PE Rex keine automatische Tonarmrückführung in Auslaufrille

  • Hallo Zusammen,


    zuerst möchte ich mich bei den Personen bedanken, die dieses Forum ins Leben gerufen haben und betreiben, wie auch bei denen, die dieses Forum mit Ihren Beiträgen lebendig halten.


    Der PE Rex, den ich mein eigen nenne, war ein Neukauf meines Großvaters. Er war in ein Möbel mit Plattenabteil und Buchabteil eingebaut. Oben drauf stand "lose" ein Philips Uranus 54. Demnach müßte auch der Plattenspieler frühestens von Ende 1953 stammen. Sein Chassis sieht aus wie unter URL http://www.radiomuseum.org/r/perpetuum_rex_a_3.html zu sehen, meiner hat aber zusätzlich rechts vorne einen dreistufigen Klangregler.


    Platzbedingt fristet der PE seit etwa 30 Jahren ein ungenutzes Kellerdasein, immer noch im Tonmöbel. Das hat aber nicht viel genutzt. Obwohl er vor 35 Jahren frisch geschmiert wurde, war der Plattenteller nunmehr kaum von Hand drehbar, das ehemals rotfarbene Kugellagerfett hat sich zu einer schwarzen festen Masse verwandelt.


    Der Grund, weshalb ich den PE mal wieder laufen lassen wollte, war so trivial wie erfreulich. In der Nachbarschaft wurde ein Keller leergeräumt, da fand sich ein Tonmöbel mit integriertem Blaupunkt Arkansas von 1959 und einem ebenso jungen PE-Dreher. Im Möbel fand ich eine Wechselachse. Bei meinem PE war selbige in den 60er-Jahren zu Bruch gegangen. Die 6 Jahre jüngere Wechselachse wollte ich auf Kompatibilität prüfen. Dabei stieß auch ich auf das hier im Forum bereits beschriebene Problem, daß die kurze Steckachse meines PE bombenfest und drehsicher im Teller verankert ist. Die Schwierigkeit ließ sich nach kurzer Einwirkzeit von Silikonöl wie folgt lösen. In den Schraubstock wurden zwei 20mm starke Holzbrettchen und dazwischen die Steckachse fest eingespannt. Nun ließ sich durch geringfügige Hin- und Her-Bewegungen des Chassis die Steckachse entfernen. Grund dafür war natürlich Rost auf der Steckachse.


    Die jüngere Wechselachse funktionierte zu meiner größten Freude im älteren REX. Leider funktioniert mittlerweile weder mit Wechselachse noch mit der kurzen Steckachse die "Endabschaltung" (Tonarm hochheben und zur Stütze zurück führen) bei der Auslaufrille.


    Den Verursacher habe ich bereits ausgemacht: Unter dem Plattenteller befindet sich eine Verzahnung für das große Mitnehmerrad. In diese Verzahnung ist ein speziell geformter Federdraht eingehängt. Nach etwa einer zweidrittel Umdrehung ist er in rechtem Winkel horizontal weggebogen, und nach etwa 3 mm abgebrochen. Ich meine mich genau erinnern zu können, daß der Draht früher noch länger war und anschließend in einem rechten Winkel senkrecht nach unten gebogen war, um den langen "Fühlfinger" aus Aluminium mitzunehmen, wenn der Finger durch den Tonarm in seine Reichweite gelangte.


    Einen neuen Draht müßte ich irgendwo ergattern können. Meine Frage ist aber nun, welche Maße der Draht hatte, also in welchem Abstand von der Verzahnung er wieder abwärts gebogen werden muß? Leider habe ich nicht das Restbruchstück gefunden, sonst hätte ich das vielleicht rekonstruieren können.


    So schön die Serviceunterlagen auf http://perpetuum-ebner.pytalhost.com/RexAs/ auch sind, aber auch damals wurde so etwas nur als komplettes Ersatzteil verkauft, ohne die Abmessungen zu spezifizieren.


    Kann mir hier vielleicht jemand helfen, bitte?


    Vielen Dank für Euer Interesse!


