Dual CR50 Teilrestauration

  • Liebe Dual Gemeinde,


    Musik war immer sehr wichtig in meinem Leben. Schallplatten drehen habe ich als Kind kennengelernt mit einem Philips AG9133 Stereo-Phonokoffer das ich zum Glück heute noch besitze. (Bin jetzt 58, ich spreche jetzt über ca. 1965!!)
    Meine Verbindung zu Dual geht über einen CR50 der ca. 1973 ins Haus kam. Das war das Gerät meiner Teenagerjahre und ich habe es unheimlich intensiv und oft benutzt. Mit meinem selbsterspartes Geld habe ich damals eine Dual 1218 console hinzugekauft. Auch diese Geräte besitze ich zum Glück heute noch und gehörmäßig sind sie eigentlich noch OK. Als ich aber neulich den CR50 öffnete sind mir doch ein Paar unschöne Sachen aufgefallen.



    So sind die Ausgangselko's unterschiedlich, und auch die Transistoren sind Teileise asymmetrisch. Ich werde jetzt mal alle Elkos ersetzen sowie das grosse Elko links unten. Ich bin mir nicht bewußt das das Gerät je repariert wurde, scheint aber offensichtlich der Fall zu sein. Eigentlich muss es schon sein, denn der CR50 war ja oft in Party-mode!! Da hier schon mal öfters die Frage gesehen habe welche andere Quelle es noch gäbe für diese Teile: für mich ist das immer Mouser.
    Sobald alles fertig ist werde ich ein neues Bild einstellen.


    Viele Grüße, Pieter, neues Forenmitglied aus Holland.




    Dual CS32 mit shure V15 (Original M91 noch verfügbar), Dual 506 mit Shure M97xE, Luxman L435, Luxman A377 mit B&W DM2000, Sansui QRX3000 mit Epos ELS3, Dual CR50 mit Dual CL170, Philips N4502, Philips Phonokoffer AG9133, Nordmende Transita Automatic

  • Hi Pieter !


    Willkommen im Land der Dual-süchtigen und Glückwunsch zum ersten Wortbeitrag.


    Ein Rat an der Stelle: nicht geizig sein.
    Die Ausgangselkos sind oft der Grund für ein Ableben der Transistoren. Ab und zu mal die Endstufen, aber viel öfters die Treiber.
    Da kommt es oft zu einer Art "Lawine des Unglücks".


    Genauso wichtig für die Dauerfunktion sind aber auch
    - neue Ruhestrompotis
    - neue Sicherungshalter
    - *alle* glatten "ROE"-Zylinder rauswerfen (auch die auf benachbarten Boards)
    - Umlöten auf 240V Netzspannung (das nimmt überschüssige Last von der Elektronik - ein Kabel auf der Trafoplatine umsetzen)


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hi Pieter !

    Vielen Dank für die Tipps, habe die Regler dazubestellt!

    Hier mal ein Bild vom Endverstärker des CV30, den ich vor Kurzem restauriert habe:



    Da bin ich gerade mit zwei Multimetern am Ruhestrom einstellen.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Liebe Dual Freunde,


    Am Samstag schön gebastelt, hier ist die überarbeitete Platine, sieht doch schon viel besser aus nichtwahr?
    Die Elko's sind von Nichicon, die Ausgangselko's von Vishay (die haben noch die axialen Typen).



    Und das ist alles rausgekommen :)


    Hier ist alles eingebaut. Funtioniert wunderbar. Man hat so seine Bedenken wenn man einen großen Kondensator gegen einen solchen kleinen austauscht, aber es funktioniert halt!




    Probegehört mit Jonas Kaufmann "Wagner Birthday Gala" in der Semperoper. Wunderbar!


    Viele Grüße, Pieter




    Dual CS32 mit shure V15 (Original M91 noch verfügbar), Dual 506 mit Shure M97xE, Luxman L435, Luxman A377 mit B&W DM2000, Sansui QRX3000 mit Epos ELS3, Dual CR50 mit Dual CL170, Philips N4502, Philips Phonokoffer AG9133, Nordmende Transita Automatic .
    NSU Ro80…

  • Hi Pieter !

