Patient 721 auf Intensiv

  • Magst du es trotzdem mal bei den anderen Drehern probieren?

    Aber natürlich.

    Allerdings habe ich keinen Automatik 6er, nur 1219, 701, 721 und bei denen rasten die Schalter stromlos ein.

    Mir missfällt auch nicht der Startmechanismus, sondern nur das "laute" umlegen des Umschalthebels. Ok, er heißt eigentlich Umlenkhebel (Nr. 139)


    Daher wenig Erkenntnis und alle führen die Automatik nach einmaligem Antippen des Starthebels aus, wenn danach der Teller bewegt wird.

    Der 701 ist aber deutlich leiser in allen Bewegungen und auch viel schneller. Aber darum solls ja nicht gehen.

  • Der 701 ist aber deutlich leiser in allen Bewegungen und auch viel schneller.

    Der 721 ist bei mir der Leiseste, leiser als der 701. Und die langsamere Bewegung wirkt viel "smoother". Eigentlich wirkt er bei der Automatik am meisten "erwachsen". Spätere als den 721 habe ich allerdings nicht.


    VG

    Benjamin

    Plattenspieler in Verwendung: *Dual 1019, 1219, 1229, 1249, 701 "MK1", 721* *Perpetuum Ebner 2020 L* *Kenwood KD3100* *Hitachi HT-500* *Elac 50H* *Philips 312 Electronic*

  • ich würde sagen, das klingt absolut lebensgefährlich - gib mir zehn Euro und die Fahrtkosten, dann befreie ich Dich von diesem gefährlichen Sondermüll, okay 8o :saint: ?


    Gruß Frank

  • *** dieser Beitrag ist eigentlich hinfällig, da der "Übeltäter" doch der Umlenkhebel ist. Siehe Beitrag #88 ***

    Also ganz normales Einschaltgeräusch. Einfach Mal probieren: einer deiner leisen Modelle Netzstecker ziehen, auf Start drücken undloslassen,

    Ich hab das zum Anlass genommen, nochmal detaillierter nachzuschauen.


    Zumindest hatte ich NICHT recht!

    Es ist nicht der Umlenkhebel, der das "KLACK" verursacht, es passiert nur quasi gleichzeitig.


    Der Umschalthebel! der bei Start betätigt wird (sorry, daß ich die Begriffe zuerst vertauscht habe) schnappt kurz bevor der Umlenkhebel umschwenkt zurück und verursacht das Geräusch, welches ich meine.


    Zusätzlich scheint am Ende des Startvorganges noch eine weitere Verspannung zu einem Geräusch zu führen, was eventuell nicht nötig wäre.


    Es liegt also vermutlich an meiner Unfähigkeit die Teile richtig einzustellen... ^^



    Ich habe nochmal 6 Detailvideos hinzugefügt:

    721
    4 neue Elemente zu Album hinzugefügt
    photos.app.goo.gl


    hier bei Sekunde 8 ist das "problematische" "klack" zu sehen:

    Neues Video von eM Ka
    photos.app.goo.gl


    hier bei Sekunde 7 nochmal aus anderer Perspektive und bei Sekunde 14 das zweite Geräusch, was wohl am Pimpel entsteht. (vielleicht zu viel Spannung drauf?)

    Neues Video von eM Ka
    photos.app.goo.gl



    Ich denke, das geht besser. Nur weiß ich bisher nicht wie.


    Gute Nacht


    Edit: einen Noch: den Originalpimpel hatte ich erst durch einen Ollipimpel ersetzt (die ersten Videos) und dann durch eine Kabelisolierung (NYM 1,5m²), die wohl zu scharfkantig ist. Da geh ich nochmal ran.

    Einmal editiert, zuletzt von LoFi ()

  • das, was Du da grade erlebst, hat mich über die Jahre dazu gebracht, nicht mehr so schnell zur "viel hilft viel Totalzerlegung" zu greifen, wie es viele hier bei einer Revision tun.


