CV 120 hohes Brummen aus LS. R95 glüht

  • Hallo liebe Leute,


    Bei meinem vor einem halbem Jahr revidierten CV120 trat erst ein hohes Brummen aus beiden Lautsprechern auf und danach begann er aus Richtung Anschlussplatte zu rauchen.

    Geöffnet stellte sich heraus, dass R95 ausgelöst hatte und wie ein Vulkan im Inneren glüht. Sieht auch irgendwie weihnachtlich schön aus, bringt aber keinen klanglichen Vorteil ^^ .

    Wo kann ich jetzt ansetzen?


    Beste 2. Adventsgrüße

    Stephan

    Was ist, ist! Was nicht ist, ist möglich!

  • Hi Stephan !

    Geöffnet stellte sich heraus, dass R95 ausgelöst hatte und wie ein Vulkan im Inneren glüht. Sieht auch irgendwie weihnachtlich schön aus, bringt aber keinen klanglichen Vorteil ^^ .

    Ist ja auch kein Röhrenverstärker, wo fehlendes Glühen auf einen Defekt hindeutet ...


    Wo kann ich jetzt ansetzen?

    Uff.


    R95 liegt in der Masseleitung zum Trafo.

    Theoretisch kommen schon der Gleichrichter, die beiden Elkos und alle vier Endtransistoren in Frage - mit daraus resultierenden Kollateralschäden an den Treibern.


    Nur diese Bauteile können im Fehlerfall einen so hohen Strom über die Masseleitung generieren, daß es reicht, R95 zu toasten.


    Gut: theoretisch könnte ein hoher Strom auch über die Strecke R85 / C59 verursacht werden, wenn C59 versagt. Aber dann hätte es mit einem kurzen Störsignal R85 weggebrannt. Der Schalterkreis über den Lautsprecherschalter und die Lautsprecher ist auch unwahrscheinlich, dann hätte es die Boxen frittieren müssen.


    Wenn es auf beiden Kanälen gleichzeitig gebrummt hat, würde ich vorne an der Stromversorgung anfangen zu gucken.

    Die wirkt ja auf beide Kanäle.

    Dann die Endtransistoren, wo ein Defekt sich auch unmittelbar auf die Stromversorgung (und damit auf beide Kanäle) auswirkt.

    Da sollte es im Fall der gegen die negative Betriebsspannung geschalteten T15 aber die 2.5A-Sicherung rausgehauen haben.


    :/

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Gab es bei den früheren Versionen noch nicht.

    Was ist, ist! Was nicht ist, ist möglich!

  • Hi Ingo !

    Also ich finde den gen. R95 nirgends im Plan! Auch nicht an der von wacholder erwähnten.

    https://www.hifi-archiv.info/Dual/cv120s/cv120-04.jpg


    Am Trafo rechts innerhalb der Masseleitung zum Gleichrichter.


    Mit der Revision des CV120 und mit dem CV121 kamen ein paar kleine Änderungen.


    https://www.hifi-archiv.info/Dual/cv120s/cv120-09a.jpg


    Auf der Anschlußplatte links unten, stehende Variante.


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • R95 liegt in der Masseleitung zum Trafo.

    Theoretisch kommen schon der Gleichrichter, die beiden Elkos und alle vier Endtransistoren in Frage - mit daraus resultierenden Kollateralschäden an den Treibern.

    Danke Peter für deine Analyse.

    Also du meinst damit C61, C63 und B40.

    Das sind die einzigen Bauteile, die ich nicht gewechselt hatte. Alle Endtransistoren sind eigentlich neu.


    Ich setze mich einmal ran.

    Was ist, ist! Was nicht ist, ist möglich!

  • Hi Stephan !

    Also du meinst damit C61, C63 und B40.

    Das sind die einzigen Bauteile, die ich nicht gewechselt hatte. Alle Endtransistoren sind eigentlich neu.

    Wenn ich Deine Beschreibung richtig deute, glüht der Widerstand R95 auch, *nachdem* sich der Sicherheitsbügel oben abgelötet hat.

    Damit dürfte ein sehr hoher Querstrom zwischen den Trafospulen fließen. Und das geht eigentlich nur bei einem massiven Kurzschluß im Gleichrichter / Siebungsteil.


    Ja - ich würde mir mal die beiden Elkos und den Gleichrichter vornehmen.

    Der ist ja als Brücke relativ einfach mit dem Diodentest vom Multimeter zu prüfen, weil die Dioden sich dabei nie mehr, wie einen Anschluß teilen. Also kann man an den vier Anschlüssen jeweils die vier Dioden einzeln abgreifen und nach Sperrung und Durchlaßspannung prüfen.

    Die Elkos müßten - bei so einem massiven Kurzschluß im einfachen Widerstandstest auffällig sein.


    Allerdings habe ich bei den vielen CV120 / 121, die hier durchgewandert sind, noch nie einen defekten Gleichrichter und bestenfalls etwas grenzwertig gealterte Haupt-Elkos. Die liegen Zeit ihres Lebens ja immer nur an einer Gleichspannung und weiter hinten in der Schaltung sind noch ein paar kleinere lokale Puffer, die den "Ripple" ganz gut wegfangen, der Elkos manchmal zusetzt.


    Ohne über-pessimistisch zu sein, befürchte ich, daß sich bei den Endtransistoren größeres ereignet hat.

    Prominent, eine Lawine loszutreten, ist der T12 (BC141). Der liegt, wie sein Darlington-Partner T14 mit dem Kollektor an der positiven Betriebsspannung. Wenn der stirbt, reißt er T14 voll auf und bei der nächsten negativen Halbwelle am Lautsprecherausgang über T15 entsteht ein massiver Kurzschluß, der meistens auch das Schicksal von T14 und T15 besiegelt, wobei T15 noch die Chance hat, die 2.5A-Sicherung in der negativen Versorgungsspannung wegzuschießen. Prüf' die bitte auch mal schnell eben. Wenn die durch ist, hast Du eine hohe Wahrscheinlichkeit, daß das Übel in der Endstufe seinen Anfang genommen hat.


    :|

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

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