    Am Samstag schön gebastelt, hier ist die überarbeitete Platine, sieht doch schon viel besser aus nichtwahr?

    Doch - Ja - kann man durchaus sagen.


    :thumbup::thumbup:



    Damit dürften die nächsten 40 Jahre "Partybude" gesichert sein.
    Schätze mal, dann muß mal das Gehäuse renoviert werden.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Eine Geschichte möchte ich noch hinzufügen. Ich konnte den CR50 so viel benutzen, wie ich wollte, aber ich hatte immer noch keinen eigenen Verstärker in meinem Zimmer. Als Teenager hatte ich natürlich wenig Geld und konnte mir nicht einfach einen Verstärker kaufen. Deshalb fasste ich damals den kühnen Plan, den NF-Teil des CR50 zu kopieren und einen Eigenbau zu machen. Es muss um 1980 gewesen sein. Also nahm ich alle Platinen heraus und zeichnete sie mit einem Edding-Stift auf voll verkupferte Leiterplatten. Diese wurden in der Küche geätzt. Ich kaufte die Komponenten und baute sie zusammen. Es war eine große Aufgabe, aber sie wurde sehr erfolgreich abgeschlossen! Das Ergebnis war ein sehr gut klingender Verstärker, den ich mehrere Jahre lang benutzte und dann an einen Freund verkaufte. (Als ich genug Geld hatte, um etwas Schönes zu kaufen!). Das Gerät ist sehr leise, kein Brummen, was ein glücklicher Wurf war. Kürzlich kam mir der Gedanke, dass ich es doch zurückhaben wollte und siehe da, mein Freund war bereit, es mir wieder zu verkaufen. (Ich habe ihm stattdessen einen schönen Kenwood geschenkt). Er hatte es 40 Jahre lang ununterbrochen benutzt und es war nie kaputt gegangen. Wenn ich mir das jetzt anschaue, stelle ich fest, dass ich mit viel Courage 9400 mu als Siebelko und 2200 mu als Lautsprecher-Elko eingebaut habe! Vielleicht deswegen, dass der Trafo etwas klein ausgefallen ist, gab es noch nie ein Problem mit dem Gleichrichter oder den Leistungstransistoren. Der Transformator ist ein 220V-Typ mit einer 30V-Sekundärseite. Die Bordspannung ist also etwas hoch, etwa 47 Volt (Was eigentlich 40V sein sollte). Aber ich möchte jetzt 8-Ohm-Boxen verwenden, das könnte eine gute Sache sein. Ich werde es mit neuen Nichicon Elko's bestücken, die ich bereits bei Mouser bestellt habe. Wenn es fertig ist, werde ich einige neue Bilder einstellen. Übrigens, ich erinnere mich, dass er am Ende doch nicht ganz so billig war. Der Grund: Ich wollte Universalpotentiometer kaufen, aber ich konnte keine finden. Dann habe ich bei Dual einen Satz Original-Potentiometer als Reparaturteil gekauft, aber die kosteten 100 Gulden (ca. 90 DM oder 45 €!).




    Einige sind schon undicht!




    Inklusive Umschalter Magnet-Keramik!



    Viele Grüße, Pieter

  • So, er ist fertig! Alle 17 Elko's sind getauscht, alle alten Transistoren sind noch drin. Bei näherer Betrachtung sehe ich dass ich das Datum in die Leiterplatten eingetragen habe;

    Da war ich also gerade noch Teenager, als ich mich hiermit befasst habe!

    Jetzt sieht er so aus:

    Für die Ausgangselko's habe ich mir einen neuen Platz ausgesucht, ich weiß, am Kühlkörper ist nicht ideal, aber ich habe bemerkt dass das Gerät sich, auch wegen der geringen Leistung, nicht spürbar aufwärmt.


