Dual 701 läuft im kalten Zustand jeweils 5 Minuten normal, wird dann aber kontinuierlich schneller

Zitat von RainerS

Die beiden einfachen Tests für die Hallgeber hat er auch mit Bravour bestanden und läuft jetzt im "Dauerbetrieb" wieder problemlos

*Bißchen* komisch ist das schon, ehrlich gesagt.

Das hat was von "unerklärbarer Selbstheilung" und da bin ich immer sehr skeptisch, wie lange das hält.

Grund: die Drehzahlsteigerung war in beiden Geschwindigkeiten festzustellen. Dafür gibt es separate Einsteller für die Grundgeschwindigkeit. Wenn *ein* Einsteller eine kleine Macke hätte und sich negativ bemerkbar machen würde und man "nach etwas hin und her drehen" wieder ein stabile(re)s Ergebnis erzielt ... gut ... das wäre denkbar. Aber beide Potis ? Das ist von der statistischen Wahrscheinlichkeit her schon eher nicht möglich. Bei dem Fehlerbild hätte ich gewettet, daß das Problem außerhalb der beiden separaten Einstellzweige im Bereich der gemeinsamen Nachregelung entsteht.

Schön. Gucken wir uns das mal eine Weile an.

Zitat von RainerS

Aktuell läuft der 701 mit der Neueinstellung der inneren Potis im Dauerbetrieb wieder so gut, wie schon seit 30 Jahren nicht mehr! Nach der Aufwärmphase muss ich die Geschwindgkeit nur noch selten etwas nach unten regeln.

Einen guten neuen Pimpel und einen Set neuer Kondensatoren hat sich das alte Schätzchen damit auf jeden Fall schon mal verdient!

Was heißt denn das jetzt? Er läuft jetzt die ersten fünf Minuten deutlich zu langsam und kommt dann da an wo er hin soll oder läuft er von vorneherein vernünftig?

Zitat von RainerS

Er läuft jetzt wieder normal, wie er es soll, kalt und warm gleich schnell! - Es gibt anscheinend manchmal doch noch Wunder

... und als Techniker kann man sich nur wundern.

Aber gut. Ist dann eben so. Schauen wir mal entspannt in die Zukunft und hoffen das Beste.

Muß ja nicht immer was wirklich katastrophales sein.

Es gibt auch Geräte die haben Angst vor dem Reparteur ! Ein Freund hat mich vor 40 Jahren Mal gebeten das ich mir seinen defekten Revox-Verstärker ansehe. Da muss wirklich was im Argen gewesen sein, denn bei dem Kollegen konnte ich Fehlbedienung ausschließen. Ulli hatte damals noch bescheidene Ahnung. Also Gehäuse geöffnet eingeschaltet...ging Zugeschraubt: ging immer noch. Nach vielen Jahren den Kollegen wieder getroffen. Der Revox hat nie wieder Ärger gemacht. Ich nehme an das Gerät hatte Angst vor einem Eingriff von mir !

Diese wundersame "Selbstheilung" bei Geräten aller Art habe ich in meinem Leben schon sehr oft erlebt.

Manchmal hatte ich den Eindruck, daß manche Geräte eine Form von "Seele" besitzen. Das mit der "Seele" ist natürlich Quatsch...

Ich habe so meinen technischen Erklärungsversuch gebildet:

Indem man ein Gerät auseinanderschraubt bewegt man es anders als es normalerweise bewegt wird. (In den meisten Fällen nämlich überhaupt nicht).

Vielleicht war im Laufe der Jahre irgendein Fremdkörper (Staub, Haare, Spinne usw.) zwischen 2 oder mehr Kontakte geraten und hat dadurch eine Fehlspannung erzeugt, welche von einem anderen Bauteil als Fehler angesehen wurde. Durch die Änderung der Lage beim Reparaturversuch ist dann der Fremdkörper abgefallen und der Fehler war dann weg.

Bei meinem 1219 reichte es bei Verharzungen, den Plattenspieler in der Nähe eines Kaminofens zu stellen. Da lösten sich die Probleme von selbst ohne daß ich da eingreifen musste.

Und man bedenke: Wie oft hauen wir heute noch auf unsere Gerätschaften drauf damit sie wieder funktionieren? Der kräftige Schlag auf den alten Röhrenfernseher ist doch ein Klassiker.

Gruß,

Dirk

Hi Dirk !

Zitat von Bromosel

Und man bedenke: Wie oft hauen wir heute noch auf unsere Gerätschaften drauf damit sie wieder funktionieren? Der kräftige Schlag auf den alten Röhrenfernseher ist doch ein Klassiker.

Dafür gibt es sogar einen Fachbegriff: "Perkussive Wartung".