Dual P 412 BN dreht zu schnell

  • Guten Morgen liebe Dualfreunde,


    ich bin Nils aus Hannover und seit ein paar Tagen im Besitz eines schönen kleinen Dual P412 BN, der zu den seltenen Dual-Geräten gehört, die auch unterwegs im Batteriebetrieb genutzt werden können! Selbst hier im Dual Board gibt es nicht viel zu diesem schönen Dreher zu finden, deswegen der neue Thread.

    Das Gerät ist rundum sehr gut erhalten und funktioniert eigentlich einwandfrei.


    Das Problem ist:

    Der Dreher dreht zu schnell. Egal ob in 33 rpm oder 45 rpm und ob mit Netzspannung oder Batteriebetrieb. Die Drehgeschwindigkeit ist deutlich hörbar zu schnell.

    Da das Gerät über keinen Pitch verfügt, muss das Problem in Inneren des Drehers liegen.

    Das Reibrad wurde von mir schon inspiziert und wieder frisch gemacht und scheint als Ursache des Problems nicht in Frage zu kommen, also ist es wohl der Motor, der zu schnell unterwegs ist.

    Meine Vermutung ist, dass es sich um ein Problem in der Motorelektronik handelt, also in der Schaltung, die den kleinen 9V Gleichspannungsmotor mit Strom versorgt.

    Da ich was das Lesen und Interpretieren von Schaltplänen angeht nicht übers Raten hinwegkomme, hoffe ich auf Ideen oder Tipps von jemanden mit etwas mehr Fachkunde.


    Im Hifi Archiv gibt es nur die Service Anleitung vom ein Jahr später gebauten P412 BN1. Ich hoffe mal, die Schaltpläne stimmen trotzdem überein:

    http://www.hifi-archiv.info/Du…/P412BN1ServiceInfo-2.JPG


    Mir macht das Gerät echt viel Spaß und ich würde mich sehr freuen, wenn ich es irgendwie selber repariert bekäme! :)


    Beste Grüße

    Nils

  • Hallo Nils,

    so wie ich das im Schaltplan gesehen habe,

    läuft das Ganze mit einem elektronisch geregelten 9V Gleichstrom-Motor.
    In der Schaltung zur Elektronik gibt es ein Potentiometer, (rot)
    welches wohl den Wechselstromgenerator welcher mit dem Motor gekoppelt ist, beeinflußt.

    Könnte sein, daß hier die Drehzahl justiert wird. Es gibt allerdings noch zwei andere Potis.
    Auf Grund des Alters würde ich aber zuerst die beiden Elkos (blau) in der Schaltung prophylaktisch wechseln.
    Danach erst testen. Das Poti nur minimal verstellen, wenn der Fehler immer noch vorliegt.

    Grüße Gernot
    Es soll ja Leute geben, die hören, ob das Lautsprecherkabel rot oder blau ist.

  • Hallo Gernot,

    Danke für die schnelle Antwort, um die Kondensatoren kümmere ich mich dann mal als erstes, das sollten ja normale Elkos sein.

    Beim Conrad finde ich keine mit 2500 uF, da könnte ich doch einen 1000er und einen 1500er parallel einbauen oder?

    Und zu deiner Überlegung mit dem Poti ist mir als Laien nur nochmal aufgefallen, dass die zu schnelle Drehzahl ja auch im Batteriebetrieb vorliegt. Passt das trotzdem, dass es am Potentiometer korrigiert werden könnte?

    LG

  • passt das trotzdem, dass es am Potentiometer korrigiert werden könnte?

    Vor dem ersten (linken) Kondi, etwas weiter nach links ist doch auch die Batterie eingezeichnet.

    Grüße Gernot
    Es soll ja Leute geben, die hören, ob das Lautsprecherkabel rot oder blau ist.

  • Beim Conrad finde ich keine mit 2500 uF,

    Der 2500µF Elko dient nur der Glättung der gleichgerichteten Spannung vom Trafo. Hier kannst du ohne Probleme auch einen 2700µF Elko verwenden (ganz abgesehen von den Toleranzen die bei Elkos oftmals 10% betragen).


    Gruß,

    Gerhard

  • Sooo, ich melde mich nochmal mit einer Statusmeldung:

    Auf Grund des Alters würde ich aber zuerst die beiden Elkos (blau) in der Schaltung prophylaktisch wechseln.
    Danach erst testen. Das Poti nur minimal verstellen, wenn der Fehler immer noch vorliegt.

    Die zwei genannten Kondensatoren sind ausgetauscht. An der zu schnellen Drehzahl hat sich leider nichts geändert.

    An die beschriebenen Potis hab ich mich noch nicht dran getraut.

    Ich hab erst einmal versucht mit meinem Oberstufen-Physik und Wikipedia die Motorschaltung zu verstehen. Ich beschreibe einfach mal wie ich das ganze verstehe:


    Es handelt sich um einen Gleichstrommotor.

    Das heißt wir haben eine Ankerwicklung und eine Erregerwicklung (Im Schaltplan M=Anker und G=Erreger ??).

    Ich hätte es so interpretiert, dass es sich um einen Nebenschlussmotor handelt (Erreger- und Ankerwicklung sind parallel geschaltet).

    Das würde bedeuten, dass man die Drehzahl tatsächlich mit den verstellbaren Widerständen des Erregers bzw. Ankers verstellen könnte.

    Andererseits werden auf der ersten Seite des Service Manuals als Motor Drehzahlregelung zwei Dioden (AA116, ZG3,3) und zwei Transistoren aufgeführt. (siehe: http://www.hifi-archiv.info/Du…/P412BN1ServiceInfo-1.JPG)


    Insgesamt übersteigt die Schaltung in ihrer Komplexität aber leider mein Fassungsvermögen (wozu die Transistoren in der Motorschaltung?).

    Gibt es vielleicht jemanden der besser in E-Lehre aufgepasst hat und mir bei der Interpretation helfen kann?


    LG Nils

    2 Mal editiert, zuletzt von Nylz ()

  • Andererseits werden auf der ersten Seite des Service Manuals als Motor Drehzahlregelung zwei Dioden (AA116, ZG3,3) und zwei Transistoren aufgeführt. (siehe: http://www.hifi-archiv.info/Du…/P412BN1ServiceInfo-1.JPG)

    Hallo Niels,

    da steht doch ganz eindeutig,"elektronische Drehzahlregelung".


    Die elektronische Drehzahlregelung inklusive Motor, ist doch das, was auf meinem gezeigten Schaltplan,
    rechts an dem rot markierten Drehpoti bis Ende Schaltplan ist.

    Elektronik besteht hier nicht nur aus einem Poti wie bei einem Lautstärkeregler, (welcher auch nicht alleine funktioniert, und die Elektronik beeinflusst) , sondern auch ein paar Dioden, Widerstände und Transistoren.
    Wenn Du erst lernen möchtest in welchem Zusammenhang dieses funktioniert, kommst Du nicht weiter.


    Es gibt im Prinzip nur ein Poti welches die Drehzahl beeinflusst, ich meine das rot markierte auf der Motor-Regelung.

    Daher, den ursprünglichen Stand des Potis markieren und nur eine minimale Veränderung vornehmen.
    Danach überprüfen, ob die Veränderung was gebracht hat.
    Try and error.

    Anders kann ich dir nicht weiterhelfen, da ich das Gerät nicht vor mir auf dem Tisch habe.

    Grüße Gernot
    Es soll ja Leute geben, die hören, ob das Lautsprecherkabel rot oder blau ist.

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