Tonarmlager einstellen

  • Hallo,


    habe gerade einen 1219 in der Mache. Das Tonarmlager hat zuviel Spiel, bin mir nicht ganz sicher wie ich es wieder hinbekomme. Genauer gesagt wie stelle ich es wieder richtig ein? ?(


    Grüße Axel

    Einfach Analog

  • Hallo,
    ich gebe aber auch zu allem meinen Senf dazu...aber nur, weil hier noch keiner geantwortet hat.


    blues:
    Die Lager bestehen aus einem verchromten Außenring mit zwei Löchern (Schlitzen) und einer in der Mitte liegenden, schwarzen Schraube für einen kleinen Schlitz-Schraubendreher.
    Man löst also mittels einer geeigneten Zange oder Vorrichtung den äußeren Ring etwas, indem man in die Löcher greift und gegen den Uhrzeigersinn dreht. Nicht viel, nur soviel, bis sich der mittlere Stift durch den Schlitzschraubendreher leicht drehen läßt.
    VORSICHT, nicht das ganze Lager zerlegen, da sind auch noch Kugeln drin, meines Wissens drei Stück.
    Läßt sich der geschlitzte Stift frei bewegen, stellt man damit das Lagerspiel ein. Eine Drehung im Uhrzeigersinn dürfte das Lagerspiel verringern. Nicht zu stramm einstellen, das Lager muss noch sehr, sehr leicht beweglich sein, möglicherweise mit doch ein klein bisschen Spiel, da die Kraft der nach innen laufenden Rille auf den Diamanten ausreichen muss, den Arm bewegen zu können.
    Ist es entsprechend eingestellt, den äußeren Ring mit den zwei Löchern wieder moderat festdrehen. Danach nochmal Spiel kontrollieren, es könnte sich beim anziehen geändert haben. Evtl. nochmal lösen und nachbessern.


    Gruß,
    DUAL-Chris

    Seit neuester Zeit im Einsatz:
    1229 an NAD PP2 (beides wegen drei Jahre altem Sohn, der offensichtlich nach seinem Vater kommt und Autos auf dem Plattenteller fahren läßt, erstmal in Sicherheit gebracht), gefolgt von DUAL (Rotel) CV5650 an Teufel Ultima 120. Auch ein nettes, nicht zu verachtendes Dreamteam mit ordentlich Hoch- und Tiefgang, unterstützt durch NEUZUGANG DUAL CD 5150rc, ausgerüstet mit OPA 2604 (Burr-Brown).


  • hallo,


    im übrigen braucht es ein minimales fühlbares spiel - also auf keinen fall völlig spielfrei einstellen...


    grüssle henner

    Musik??? ...ist das nicht das Geräusch, das aus den Lautsprechern kommt, wenn ich meine Anlage teste?

  • Hi Chris,


    gilt das geschriebene auch für den Dual CS 704? Aus der Bucht habe ich mir wieder einen ersteigert.Leider lässt sich der Tonarm nicht vernünftig ausbalancieren.Antiskating und Auflagekraft habe ich jeweils auf 0 gestellt, von der rechten Seite einmal stark dagegen gehustet,der Tonarm rührt sich leider nicht.Selbst mit einem Ventilator hätte ich keinen Erfolg,den Eindruck habe ich.


    http://Man%20l%C3%B6st%20also%…gen%20den%20Uhrzeigersinn

    Zitat

    Man löst also mittels einer geeigneten Zange oder Vorrichtung den
    äußeren Ring etwas, indem man in die Löcher greift und gegen den
    Uhrzeigersinn

    sorry,aber ich kann keine Löcher erkennen.Kannste die mal markieren.Danke :)



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  • Hi !

    sorry,aber ich kann keine Löcher erkennen.Kannste die mal markieren.Danke :)

    Die Angabe "Löcher" bezieht sich auf die "Chromkappen" der Vertikallager oben am Arm und -teilweise- auf das Horizontallager oben auf dem Arm.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hi !