    Grüße


    karl

    Grüße


    Karl

    Einmal editiert, zuletzt von PE-Karl ()

  • Hallo Karl,


    das kriegen wir schon hin. Ich möchte zuerst mal gleich darauf hinweisen, dass du vom mir eine spitzenmäßige Kopie einer Original-Serviceanleitung ("PE Kundendienstmappe 1b"), abgeheftet im Ordner, für einen "Zehner" incl. Versand bekommen kannst, wenn du daran interessiert bist. Diese Anleitung ist qualitativ kein Vergleich mit den Seiten bei Wegavison, die du dir angesehen hast. Wirklich Spitzenklasse und mit allen Anleitungen und Zeichnungen, sowie sämtlichen Varianten der Verdrahtung. Wenn ich mich recht erinnere, hat die Anleitung 16 oder 17 Seiten. Du wirst nicht enttäuscht sein :thumbup: . Wenn Interesse, bitte PN!


    Aber nun zum eigentlichen Problem. So ganz genau weiß ich noch nicht, welchen Draht du meinst. Zunächst mal ein paar Fotos von der Chassis-Oberseite, ohne Plattenteller:



    Du kannst mir vielleicht daran deutlich machen, worum es geht. Andernfalls setze ich auch noch Fotos von der Chassis-Unterseite rein.


    Gruß Holgi

    Früher dachte ich, wenn man alt wird, sieht man die Welt mit anderen Augen. Heute bin ich selbst über sechzig und sehe sie noch genau wie vorher!
    Und immer noch analog... ;)

  • Hallo Holgi,


    vielen Dank für Deine blitzschnelle Antwort und Dein günstiges Angebot. Bitte nicht böse sein, im Moment möchte ich es noch nicht in Anspruch nehmen.


    Tolle Bilder hast Du da erstellt. Mein Chassis hat leider einen abweichenden Aufbau.
    Auch mein Rex hat einen Ausschnitt im Chassis, und dort taucht mein "Fühlhebel" etwa im 45 Grad-Winkel ab, um an derUnterseite in der Auslaufrille von einem mitgeschleiften Alu-Finger des Tonarms bewegt zu werden.
    Die Modifikation mag auch der Grund sein, warum mein Draht an der Unterseite des Plattentellers in einer Nut befestigt ist, am unteren Rand der Verzahnung für das große "silberne" Mitnehmerrad, das auch auf Deinen Fotos unübersehbar ist.
    Das Pendant des Federdrahts ist in Deinem Chassis direkt über dem Kugellager angebracht, und er ist dort sinngemäß in einem rechten Winkel nach oben gebogen.
    Auf Deinem mittleren Bild ist er etwa in 12-Uhr-Position zu entdecken.


    Der Federdraht am Plattenteller dreht den langen Fühlhebel in Richtung auf das große Zahnrad.
    Die Auslösung des Zahnrads erfolgt bei meinem Chassis durch Kontakt des Fühlhebels mit einem schwarz lackierten runden Bolzen, der von unten kommt, wo ja auch die Ausrückmechanik sitzt.


    Bedingt durch den etwas anderen Mechanismus Deines Chassis befürchte ich, daß auch die Abmessungen des Federdrahts unterschiedlich sein werden.


    Weil mein betagter Heim-PC keinen USB-Anschluß besitzt, kann ich Fotos von meinem Schätzchen frühestens am Montag einstellen.

    Grüße


    Karl

  • Gut, dann hst du ein Chassis mit einer Seriennummer unter 200.000.
    Da ist der sog. Prellhebel noch etwas anders gestaltet und der Mechanismus sieht so aus:



    Dazu gehört u.a. folgende Justageanleitung:



    Die hatte ich eigentlich in 800 Pixel Breite eingesetzt, aber komischerweise verkleinert sie die Boardsoftware immer auf 547 Pixel...:evil:


    Das alles, und noch viel mehr findest du in der erwähnten Kundendienstmappe :thumbup: . Aber bitte, wenn du nicht willst... ;):rolleyes:


    Die kleinen Flachriemen für den Antrieb der Getrieberollen gibt es inzwischen bei Herrn Hewicker.


