Beiträge von RainerS
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*Bißchen* komisch ist das schon, ehrlich gesagt.
Das hat was von "unerklärbarer Selbstheilung" und da bin ich immer sehr skeptisch, wie lange das hält.
Das geht mit genauso! Er lief aber auch heute wieder mehrere Stunden problemlos - ich kann es selbst kaum glauben, dass das langjährige Problem anscheinend so einfach zu beheben war, hoffe aber natürlich, dass der jetzt wieder ereichte Normalzustand von vor bald 48 Jahren noch möglichst lange erhalten bleibt. Wenn nicht, würde ich aber primär wieder etwas an den inneren Geschwindigkeitspotis drehen, denn mehr habe ich an dem Gerät– abgesehen von langem Laufen lassen, Rütteln an der Steuerplatine und Abschmieren - bisher ja nicht gemacht.
LG und nochmals vielen Dank für Eure großartige Hilfe
Rainer
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Jetzt machen wir mal zwei ganz doofe Tests:
Kleb' Dir mal einen Zettel oder bunten Klebestreifen auf den Teller von der Mittelachse gegen den Rand (Post-It tut es auch - notfalls mit einer radialen Linie drauf).
1. Test:Teller drehen lassen und mit dem Finger am Rand runterbremsen, bis er nur noch millimeterweise weiterdreht.
Ist da ein Ruckeln zu spüren, oder variiert das "Bremsmoment" am Finger spürbar ?
2. Test:Dann hälst Du den Teller fest. Ein paar Sekunden.
Loslassen. Dreht der Teller los ?
Wieder abbremsen und die Markierung um 22.5° (1/16 Tellerumdrehung) versetzt positionieren.
Paar Sekunden festhalten und wieder loslassen.
Das noch zweimal wiederholen, jeweils mit 22.5° Versatz.
Die beiden einfachen Tests für die Hallgeber hat er auch mit Bravour bestanden und läuft jetzt im "Dauerbetrieb" wieder problemlos
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Vielen herzlichen Dank, Peter-Wacholder !!! - Das ist ja wirklich eine ganz tolle Beschreibung, die es verdienen würde , in die Annalen des Dual-Boards bzw. in ein Service-Handbuch aufgenommen zu werden - Ich bin überwältigt.
LG vom
Rainer
P.S.:
Aktuell läuft der 701 mit der Neueinstellung der inneren Potis im Dauerbetrieb wieder so gut, wie schon seit 30 Jahren nicht mehr! Nach der Aufwärmphase muss ich die Geschwindgkeit nur noch selten etwas nach unten regeln.
Einen guten neuen Pimpel und einen Set neuer Kondensatoren hat sich das alte Schätzchen damit auf jeden Fall schon mal verdient!
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Vielen Dank, Thomas, für die gute Erklärung! An den Austausch der besagten Problem-Kondensatoren habe ich auch schon gedacht. Allerdings sitzt die Steuerungsplatine so bombenfest in der Halterung, dass ich nicht an die Lötpunkte komme. Sollte die Platine beim Versuch der Herausnahme brechen, wäre ja nichts gewonnen...
LG
Rainer
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Heute hatte ich den 701 erst einmal aus der Zarge geholt, das Gehäuse gesäubert, die Schmierstellen behandelt, einen neuen Steuerpimpel aus Ventilschlauch angefertigt und die Abdeckung von der Steuerelektronik vorübergehend entfernt.
Äußerlich sehen alle Bauteile noch sehr gut aus. Mit dem Infrarotthermometer ließ sich nach einer halben Stunde Drehzeit auch keine auffällige Erhitzung nachweisen. Der nahe vom Trafo am Kühlblech liegende Spannungsregler zeigte mit 25 Grad noch die höchste Temperatur von allen Transistoren, was aber völlig unbedenklich sein dürfte.
Die Platine der Steuerelektronik habe ich nicht aus der Halterung bekommen, wollte aber auch keine Gewalt anwenden; ist die festgeklebt?
