714q Rauschen und Rumpeln

  • Hallo zusammen,

    Wie immer melde ich mich wenn ich ein Problem mit meinem Dreher habe.

    Diesmal ist es ein etwas schwieriger zu beschreibendes.

    Wenn ich die Nadel in der Leerrille einer Platte aufsetze höre ich die typischen Rausch- und Rumpelgeräusche seit gestern überproportional laut. Auch in leisen Musikpassagen hört man die Geräusche. Wenn die Nadel keinen Kontakt zur Platte hat ist alles ruhig. Dies ist bei allen Platten so, am Tonmaterial liegt es daher nicht, glaube ich.

    Ich benutze das originale ULM 60 E System, Musik wird klar und unverzerrt wiedergegeben.

    Hat jemand von euch eine Idee woran das liegen könnte?


    Vielen Dank,

    Christian

    PS : Vielleicht bin ich auch nur paranoid :)

    ____________________________________
    dreht sich alles auf einem 714q

  • Hi !

    PS : Vielleicht bin ich auch nur paranoid

    Ist vielleicht Zeit für eine beidseitige professionelle Ohr-Innenreinigung.

    Kommt nur noch rauschen und rumpeln durch ...


    :D


    Wenn ich die Nadel in der Leerrille einer Platte aufsetze höre ich die typischen Rausch- und Rumpelgeräusche seit gestern überproportional laut.

    Geht eigentlich von der Physik her schon nicht.

    - Wäre die Nadel abgeritten, wären auch Verzerrungen bei den Musikstücken hörbar

    - Wäre massiv Dreck an der Nadel hätte das auch Auswirkungen auf das Klangspektrum

    - die Rillengeräusche sind erheblich leiser, als die Nutzsignale, z.B. -30dB, das System ändert die Proportionalität nicht "einfach so".


    Das einzige Beispiel, wo man so ein Phänomen finden kann, ist bei der Aufnahme-Automatik bei Bandgeräten, wo die dauerhaft leisen Passagen ein "Hochziehen" der Verstärkung bewirken und die Nebengeräusche deutlicher hervortreten. Das würde aber bedeuten, daß Dein Verstärker aus irgendeinem Grund nicht mehr konstant verstärkt, sondern bei niedrigerer Ansteuerung die Verstärkung hochsetzt.

    Sowas ist mir noch nie vorgekommen. Aber ich lerne gerne dazu ...


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Danke für die Antwort, also liegt die Ursache doch eher beim Hörer oder im Bereich des Paranormalen ;).

    Ich gehe bei Gelegenheit mal zum Ohrenarzt :).

    ____________________________________
    dreht sich alles auf einem 714q

  • Hallo,


    hatten wir nicht irgendwann Mal einen ähnlichen Fall im Forum, auch mit einem 714/731? Ich meine mich zu erinnern, dass es damals am Motorlager lag... Vielleicht Mal die Suchfunktion bemühen.


    Viele Grüße, Klaus

    DUAL: CS 731Q, CV1500RC, CT1540RC, C839RC

  • Hi Christian !

    Danke für die Antwort, also liegt die Ursache doch eher beim Hörer oder im Bereich des Paranormalen

    Bitte sehr. Gute Ratschläge sind ein Service dieses Hauses.


    Ich neige ab und zu dazu, kleinere Kreislaufzusammenbrüche zu haben.

    Nach vier unbehandelten gebliebenen Herzinfarkten im Teenager-Alter nicht weiter verwunderlich.


    Da ich die Symptome kenne, fällt es mir leicht, was dagegen zu unternehmen. Ulkigerweise beginnt das sehr häufig damit, daß ich eine erhöhte Empfindlichkeit für bestimmte Tonfrequenzen im Gehör aufbaue, die anscheinend mit meinem Dauer-Tinitus interferieren. Bestimmte Arten von Klängen kann ich dann nicht ertragen und laut sollte es auch nicht sein. Weil ich ja neugierig bin und Bastler obendrein, habe ich mal mit einem Tongenerator während dieser Phasen gespielt. Dabei ist rausgekommen, daß ich besonders empfindlich für Frequenzen im "Mittelband" zwischen 1.5 - 2.5 KHz bin - da wo das menschliche Ohr sowieso die höchste Empfindlichkeit hat. Dazu kommt ein ausgesprochenes "Zweiton-Phänomen", wo z.B. ein 100Hz-Ton mit einem 2KHz-Ton gemischt wird und sich Interferenzen bilden. Ich könnte mir vorstellen, daß dann ein noch ein oder zwei Oktaven tieferer Ton (wie von einer welligen Platte) oder noch tiefer im Subsonikbereich die Empfindlichkeit des Ohrs noch mehr herausfordern und Störgeräusche bestimmter Frequenzbänder deutlicher wahrgenommen werden, als sonst.