    LG Holgi
    (...Der sich übrigens nicht seinen Lebensunterhalt mit den bisher verkauften vier Exemplaren der Serviceanleitung verdient, sondern sich die Mühe der Einscannung und Bearbeitung nur für Gleichgesinnte macht.)

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    3 Mal editiert, zuletzt von Hannoholgi ()

  • Vielen Dank für den Link zu Ersatz-Flachriemen, Holgi. Ulkigerweise brauche ich noch keine neuen. Wie so ein Gummi nach 57 Jahren noch immer seinen Dienst versehen kann, ich weiß es nicht. Dürfte bei heutigen Produkten wohl nicht mehr vorkommen.
    Aber wenn es einen neuen originalen grünen Plattentellerbelag gäbe ... Der sieht nun doch schon sehr angegriffen aus.


    Zwar kann ich den Text Deiner Anleitung nicht wirklich lesen, aber das brauche ich wohl auch gar ncht, denn prinzipiell >war< der PE Rex korrekt justiert. Wenn ich nun einen Drahtbügel mit den richtigen Abmessungen einsetze, dann läuft auch wieder alles einwandfrei. Das war auch der eigentliche Grund für meinen "Hilferuf" in diesem Forum.
    Einen ersten Versuch mit neuem Drahtbügel habe ich bereits unternommen, und die "Endabschaltung" funktioniert auch wieder. Ob aber der Tonarm auch bei einer bis zum Innenrand vollgeschriebenen Platte nicht vorzeitig "abhebt", muß ich erst noch feststellen. Den Sonntag habe ich u.a. damit zugebracht, das verkrustete Kugellager zu reinigen. Leider zeigte sich dabei, daß ich in der Laufrille den ehemaligen Standort jeder einzelnen Kugel ausmachen kann, und unter der 5-fach Lupe zeigen alle Kugeln mehr oder weniger Kraterlandschaft statt rund polierter Oberfläche. Nach der Endmontage mit leichtgängigem Molybdänfett hat der Plattenteller zwar wieder einen schönen Auslauf, aber das Rumpelgeräusch wird nie wieder so niedrig sein wie früher. Pech gehabt.


    Mittlerweile hat sich bei mir die traurige Erkenntnis durchgesetzt, daß ich wohl beim Abnehmen des Plattentellers höchstpersönlich den Drahtbügel abgebrochen haben muß (Drahtbügel auf Plattenteller-Unterseite siehe bitte DSCI0648_V2), denn als ich den PE vor 30 Jahren abstellte. lief noch alles (ist ja meistens so). Was ich beim Abheben des sich sehr sperrig drehenden Plattentellers dem verharzten Fett zuschrieb, war in Wirklichkeit der Drahtbügel, der sich wohl ausgerechnet unter der großen Zahnscheibe befunden haben muß. Insofern zeigt Dein Chassis eine konsequente Verbesserung.
    Nur der Vollständigkeit halber noch eine Ansicht meines Rex-Prellhebels (DSC0649_V2) mit seinem Einschalthebel.


    Wenn sich doch noch ein Rex-Besitzer mit gleichem Chassistyp zu den Drahtbügel-Abmessungen melden würde, wäre mir das dennoch höchst willkommen, und sei es nur zur Absicherung der von mir durch Try-And-Error zu ermittelnden Abmessungen.



    Vielen vielen Dank für Deine Mühe und Deinen Zeitaufwand, Holgi.

  • Hallo Karl,


    Thema Kugellager:


    Ich weiß jetzt nicht, wie es beim PE Rex aufgebaut ist. Aber kann man es auseinandernehmen?


    Kenne es so, dass die Anlaufscheiben einzeln sind und sich die Kugeln aus ihrem Plastekäfig einfach rausdrücken lassen.
    In dem Fall kannst du die Anlaufscheiben feinschleifen + polieren (feines Nassschleifpapier + Autopolitur). Die Kugeln kann man einzeln kaufen, habe erst bei ebay welche mit 2,5mm Durchmesser (PE 2020L) sowie 3,175mm Durchmesser (Dual 1219 / 1229 / und andere?) erstanden.