Wie geplant, habe ich die beiden inneren Potentiometer so runtergeregelt, dass sich die Drehzahl im warmen Zustand für beide Geschwindigkeiten wieder im Soll liegt. Im Vergleich zum früheren Normalzustand scheint es aber jetzt schwieriger zu sein, die Geschwindigkeiten
genau einzustellen. Ich prüfe das aber in den nächsten Tagen erst einmal direkt im Spielbetrieb (lange nicht gespielte CD-4-Platten). Sofern das Ergebnis unbefriedigend ist, werde ich die von Peter dankenswerter Weise beschriebenen zusätzlichen Tests durchführen und wieder berichten.
LG
Rainer
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Vielen Dank zunächst für Eure wertvollen Tipps und den tollen Schaltplan!
Ich habe heute erst einmal den "Stress-Test" gemacht.
Peter hatte Recht:
Selbst im warmen Zustand und bei maximaler Einstellung der Drehzahl auf der 33er-Einstellung dreht der 701 nur ca. 44 Upm, bei minimaler Einstellung ca. 38 Upm;
und auch nach einer Stunde Leerlauf erhöhte sich die Drehzahl nicht weiter!
Für den Fall, dass ich das defekte Bauteil oder kalte Lötstellen nicht finden kann, könnte es durch Runterregeln des inneren 33er-Potentiometers deshalb vielleicht noch eine Position geben, in der sich der Spieler im warmen Zustand wieder auf konstant 33 Upm regeln lässt.
Es ist mir klar, dass das nur eine "Murks-Reparatur" wäre. Sie wäre aber vielleicht doch noch besser als der aktuelle Zustand oder sogar ein Totalausfall des Spielers durch eine "Kaputt-Reparatur" durch zielloses Austauschen von eigentlich nicht defekten Bauteilen.
Was haltet Ihr von diesem Versuch?
LG
Rainer
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Hallo Peter,
vielen Dank für Deine superschnelle Antwort!
Das scheint ja leider kein einfacher Fall zu sein
Um die Fehlsuche einzugrenzen, habe ich mir überlegt, mit einem Infrarotthermometer auf die Suche zu gehen und damit vor allem auch die von Dir beschriebenen Bauteile im Betieb gezielt zu untersuchen.
Vielleicht hat das bisherige frühzeitige Abbrechen des "Schnellaufens" bisher ja auch verhindert, dass das schadhafte Bauteil schon "abgeraucht" ist; evtl. muss ich den 701 dafür nur noch etwas länger am Netz lassen?
LG
RainerS
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Hallo, liebe Dual-Freunde,
mein altes 701-Schätzchen aus der 2. Serie (Nr. 07649x), das ich mir 1975 von meinem ersten selbstverdienten Geld gekauft habe, hat 1990 (nach 15 Jahren) Drehzahlprobleme entwickelt und seitdem - bis jetzt - leider auch so beibehalten. Diese scheinen aber etwas anderer Natur zu sein scheinen als die hier bisher beschriebenen:
In den ersten 5 Minuten Spielzeit läuft der Spieler normal, wird dann aber langsam schneller und läßt sich nach weiteren ca. 5 Minuten auch nicht mehr mit dem Pitch-Regler auf die eingestellte Geschwindigkeit einregeln; dies ist sowohl bei 33 Upm als auch bei 45 Upm der Fall. Erst nach einer Abkühlungszeit von ca. einer Stunde wiederholt sich "das Spiel" dann wieder.
Ich gehe daher davon aus, dass sich ein Bauteil (Spannungsregler?) im Betrieb so aufheizt, dass es zu dieser Störung kommt.
Habt Ihr Erfahrung oder zumindest eine Idee, woran es liegen könnte und an welcher Stelle ich am ehesten mit einer Reparatur anfangen sollte.
Der örtliche Elektronik-Betrieb, der alle anderen Geräte immer reparieren konnte, hatte vor 30 Jahren bei der Suche leider schon kapituliert und mit das Gerät unrepariert zurückgegeben.
Mit vielem Dank und freundlichen Grüßen
RainerS