HS152 Endstufensicherung brennt durch

  • Wow, Frank, das nenn ich mal ne tolle Beschreibung. So werde ich es machen. Dankeschön!
    Viele Grüße,
    Ernst

  • so! Habe neue Teile eingelötet: 2xC608, R614, R616, T 604, Trimmer, 4 neue Sicherungshalter (davon erst nur einen richtig, die muß man sich vorher genau anschauen!). Jetzt bin ich mit der hoffentlich fertigen Platine in Berlin, aber der Rest von der HS152 steht in Wesenberg, also kann ich noch kein Testergebnis vorlegen, das kannein paar Tage dauern.
    Bis bald,
    Ernst

  • Den alten T604, den ich durch einen BD243C ersetzt habe, habe ich geprüft, mit dem Ergebnis: niederohmig in allen Konstellationen. Das heißt wohl, daß dieser Umstand das durchschmoren von R614 und das Durchbrennen der Sicherung verursacht hat, was ja das erste Schadensbild war, oder?
    Was ich mich nun frage: ist das ein Transportschaden? (Denn damit ging es für mich los: die HS 152 kam bei mir mit zerstörter Haube und defektem rechten Kanal an.) Kann ein defekter Transistor ein Transportschaden sein? Und kann es sein, daß man beim Einschalten nichts davon merkt, daß ein Widerstand durchschmort? Denn nur dann kann es sich ja um einen Transportschaden handeln, andernfalls hieße das, daß der Widerstand schon vor dem Versand defekt gewesen war.

  • Hi !


    Also einen Transportschaden bei einem Elektronikdefekt würde ich mal ausschließen.
    Wenn das Board gebrochen oder gesplittert wäre und das ein Sekundärschaden wäre, könnte man darüber reden.
    Aber so ... ? Läßt eigentlich nur den Schluß zu, daß das Teil beim Verkauf schon nur noch einkanalig war.
    Dann hat der Verkäufer das nicht gemerkt / nicht gewußt / beide Lautsprecher auf den heilen Kanal auf Front und Rear betrieben oder er hat's gewußt und Dich angeschissen.


    Dürfte im Nachhinein nicht zu beweisen sein.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • tue Dir selber den Gefallen, und wechsle zumindest alle Transistoren aus. Wenn der T604 in alle Richtungen niederohmig ist, hat zumindest der zweite Endtransistor auch einen Schlag, und die Treibertransistoren ebenso. Wenn Du nur einen Transistor wechselst, liegt die Wahrscheinlichkeit bei annähernd 100%, dass die Endstufe überhaupt nicht oder nur für kurze Zeit funktioniert, und danach wieder alles kaputt ist.


    Ein Transportschaden ist das sicher nicht. Bei 40 Jahre alten Geräten gehen die Transistoren manchmal auch einfach so kaputt - und wie gesagt, wenn einer der Transistoren kaputtgeht, kann der bei gleichspannungsgekoppelten Endstufen die übrigen mitnehmen. Weitere mögliche Fehlerauslöser wären ein defekter Ausgangselko, Überlastung der Endstufe oder Defekt des Ruhestromtrimmers.


    Gruß Frank

  • Hallo nochmal, hier kommt das Ende der Geschichte:
    Dank eurer Hilfe ist die Reparatur gelungen.
    Ich habe alle empfohlenen Transistoren ersetzt, usw.
    Den Ruhestrom eingestellt auf 20mA.
    Beim ersten Anschalten heute hat es erstmal tierisch gebrummt, weil ich die Unterbrecherkabel, hinten am Plattenspieler, falsch angeschlossen hatte. Aber dann hab ich‘s durch Probieren rausgefunden. Und nun spielt das Gerät eine schöne alte Cole Porter Platte.
    Einfach toll.
    Grüße an Alle, und nochmals Danke an alle, die sich die Zeit genommen haben und ihr Wissen weitergegeben haben.
    Schönen Abend!

  • Hallo!


    Wenn man in Foren etwas schreibt, dann überdauert das ja trotz der Schnelllebigkeit des Mediums den Augenblick, denn andere können das später einmal finden. Und so kommt es dann, dass die singulären Anliegen und Hilfestellungen Einzelner zu einem speziellen Problem später auch anderen nutzen.


    So wie der Thread hier mir nun hilft!
    Und dafür will ich dann allen einfach mal "Danke!" sagen.