    Gruß
    Benjamin

    Plattenspieler in Verwendung: *Dual 1019, 1219, 1229, 1249, 701 "MK1", 721* *Perpetuum Ebner 2020 L* *Kenwood KD3100* *Hitachi HT-500* *Elac 50H* *Philips 312 Electronic*

  • Hallo Karl,


    ich bin mir noch nicht 100%ig sicher, ob wir das gleiche Teil meinen.
    Wirf mal einen Blick auf das Bild. Eventuell hilft dir das weiter.


    Viele Grüße,
    Rainer

    Bilder

    --------------------------------------------------------------------------
    *Es gibt auch ein Leben ohne Dual. Aber es ist sinnlos!* ;)
    (frei nach Loriot)

  • So wie bei dir und mir sieht das bei den Rexen ab Seriennummer 200000 aus, die älteren haben den Draht direkt ums Ritzel gewickelt, wie man auch auf dem Foto von Karl sehen kann.
    Übrigens findet sich in der Servicemappe der Hinweis, den Plattenteller immer nur durch Drehung im Uhrmachersinn abzunehmen und aufzusetzen!


    Gruß Holgi

    Früher dachte ich, wenn man alt wird, sieht man die Welt mit anderen Augen. Heute bin ich selbst über sechzig und sehe sie noch genau wie vorher!
    Und immer noch analog... ;)

  • Vielen Dank für Eure weiteren Beiträge!



    (...)
    Übrigens findet sich in der Servicemappe der Hinweis, den Plattenteller immer nur durch Drehung im Uhrmachersinn abzunehmen und aufzusetzen!


    Gruß Holgi


    Das ist sehr wichtig und war mir auch bekannt, denn entgegen dem Uhrzeigersinn klemmt man das Reibrad zwischen Motor-Antriebswellen und Plattenteller fest und kann dort Schaden anrichten, das hat aber keinen wirklichen Bezug zum Drahtbügel. Der Drahtbügel gleitet (wie in Holgers Kopie schön zu sehen) entweder vor dem leicht beweglichen Prellhebel vorbei, oder er befindet sich hinter dem Prellhebel (weil er ihn ja in Richtung großes Zahnrad drückt). Auch hier könnte ich den Plattenteller "rückwärts" drehen, ich würde nur den Druck vom Prellhebel reduzieren bzw. entfernen.


    Meine Drahtbügel-Rekonstruktion (die angefügt zu sehen ist) verdient den Namen nicht wirklich, denn das Original hatte kein U-förmiges Ende, sondern der Draht war am Ende einfach um 90 Grad nach oben gebogen, so wie bei Rainer auch. Ich wußte zu Beginn der Rekonstruktion ja nicht genau, wieviel Draht ich brauchen würde, so habe ich die Überlänge erst mal in die U-Form gebogen.


    Rainer
    Genau so eine Bemaßung suche ich für meine Ausführung! Die Länge meines Drahtbügels ab Zahnaußenkante beträgt zur Zeit 1cm. Vorherige Versuche mit 7 bis 8mm Länge führten zu keiner Auslösung der Tonarmrückführung.


    @Benjamin
    Das Kugellager ist sehr einfach mit lose eingelegten Kugeln aufgebaut.
    Leider ist die Lager-Laufrille unten als ein Teil mit dem Zentrumsrohr für den Plattenteller direkt in das Chassis eingepreßt, sonst hätte man unten eine neue "Unterlegscheibe" einbauen können.
    Was neue Kugeln anbelangt, bin ich skeptisch, ob ein Versandhändler genau die erforderliche Größe bereit hält. Wenn ich mich mit der Schiebelehre (Genauigkeit 1/10 mm) um 1/10mm irre, dann beträgt das Fehlmaß bei ca. 18 Kugeln bereits 18*0,1=1,8mm. Bevor ich Ersatzkugeln bestelle, müßte ich zum Beispiel von Holger den genauen Durchmesser erfahren (etwa auf 1/100mm genau???).
    In meiner nunmehr 53jährigen Lebenszeit mußte ich leider immer wieder erfahren, daß zwar viele Hersteller eigentlich das Gleiche bauen (Plattenspieler, Uhren etc.), aber es selbst bei verschiedenen Produkten eines Herstellers immer Modifikationen gab, die einen Teiletausch untereinander verhinderten. Rationell ist so etwas zwar nicht, aber es ist nunmal so. Leider.

