Hallo HaJo,
altes Lötzinn entferne ich nur, wenn davon zuviel an der Lötstelle vorhanden ist - bei den schwallgelöteten Leiterplatten kommt das eher selten vor. Gelegentlich habe ich dort an manchen Stellen zu wenig Lot vorgefunden, weshalb sich hier über der Zeit - auch bedingt durch thermisch verursachtes, mechanisches Arbeiten - kalte Lötstellen gebildet haben. Ansonsten erübrigt sich m. E. auch das zusätzliche blank machen, da im Lot Flußmittel enthalten ist, das Oxidschichten bei einer ausreichend hohen Erwärmung der zu fügenden Teile beseitigt. Grundsätzlich löte ich bei den Schätzchen bewußt mit bleihaltigem Lot nach, da hiermit die Entstehung neuer, kalter Lötstellen eher unwahrscheinlich ist. Das verträgt sich mit den früher verwendeten Loten. Bei den modernen, bleifreien Loten wäre ich auch vorsichtig.
Und was den Aufwand angeht - mir war er es bisher wert, angesichts der guten Erfahrungen, die ich damit gemacht habe. Einmal ordentlich "durchgelötet" und man hat in diesem Punkt auf Jahre hinaus Ruhe. Anderenfalls muß man schlimmstenfalls die Kisten alle paar Monate wieder aufmachen und die neuen Fehlerstellen suchen - dagegen ist der Aufwand für´s komplette Nachlöten dann wieder gering. Bisher waren bei meinen Geräten zu etwa 90% kalte Lötstellen die Ursache für Ausfälle.
Aber gottlob steht es ja jedem frei, seiner eigenen Reparaturstrategie zu folgen.
Viele Grüße,
Armin