total verdreckte Platinen

  • Hallo Leute,


    ich bin gerade dabei einem CV1500 wieder ein bisschen Leben ein zu hauchen, dabei kempfe ich mit total verdreckten und mit Nikotin versauten Platinen, wie bekommt Ihr die wieder sauber?? Was habt Ihr da für Tricks ??


    Das Bild unten wird der Sache nicht gerecht, die Platinen sehen in Wirklichkeit noch viel schlimmer aus !


    Grüße
    Ralf

  • Hallo Ralf.
    Isopropanol-Alkohol aus der Apotheke, oder in Spraydose "Kontakt IPA" aus einem Elektronikfachgeschäft oder "Kontakt WL" ist auch gut für die Platinen. Für das Gehäuse und grade die Frontseite nicht zu empfehlen, da hilft "Reiniger 601" oder einfaches Spüli. Die in "" stehenden Produkte sind von CRC Industries und in jeder Elektronikwerkstatt zuhause.
    Gruß waschbaer

    "Gute
    Technik ist auch immer schön." (Claude Dornier)

  • Danke für die Tipps, dann werd ich morgen mal zu Apotheke wanken.


    Früher in meiner alten Firma haben wir dir Platinen mit Frigen und EBA gewaschen, da würde man heute in den Knast wandern!! Für die Front benutze ich was anderes....da ich die Geräte immer komplett zerlege, wasche ich die Front mit einem milden Schampo, das hat sich bewärt


    Danke für die schnelle Antwort
    Ralf

  • hallo Ralf.
    Das sieht doch recht professionel aus. Ich habe ähnliches mit meinem alten Pioneer Reciver vor, großes Elko tauschen hab ich mir vorgenommen, da sind einige schon am auslaufen. Nun sind alle Kabelverbindungen der Platinen gewickelt, das ist übel, keine Steckverbindung in der ganzen Kiste. Nun für die Herbst/Winterzeit das richtige Projekt.
    Gruß waschbaer

    "Gute
    Technik ist auch immer schön." (Claude Dornier)

  • ......wasche ich die Front mit einem milden Schampo, das hat sich bewärt


    Hallo Ralf


    Shampoo nehme ich auch seit Jahren für die Fronten und Gehäuse, hat sich auch bei mir bestens bewährt :thumbup: .
    Isoprop. in desteliertem Wasser verdünnt nehme ich auch seit geraumer Zeit für die Platinenreinigung, für die Bestückungsseite ist es wohl gut geeignet, aber bei der grünen Lötseite hatte ich festgestellt das das wohl ein wenig die glänzende Schicht anlöst, trotz starker Verdünnung, jedenfalls sind die Lötseiten nach der Reinigung danach immer sehr matt ?( , in Zukunft werde ich es einfach mal mit einen Tropfen Spüli in dest. Wasser versuchen.


    Gruß


    Jürgen

  • Hallo miteinander,


    die Lötseite ist auch nicht das Problem, sondern die Bestückungsseite, da wo man mit dem Pinsel und ner Reinigungsflüßigkeit nicht so einfach hin kommt. Da hab ich bedenken mit Wasser (in was für einer Form auch immer) ran zu gehen. Die Kunststoffummantelung der IC´s ist nicht 100% Wasserdicht, d.h. es können Spätfolgen wie Fehlfunktionen oder Totalausfall passieren, darum fallen auch so viele Geräte aus, die ne Zeit lang im Keller gestanden sind. Leider gibt es nicht für den Normalo erschwingliche Platinenreinigungsanlagen.


    Grüße
    Ralf

    Habe zu viele Plattenspieler und zu wenig Platz.

  • ... wäre ich auch an einer Info interessiert. Bei mir warten immer noch eine "Kiste gemischte CV240" und ein Braun TG1000 in nikotinbraun auf die Wiedererweckung.