    Ich bzw. meine Freundin hatten vor ein paar Tagen beim Entsorgen alter Akkus, Föns und elektronischen Zahnbürsten auf dem Wertstoffhof eine weggeschmissene HS 152 entdeckt. Die wurde dann in den Kofferraum gestellt, und nun steht sie auf meinem Basteltisch (der früher mal - Tempi passati - mein Esstisch war...). Der Plattenspieler 1246 ist soweit offenbar in Ordnung, das Gegengewicht fehlt, Steuerpimpel hat sich aufgelöst, Fette sind verharzt, der übliche Kleinkram. Der Motor läuft jedoch, daher mache ich mir darum keinerlei Sorgen.


    Der Knallfrosch war durch, und hatte die Platine beim Ableben seinerzeit ordentlich versaut. Auch kein Problem, der ist gewechselt, die Hauptarbeit war, die Spuren des ausgetretenen Innenblebens zu entfernen. Dabei habe ich das Gerät gleich auf 240V umgelötet,was ja sehr löblich bereits innerhalb des Gerätes mit Aufklebern dokumentiert ist.


    Dann ging es an die Entstufenplatine. Ich hatte mir direkt nach dem Fund einen Satz Ersatzteile bestellt, also alle hier beschriebenen Transistoren, und passende Ausgangselkos. Allein für die Transistoren waren die Hinweise hier sehr wertvoll, haben sie mir doch die müsehlige Suche nach passenden Ersatztypen erspart. Tatsächlich hat dann die Prüfung ergeben, dass - neben einem der Ausgangselkos - auf beiden Kanälen jeweils einer der Treiber-Transistoren im Eimer war, einmal T602, einmal T603. Ich habe dann auf beiden Kanälen aus Symmetriegründen beide gewechselt. Die Leistungstransistoren - bei mir sind die Typen BD243AX verbaut - verhielten sich im Bauteiletester unauffällig. Mal sehen, ob sich das auch bestätigt, wenn sie wirklich was leisten müssen. Ersatz hatte ich sicherheitshalber gleich mitbestellt.


    Wäremleitpaste ist erneuert, alles wieder einigermaßen sauber, nun werde ich den Kram wieder einbauen, die Spannungen laut Serviceheft messen, und den Ruhestrom einstellen. Die Trimmpotis sahen zwar echt übel aus, glänzen nun aber wieder wie neu, und versehen nach Messung offenbar auch noch klaglos ihren Dienst.


    Wofür ist eigenlich der dritte Trimmer R606 da? Zum Einstellen der Mittenspannung?


    Parrot

    Der Trend geht ja zum Fünftdreher

  • Hi !

    Wofür ist eigenlich der dritte Trimmer R606 da? Zum Einstellen der Mittenspannung?

    Der ist dafür da, den Pegel des einen Verstärkers auf den anderen einzustellen.
    Der ohne Regler gibt praktisch vor, der andere wird darauf eingestellt und damit spielen beide gleichlaut, wenn man den Lautstärkeregler betätigt.


    In der Praxis ist das etwas schwierig einzustellen, wenn man kein Scope oder ein Stereo-NF-Millivoltmeter hat.
    Man kann einfach ein Monosignal (Rauschen oder vom PC generierten Meßton) über Kopfhörer wiedergeben und so lange drehen, bis man den Eindruck hat, daß das Tonsignal "auf der eigenen Nasenspitze" genau mittig steht.


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Ah, super Hinweis!


    Ich bin Sohn eines Radio- und Fernsehelektronikers, der früher auch leidenschaftlicher Funkamateur war. So bin ich mit dem Geruch von Lötzinn und wamen Elektronikbauteilen großgeworden, und habe jahrelang im Nahfeld der Kurzwellenantenne geschlafen, wenn Daddy nebenan mit seinen selbstgebauten Geräten auf Sendung ging... :D


    Daher war ein Oszilloskop ein Kleinjungentraum, den ich mir dann vor ein paar Jahren aus nichtigem Anlass erfüllt habe. Da freue ich mich dann immer, wenn es mal einen Anwendungsfall dazu gibt.


    Parrot

    Der Trend geht ja zum Fünftdreher

  • Hi !

    So bin ich mit dem Geruch von Lötzinn und wamen Elektronikbauteilen großgeworden,

    Der Geruch von altem Staub auf Röhren, heißen Trafodrähten und leise vor sich hin schmorenden Widerständen. Unvergleichlich.