  • Hallo Karl,


    das mit dem Kugeldurchmesser habe ich nicht richtig verstanden.


    Ist es nicht möglich, eine Kugel im Durchmesser zu bestimmen und das nächstliegende Normmaß zu nehmen (es gibt genormte Abstufungen)? Eine Messgenauigkeit von 1/10 reicht da aus.



    Gruß
    Benjamin

    Plattenspieler in Verwendung: *Dual 1019, 1219, 1229, 1249, 701 "MK1", 721* *Perpetuum Ebner 2020 L* *Kenwood KD3100* *Hitachi HT-500* *Elac 50H* *Philips 312 Electronic*

  • Tja, dazu fehlt mir offen gesagt die geeignete Ausbildung.
    Nach meinem laienhaften Verständnis gibt es x Kugeln, die in einer festgelegten "Umlaufbahn" inklusive "Lüftspiel" (damit zum Beispiel Temperaturunterschiede nicht einen Klemmeffekt hervorrufen) ihre Runde drehen. Auf diese Maße hin ist die Laufrille gebaut, sowohl was den Umfang als auch was die Rillenbreite anbelangt.


    Ich glaube nicht, daß ich da straffrei "auf das nächste Normmaß" hin runden darf, weder nach oben (Klemmeffekt) noch nach unten ("schlotternde" Kugeln). Der Fehler beträgt dann 1/10 mm bezogen auf die Rillenbreite und x Kugeln mal 1/10mm bezogen auf die "Umlaufbahn".


    Und hat PE wirklich eine Standardnorm oder eine "selbst berechnete" verwendet??? Ich weiß es nicht, aber wenn ein Hersteller vor hat, so viele Chassis zu bauen, dann kann er auch ein selbst berechnetes Maß an "seinen" Kugellagerhersteller weiter geben.


    Mehr weiß ich dazu leider auch nicht.

    Grüße


    Karl

  • OK Karl, solange ich die Lagerkonstruktion vom PE nicht kenne, kann ich mir das Problem wohl nicht bildlich vorstellen :D


    Das scheint ein ganz anderes Lager zu sein, als ich die Axiallager der Wechsler kenne - dort ist die Kugelgröße (auf +/-0,1mm, sag ich mal) relativ schnuppe.



    Gruß
    Benjamin

    Plattenspieler in Verwendung: *Dual 1019, 1219, 1229, 1249, 701 "MK1", 721* *Perpetuum Ebner 2020 L* *Kenwood KD3100* *Hitachi HT-500* *Elac 50H* *Philips 312 Electronic*

  • müßte ich zum Beispiel von Holger den genauen Durchmesser erfahren (etwa auf 1/100mm genau???).


    Tut mir leid, Karl, aber die Abmessungen irgend welcher Teile sind auch in der Kundendienstmappe nicht enthalten. Und meinen eigenen Rex A möchte ich jetzt zwecks Messung nicht zerlegen.
    Hast du denn keine Bügelmesschraube (auch Mikrometer genannt)? Wenn nicht, ist das eine lohnende Anschaffung für Präzisionsbastler, weil man damit mindestens auf 1/100 mm genau messen kann. Die kleinste Version bis 25 mm ist meist ausreichend.


    Gruß Holgi

    Früher dachte ich, wenn man alt wird, sieht man die Welt mit anderen Augen. Heute bin ich selbst über sechzig und sehe sie noch genau wie vorher!
    Und immer noch analog... ;)

  • Vielen Dank für die Auskunft zur Service-Mappe, Holgi.

    (...) Und meinen eigenen Rex A möchte ich jetzt zwecks Messung nicht zerlegen. (...)
    Gruß Holgi


    Daran habe ich bestimmt nicht im mindesten gedacht. Aber Du hast es schon richtig vermutet. So ein Meßgerät habe ich noch nicht, und ich würde es nun wirklich zum ersten Mal benötigen. Nicht so wirtschaftlich, denn ob ich den gemessenen Wert am freien Markt dann auch erhalten kann, weiß ich ja im Voraus auch nicht.


