Dual CS 750-1, mal wieder Lift auf Lift ab Problem; mit Lösung, nun Gleichlauf schlecht

Lange, sehr lange lief mein Dual CS 750-1 im Wohnzimmer absolut störungsfrei, als ich in der vergangenen Woche dann endlich mal wieder eine LP auflegen wollte, konnte ich das Vorhaben leider nicht zu Ende bringen. Denn es begann wieder, dieses nervige Absenken und gleich wieder Anheben des Tonarms. Da der CS 750-1 nun eine Weile nicht benutzt worden war, ließ ich ihn eine Zeitlang auf "78" laufen, in der Hoffnung, daß nur der Antriebsriemen von der langen Standzeit deformiert war. Es brachte genausowenig wie das Reinigen des Riemens und der Laufflächen und der Prüfung der exakten Ausrichtung. So beließ ich es erst einmal, dann kam eine Infektion, die auch anderer Prioritäten als die Reparatur des Plattenspieler setzte.

Gestern habe ich den "Patienten" dann aber auf den "OP-Tisch" gelegt. Eines ist beim CS 750-1 und seinen Verwandten etwas lästig, nämlich, daß man die Subchassiseinstellung immer wieder herstellen muß, bevor man den Erfolg einer Maßnahme beurteilen kann, aber egal, wat mutt, dat mutt.

Auffällig war der Umstand, daß die Ansteuerung des Liftes sehr regelmäßig erfolgte, je niedriger die Drehzahl, umso häufiger ging es auf und ab. Bei "33" also häufiger als bei "45" oder "78". Oft ist es ja so, daß der Plattenspieler mitten im Abspielen den Arm hochreißt, die Drehzahl auf "Anschlag" geht, sich dann wieder normalisiert, der Dreher eine Zeit geht, dann wieder das Problem, allerdings unregelmäßig. Manchmal spielt so ein "Patient" dann eine Seite durch, "spackt" erst mitten auf er zweiten Seite. Das ist eben oft bei Schalterproblemen, deformiertem oder verschlissenem Antriebriemen oder ungleichmäßigem Abstand Plattenteller - Chassisoberseite im Plattentellerumfang die Regel, wodurch der Riemen "auf der Kante" läuft. Aber so war es nun bei meinem CS 750-1 eben nicht.

Da ich noch die Original-Elkos in der Spannungsversorgung habe, wurden diese erst einmal geprüft. Ich vemutete, daß die Ansteuerung des Liftmagneten wegen des erhöhten Strombedarfs die Spannung einbrechen ließ, worauf die Drehzahl absackt, was dann wieder zum Anheben des Liftes führt, wodurch wieder weniger Strom gezogen wird, so daß wieder für eine korrekte Drehzahl reicht und sich das "Spiel" ständig wiederholt. Also die beiden großen Elkos einseitig aus dem Mainboard ausgelötet und an den China-Tester gehängt. Der 2200µF fiel mit einem recht hohen ESR-Wert auf, also habe ich den gleich einmal gewechelt.

Und wo ich die Platine in den Händen hatte, wurde auch gleich der von Patrick (Schlippo) gegebene Rat gleich umgesetzt, den RR01 von 8,2 Ohm auf 12 Ohm zu vergrößern. Den entsprechenden Widerstand habe ich vor langer Zeit einmal bei einer Bestellung mitbestellt, mit der Idee, den in solchen Situationen zu wechseln, dazu hatte ich ihn schlauerweise auch gleich mit "CS 750-1, RR01" beschriftet und zu den plattenspielerspezifischen Ersatzteilen gelegt.

Leider brachte der Tausch des Elkos nicht den gewünschten Effekt, beim Testlauf nur mit dem Subteller konnte ich aber hören, daß die Drehzahl des Motor unabhängig von der Position und der Ansteuerung des Liftes an- und abschwoll, das war sogar am Lauf des Subteller zu sehen.

Also, die Ersatzteilkiste noch einmal hevorgenommen und den darin befindlichen Ersatzmotor verbaut, voila, der Plattenspieler läuft wieder perfekt.

Und der Tausch des RR01 auf einen höheren Wert macht sich deutlich bemerktbar, bei "33" ist selbst mit dem zum Plattenspieler geneigten Ohr nicht festestellbar, ob das extrem leise Summen nun vom Netztrafo oder vom Motor stammt, auch bei "45" ist der Motor auf diese Weise kaum hörbar. Nur beim Hochlauf und beim Umschalten auf eine höhere Drehzahl schnurrt es ganz leise. Zuvor war der Klang da eher "kernig", um ein Bild zu bringen, der CS 750-1 klingt nun wie eine Auto mit Serienschalldämpfer und nicht mehr wie mit "Klappenauspuff". Die Hochlaufzeit ist erfreulich kurz und der CS 750-1 werkelt nun wieder zu meiner vollsten Zufriedenheit. Danke noch einmal an Patrick für den Ratschlag.

Nun muß ich mir bei Gelegenheit mal den maladen Motor vornehmen, ich plane die Elkos und Transistoren zu tauschen, vermute, daß die Ansteuerung einer oder mehrerer Motorspulen nicht oder zu schwach erfolgt. Das kann die Regelung dann auch nicht ausgleichen, das Regelsystem gerät ja hörbar in ein Schwingen der Drehzahl.

Eine ist aber auch klar: Ich brauche noch einen hochwertigen Ersatzdreher für den Wohnzimmereinsatz, der CS 505-4 ist da nicht das Richtige...

Gruß

Uli

Der CS 750-1 spielt die Schallplatte ab, merkwürdigerweise "ignoriert" die Elektronik den hörbar schlechten Gleichlauf. Was ich hörte, hat sich bestätigt.

Womit klar ist, daß ich ±0,2% Gleichlaufschwankungen sofort höre

Es sind weniger die kurzen "Zacken" auf dem Graphen, sondern die langen Wellen, die hörbar sind, eher das "Leiern" als ein "Zittern". Eigentlich kann das nun nicht am Motor liegen, es ist sehr unangenehm. Wenn der CS 750-1 nun anfängt herumzuspacken, muß ich mir zuletzt doch noch einen schwarzen CS 731Q "an Land ziehen"... Der 750er jault mir Kater Jimmy um die Wette.

Gruß

Uli

Es kann natürlich sein, daß der Riemen schlecht wird, ich habe den noch einmal "auf links" gedreht, keine Änderung der Werte. Mich wundert auch, daß sich der Tonarm absenkt.

Ich habe vergleichsweise einmal das Smartphone auf das selbe Glas als "Mittelachsenabdeckung" auf den CS 731Q im Arbeitszimmer gelegt, nicht besonders zentriert, kalt gestartet, das sind doch gleich ganz andere Werte, gerade einmal ⅐ der Gleichlaufschwankungen des CS 750-1! Es liegt also nicht an der Meßmethode.

0,03% entspricht fast dem Prospektwert von 0,025%. So soll es sein.

Ich bestelle dann mal einen neuen Riemen - und schaue mich nach einem sehr günstigen CS 731Q in schwarz zum selbst herrichten um, ich komme einfach nicht vom 731Q los...

Gruß

Uli