CV1600 mit interessanten Problem

  • Man ist doch immer überrascht was für Probleme ein CV1600 machen kann.

    Ich habe gerade einen CV1600 von W123flo in der Mangel. Es ist ein unverbastelter CV, der lange Zeit irgendwo gestanden und entsprechend Staub angesammelt hat.

    Dieser Staub wurde zuerst entfernt. Es ist noch ein CV von der Serie < 19500 und hat die berühmten zwei Spannungsregler RC4195 drin. Wobei das Steuerverstärker-IC schon einen klitzekleinen Kühlkörper hat. Da die beiden ICs noch funktionieren wurden erstmal ganz schnell die nachgeschalteten 6,8µF Tantal-Elkos ausgewechselt. Danach erfolgte der Einbau von 4 Angstwiderständen an beiden Endstufen um für alle Eventualitäten abgesichert zu sein.

    Danach wurden alle Spannungen des Netzteils überprüft. die waren OK. Auch die Überprüfung der Mittenspannung der Endstufen war OK und musste nur minimal nachgeregelt werden.

    Aber dann wurde es komisch.

    Am linken Kanal war die Einstellung des Ruhestromes per Spannungsabfallmessung kein Problem. Aber dann rechts. Da war nichts messbar. 0mV über die Widerstände, egal wo der Regler R1317 hin gedreht wurde. Absolut keine Reaktion. Die Widerstände und das Trimmpoti sind heile.

    Da die Mittenspannung OK war wurde ein Sägezahn aus dem Funktionsgenerator in den Tunereingang eingespeist und bis hin zu den LS-Anschlüssen auf der Endstufenplatine verfolgt. Der Pegel war OK entsprechend dem LS-Regler bei Balance-Mitte in beiden Kanälen gleich.

    Dann habe ich Lautsprecher an den Verstärker angeschlossen und mir den Pegel angehört.

    Links war er OK, rechts hat er sich leicht verzerrt angehört.

    Jetzt wurde der rechte Kanal auf der Endstufenplatine mit dem Oszillograf angesehen. Der Pegel war einwandfrei solange kein LS eingeschaltet war, ergal bei welcher LS-Regler Einstellung. Wenn man jetzt aber den LS-Schalter 1 betätigte zeigte sich nachstehendes Bild:

    Danach habe ich die beiden Steckplatinen mit den Treiber- und Vortreibertransistoren gegen die des linken Kanals getauscht.

    Es wurde das gleiche Fehlerbid angezeigt.

    Da beim Ausschalten des LS-Ausganges (Also keine Belastung der Endstufe) der Pegel OK war habe ich den Fehler nach dem LS-Schalter gesucht aber nichts gefunden. Auch das über Kreuz schalten des guten linken Kanals auf den rechten Ausgang an den Schaltern war OK. also muss der Fehler auf der Endstufenplatine liegen. Dafür spricht auch der nicht einstellbare Ruhestrom. Da aber die Mittenspannung einstellbar ist kann es der Differenzverstärker nicht sein.

    Es wurden alle aktiven Bauteile auf der Platine ausgewechselt. Keine Änderung des Fehlers. Im Leerlauf ohne Box ist alles OK, bei Belastung spinnt die Endstiufe.

    Diesen Fehler hatte ich noch nie, auf Tipps bin ich gespannt.

    Viele Grüße
    HaJo


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    Einmal editiert, zuletzt von HaJoSto ()

  • Emitterwiderstände der Endtransistoren hochohmig?

    In der Theorie funktioniert die Endstufe dann auch noch, falls keine (oder nur sehr geringe) Last vorhanden ist. Mit Last (Lautsprecher) nicht mehr.


    ODER


    Ruhestrompoti defekt mit Schluß der beiden endständigen Anschlüsse (irgendwas drauf, was übermässig leitet)? Dann geht der Ruhestrom in die Knie, was die Übernahmeverzerrungen erzeugt, wenn Last am Endstufenausgang. Ohne Last nicht.


    Gruß

    Reinhard

    2 Mal editiert, zuletzt von oldiefan ()

  • hi, mein Lösungsansatz wäre, die 41.3V an Basis von T1307 und - 41.3V an Basis von T1314 zu checken, damit wird der Ruhestrom geregelt. Und damit ist etwas faul, was man gut an den Übernahmeverzerrungen sehen kann. Die UBE Spannungen der Transistoren der Endstufe würde ich auch mal messen.