    Mag ja sein, daß ich das für den PE "erträgliche" Toleranzfeld bezüglich Kugeldurchmesser allzu pessimistisch einschätze. Aber ich möchte andererseits auch keine zusätzlichen Schäden durch falsche Kugelwahl riskieren. Und überhaupt: die Rumpel-Werte des Chassis waren nach meinem Empfinden eh' nie so gut wie die meines äähhm Dual 1218, zu dem ich anno 2000 durch Erbschaft gekommen bin. Ist aber auch kein Vergleich: ein Modell aus ca. Mitte der 50er gegen einen etwa 20 Jahre jüngeren Dreher.


    Ich werde aber noch versuchen, ein Foto des Plattentellerlagers zu erstellten.




    /edit:
    Da fällt mir gerade ein: Hat vielleicht jede Autowerkstatt eine auf 1/100 mm genaue Meßschraube? Dann könnte ich es da ja mal versuchen... Edit/


    /Edit2
    Den Zahn hat mir der Bosch-Dienst gerade gezogen. Es existiert zwar eine Micrometerschraube, aber Kugeln von 1-2mm kann man dort nicht mittig einlegen und daher nicht korrekt messen Edit2/

    Grüße


    Karl

    2 Mal editiert, zuletzt von PE-Karl ()

  • Aber Du hast es schon richtig vermutet. So ein Meßgerät habe ich noch nicht, und ich würde es nun wirklich zum ersten Mal benötigen. Nicht so wirtschaftlich, denn ob ich den gemessenen Wert am freien Markt dann auch erhalten kann, weiß ich ja im Voraus auch nicht.


    Ich glaube, du bist da wirklich etwas zu pessimistisch ;)
    Kugeln gibt es ja nicht in jedem beliebigen Durchmesser, sondern nur in bestimmten Normgrößen, etwa 1,0 - 1,2 - 1,5 - 1,7 - 2,0... mm. Das war auch 1955 schon so! Und die Toleranzen dieser Kugeln liegen durchweg im Tausendstel-mm-Bereich. Es ist ja auch nicht so, dass sich die Kugeln ohne Zwischenraum zu einem vollen Kreis schließen müssen, sondern es ist ja sichtbare Luft zwischen den Kugeln, wenn alle in das Lager eingelegt sind. Wenn man alle zusammen schiebt, bleibt eine kleine Lücke von einigen Zehntel Millimetern. Insofern kann ich deine Argumentation auch nicht so ganz nachvollziehen, wenn ich ehrlich sein soll. :?:
    Und welchen Grund sollte Herr Ebner gehabt haben, für seine Plattenspieler Sondergrößen von Kugellagerkugeln herstellen zu lassen, wenn alle Größen zwischen 0,20 und 152,4 mm in vielen Abstufungen erhältlich waren? Der Kostenfaktor existierte ja auch damals schon! Da hat man dann doch wohl eher die Lagerlaufringe an die gängigen Kugeldurchmesser angepasst statt umgekehrt.


    Eine Messung der Kugeln mit einem guten Messschieber ist daher m.E. völlig ausreichend und wird dir keinesfalls ein krummes Ergebnis wie etwa 2,317 mm bringen! Miss doch einfach mal eine nach und lass uns an deinem Messergebnis teilhaben :)


    LG Holgi

    Früher dachte ich, wenn man alt wird, sieht man die Welt mit anderen Augen. Heute bin ich selbst über sechzig und sehe sie noch genau wie vorher!
    Und immer noch analog... ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Hannoholgi ()

  • Hallo Holger, das mit den Normgrößen sind genau die Fakten, die mir unbekannt sind.


    Aber als Du Deine Aussage formuliertest "Wenn man alle zusammen schiebt, bleibt eine kleine Lücke von einigen Zehntel Millimetern. Insofern kann ich deine Argumentation auch nicht so ganz nachvollziehen, wenn ich ehrlich sein soll. ", hattest Du meine frühere Äußerung wohl nicht (mehr) im Gedächtis, als ich Benjamin schrieb: "Nach meinem laienhaften Verständnis gibt es x Kugeln, die in einer festgelegten "Umlaufbahn" inklusive "Lüftspiel" (...) ihre Runde drehen".
    Ich meinte natürlich: Wenn ich mich um 1/10mm irre, dann haut das mit dem ursprünglichen Lüftspiel mit Sicherheit nicht mehr hin, denn jede Kugel ist dann um 1/10mm zu klein/groß, bei 18 Kugeln addiert sich der Fehler in der Kreisbahn auf 1,8mm. Stimmt doch soweit, oder nicht?