    Er befindet sich inzwischen in einer guten Gesellschaft:


    Links unten steht er, auf einem Philips receiver 22RH734. Darüber befindet sich eine Sansui QRX 6500. Es gibt 3 Dual Dreher, der 1218 aus meiner Jugend (Mit Shure V15), und 2x Dual 506 met je einem ULM 45s und einem Shure M97. Sonst gibt es noch der Luxman A377 und der Luxman L435, der Sansui QRX 3500, der Beomaster 3000 und eine Unsichtbare Sansui QRX 3000. Der Dual CR50 ist im Moment bei meinem Sohn im Einsatz und ist nicht in diesem Regal drin. Links sieht man noch ein Detail der Lautsprecher: B&W DM 2000, die brauchen wohl einen etwas kräfigeren Verstärker. Mit Selektor Kästchen und einer Lautsprecher Umschaltbox kann ich sofort A/B vergleiche machen ohne Kabel umzustecken.


    WIe ist jetzt der Klang eigentlich? Ich würde sagen man kann damit keine Pflastersteine lösen aber insgesamt gar nicht schlecht.

    Ein schöner test steht hier: https://www.youtube.com/watch?v=Ho8ZSzKbiMc

    Die Tiefen Pedaltöne stellen schon eine grosse Herausforderung da für Verstärker die etwas schwachbrüstig sind!

    Ich habe den Eindruck dass er etwas mehr bringt als der Philips, obwohl beide fast genau die gleiche Leistung haben. Der Philips ist sogar etwas grosszügiger ausgestattet z.B. mit 3300 mf Elko's im Lautsprecherausgang. Aber die Geräte sind nun mal nicht unbedingt ausgelegt für 8 Ohm Lautsprecher. Die Sansui QRX 3000 hat da bescheidenere Daten, zB. beträgt die Leistung nur 4x 15 Watt. (Im Verstärker sind je Kanal ausgangselko's verbaut von nur 1000 mf). Erstaunlicherweise hat dieses Gerät keine Mühe mit den boxen, irgendwie rollt die Leistung einfach heraus. Ich vermute dass es etwas zu tun hat mit den sehr grosszügigen Trafo's die Sansui immer verbaut hat.

    Einmal editiert, zuletzt von Pieter ()

  • Übrigens, eines möchte ich noch hinzufügen, durch mein Hobby mit dem Sansui QRX ist es mir gelungen, den heiligen Gral, in Rheinland Pflalz via Ebay, nach jahrelanger Suche, über Ebay zu ergattern, den Sansui QRX 9001. Natürlich musste er repariert werden aber das hat geklappt. Ich bin sehr glücklich dass ich ihn nach jahrelanger Suche gefunden habe. Bei diesen Geräten dreht sich alles um "Soundstage" und sie haben eine nahezu unendliche Leistung! Für den Liebhaber!!!

  • dsc_0619.jpg


    Bei meinem selbstgebauten CR 50-Verstärker musste ich einen alten Fehler korrigieren. Damals hatte ich ihn (wahrscheinlich aus Kostengründen!) mit einem 60VA-Transformator ausgestattet. Das war zu wenig für einen Verstärker, der 60 W Spitzenleistung liefern kann. Deshalb habe ich ihn noch mit einem 120VA-Ringkerntransformator ausgestattet. Das sollte ausreichen, denn der gesamte CR 50 ist mit 100 VA angegeben. Außerdem habe ich den Gleichrichter durch einen schwereren ersetzt, weil die Einschaltströme viel höher sind, wegen des ringkerns aber auch wegen der verdoppelten Kapazität im Netzteil.

    Der Sound: ja sehr gut, vor allem die Bässe haben jetzt einen wunderbaren Körper und ich finde es ist überhaupt ein gut klingender Amp.


    So, jetzt widme ich mir meine neu erworbene KA50 anlage als Restaurationsobjekt für nasse Herbsttage: gerade erworben aus Deutschland:

    dsc_0631.jpg


    dsc_0632.jpg


    Ich werde mal einen Bericht schreiben über die erzielten Fortschritte der Restauration in einem neuen Threat.

    Viele Grüße, Pieter

  • Hallo, Pieter,

    ich finde Deine Berichte klasse. Vielen Dank dafür und viel Erfolg mit dem KA 50 :)


    LG

    Micha

  • Hallo Pieter,


    es war eine gute Idee, den Gleichrichter von der Endstufenplatine auszulagern. Habe ich bei inzwischen zwei KA 60 ebefalls durchgeführt.


    Beste Grüße, Uwe

    Mein Plattenspieler ist nicht defekt. Er dreht sich nur nicht.

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