Hi !
Du kannst - mit einiger Wahrscheinlichkeit - davon ausgehen, daß ein Direkttriebler dann bis zum Anschlag hochdreht, wenn die eigentlichen Motortreiber perfekt funktionieren und die Elektronik "glaubt", daß der Teller steht.
Heißt: sie geht in "Volle Kraft voraus" im Anlaufmodus.
Heißt weiter: das Tachosignal, was die Ist-Drehzahl an die Elektronik sendet ist, fehlt.
Das Tachosignal wird bei den "alten" EDS1000 aus dem Rückschlagsignal der leer laufenden Motorspulen gewonnen und über eine Filterstrecke an den regelnden OpAmp geleitet. Ein Diodenausfall ist unwahrscheinlich, da jede Spule eine eigene hat. Da würde die Drehzahl im Umlauf schwanken.
Der OpAmp könnte tot sein und sein "Restsignal" steuert den Stromregler voll auf. Das ist ein alter, billiger 741.
Heute werden meistens die 8-Beiner Varianten davon gehandelt. Das Platinenlayout hat meines Wissens die Outlines für beide eingezeichnet. Der 8-Beiner wird mit 2 Pins Offset mittig in dem 14-Lochmuster eingebaut.
Einige Kondensatoren im Signalweg könnten defekt sein.
Beim CS721 kommen hierbei C6, C7, C8 und C9 in Frage. Das sind aus meiner Erinnerung Tantalis. Die zu allererst tauschen.
Möglich wäre auch ein nicht oder nicht mehr sauber schaltender Drehzahlumschalter. Wenn einer der Kontakte "in der Luft hängt" statt auf den zugehörigen Kontakt zu verbinden, flippt die Regelung auch aus. Bitte mal prüfen, ob er in beiden Drehzahlstellungen bis zum Anschlag hochdreht.
In Frage käme auch der T8 - BF245, der als einstellbarer Widerstand im Rückkopplungszweig des OpAmp liegt. Ist aber eher unwahrscheinlich.
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Hi Thomas !
oh das macht mir (als elektronikplinstüte) angst.
Das muß es nicht.
Wo beim Lötkolben das heiße Ende ist, findest Du schnell raus .... 
Ansonsten sind auf dem Board die Kondis namentlich genannt.
Bei den Tantalis ist ein kleines "+" in der Nähe zum Draht für den Pluspol aufgedruckt, bei den Elkos steht eine Richtung immer drauf, entweder "+" bei den guten alten deutschen Typen oder ein Band mit "-" bei den späteren und Fernost-Typen. Beim Platinenaufdruck ist die ausgefüllte Fläche Minus, die "outlined" Plus. "Richtig Löten" lernt man nur durch Übung.
Problematisch ist nur der mechanische Aufbau innendrin, der deutlich vom sehr wartungs-unfreundlichen 701 beeinflußt ist.
Ich meine, es reichte, oben die transparente Abdeckung runterzunehmen und ein paar Halteschrauben rauszudrehen, damit man das Board an den Kabeln ein Stück hochklappen kann, um an die Lötseite zu kommen.
Wenn Du die Hütte sowieso auf hast, würde ich auch gleich den 470µF / vermutlich 35V Sieb-Elko (die größte Rolle im Sortiment) neu machen. Früher oder später *macht* die Spuk und dann geht die Hackerei von vorne los.
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(dumm ist nur, dass ich nicht so viel zeit habe, wie ich gern hätte).
Wem erzählst Du das ?
Neben dem Job habe ich mit Herzilein allerhand um die Ohren ... und dann habe ich noch meinen Flohzirkus, wo es immer was gibt, was noch zu fixen ist.
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Bei meinem war ziemlich eindeutig der Drehzahlumschalter schuld, immer nach dem (seltenen) Umschalten auf 45 und anschließend zurück auf 33 ging das Hochdrehen los.
Beim Rausheben aus der Zarge muss man vorsichtig sein wo man das Chassis nimmt, besonders an der Tonarmseite, da hab ich schon mal die Blattfeder wegbefördert.
Wo beim Lötkolben das heiße Ende ist, findest Du schnell raus ....
Ansonsten sind auf dem Board die Kondis namentlich genannt.
aha - ich habe in den weiten des netzes eine serviceanleitung zum motor des cs 701 gefunden (sind die identisch? - beim cs 721 steht ja noch `ne "-2" hinter dem Namen. dort sind alle bauteile einzeln aufgelistet. ich kann`s ja mal mit anhängen.
gruß und dank
thomas
Vielleicht sind es die Pitchpoti, war bei mir bei einem 701 mal der Fall. Etwas Kontaktspray und bewegen (vorherige Einstellung merken oder markieren) hatten geholfen und überhöhte Geschwindigkeit ist nie mehr aufgetreten. Das wäre halt die einfachste Lösung, aber kann natürlich auch ganz was anderes sein.
danke ulrike
also da hab ich jetzt ja einige baustellen
1. drehzahlumschalter
2. pitchpoti
3. motorelektronik
mögen die spiele beginnen.
gruß
thomas
ach so, was für ein kontaktspray könnt ihr empfehlen?
Ich würde zuerst alle Kontakte und Potis bearbeiten und nur wenn der Fehler immer noch auftritt an die Kondensatoren gehen.
Meine Empfehlung Tuner 600 von Kontakt Chemie oder vergleichbare (Teslanol Kontaktspray gibt es auch aber da habe ich keine persönlichen Erfahrungen damit). Absolut Finger weg von Kontakt 60 und anderen Sprays, bei denen man nachwaschen muss! Kriegt man nicht sämtliche Reste von denen weg, sind auch die Kontakte irgendwann weg!
Kontakt 61 wird auch manchmal empfohlen, dürfte etwas schärfer sein als Tuner 600, erfordert aber auch kein Nachwaschen.
Meine Empfehlung Tuner 600 von Kontakt Chemie oder vergleichbare
danke ragnar
ist bestellt (in unserem dorf: halle (saale) kriegst du sowas nicht) und bis das da ist bleibt der dreher zu. dann schau`n wir mal.
gruß
thomas
Gibts die Radio- und Fernsehklinik nicht mehr?
Nun gut, seit meiner Studienzeit sind es nun auch wieder fast 20 Jahre, dass ich da mal drin war.
Ja, der am Eselsbrunnen.
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