    Nun denn, gemessen habe ich die Kugel. Meine Schiebelehre meint, sie hätte einen Durchmesser von 2,02mm. Nach Deiner Argumentation geht meine Schiebelehre falsch und die Kugel hat genau 2mm Durchmesser. Kann ja durchaus sein. Hat Big Blue Co..ad sowas auf Lager? Muß ich mal nachsehen.

    Grüße


    Karl

  • Auf jeden Fall bekommst du deine Kugeln HIER!
    Die extrem "krummen" Werte vieler Kugeln in dieser Liste kommen natürlich daher, dass es sich um zöllige Maße handelt. Die metrischen sind die "glatten"!
    Auch bei Micro Tools gibt es Kugeln. Auch ansonsten ein interessantes (und teures) Angebot.


    Gruß Holgi

    Früher dachte ich, wenn man alt wird, sieht man die Welt mit anderen Augen. Heute bin ich selbst über sechzig und sehe sie noch genau wie vorher!
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    2 Mal editiert, zuletzt von Hannoholgi ()

  • Hallo,


    ich habe mir, wie gesagt, bei ebay welche besorgt.


    100 Stk. Durchmesser 2,5mm, 100 Stk. 3,175mm. Die Qualität ist sehr ordentlich. (Kugelklasse G10 und G20)


    Pro Hunderterpack habe ich 3,77€ bezahlt. Als Suchbegriff habe ich, glaube ich, "Stahlkugel 2,5" eingegeben.


    Falls die gesuchte Größe zufälligerweise 2,5mm oder 3,175mm sein sollte, kann ich sicher auch paar Kugeln abgeben. Aber du sagtest ja was von 2mm.



    Gruß
    Benjamin

    Plattenspieler in Verwendung: *Dual 1019, 1219, 1229, 1249, 701 "MK1", 721* *Perpetuum Ebner 2020 L* *Kenwood KD3100* *Hitachi HT-500* *Elac 50H* *Philips 312 Electronic*

  • Wie ich im Nachhinein festgestellt habe, zeigte der Nonius auch im zusammengeschobenen Zustand der Schiebelehre um diesen Fehlbetrag nicht auf Null, insofern kann ich 2mm als gesichert annehmen.


    Aber ich sehe schon: bevor ich irgendwo was bestelle, brauche ich Nachhilfe. Was um alles in der Welt muß ich von Kugelklassen wissen. G10 und G20 sagt mir so etwas von nichts.


    Und muß ich noch anderes über Kugeleigenschaften wissen, um eine Bestellung ohne Reue aufgeben zu können.


    Bitte helft mir hier weiter.


    Vielen Dank!

    Grüße


    Karl

  • Hallo Karl,


    Kugelklasse (Güteklasse) bezeichnet, inwieweit die Kugeln im Durchmesser abweichen dürfen (Mikrometerbereich bei den kleinen Durchmessern). Je kleiner der G-Wert, desto besser.


    So immens wichtig wird der Wert bei der Anwendung wohl nicht sein, G10 oder G20 ist richtig gut. Geht bis G100 (oder drüber)? G40 wäre bestimmt auch noch i.O.



    Wenn das nicht angegeben wird - mach dir keinen Kopf :D


    Ansonsten ist nur der Durchmesser wichtig, und natürlich sollten die Kugeln aus Wälzlagerstahl gehärtet oder vergleichbar bestehen.



    Gruß
    Benjamin

    Plattenspieler in Verwendung: *Dual 1019, 1219, 1229, 1249, 701 "MK1", 721* *Perpetuum Ebner 2020 L* *Kenwood KD3100* *Hitachi HT-500* *Elac 50H* *Philips 312 Electronic*

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