    :D


    Daher war ein Oszilloskop ein Kleinjungentraum, den ich mir dann vor ein paar Jahren aus nichtigem Anlass erfüllt habe. Da freue ich mich dann immer, wenn es mal einen Anwendungsfall dazu gibt.

    Der Versuchsaufbau ist aber klar ?


    Signal an "Band" oder "Radio" einspeisen, notfalls den "Mono"-Schalter betätigen, damit ein gleichphasiges und gleichstarkes Signal an der Endstufe ankommt. Die beiden Scopekanäle am "heißen Ende" der Lautsprecherausgänge anschließen und mit dem R606 auf gleiche Amplitude einstellen.


    Als kleines "Tool" auf dem PC bietet sich SweepGen an, mit dem man Meßtöne oder Rauschpegel erzeugen kann.
    http://www.satsignal.eu/software/audio.html
    Der Download ist kostenlos und das Programm nur rund 465 KB groß. Tool eben. Keine Modulbox.


    Wenn man das Signal am Ausgang der Soundkarte am Scope auf 2V Spitze-Spitze einstellt, sind das 0.71Veff - was 0 dB entspricht.
    Man stellt den SweepGen "Volume"-Regler mit z.B. 440Hz Sinus auf 0 dB und stellt den PC-Lautstärkeregler so lange, bis man die 2Vss hat. Dann ist der Regler bei SweepGen sozusagen kalibriert und man kann damit z.B. 1KHz / -15dB an das angeschlossene Gerät übertragen. Nützlich zum Einmessen von Bandgeräten ...


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Die beiden Scopekanäle am "heißen Ende" der Lautsprecherausgänge anschließen und mit dem R606 auf gleiche Amplitude einstellen.

    oder den zweiten Kanal invertieren und zum ersten Kanal addieren und beide Kanäle auf gleiche Empfindlichkeit einstellen. Ein dritter Strahl wird sichtbar. Gute Oszis können das. Nun am R606 solange drehen bis ein gerader Strich auf dem Oszi zu sehen ist. Siehe Bild.


    Oder die zweite akustische Methode:
    EINEN Lautsprecher an die beiden heißen Anschlüsse des Verstärkers anschließen (Also links u. rechts) Dann ein Signal einspeisen, Balanceregler auf Mitte, Linerar und Mono einschalten, Lautstärke hoch drehen und solange am R606 drehen bis man nichts mehr hört. Da die Lautstärkeregler ungleiche Kennlinien haben wird es danach beim drehen des LS-Reglers wieder hörbar. Deshalb die Einstellung am LS-Regler wählen, mit der man am meisten Musik hört.

    Viele Grüße
    HaJo


    >>> Bitte keine Fachfragen per Pinnwand, PN oder E-Mail.<<<
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  • Hi Hajo !

    Gute Oszis können das.

    Viele schlechte auch ... mein billiges Chinascope zum Beispiel auch.


    Wenn ich das Bild von Deinem 465 sehe, wird mir immer ganz wehmütig. Ich habe das defekte 475 aus IBM-Besitz und kriege es nicht wieder hin. Einmal, weil da jemand zumindest den einen Kanalschalter mit miesem Kontaktspray behandelt hat und zum anderen, weil im Ablenkteil und / oder in der Hochspannung was in der Grütze ist. Argh !


    X/

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Ich habe "nur" ein aktuelles China-DSO. Zugegeben, eine zeitlang habe ich mit einem alten Analog-Teil geliebäugelt. Aber alleine die Stellfläche, die so ein altes Röhren-Ding braucht, war für mich dann ein K.O-Kriterium. Ich darf ohnehin schon lange niemanden mehr in meine Erst-Wohnung einladen, die ist mittlerweile zur "Junggesellenbude" geworden, in der ich gnadenlos meine merkwürdigen Interessen auslebe. Wie gesagt: mein Esstisch ist vor lauter Bastelei als solcher nicht mehr nutzbar. Besuch muss dann zu meiner Freundin kommen, da haben wir eine schöne Altbauwohnung, die die Frau meines Herzens wunderbar geschmackvoll eingerichtet hat.