    Mir ist es besonders bei komplexeren Wechslern wie dem 1219/1229 schon öfter passiert, dass ich irgendwas brav nach Serviceanleitung zerlegt und wieder zusammengebaut habe ( z.B. Lift entplumpsen ), der Plattenspieler danach irgendwie nicht mehr so leicht und präzise funktioniert hat wie vorher, und ich mich doof justiert habe, um das halbwegs wieder hinzubekommen. Ich gehe davon aus, dass im St. Georgener Werk in der Produktion Mittel zur Feineinstellung vorhanden waren, die heute niemand mehr kennt. Ein schönes Beispiel für ein Teil, das einen in den Wahnsinn treiben kann, ist der Metallstift, auf dem der Steuerpimpel steckt - hat hier schonmal jemand an der Schraube gedreht, die die Federspannung einstellt ( erkennbar daran, dass der Lack beschädigt ist, den man bei Dual aus gutem Grund auf die Schraube gekleistert hat ), vergeht mir die Lust, an dem Gerät was zu machen.


    Am Anfang habe ich im Anblick der ganzen Beschreibungen von erfolgreichen Revisionen immer geglaubt, ich wäre zu blöd, bis ich dann immer öfter "revidierte" Geräte auf dem Tisch hatte, die genau das gleiche Problem hatten - sie funktionierten zwar, aber irgendwie nicht, wie ein Dual Dreher ab Werk funktioniert hat. Ich habe z.B. seit Jahren einen 1229 im Keller stehen, bei dem die horizontale Automatikbewegung des Tonarms ruckelt, und sich die Automatik alle paar Wochen mal mit dem Lift in die Quere kommt. Ich weiß nicht, wie viele Abende ich schon in das Mistding investiert habe - es ist der einzige 1229, der "revidiert" wurde, bevor ich ihn gekauft habe. Die unrevidiert gekauften 1219/1229, denen ich mich mit Vorsicht genähert habe, haben das Problem alle nicht.


    Gruß Frank

  • Danke für den aufwendigen Kommentar.

    Wie diese Mechaniken entwickelt wurden ist mir eh ein Rätsel.

    Da muss Unmengen an Zeit in Tests, Prototypen, Optimierung etc geflossen sein. Dabei sicher sehr viel wieder verworfen und neu konstruiert...

    Daß das Servicemanual da nur ein paar Anhaltspunkte geben kann, ist mir klar.


    Tatsächlich habe ich bisher aus Respekt vor dem Kram immer nur einzelne Bereiche am Stück demontiert.

    Grad beim Tonarm vom 721 ist das für einen Neuling aber schon sehr komplex.


    Mein eigentliches Problem ist die fehlende Erfahrung, bzw. die fehlende Vergleichsmöglichkeit.

    Dadurch kann ich nicht einschätzen, ob das Ergebnis nun nahezu perfekt ist, oder noch hakelig bzw nur so grade eben funktioniert.


    Sicher werden auch vom Werk aus nicht alle Dreher 100% gleich funktioniert haben. Toleranzen, Montage und Endkontrolle werden sicher noch Spielraum gelassen haben.

    Ein Vergleich mit einem fabrikneuen Dreher, oder einem 100% perfekt Revidierten habe ich eben nicht und muss entweder mit dem Ergebnis zufrieden sein, oder meine Künste in Frage stellen und auf Eure Erfahrung (Vergleich) hoffen.


    An diesem Punkt ist das Internet natürlich ein Segen, welches Profis, Leien und Hilfesuchende so nah zusammenbringt und Informationen bündelt, die so früher nie zusammen gekommen wären.

    Ohne Euch hier hätte ich mich nie gewagt so ein Teil zu zerlegen und dabei zu wissen, daß es nachher mit hoher Wahrscheinlichkeit (vielleicht sogar besser) wieder funktioniert.



    Zu meinem ehemaligen Intensivpatient, der jetzt in der REHA ist:

    Daß ich die Automatik noch ein wenig ruckelfreier bekommen kann, glaube ich schon.

    Funktionieren tut aber alles.


    Das Klacken, welchem ich grad auf der Spur bin, könnte normal sein. Ich weiß es nicht. Da brauch ich ne Einschätzung.

    Bisher ist die Meinung: NORMAL.

    Ich will ja auch keine Baustellen aufmachen, wo keine sind.


    Vom Gefühl her würde ich sagen, das sollte flüssiger/leiser gehen.

    Entweder etwas zu viel Spannung drauf, oder Schmierung nicht perfekt.


    Vom Umlenkhebel auf dem Kurvenrad bin ich ja nun zum Umschalthebel gekommen. Den werde ich mir nochmal genauer anschauen.


    Dank Euch

    Micha

  • So, jetzt wird es langsam peinlich.


    Vom Umlenkhebel auf dem Kurvenrad bin ich ja nun zum Umschalthebel gekommen. Den werde ich mir nochmal genauer anschauen.

    DAS IST FALSCH.

    Es ist doch eindeutig der Umlenkhebel!


    Hier in Superzeitlupe aus besserem Blickwinkel:

    Neues Video von eM Ka
    photos.app.goo.gl



    Er macht also genau was Er soll, ist leichtgängig und schaltet präzise. *edit* vielleicht etwas zu viel Losbrechmoment, bis er sich bewegt*

    Das "Plock" oder "Klong" ist nur aus manchen Positionen laut erscheinend und wird irgendwie von der Plastikzarge resonant verstärkt.


    Ich werde erstmal die Zarge tunen/dämpfen.

    2 Mal editiert, zuletzt von LoFi ()

  • Vorläufig hab ich jetzt der schickeren Zarge vom 704 (den ich nach einigen Annäherungsversuchen, obwohl fast neuwertigem Zustand, als nicht LoFi-kompatibel aus dem Rack verbannt habe)

    mit schwerer Dämmmatte mittig und weicher Dämmung umlaufend die Resonanzen etwas abgewöhnt.

    Damit kann ich jetzt leben :D


    Irgendwann, wenn ich da nochmal dran bin und das Kurvenrad in der Hand habe, werde ich dem Umlenkhebel nochmal einen Ölwechsel spendieren.

    Ich vermute, daß Hebel etwas zu satt am Schmiermittel hängt und sich daher ruckartiger als nötig bewegt.

    Das erkennt man auch daran, daß der Umschalthebel federnd nachgibt, bis er dann den Umlenkhebel mit unnötig viel Energie schubst. (letztes Video)


    Da der 721 in die TOP 3 aufgestiegen ist, mit 701 und 1219, wird er vielleicht bald eine massivere Zarge bekommen.


    Das ML spielt sehr angenehm am 721 und darf vielleicht jetzt länger da rumhängen.

    Ich hatte übrigens erschrocken festgestellt, daß der Nadelträger verbogen war und kann beim besten Willen nicht sagen, wann das passiert sein könnte.

    Dank Andreas ( Platten-Spieler.de ) konnte ich aber auf ein Spezialwerkzeug zugreifen und den Träger schadlos richten. (danke für den Kuli mit hohlem Minenende ;) )



    liebe Grüße

    Micha

  • So, die Damen:

    Damit kann ich jetzt leben :D

    ne, doch nicht...


    Irgendwann, wenn ich da nochmal dran bin

    War grad eben :D


    Also: Den Umlenkhebel hab ich länger begutachtet, betätigt, begutachtet, betätigt, betätigt, betätigt usw.

    Wirklich falsch ist da nichts, aber nach einigem Kopfkratzen und Kinnkneten habe ich ne Ladung LM47 MoS2-Fett neben der Schnappfeder platziert, wo der Hebel beim umschalten "hinschlägt".

    Das dämpft den Anschlag jetzt etwas und bleibt an Ort und Stelle.


    Wo ich schon dabei war, habe ich direkt noch meinen DIY-Pimpel aus NYM 1,5mm² Isolierung oben leicht gefast und minimalst mit 300000 Silikonöl getupft.

    Ebenso die Gleitfläche auf dem Segment, wo die Gummitülle vom Anschlag (glaub das war sie) drauf läuft.

    Damit schwenkt der Arm nun deutlich sanfter ein.


    Neues Video von eM Ka
    photos.app.goo.gl

  • Da war ein 2,5m Dinkabel dran!

    Hab ein schönes Cinch gebaut, mit separater Masse.

    Brücken getrennt, eingebaut und soviel brummen und zischeln hatte ich noch nie. :huh:


    Erst die Massebrücken wieder verbinden war die Lösung.

    Was hab ich denn da falsch gemacht?

    Nachdem Gernot mir da mit allerlei besten Infos zur Hilfe kam, hatte ich die Sache auf die lange Bank geschoben.

    Heute hab ich mir meinen Murks dann nochmal zur Brust genommen.


    Kabelbruch am neuen Massekabel war die Ursache.

    Und zwar kurz hinter der Verpressung vom Kabelschuh. Keine Ahnung, wie ich das geschafft habe.

    Am Kurzschließer nun nochmal aufgeräumt, die Masse ordentlich getrennt verlötet und Ruhe im Karton.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!
Nach der Registrierung können Sie aktiv am Forenleben teilnehmen und erhalten Zugriff auf weitere Bereiche des Forums.