    Gruß Frank

  • Dann will ich da auch meinen "Senf" mal dazu geben.
    Wenn ich ein völlig versifftes, aber äusserst seltenes oder teures Gerät zur Restauration bekomme, welches deshalb unbedingt wieder lauffähig gemacht werden soll hat sich folgende Prozedur bewährt:
    1. Wenn nötig von der Platine empfindliche Bauteile wie Relais, Microschalter, Potentiometer, Trimmer etc. entfernen.
    2. Herrichten von 3 Schüsseln (oder großen Fotoschalen) 2 davon halb gefüllt mit Spiritus, 1 mit destilliertem Wasser.
    3. Waschen der Platine mit Pinsel in der ersten Spiritusschüssel zum Entfernen der schlimmsten Verschmutzungen
    4. Zusatzwäsche in der 2. Spiritusschüssel (mit anderen Pinsel) für den Restschmutz.
    5. Abspülen mit 3. Pinsel in der Schüssel mit destilliertem Wasser.
    6. Einlegen der gereinigten Platine in ein gefaltetes Tuch (altes sauberes Handtuch) und dann schleudern, damit das restliche Wasser heraus kommt und im Tuch aufgenommen wird.
    7. Die Platine/n dann in den Backofen (Umluft) bei 60 Grad 1 Stunde trocknen. Dabei ab und zu den Backofen öffnen, damit die evtl. vorhandene feuchte Luft raus kann. Diese Temperatur können alle Bauteile ab und die Restfeuchte ist dann weg.
    8. In der Zeit Einzelreinigung der ausgebauten Bauteile, wenn noch möglich.
    Für Gehäuseteile, Fronten etc. verwende ich entweder einen Schwamm mit warmen Prilwasser oder bei stärkeren Verschmutzungen einen Schwamm mit Kernseife.
    Man kann noch den verschmutzten Spiritus mit billigen Kaffeefiltern filtern. Dann kann man die Flüssigkeit mehrmals verwenden.
    Das wars.
    Ist zwar etwas aufwändig, aber hat bisher gut funktioniert.

    Viele Grüße
    HaJo


    >>> Bitte keine Fachfragen per Pinnwand, PN oder E-Mail.<<<
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  • das mit dem Backofen ist eine super Idee, hätte eigentlich selbst drauf kommen können, aber ich hab ja euch :thumbup:
    Das war das, was meine Bedenken mit Wasser an Platinen zu arbeiten, zerstreut !
    Danke für den Tipp


    Grüße
    Ralf

    Habe zu viele Plattenspieler und zu wenig Platz.

  • Hallo zusammen.
    Es ist erstaunlich welch einen Aufwand ihr für die Reinigung einer Platine betreibt.Nur dadurch werden Bauteile die der Alterung unterliegen (z.B. Kondensatoren) doch auch nicht jünger.
    Gruß waschbaer

    "Gute
    Technik ist auch immer schön." (Claude Dornier)

  • Hallo Waschbär,


    ich wechsele grundsätzlich alle Elko´s in einem Verstärker den ich bekomme aus, da diese im laufe der Zeit abenteuerliche Kapazität aufweisen. Desweiteren kommen auch alle OP´s & Trimmpotis raus und neue rein, da diese auch sehr oft das Zeitliche segnen. Bei den CV1700 sowie den CV1500 kommt noch die von Zivi & Norbert entwickelte Ruhestromregelung zum Einsatz. Die stark angekohlten Spg.regler + der Einschalter werden auch ersetzt. Also, du siehst, wenn restaurieren, dann richtig, denn danach sind die Teile wieder für Jahrzehnte alltagstauglich und ich bin in meiner Freizeit beschäftigt. Natürlich steht das alles nicht in einem Kosten Nutzen Verhältnis, dafür ist es halt Hobby.Das alles kann man nur mit einem Wort erklären: Dualvirus !! :thumbup:


    Grüße
    Ralf

    Habe zu viele Plattenspieler und zu wenig Platz.

  • ... und bemühe lieber Gehirn und Messgeräte, und achte auch beim Hobby ein wenig auf den Sinn von Aufwand.