    Mein 2-Kanal-Hantek hat jedenfalls auch einen 12-Bit Funktionsgenerator an Bord. Damit kann man prima Testsignale erzeugen.
    Und ob und wie ich die zwei Kanäle addieren und invertieren kann, werde ich dann sicher noch herausfinden. Genau um sowas zu lernen, habe ich das Ding gekauft!


    Mein Vater hat übrigens viele Jahre bei IBM gearbeitet, und aufgrund seiner Funktion Zugriff auf den dort in seiner Abteilung versammelten Messgerätepark gehabt. Da stand praktisch jedes Wochenende wieder irgendein beeindruckendes Gerät mit mir unbekannter Funtion aber vielen Knöppen, Zeigern und bunten Lämpchen bei uns herum. Das war schon toll ...


    Das muss ich offenbar als Erwachsener alles noch aufarbeiten!


    Parrot

    Der Trend geht ja zum Fünftdreher

  • Wenn ich das Bild von Deinem 465 sehe, wird mir immer ganz wehmütig.

    Ich würde deinen 475 gerne :thumbup: nehmen wenn die Röhre noch OK ist.

    Viele Grüße
    HaJo


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  • Hi Hajo !

    Ich würde deinen 475 gerne nehmen wenn die Röhre noch OK ist

    Ich würde meinen 475 gerne funktionsfähig haben, weil die Röhre noch OK ist.


    Das ist ein 2 x 200MHz Scope und eine Zeitlang lief das Ding ja auch - zumindest auf dem "CH 2"-Kanal. Aber dann wurde es komisch ... und die Ablenkung und gleichzeitig die Hochspannung haben irgendwie die Grätsche gemacht. Wenn es wieder etwas wärmer ist, krame ich das Ding wieder vor. Dann gucke ich nochmal und wenn mir das dann zu doof wird, kannst Du ihn haben. Handbücher sind auch dabei.


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • A fool with a tool is still a fool...


    Eben wollte ich nochmal den Ruhestrom kontrollieren, lasse das Gerät ein paar Minuten warmlaufen, schalte es dann aus, mache die Messklemmen am Widerstand des einen Kanals fest, schalte das Gerät ein, messe, und regele ein wenig nach.
    Dann: der andere Kanal. Komm, schalte die Kiste lieber erst aus, sonst machste mit den Klemmen vielleicht einen Kurzen, wenn Du dabei auch das Transistorgehäuse berührst


    Ach was, ich pass auf, wird schon nichts pass *bzzz* ...



    Gut, dann eben mal wieder einen neuen Satz Treiber-Transistoren bestellt... ich Vollidiot.



    Na ja, gestern ist mir über Kopfhörer (hatte keine Lust mehr, Lautsprecher durch die Gegend zu tragen) aufgefallen, dass der Verstärker doch merklich brummt.
    Lohnt es sich, dem nachzugehen, oder ist das systemimmanent?


    Parrot

    Der Trend geht ja zum Fünftdreher

  • Das Geräusch kenne ich! Brzzz! Besonders gerne mit Lichterscheinung genommen. Dann kommt bei mir immer das langgezogene rheinische Neiiiien! :D
    Letze Woche bei einem Kunstgriff meisterlicher Hand 3 Germaniumdioden 1x 1kOhm, 1x 330 Ohm, 1x SA1112 und 1x SC2592 aus der Spannungsverstärkung geschrotet. Yipi ah Yeah Schweinebacke, dachte ich mir, als sich derr Rauch verzog!
    Der Geruch, u n b e s c h r e i b l i c h!!!! 8)


    Bei brummenden Trafos hilft es gelegentlich mal die Schrauben zu lösen und das Ding somit etwas anders am Gehäuseboden zu verspannen.


    LG


    Günter

    Einmal editiert, zuletzt von Bierbauch ()

  • Lichterscheinung: Ja
    Schrei: Nein


    Habe das wundersamerweise ganz stoisch hingenommen. Passte irgendwie gut zum restlichen Tag, und konnte mich dann auch nicht mehr schocken. Ein echt gebrauchter Montag.


    Normalerweise bestelle ich auch IMMER mehr Bauteile als ich aktuell benötige, die Dinger sind ja zumeist so dermaßen billig, dass es wurscht ist, ob man 2 oder 10 bestellt.
    Nur dieses eine mal habe ich genau so viele Transistoren bestellt, wie ich brauche...


