PE REX Motor noch brauchbar?

  • Hallo Foristi,


    beim Zerlegen, Putzen und Revidieren des PE REX bin ich nun am Motor angekommen. Und mir bietet sich ein gruseliges Bild:

    Die Kunststoffeinfassungen der Spulen sind wohl Aufgrund von Wärmeentwicklung (der Motorkondi ist durch und auch der Vorwiderstand scheint keinen Durchgang mehr zu haben) etwas verformt worden.




    Neben dem, das ich den Rotor nicht aus dem Stator herausbekomme, er dreht sich auch schwergängig Aufgrund der Kunststoffbremse.


    Kann ein erwärmen mit Heißluftfön und zurückformen dauerhaft funktionieren oder kann ich mir das durchmessen der Wicklungen sparen und muss einen neuen Motor organisieren?

    Grüße


    Gerhard

  • Puh ! Echt gruselig.


    Zurückformen dürfte nicht so einfach funktionieren, weil auch die Spulenwickel teilweise schon "nach innen" gefallen sind.

    Der Rotor muß auf jeden Fall vorher raus. Dann *könnte* man versuchen, zumindest die "Ausleger" der Spulenhalter etwas zurück zu formen, ohne daß die Spulen zu heiß werden. In dem Stadium würde ich annehmen, daß an manchen Stellen der Lack vom Kupferlackdraht schon weich und löcherig geworden ist und die Spulen mancherlei Windungsschlüsse haben. Da mußt du jede einzelne Spule messen, wie der Widerstandswert ist. Ausreißer weit nach unten deuten auf interne Kurzschlüsse .... offene Verbindung auf durchgebrannte Drähte.


    Dann ist da gar nix mehr zu retten.

    Aber bevor man den voreilig in die Tonne haut, sollte man sich eine Übersicht verschaffen.


    :/

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Durchmessen der Spulen ist ja nun kein Ding - ganz unabhängig davon, ob der Rotor jemals frei drehen wird. Also erstmal messen, ob die noch OK sind.


    Erhitzen der Spulen mag ja noch gut gehen, aber das Zurückformen der verzogenen Spulenkörper wird nicht einfach - einen neuen Motor zu bekommen aber auch nicht. Punktuell erhitzen, zurechtdrücken und abkühlen lassen geht vielleicht.


    Gruß Martin

    Martins Lieblingsdreher: Dual 1229, Dual 1000/1001, Dual 300 Siesta, Luxor GW1. Alles Weitere im Profil.

  • Hi und "au weia"...


    Woher stammt der Plattenspieler denn? Aus einer Musiktruhe? Wenn ja, hast Du das Modell?


    Hatte solche gruseligen Dinger auch schon auf dem Tisch. Es kann eine von zwei Ursachen geben: Externe Hitzeeinflüsse (wenn der Motor z.B. über den Endröhren des Radiochassis montiert war und - bedingt durch schlechte Koppelkondensatoren der Endstufe - einfach durch die aufsteigende Hitze gegrillt wurde). Dann könnte man versuchen, mit einem Heißluftfön die Spulenkörper wieder etwas in Form zu bringen; meist ist der Spulen-Lackdraht dann noch i.O.


    Oder interne Einflüsse... Wenn der PS mal aus einer Truhe ausgebaut wurde um ihn anderweitig zu betreiben. Der KM3R wurde meist aus der 110V~ Wicklung des Netztrafos gespeist. Aus dem Grund, um eine doppelte Netzspannungsumschaltung an 110V-Netzen zu vermeiden. Wenn er dann mit 220V~ betrieben wurde, kochte der Kondensator aus und die Spulenwicklungen verglühten.


    Dann ist Essig...


    Jörg

  • Nun, ich habe den Plattenspieler von einem Bekannten aus dem Repaircafe. Er hat eine Musiktruhe bekommen, bei der er den Plattenspieler wieder zum laufen bringen soll. Er hat mich dann gefragt ("weil ich mich doch mit Plattenspieler auskenn...") ob ich da mal nachsehen kann. Er hat mir den Plattenspieler ausgebaut übergeben, von daher kann ich zur Musiktruhe nichts sagen.


    Die Stromversorgung erfolgte über die Musiktruhe, direkt 220V, die er beim ausbauen abgelötet hat.

    Fehlerbild: der Plattenspieler dreht nicht. Er hat die Gummis ausgetauscht aber dann hat er erst gemerkt, dass der Motor nicht dreht.


    Als er ihn mir mitgebracht hat, hab ich sofort den ausgelaufenen Motorkondensator gesehen und gehofft, dass es lediglich ein Austausch des Kondensators wäre.

    Beim durchmessen hat der Vorwiderstand nichts angezeigt. Heute hab ich ihn mal ausgelötet und ausgebaut nachgemessen: Kein Durchgang und Widerstand ins Unendliche.


    Ich vermute, dass die Hitze in den Spulen mit diesen beiden defekten Bauteilen zusammenhängt - in die eine oder andere Richtung. Ich glaube nicht, dass von der Musiktruhe aus so viel Hitze abgestrahlt wurde, als dass die Spulenkörper sich deshalb verformen.


    Jetzt hab ich dann mal wieder ein paar Minuten Zeit und werde den Motor von der Platine löten und dann mal die Spulen einzeln durchmessen. Mal sehen, ob eine Hitzebehandlung der Spulenkörper überhaupt von nöten ist.


    Leider bekomme ich aktuell den Rotor nicht aus dem Stator, da muss zuerst auf einer Seite die Spulenkörper zurückgedrückt werden.


    ||

    Grüße


    Gerhard

  • So, nun hab ich mal den Motor von der Platine gelötet um die einzelnen Spulen messen zu können und nun hab ich eine gute und eine schlechte Nachricht.


    Die Gute: alle Spulen haben den gleichen Wert.


    Die Schlechte: der Wert ist unendlich - kein Durchgang. Somit kann man sagen, der ist wohl frittiert worden. ;(

    Werde mal versuchen, ob ich irgendwoher einen Ersatz bekommen kann.


    Aber danke für eure Anteilnahme und wissende Ratschläge.

    :thumbup:

    Grüße


    Gerhard

    Einmal editiert, zuletzt von GerhardS ()

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