    Und die Strombegrenzungs Transistoren T1310 T1311 checken ob die noch ok sind und keinen Kurzschluss bilden. Gruß Armin

  • Wenn Ruhestrompoti i.O., gibt es Übernahmeverzerrungen mit Last an der Endstufe und der Ruhestrom ist nicht einstellbar, wenn R1315 oder R1318 hochohmig ist. Ohne Last gibt es keine Übernahmeverzerrungen.


    2 Mal editiert, zuletzt von oldiefan ()

  • Emitterwiderstände der Endtransistoren hochohmig?

    Nein. Siehe oben im Text.

    Ruhestrompoti defekt mit Schluß der beiden endständigen Anschlüsse

    Auch nein. Einwandfreier Regelbereich 0 bis ca. 50 Ohm.

    hi, mein Lösungsansatz wäre, die 41.3V an Basis von T1307 und - 41.3V an Basis von T1314 zu checken,

    Das werde ich morgen genau angehen. auf die Schnelle gemessen schien das aber OK zu sein.

    Und die Strombegrenzungs Transistoren T1310 T1311 checken

    Sind OK.


    Noch ein Hinweis: Erst ab einer bestimmten Lautstärke kommen die Verzerrungen. LS-Regler vom Anschlag lins bis auf 9 Uhr ist der Ausgangspegel OK..

    Viele Grüße
    HaJo


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  • die Funktion der Stromsenke T1305 würde ich mal überprüfen. Wenn R1317 verdreht wird, muss sich die Spannung - 0.1V an der Basis von T1312 ändern. Der Ruhestrom ist abhängig von den Spannungen an den Basen von T1306 und T1312, da würde ich das Voltmeter ansetzen, da muss laut Schaltplan 0.2V anliegen, was sich aus den 0.1V und - 0.1V ergibt, und wenn R1317 verstellt wird müssen sich diese Spannungen ändern.

  • So, erstmal die gute Nachricht.

    Der CV1600 läuft wieder.

    Die Hinweise von Oldiefan und Tubesaurus waren zur Fehlersuche hilfreich. Da die Störungen oberhalb der Mittellinie lagen habe ich den positiven Zweig der Endstufe nochmal eingehend untersucht.

    Dabei habe ich drei defekte Bauteile gefunden. Siehe Bild. Vermute aber, dass der BC450 bei der Messerei oder Aus- und Einbauerei hops gegangen ist.

    Den 2N5632 hatte ich anfangs bei der Prüfung für gut befunden. Vermutlich hatte ich die letzte Messung, die die Durchbruchspannung zwischen Emitter und Kollektor gezeigt hätte, nicht gemacht.

    Zum Glück habe ich noch einen 2N5632 im Fundus gehabt.

    Und den defekten Widerstand R1320 hatte ich anfangs gefunden, dann aber später den daneben liegenden R1314 ausgewechselt. Da hat Murphy zugeschlagen. Asche auf mein Haupt.

    Z.Zt. Läuft der Verstärker schon eine Weile. Ich hoffe, das bleibt so.

    Das für den C1305 nur ein 100µF eingebaut ist dürfte allgemein bekannt sein. Den habe ich, da er einen Restwiderstand von einigen MegOhm zeigte, auch ausgewechselt


    Viele Grüße
    HaJo


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  • :thumbup: Das klingt ja direkt nach guten Nachrichten :thumbup:


    :)


    Grüsse

    Florian

    Dreher : CS721; CS 704; CS 701; CS 621; CS 604; 1229; 1219; 1019; 1218; 1225

  • So, da wohnt er nun, der glückliche CV1600, der von HaJo gerettet wurde.

    Hat sich gemütlich auf seinen Tuner -Kollegen CT1140 niedergelassen und sorgt jetzt für Dampf an den Canton GLE100.

    Nun hat er die Herrschaft über 7 betriebsbereit angeschlossene Dreher, die AKAI GX260 und einen wenig ansehnlichen aber umso

    zuverlässigeren Philips-CD-Spieler.


    Vielen Dank an die Beteiligten Wolfgang einfach-gute-Weine und HaJo HaJoSto !


    Ich freu mich...


    Grüsse

    Florian


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