    Ich könnte natürlich einen der originalen wieder einlöten, es war ja auf jedem Kanal jeweils der andere Treiber-Transistor defekt, daher habe ich jeweils noch einen. Aber dann hätte ich pro Kanal unterschiedliche Bestückungen, das widerstrebt mir total. Fühlt sich dann so an, wie am Auto rechts vorne ein abgefahrener Dunlop und links vorne ein neuer Michelin. Da warte ich doch einfach die zwei Tage, ich habe genug andere Projekte, und der zugehörige 1246 will ja auch noch verarztet werden.


    Weil ich ohnehin den Rest des Innenlebens reinigen wollte, habe ich dann eben erst mal den Rest der Kiste auseinandergenommen, und die Vorstufenplatine ausgebaut. Ich hoffe, ich finde später wieder für alle Schrauben ein passendes Plätzchen.


    Es ist kein mechanisches Brummen, der Trafo ist so nicht zu hören, sondern über Kopfhörer im Leerlauf. So ab halb aufgedrehtem Lautstärkeregler ist es deutlich zu hören. Oder liegt es daran, dass am Hochpegeleingang nichts angeschlossen war, und gibt sich bei angeschlossener Quelle? Dabei fällt mir ein, dass ich mal meine DIN-Adapter suchen muss.


    Parrot

    Der Trend geht ja zum Fünftdreher

  • Hi !

    Es ist kein mechanisches Brummen, der Trafo ist so nicht zu hören, sondern über Kopfhörer im Leerlauf. So ab halb aufgedrehtem Lautstärkeregler ist es deutlich zu hören. Oder liegt es daran, dass am Hochpegeleingang nichts angeschlossen war, und gibt sich bei angeschlossener Quelle?

    Ein offener Eingang brummt eigentlich immer ein wenig.


    In der Verkabelung verfängt sich gern ein wenig magnetischer Wirbelstrom, der so um den Trafo herumgeistert und - wenn man Pech hat - hat man irgendwo noch einen Übergang, der als Diode wirkt und kriegt Radio Usbekistan auf Langwelle: "Boschemoi - Dos'wedanje Towaritschi !"
    Sowas macht immer Spaß.


    Und - Nein - so ganz 100-prozentig ruhig kriegt man diese Schätzchen nicht. Der Trafo residiert auf derm gleichen Blech, wie der Vorverstärker, die Verkabelung ist vergleichsweise lang und offen geführt, die Stromversorgung ist ungeregelt und alles, was an externen Kabeln nach draußen geht, kann als Antenne für Knistern, Knacken, Rascheln und Brummen wirken. Ungeschirmte chinesische Schaltnetzteile am gleichen Stromkreis (gerne Handylader), LED-Lampen, Vorschaltgeräte für Leuchtstofflampen, Kühlschrank und der Staubsauger sorgen für Störfeuer. UMTS, LTE, WLan und DECT - generell alles, was auf Hochfrequenz mit kurzen, digitalen Bursts arbeitet - werfen ihren Mist in den doch ziemlich offenen Aufbau und manchmal sind es die Lautsprecherleitungen selber, die über lange Strecken waagerecht verlegt sind, daß es in den Boxen knattert und rattert.


    Die digitale Neuzeit mischt sich sehr störend in den Genuß der alten Analogtechnik ein, die für einen derartigen Elektrosmog nie gedacht war und wofür keinerlei Vorkehrungen getroffen wurden.


    In meiner Kinderzeit waren es die Rundsteuersendungen von Feuerwehr und lokalem Energieversorger, die sich als kurze Pieptöne und Aufblinken der Skalenbeleuchtung im Röhrenradio bemerkbar machten. Die nutzten die Stromleitungen für Signaltelegramme, die Empfänger einer Rundsteuergruppe adressierten und dort eine Signalglocke ertönen ließen. Damit wurden die Mitglieder der Feuerwehr zum Beispiel zu den Wachen gerufen oder Nachtstrom-Umschalter ein- und wieder ausgeschaltet. Das gibt es m.W. heute gar nicht mehr. Heute sind es zumeist die Gerätschaften der Kommunikationstechnik, die uns die Suppe versalzen.