    Die Einstellung des Arms beim 704 ist teilweise aus dieser Skizze ersichtlich:
    http://dual.pytalhost.eu/704s/704s-10.jpg


    (Unten links, Schnitt durch die Armlagerung)


    Vertikal wird über 56 / 57 eingestellt. Finger weg von der Schraube am Federhaus (61), wenn Dir das verrutscht, hast Du eine harte Zeit, das wieder richtig einzustellen, bis "0" auf der Anzeige auch wirklich "Null" im Federzug bedeutet.


    Horizontal wird über 36 / 37 eingestellt.


    Jeweils die Konterung (36 bzw 56) lösen, mit einem dünnen Dreher die Madenschraube justieren, dann halten und die Konterung festziehen, ohne die Einstellung der Madenschraube zu ändern.



    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo Peter,


    vielen Dank für die Info!


    Das probiere ich gleich mal aus.


    Mein erster Reparaturversuch überhaupt (Plattenspieler) :S


    Mfg Dogan


    Edit: Das Gerät zu öffnen war also gar nicht notwendig?

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  • 704: Zu beachten ist:
    Die rechte Lagerschraube (61) am Federhaus hat ein Linksgewinde und dient NICHT zum Einstellen des Lagerspiels.
    Das Lagerspiel des Vertikal-Lagers wird nur an der linken Seite mit Hilfe des Gewindestiftes (57) und der Kontermutter (56) eingestellt. Beim Festziehen der Kontermutter ist mit einem Schraubendreher am Gewindestift gegenzuhalten, damit dieser nicht mitdreht.

  • Hallo,


    dank euch für die Anleitung, hat wunderbar geklappt. :)


    Grüße Axel

    Einfach Analog

  • Hi Dogan !

    Edit: Das Gerät zu öffnen war also gar nicht notwendig?

    *Nicht* um das Lagerspiel vom Tonarm einzustellen.


    Aber wenn Du das Chassis aus der Konsole rausgekriegt hast, ist das eine gute Fingerübung und *falls* das mal nötig sein sollte (Pimpel-Aktion, Schmiergeld-Affären oder Knallfrosch-Jagd) weißt Du ja, wie das geht. Gibt zumindest mal ein Lob für gute Eigeninitative und einen kleinen Rüffel für Aktionismus ... :D


    Dirks Hinweis wegen des Linksgewindes und der Schraube am Federhaus beachten. Das habe ich vorhin noch vergessen. Ich hatte nur geschrieben "Finger Weg". Grundlos sollte man nicht an dem Ding drehen. Sonst steckt man unversehens bis zum A... in Krokodilen und fummelt sich halb tot, um es wieder hinzukriegen. Es ist nicht schwierig, wenn man weiß, wie es geht, aber wenn man die Schraube erstmal abgedreht hat (Linksgewinde !) ist nicht nur der Tag im Eimer.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hi Peter,
    den Dreher aus der Zarge rausbringen, war die reinste Fummelarbeit.Übrigens,die Kabel (Netzstecker & Chinchstecker) wie kriege ich die am Besten raus?Die sind Innen im Gerät sehr gut,vielleicht zu gut befestigt!

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  • Ich hab das horizontale Lager so wie beschrieben behandelt,jetzt lässt sich der Tonarm nicht mehr absenken.Hab ich womöglich die Schrauben zu stark angezogen?
    Muss ich eventuell das Vertikale Lager auch noch einstellen?

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  • Das vertikale und das horizontale Lager sind völlig unabhängig voneinander.


    Zur Begriffsverwirrung: Das "Vertikal-Lager" ist das Lager, das dem Tonarm die vertikale Auf- und Ab-Bewegung gestattet und an dem die Auflagekraft-Einstellung sitzt. Die "Achse" des Vertikal-Lagers liegt also paradoxerweise völlig horizontal.


    Wenn nichts schlimmeres (Kugeln verloren, Spitze an der Madenschraube abgeplatzt) die Ursache ist:


    Falls der Tonarm bei der Auf- und Ab-Bewegung zu fest sitzt, dann hast Du wahrscheinlich die Madenschraube am horizontal liegenden "Vertikal-Lager" zu stramm festgezogen.