    Man braucht nur die Kenndaten des Verstärkers zu prüfen ( Leistung, Klirrfaktor, Störspannung etc. ), dann weiß man schnell, ob man Kondensatoren oder Halbleiter tauschen muss, oder nicht. Dual-Geräte waren wie alle Geräte der "Konsumentenklasse" schon ab Werk mit hochtoleranten Bauteilen bestückt. Es ist hohe Ingenieurskunst, Schaltungen zu entwickeln, die auch noch mit den absoluten Drecksbauteilen einwandfrei funktionieren. Wenn Du also komische Kapazitäten misst, kann das schon ab Werk so gewesen sein ( bis zu 20% Abweichung bei Elkos ).


    Und wenn Du schon tauschen musst, mach Dir mal die Mühe, und messe die neuen Kondensatoren auch nach. Viele dieser Materialschlachtler (Braun Restaurateure sprechen sogar von Ernten, und zeigen sich gegenseitig Fotos mit den Kondensatorbergen, die sie getauscht haben) gehen nämlich vertrauensvoll davon aus, dass die neuen Bauteile grundsätzlich besser sind, als die alten. Hauptursache ist hier sicher die HiFi-Fachpresse, die jahrelang daran gearbeitet hat, das Bild von Hifi-Geräten in die Welt zu setzen, die wie frisches Obst schlecht werden können.


    Letztlich kann es ja jeder halten, wie er will - ich persönlich bin aber der Meinung, dass man bei alten HiFi-Geräten auch ein Stück Geschichte erhält - und hierzu gehört auch, so viel wie möglich zu erhalten, und nichts einfach so zu tauschen.


    Gruß Frank

  • Hallo zusammen,
    auch ich gehe da eher zurückhaltend vor.
    Aus der Praxis: drei Grundig-Geräte...
    1.: Tuner RT50 (Bj. 1964); diverse C´s auf der NF-Ausgangsplatine gewechselt -> klanglicher Einfluß = 0 (Gerät könnte höchstens evtl. leichten Nachgleich gebrauchen)
    2.: Tuner RT40 (Bj. 1966); am Originalzustand NIX verändert, Klang und Empfang sind bestens.
    2.: Verstärker SV40 (Bj. 1966); auch hier nix gemacht, nur zwei recht heiß laufende Transistoren in der Vorstufenschaltung auf die andere Platinenseite gesetzt und mit Kühlsternen versehen -> das Gerät klingt immer noch prima.


    Ich liebe diese guten alten Grundigs ...


    Nebenbei: Dual CV40, CR61 im Originalzustand -> einwandfrei :)


    Gruß Eberhard

    Aktuelle Wohnzimmeranlage: SABA Konstanz-Stereo KN18 (Röhre), Telefunken TL 500, Dual 1229, Sony CDP-110, Sat-Empfänger zum Empfang u. Mitschnitt von BR Klassik, hr2, und weiterer Kulturwellen (Jippieee)

  • Da ich mir nur defekte und schrottreife Geräte hole, erübrigt sich eigentlich die Antwort, aber nun gut, an Geräten, die funzen würde ich außer Knallfrosch tauschen und raussaugen auch nichts machen, wieso auch ?! Aber wenn ich die Geräte schon offen hab und eh daran rumlöten muß, warum nicht gleich mögliche Fehlerquellen mit beseitigen. Dass z.B.: die Ruhestromschaltung von Zivi und Norbert seine Daseinsberechtigung hat und dass ohne Tausch des Ruhestromtransistors und der Poti´s und Änderung der Schaltungen mit großer Sicherheit die Kisten bei täglichem Gebrauch nicht mehr lange halten, ist wohl klar, siehe die dementsprechenden Forumsbeiträge, Orginalität hin oder her, mir ist es wichtiger, dass die Geräte noch lange ihren Dienst verrichten, wie weit man das natürlich auf die Spietze treibt, bleibt jedem selbst überlassen. Und wie schon ein Stückchen weiter oben schon geschrieben, sind wir nicht alle ein bisschen Bluna äh Dual ??


    Grüße
    Ralf

    Habe zu viele Plattenspieler und zu wenig Platz.

    5 Mal editiert, zuletzt von DUALein ()

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