    Wo ich das schreibe, hat gerade mein UMTS-Tablet Kontakt mit seiner Funkzelle aufgenommen und aus der linken Box in der Fensternische ertönt ein Piepen und Rattern. Nur links, weil das Tablet links von meinem Schreibtisch auf der Arbeitsplatte liegt und da auch der Verstärker in der Holzklappkiste ("Cliffhanger" 2 x 9 Watt aus 4 EL95 und 2 6J9 - vom MP3-Server Pizzaboxcomputer gespeist) links auf dem Schreibtisch steht. Da kriegt er die Breitseite auf kurze Distanz ...


    X/

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • In meiner Kinderzeit waren es die Rundsteuersendungen von Feuerwehr und lokalem Energieversorger, die sich als kurze Pieptöne und Aufblinken der Skalenbeleuchtung im Röhrenradio bemerkbar machten.


    In meiner Kinderzeit war es die Amateurfunkanlage meines Vaters, wegen der manchmal ein Messfahrzeug der Bundespost bei uns durchs Viertel fuhr und irgendwie verdächtig lange vor unserem Haus zu stehen kam... :D
    Da hatte dann wieder ein Nachbar seine liebe Not beim Fernsehen oder Radiohören gemeldet, weil die damaligen Geräte auch ordnungsgemäßen Funkanlagen schutz- und hilflos ausgeliefert waren.


    Mein Patient ist jedenfalls wieder am Leben.


    Die Zeit bis zum Eintreffen der Ersatztransistoren habe ich mit der Vorstufe überbrückt. Wer sich die Mühe macht, die auszubauen, dem sei gesagt: die darauf befindlichen Elkos (bei mir alle von ITT) sind mit nahezu 100%tiger Wahrscheinlichkeit alle noch in Ordnung. Das scheint wirklich ordentliche Qualität zu sein! Ich habe trotzdem ein paar davon ausgetauscht, weil ich die alten ohnehin draußen hatte. Alle Schalter und Potis mit T6-OSZILLIN gespült, was sich beim Testhören in der Absenz jeglicher Kratzgeräusche bemerkbar macht. Platine ist gereinigt, ein paar schiefe Bauteile stehen nun schön gerade, was man unter dem Abschirmblech und dem Gehäuse natürlich ständig sieht.


    Ruhestrom der Endstufe habe ich per DVM erst mal grob eingestellt, und ein erneuter Test per Kopfhörer ergibt nun ein deutlich stimmigeres Bild. Bis zur Mitte des Lautstärkereglers praktisch rausch- und brummfrei. Keine Ahnung, was genau jetzt den Unterschied zu vorher ausmacht, so jedenfalls ist das sehr ordentlich.


    Dann habe ich endlich mal ein wenig Aufmerksamkeit dem Plattenspieler gewidmet. Bei meinen direktgetriebenen Duals sind bisher immer nur Knallfrösche mit 0,010µF und 0,047µF verbaut gewesen. Hier schaut mich im Schalterkasten auf einmal ein Exemplar mit 0,068µF verkokelt an. So einen habe ich _natürlich_ nicht im Bestand...


    Was sind eigentlich die Parameter, an Hand derer die Dimensionierung der Knallfrösche durchgeführt wurde? Könnte man da auch einfach einen 0,047µF nehmen? Oder einen 0,047µF mit einem 0,010µF parallel schalten?
    Ich habe natürlich trotzdem passenden Ersatz bestellt - in ausreichender Stückzahl. Auf dass ich nie wieder einen brauche! Aber interessieren würde mich der technische Hintergrund da schon mal.


    2 von 3 Knallfröschen waren beim Gerät also durch, die Endstufe machte auf beiden Kanälen nix mehr.
    Da weiß man dann, warum die Kiste auf dem Werstoffhof war.


    Mittlerweile sind auch alle Gehäuseteile innen und außen gereinigt, der Kunststoff mit Tiefenpfleger behandelt, die Schalter und Metallapplikationen mit NevrDull zum Glänzen gebracht. Sieht wieder alles aus wie neu.


    Eigentlich wollte ich den nach der Restaurierung irgendwohin abgegeben, mittlerweile denke ich darüber nach, ob er sich im Wechsel mit einem alten Pioneer SX-990 plus Dual 491 der Beschallung eines Arbeitszimmers annimmt. Durch die Bastelei baut man ja dann schon eine Beziehung zu der Kiste auf...


    Was war nochmal der passende Tuner dazu...? :rolleyes:


    Parrot

    Der Trend geht ja zum Fünftdreher

    Einmal editiert, zuletzt von ParrotHH ()

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