    Oder Du hast beim Festdrehen der Kontermutter mangels passender Werkzeuge nicht gleichzeitig die Madenschraube festhalten können. Dann wird beim Festdrehen der Kontermutter gleichzeitig unabsichtlich auch die Madenschraube etwas fester mitgedreht.


    Man kann sich behelfen, indem man die Kontermutter mit den Fingern festdreht, so gut es geht, während man gleichzeitig die Madenschraube mit einem Schraubendreher gegenhält. Danach die Kontermutter dann nur noch ein um winziges Stück mit einem anderen Schraubendreher fester drehen. Es ist völlig ausreichend, wenn die Kontermutter sich bei normalem Gebrauch nicht von selbst wieder lösen kann.


    Edit: zu den "schlimmeren Ursachen": Es gehören jeweils fünf winzige Kügelchen in die beiden Lagern des Vertikal-Lagers. Zur Not wird man vielleicht auch noch ein lückenhaft besetztes Lager mit nur vier von den fünf Kügelchen einigermassen funktionsfähig (aber nicht mehr optimal spielfrei) einstellen können. Leider ist die Grösse der Kügelchen nirgends in der Service-Anleitung dokumentiert und ich verspüre so überhaupt gar keine Lust, die Lager meines 704 zum Nachmessen auseinanderzubauen - weil ich seit der Überholung eines 1216 genau weiss, was das für ein Gefummel wird.

  • hallo Dirk,


    das stimmt, mangels passender Werkzeuge habe ich in der Tat die Mutter und Madenschraube nicht gleichzeitig festhalten können.
    Falls ich die Madenschrauben zu fest angezogen haben sollte,wie gehe ich nun am besten vor?

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  • Das ist normalerweise halb so wild:


    Löse erstmal die Kontermutter und drehe die Madenschraube etwas heraus, bis etwas "zuviel" Lager-Spiel zu verspüren ist (am Tonarm leicht wackeln). Die Madenschraube mit einem Schraubendreher in dieser Position festhalten und mit Daumen und Zeigefinger der anderen Hand die gemeinerweise so rutschig glatt hochglanzverchromte Kontermutter anziehen, so gut es eben geht. Die Kontermutter mit dem grossen Schraubendreher noch ein winziges Stück fester ziehen. Normalerweise reicht das aus, damit sich die Kontermutter bei normalen Gebrauch nicht von selbst löst.


    Danach nochmal prüfen, ob der Tonarm sich absenken lässt.


    Etwas zu viel Lagerspiel ist für den Abspielbetrieb viel weniger problematisch, als ein klemmendes Lager.


    Manche Hai-Ender-Tonarmer haben schliesslich nur einen dünnen Faden, an dem sie rumhängen - ich brauche wohl nicht zu erwähnen, daß solche Konstruktionen jede Menge Lagerspiel haben, 8|

  • Hi Dirk,


    vielen Dank für deine Tipps,die werde ich gleich morgen ausprobieren.Heute war ich fast den ganzen Tag mit dem Dual 704 beschäftigt. ^^
    So,dann mache ich mal für heute schluss! Ich wünsche euch allen eine gute Nacht und bis morgen dann! Mfg Dogan

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  • Hallo,


    den Tonarm konnte ich nach etlichen Einstellungsversuchen etwas leichter bewegen.Er ließ sich einigermaßen ausbalancieren.
    Ich hab ihn auch wieder seitlich angepustet,er ging zwar bis zur Plattenmitte,kam aber nicht mehr zurück.


    Der Lift hat eine permanente Spannung drauf und der Arm lässt sich nicht ganz absenken.Am vertikalen Lager habe ich bisher nichts gemacht.
    Was könnte passieren wenn ich die Madenschrauben zu leicht oder zu fest anziehe? Trotzdem bleibt es spannend!

