich mit Ballistol und anschließend mit Bremsenreiniger abgerieben. Dann kamen noch 2 Schichten Zaponlack drauf, weil das Material ansonsten sehr schnell wieder anläuft.
Und so sah das dann aus:
Übrigens ein Hinweis: Man sollte vermeiden, den frisch abgedrehten Plattentellerrand mit den Fingern zu berühren. Die Fingerabdrücke brennen sich so schnell ein, das glaubt man gar nicht.
Zuhause hatte ich zu tun, den Rand wieder mit Ballistol blank zu bekommen. Ist er mit Ballistol benetzt, kann man den Teller dann aber auch mal eine Woche liegen lassen, bevor er lackiert wird (davor aber nochmal ordentlich putzen!).
Die Tellermatte musste natürlich auch noch gründlich gereinigt werden. Habe sie für paar Minuten in warmes Spüliwasser gelegt und dann ordentlich abgeschrubbt. Da war ich auch eine halbe Stunde drüber.
Dann nochmal mit klarem Wasser abgespült und trocknen lassen.
Die Matte liegt jetzt lose auf dem Teller auf, ich habe sie nicht wieder festgeklebt. Das halte ich nicht für nötig.
Ach so, auf dem Plattenspieler sieht das ganze jetzt so aus: