DUAL KA31 mit Wechsler 1214

  • Gutem Morgen aus Mainz,

    mein Name ist Werner und seit einiger Zeit stolzer Besitzer einer DUAL KA31 (KompaktAnlage) aus dem Nachlass meiner Schwiegermutter. Die Anlage ist mit einem DUAL1214 Wechsler ausgestattet.

    Die Anlage machte zu Beginn keinen Mux, liess sich nicht mal einschalten. Nach intensiven Recherchen im Internet und vor allem in diesem Forum konnte ich die Anlage soweit wieder zum Leben erwecken, daß sowohl der Tuner wieder funktioniert, als auch der 1214 Plattenspieler.... bis auf eine Kleinigkeit :)

    Folgende Massnahmen waren notwendig.

    - erneuern der Hautpsicherung

    - Am Tuner:

    - Gangbarmachen des Plattenkondensators für die Abstimmung und den Transport des Frequenzzeigers.

    Am Plattenwechsler:

    - Zerlegen, Reinigen, Ölen, Schmieren des Drehzahlreglers, Start/Stop Mechanik, Schaltarm, Laufrad, Motorlager

    - Austauschen des Kondensators an der Schalterplatte.

    Danach Ausbalancieren des Tonarms und Ersetzen der Nadel

    Bevor ich den Schaltarm wieder gangbar machen konnte (da Teller nach STOP weiterlief) wurden sowohl 45er als auch 33er Platten vom Tonarm korrekt angefahren, d.h. Nadel setzte einwandfrei am Beginn der Platte auf.

    Der letzte "Fehler" war, daß der Antriebsmotor nach Abschalten weiterlief... Ich tauschte den Kondensator auf der Schalterplatte und machte den Schaltarm wieder gangbar...

    Danach lief aber beim Start der Tonarm über den Anfang der Platte hinaus bis zum Ende , dann zurück auf den Tonarmhalter, dann begann das wieder von vorne...

    Als Ursache konnte ich den komplett abgenutzten Steuerpimpel identifizieren. Hab ihn erneuert.


    Nach Austausch stellt sich nun das letzte, verbliebene Problem wie folgt dar:


    Nach Betätigen der START Funktion hebt sich der Tonarm und schwenkt bis zum Plattenende, bewegt sich dann zurück zum Beginn der Platte um sich dann korrekt auf der Platte abzusenken (gleiches Verhalten bei 45er und 33er Platten)... Die STOP Funktion funktioniert problemlos. Bzgl. der Ursache bin ich etwas ratlos. Hab leider bisher keine Hinweise gefunden.


    Was wäre die Vorgehensweise der Ursache auf die Spur zu kommen?


    Für alle Tips Dankbar.


    Gruss


    Werner

  • Hi Werner !

    Nach Betätigen der START Funktion hebt sich der Tonarm und schwenkt bis zum Plattenende, bewegt sich dann zurück zum Beginn der Platte um sich dann korrekt auf der Platte abzusenken (gleiches Verhalten bei 45er und 33er Platten)... Die STOP Funktion funktioniert problemlos. Bzgl. der Ursache bin ich etwas ratlos. Hab leider bisher keine Hinweise gefunden.

    Beim ersten "Durchsausen" verpaßt der Bolzen am Armsegment das Ende der Liftschiene, durch die der Aufsetzpunkt bestimmt wird. Was ulkig ist - und eigentlich nicht so sein sollte - ist, daß die Umschaltweiche im Kurvenrad anscheinend auf "Start" stehenbleibt und er im zweiten Anlauf den Aufsetzpunkt findet.

    An sich sollte die Weiche beim Erreichen des Arms am Abschaltpunkt auf Stopmodus umschalten, also *sollte* der Arm beim Erreichen der Armablage dort liegen bleiben.


    Checkpunkte:

    Hinteres Ende der Liftschiene gegen Bolzen am Armsegment.

    Der Bolzen sitzt in einer gefederten Führung und muß sauber ein- und ausfedern.

    Wenn die Liftschiene zu weit vom Chassis abgerückt ist (Armeinstellung bei Handlift zu niedrig), verpassen sich die beiden und der Bolzen rutscht hinten unter das Ende der Liftschiene.


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo Peter,


    Danke für die Tips am Sonntag :) Werde mich damit beschäftigen.

    Hab mal Videos vom Problem erstellt und via DropBox geteilt.


    https://docsend.com/view/ft7it8z9p2b9qw5e


    Ein Video zeigt den Verlauf von unten.

    Was mich wundert, ist die Tatsache, daß der Federbolzen zunächst bis zum Anschlag läuft, dann aber die Stellschiene verschiebt bis die Schiene wieder von der Feder zurückgezogen wird und damit schliesslich den Tonarm am Anfang der Platte positioniert. das mit der Liftschiene muss ich mir noch näher ansehen.


    Erstmal Danke, melde mich nach den Checks...


    Gruss


    Werner

    Einmal editiert, zuletzt von WernerH ()

  • Hallo Peter,


    hab versucht Deine check punkte zu prüfen....Finde leider keine Hinweise auf den Verursacher. Für mich als Leihe sieht der Ablauf eigentlich gut aus. Ich kann mir nur nicht erklären wer oder was den Tonarm weiter in Richtung Endanschlag bewegt und ihn dann zurückfedern lässt. Kann doch nur der Haupthebel, also somit das Kurvenrad sein, oder?


    Oder eine Kombi aus dem Bolzen (234) und dem Segment (275)


    (Nummern sind aus der Explosionszeichung der Service-Anleitung)


    DIe Service-Anleitung vom März 72 sagt darüber leider auch nichts aus.


    Ich hab mal versucht den Ablauf in ein Video zu packen...


    https://docsend.com/view/ymtm4dx3agjnpx6j


    Vielleicht hast Du noch eine Idee?


    Gruss

    Werner

  • Hi Werner,

    vermutlich ist die Feder des Bolzens unter dem Segment etwas ausgeleiert oder der Bolzen geht nicht leicht genug in seiner Führung. Drücke mal auf den Bolzen - federt der wieder raus? Und wie hoch steht er nach oben.

    Gruß,

    Rainer

  • Hallo Peter,


    Du meinst den Federbolzen mit der Nummer 248?




    Er federt, aber er wird auch nicht von oben gedrückt, sondern stößt an die Stellschiene. Muss er denn unter diese gleiten??


  • Nee, der Bolzen muss gegen die Stellschiene stoßen. Das begrenzt den Vorschub des Tonarms. Er muss also hoch genug stehen, damit er nicht unter der Schiene durchrutscht. Hattest Du den Hebel abgebaut, an dem die Plattengröße eingestellt wird?

    Gruß,

    Rainer

  • Hallo Rainer,


    ja, ich hatte den Stellsschiene inkl. Hebel abgebaut um ihn zu reinigen und die Mechanik neu zu ölen/schmieren....


    Konntest Du das Video https://docsend.com/view/ymtm4dx3agjnpx6j ansehen? Es zeigt, daß der Bolzen an die Stellschiene stößt, diese aber dann weiterschiebt (ab Sekunde 11), weil der Tonarm bis zum Plattenende fährt, dann zurück auf den Anfang der Platte um dort den Tonarm abzusenken. Ich verstehe nicht warum der Tonarm immer bis zum Ende fährt, um dann wieder an den Anfang der Platte zurückzuschwenken. Ich werde mal den Plattenteller abnehmen, das Chassis umdrehen und nur mal das Kurvenrad per Hand drehen um zu sehen was passiert.


    Gruss

    Werner

  • Ich vermute, dass der Bolzen unter der Stellschiene (269) durchrutscht. Die Höhe der Schiene am Segment wird mit dadurch bestimmt, wie der Ring an der Achse des Hebels zur Größenverstellung (267) eingestellt ist. Diesen Fall hatte ich mal bei einem 1215, dessen Mechanik der des 1214 recht ähnlich ist. Wenn Du diesen Ring etwas nach unten verstellst sollte dei Schiene nach oben kommen - im Bereich des Segmentes.

    Vielleicht schau ich mir das heute Abend mal an.

    Gruß,

    Rainer

    Einmal editiert, zuletzt von RoemerSt ()

  • So,

    nach viel Gebastel hab ich zumindest einen Verdächtigen. Ich vermute die Klinke (234) als Verursacher. Hatte sie mal ausgebaut und leicht gebogen....Danach wieder eingebaut... Jetzt läuft der Tonarm zwar nicht mehr bis zum Ende, sondern setzt richtig am Plattenanfang auf, aber STOP funktioniert nicht mehr und die manuelle Rückführung des Tonarms klemmt.... Mir ist nicht ganz klar wie diese Klinke richtig justiert werden muss, bzw. auch kann. Ist ja lediglich eine Unterlagscheibe drauf und eine sog. Idealscheibe (Nr 236 der Explosionszeichnung). Wo die genau sitzen muss erschliesst sich mir nicht. Zum Thema Klinke fand ich auch einen Eintrag von Peter, der z.B. entgratet hat und ähnliches. Ich werd erstmal alles entfetten/entölen und dann schaun was ich alles mit der Klinke und der "Idealscheibe" machen kann... Vielleicht klappts dann irgendwann.


    Werde berichten. Wer noch ne Info (Foto, Video, gute Zeichnung, Beschreibung) zu der Klinke (Position, Justage) hat...bin für alles dankbar. MIt dem Bild in der Serviceanleitung..



    kann ich wenig anfangen..


    Gruss

    Werner

  • Hallo zusammen,


    hab nun die Klinke ausgebaut, entfettet, gereinigt, wieder eingebaut und auch den Schaltarm nochmal komplett aus und wieder eingebaut. Manuelles Starten und Stoppen (Tonarm zum Plattenanfang führen und absetzen) funktioniert einwandfrei.

    Beim Automatischen Start ist es nach wie vor so, daß der Tonarm abhebt, einschwenkt bis zum Ende der Platte, sofort wieder zurückschwenkt um sich dann an der richtigen Stelle der Platte abzusenken.

    Ich bin dem Verursacher bisher nicht auf die Spur gekommen. Ich werde mir was basteln, um die Platine im Betrieb von unten beobachten zu können in der Hoffnung zu verstehen was den Tonarm dazu bewegt bis ans Ende der Platte zu schwenken. Der Motor und er Tonabnehmer sind mit der Elektronik des KA31 fest verdrahtet, ich kann also die Kabel nicht einfach abziehen um eine bessere Sicht auf die Unterseite zu bekommen. Wenn dieser erste Schwenk zum Ende der Platte nicht wäre, würde ich sagen... funktioniert alles einwandfrei... :) Na ja, werd schon noch dahinterkommen.. alles eine Frage der Zeit. Wenn jemand ein Video hat, was den Ablauf des Mechanismus gut darstellt, wäre das hilfreich.


    Gruss

    Werner

  • Hallo zusammen,

    mirt Hilfe der folgenden Konstruktion konnte ich mir ein besseres Bild der Abläufe beim Start/Stop machen.



    Allerdings verstehe ich immer noch nicht, warum der Federbolzen (219,220) am Segment (246) die Stellschiene (243) nach hinten schiebt und somit die Tonarmbewegung bis zum Plattenende zulässt. Eigentlich müsste doch die Stellschiene den Weg des Tonarms begrenzen und dafür sorgen, daß der Tonarm am Plattenanfang stehen bleibt.




    Hab ein kurzes Video gemacht vom Start einer Single....


    https://docsend.com/view/vhvmvee6k7gg8dcd


    Erkennt jemand ein Problem?


    Für jeden Tip dankbar.


    Gruss


    Werner

  • Moin,


    mich wundert, dass sich die Stellschiene so sehr mitbewegt, das darf nicht sein. Sie bildet ja den Anschlag für das Einschwenken des Tonarmes. Kann es sein, dass die Feder (244) fehlt. Die sollte die Schiene an die Rastscheibe der Größeneinstellung ziehen und in der Position halten. Sieht man im Film leider nicht.


    Gruß Martin

    Martins Lieblingsdreher: Dual 1229, Dual 1000/1001, Dual 300 Siesta, Luxor GW1. Alles Weitere im Profil.

  • Hallo Martin,


    die Feder ist vorhanden und zieht die Stellschiene wieder zurück.... Vielleicht stimmt am Einstellmechanisums (242) etwas nicht? Wäre schön wenn es ein Video eines funktionierenden Starts gäbe, um vergleichen zu können...


    Im Video https://docsend.com/view/injnrifvpcvubrib ist das zurückziehen durch die Feder zu sehen. Mir ist nich klar, wer die Freigabe und somit das Zurückgleiten der Stellschiene veranlasst. Meiner Beaobachtung nach ist es nicht der Federbolzen. Warum ist der Federbolzen in der senkrechten Richtung überhaupt gefedert (lässt sich also etwas reindrücken) wenn der Bolzen lediglich in der Waagrechten an die Stellschiene stossen soll, um den Anschlag des Schwenkbereiches des Tonarms zu begrenzen. Das verstehe ich nicht....Vermutlich ist die Lösung ganz einfach... wenn man sie mal hat und denkt sich.....warum bin ich nicht selbst drauf gekommen... bis dahin hoffe ich auf Denkanstösse :)


    Gruss


    Werner

  • Ich kann nur sagen, dass die Feder so stramm sein muss, dass die Stellschiene nicht mitwandert. Die darf sich nicht bewegen.


    Gruß Martin

    Martins Lieblingsdreher: Dual 1229, Dual 1000/1001, Dual 300 Siesta, Luxor GW1. Alles Weitere im Profil.

  • Edit


    Im ersten Video wird die Stellschiene schon mitgenommen, bevor überhaupt der Federbolzen gegen die Schiene schlägt. Da muss was verbogen sein. Schau dir das mal näher an, am besten ohne Strom und den Teller langsam mit der Hand drehen. Im Bild hat sich die Schiene schon bewegt, aber der Zapfen schlägt gar nicht an.



    Gruß Martin

    Martins Lieblingsdreher: Dual 1229, Dual 1000/1001, Dual 300 Siesta, Luxor GW1. Alles Weitere im Profil.

    Einmal editiert, zuletzt von MaxB () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von MaxB mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Hallo Comunity,

    ich möchte meinen Forumsbeitrag hiermit zum Abschluss bringen und auch nochmal allen danken, die mir wertvolle Tips geliefert haben. Der Dual 1214 funktioniert mittlerweile einwandfrei. Letztlich konnte ich das Problem nur beheben, indem ich bei eBay ein defektes 1214er Chassis für 15€ geschossen habe. Davon habe ich die Stellschiene, inkl. Feder, den Haupthebel und den Tonarmlift übernommen und damit war das Problem behoben. Leider konnte ich den eigentlichen Verursacher nicht dingfest machen, es muss aber etwas im Bereich des Haupthebels gewesen sein. Beim Vergleichen ist mir allerdings nichts aufgefallen... da waren wohl sehr kleine Feinheiten im Zusammenspiel der Mechanik der Auslöser...

    Mal sehen was mein nächstes Projekt an Herausforderungen bringt. Ich habe einen Dual 1236s den ich aus meiner Schneider Kompaktanlage (Anfang 80er Jahre) ausbauen und in eine seperates Gehäude einbauen möchte, vorausgesetzt ich krieg ihn wieder ans laufen.


    Schönen Sonntag noch!

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