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  • Hi !

    den Tonarm konnte ich nach etlichen Einstellungsversuchen etwas leichter bewegen.Er ließ sich einigermaßen ausbalancieren.
    Ich hab ihn auch wieder seitlich angepustet,er ging zwar bis zur Plattenmitte,kam aber nicht mehr zurück.

    Gut. Wenn Antiskating und Auflagekraft auf Null stehen *sollen* auch keine seitlichen Kräfte darauf wirken.

    Der Lift hat eine permanente Spannung drauf und der Arm lässt sich nicht ganz absenken.Am vertikalen Lager habe ich bisher nichts gemacht.

    Das könnte mit der Einstellung der Lifthälse zu tun haben.
    Der Arm hat m.W. nach auch eine Höheneinstellung ... da ich keinen 704 habe, kann ich da wenig zu sagen.



    Was könnte passieren wenn ich die Madenschrauben zu leicht oder zu fest anziehe? Trotzdem bleibt es spannend!



    Zu fest: der Arm bewegt sich schwergängig
    Zu lose: der Arm wackelt deutlich in der Lagerung
    Viel zu fest: die Schraubenspitzen, das Lager oder die Aufhängung gehen kaputt.


    Es gibt einige Fehlermöglichkeiten, wie z.B. fehlende Lagerkugeln, gebrochene Aufhängung, falsch eingesetzte Madenschraube (die nicht zwischen die Kugeln drückt, sondern daneben ...) und so weiter. Guck' Dir das Lager mal genau an: fluchtet der Gelenkkörper (das U-förmige Dingen innen) mit der seitlichen Einstellschraube oder ist da ein "Versatz" sichtbar ?
    Im Manual steht, daß man bei Antiskating "0.5" den Arm ohne fühlbaren Widerstand über die ganze Plattenbreite bewegen kann. Ist das gegeben, besteht kein Grund, am Horizontallager zu schrauben.
    Wenn sich der Arm bei Auflagekraft "0" und Gleichgewicht um die Mittellage auspendelt, ist auch das Vertikallager in Ordnung. Am Arm läßt sich ein gaaanz minimales Spiel fühlen, z.B. wenn man das Armrohr vorsichtig etwas dreht. Ganz steif und fest darf es nicht sitzen.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo Peter,

    Zitat


    wie z.B. fehlende Lagerkugeln

    Kann man die Kugeln sehen? Ich sehe nichts.


    Hab den Verkäufer angeschrieben und meine Unzufriedenheit zum Ausdruck gebracht. Und ihm das so geschildert,wie ich das im Dual Forum gemacht habe. Seine Antwort:


    Zitat

    Hallo
    aus Hamburg,wie heisst es so schön (shit Happens) Senden Sie mir bitte
    Ihre Kontonummer so das ich unverzüglich den Kaufpreis rueckueberweisen
    kann.Rückabwicklung über EBay wegen Gebührenerstattung.Bitte den
    Plattenspieler nicht zurück schicken.

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  • Um die Lagerkugeln für ein Foto vor die Linse zu bekommen, musste ich bei meinem 704 auch das Lager mit der Federdose abschrauben (Linksgewinde) und den Tonarm schräg legen.



    (Das Mikrofasertuch um das Tonarmlager herum sollte übrigens eine eventuelles Wegkullern herunterfallender Kugeln verhindern.)



    Die Lagerkugeln haben ca. 1,24mm Durchmesser:



    Ein besonderer Dank geht an Victorinox für die magnetisierte Schraubendreherspitze. Sehr hilfreich beim Kugel fischen!



    Inzwischen ist zum Glück wieder alles justiert und zusammengebaut. ^^



    Die Auflagekraft-Einstellung passt - im Rahmen der Messgenauigkeit meiner Digitalwaage und der Messanordnung - mit. der Dual-Skala überein: Anzeigewert 1,56g bei eingestellten 1,5p auf der Dual-Skala. (Die drei 2-Cent-Stücke auf dem Tonarmkopf dienten als Ersatz für das Gewicht eines TK24 incl. Tonabnehmer.)

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