    Pychoakustik ist kein Voodoo. Das ist wirklich real vorhanden und Töne und Klänge *haben* eine körperliche Auswirkung.

    Nicht nur Schweißausbrüche oder ansteigende Herzfrequenz, sondern auch mal ganz kapitales Unwohlsein.


    Ich gehe bei Gelegenheit mal zum Ohrenarzt :) .

    Vielleicht reicht ja auch mal ein Besuch bei einem Hörgeräte-Akustiker und eine Aufnahme der Ohr-Empfindlichkeit.


    Es heißt zwar immer, daß im Alter die Fähigkeit abnimmt, hohe Töne wahrzunehmen, aber es kann sich in dem sehr wichtigen Mitteltonbereich, der für das Sprachverständnis wichtig ist, auch mal was verschieben. Das widerum ist nicht unbedingt vom Alter abhängig. Das kann der Vorbote eines drohenden Hörsturzes sein, Streß, falsche Ernährung, unruhiges Umfeld, Schlafmangel oder Hirntumor. Google die Symtome mal lieber nicht, da wird Dir schlecht.


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Ich will Eure Gesundheitsdiskussion bestimmt nicht stören, aber nur um nochmal einen Defekt auszuschließen:


    Dreht sich der Plattenteller wie immer? Keinerlei Gleichlaufschwankungen, die vorher nicht da waren? Dreht der Teller nach dem Ausschalten genauso lange aus wie vorher oder bleibt er schneller stehen?


    Viele Grüße, Klaus

    DUAL: CS 731Q, CV1500RC, CT1540RC, C839RC

  • :?::?::?:

    mein Kalender zeigt heut ist der 10. April... nicht der 1. April...

    ... oder nur die Satire-Tags vergessen...

    :?::?::?:

    „back to the roots“

  • Hallo,

    Nein das war nicht als Aprilscherz gedacht, obwohl ich zugeben muss dass die Frage ein wenig komisch klingt.

    Wacholder, ich danke dir vielmals für deine detaillierte Antwort zur Psychoakustik, diese Zusammenhänge kannte ich noch nicht.

    Ich werde die Sache weiter beobachten, vielleicht verschwindet das Phänomen ja auch wieder.

    ____________________________________
    dreht sich alles auf einem 714q

  • Hi Christian !

    Wacholder, ich danke dir vielmals für deine detaillierte Antwort zur Psychoakustik, diese Zusammenhänge kannte ich noch nicht.

    Ich werde die Sache weiter beobachten, vielleicht verschwindet das Phänomen ja auch wieder.

    Vielleicht. Ja.


    Gehen wir aber an der Stelle nochmal auf Klaus' berechtigten Einwurf zurück:

    Dreht sich der Plattenteller wie immer? Keinerlei Gleichlaufschwankungen, die vorher nicht da waren? Dreht der Teller nach dem Ausschalten genauso lange aus wie vorher oder bleibt er schneller stehen?

    Der Hintergrund für diese Fragen ist die Tatsache, daß bei Direktantrieblern ja nunmal Motorachse = Tellerachse ist und sich Schäden oder anbahnende Fehler unter Umständen in einem erhöhten Störspektrum bei der Wiedergabe andeuten können.

    Wenn zum Beispiel die vertikalen Bronzelager des Motors nach 40 Jahren restlos trocken gelaufen sind und zäher laufen, kommt es einmal durch die mechanische Einwirkung auf die Tellerachse einerseits und durch eine erhöhte Treiberleitung durch die Motorspulen zum anderen zu mehr "Krach" beim Abspielen - was man natürlich in den leisen Passagen und Leerrillen stärker wahrnimmt.


    Das ist *normalerweise* ein schleichender Prozeß, den man aufgrund seiner Langsamheit über z.T. Jahre hinweg kaum wahrnimmt.

    Aber irgendwann ist der Fehler soweit eskaliert, daß es hörbar Radau macht.


    Also: hast Du den Eindruck, daß sich von seitens der Gleichlaufschwankungen was verändert hat und dreht der Teller genauso lange aus, wie vorher ?


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

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