Dual 701 in 1249 Zarge

  • gelöscht

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  • Moin,


    man kann kaum bessere Nadeln bauen, als die SAS.
    Der leichte, steife Boron-Cantilever und der scharfe, kleine Diamant. Neben dem Schliff ist es vor allem die niedrige bewegte Masse, die den Klang ausmacht. Da kommt kein anderer Nachbau ran.
    Wenn man sich bei aktuellen MM-Systemen mal auf die Suche nach solchen Nadelträgern macht, bekommt man eine Idee von der Preisklasse, in der sich ein V-15-III/Jico/SAS bewegt.
    Bei Nagaoka geht's beim MP-20 für 200,- los, allerdings mit einem "einfachen" elliptischen Diamanten. Ein MP-50 mit dem "Line-Contact"-Schliff und Boron-Cantilever kostet schon rund 400,-.


    Zum "Taunus-Sound":
    Die Lautsprecher, aus einer gewissen Epoche und eben aus dem Taunus, wurden vom Frequenzgang einer "Badewanne" ähnlich abgestimmt. Ähnlich dem Loudness, kann man auch sagen. Die Mitten wurden gesenkt und das ganze klingt dementsprechend mollig mit teilweise scharfen Höhen. Wenn im Bass auch noch schön dick mit hoher Gesamtgüte abgestimmt wurde, wird's kriminell.
    Das ist alles andere als ausgewogen und dankenswerterweise sind diese Zeiten vorbei.
    Auf der anderen Seite gibt es - hauptsächlich von der Insel - blutleere Miniboxen, die genau anders herum funktionieren (oder auch nicht funktionieren).


    Einem V-15 sagt man einen ähnlichen "warmen" Charakter nach, daher kann es im Zusammenspiel mit solchen "Taunus-Lautsprechern" richtig dumpf werden.


    An vernünftigen Lautsprechern würde man nie auf den Gedanken kommen, ein V-15 sei dumpf oder sonstwas und schon gar nicht mit der Jico/SAS.

    Beste Grüße,
    Andreas

  • Zum "Taunus-Sound":


    Das menschliche Gehör nimmt das Audio-Frequenzspektrum
    bei sich ändernden Schalldruckpegeln sehr unterschiedlich wahr.
    Es verhält sich dabei nicht „linear“. ;)


    Der Taunus-Sound war ein Versuch die Lautschprecher, nach den "Fletcher-Munson-Kurven" (die
    „Kurven gleicher Lautheit“), abzustimmen. Denn der linearste Lautschprecher kommt beim menschlichen Ohr nicht linear an, sondern es dominieren meistens die Mitten (2-5kHz).





    Diese Abstimmung ist je nach Hersteller besser (Heco, Canton, Summit), oder schlechter (Braun zu mulmig) geraten.

    Gruß, Richi.



    "Fetter Pinguin" (1229), "Elwood" (701), "John Lee Hooker" (1228 ),Bereitschafsdienst"Prinzessin Ray" (1249)

  • Also,


    um "gehörrichtige" Kurven zu bekommen, sollte man nicht an den Lautsprechern drehen, sondern bei Mischen im Studio.
    Die Anlage mitsamt Lautsprechern sollte einfach möglichst linear sein, damit auch das ankommt, was auf der Platte ist.


    Oder sollen sich die Jungs im Studio nach Taunus-Lautsprechern richten? Und wenn ja, nach welchen?


    Das war schlicht ein unsinniger Versuch etwas "wissenschaftliches" in die Lautsprecherentwicklung zu bringen.



    Wenn man z.B. bei der Beurteilung von "Lärm" eine bewertende dB/A-Linie hinzuzieht, ist es sinnvoll, bei Lautsprechern ist es schlicht fehl am Platz.

    Beste Grüße,
    Andreas

  • gelöscht

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  • Ich würde den 701 auf keinen Fall verkaufen. Und ich fand den Unterschied zwischen 701 und 721 deutlich hörbar, vor allem bei natürlichen Instrumenten. Der 701 klang bei mir mit den selben Systemen deutlich natürlicher und insgesamt runder. Kommt wahrscheinlich auf die Gesamtkombination an.


    Und ja, versuch mal eine Original-Nadel im V 15-III. Bin gespannt wie dann dein Urteil ausfällt.

  • Oder sollen sich die Jungs im Studio nach Taunus-Lautsprechern richten? Und wenn ja, nach welchen?

    OT


    Paradoxerweise richten sich die Jungs weltweit nach Yamaha NS-10, was ganz fürchtelige mittenbetonte Boxen sind, :D also von linear keine Spur. Trotzdem haben die sich weltweit aber als so eine Art "Standard" etabliert (als letzte Instanz neben linearen Aktiv-Monitoren, wenn der Mix auf NS-10 klingt, dann klingt er überall :D ).


    Wenn man sich heute manche Boxen in der HiFi-Apotheke anhört, dann kommt einem der "Taunus" sogar harmlos vor. :whistling:


    Will man wirklich über lineare Boxen hören, muß man sich konsequent von HiFi-Boxen trennen, ;) und auf Monitore (aktiv) umsteigen. Wobei es auch hier ein paar Kandidaten gibt, die gnadenlos auf Effekt getrimmt sind. :wacko:


    Ich war erst letzte Woche bei Thomann, wo man schön die Monitore im Hörraum vergleichen kann. :thumbup: Dabei habe ich mal wieder festgestellt, daß mein "Traumpärchen" :love: für mich noch wohl lange unerschwinglich bleibt, :( und wie traurig und platt auf einmal manche hochgelobten Genelecs und Adam im direkten Vergleich dazu klingen. 8o

    Gruß, Richi.



    "Fetter Pinguin" (1229), "Elwood" (701), "John Lee Hooker" (1228 ),Bereitschafsdienst"Prinzessin Ray" (1249)

  • Moin,


    also, ich weiß ja nicht, was es an der SAS auszusetzen gibt, gerade unter der Lupe. Weil sie zu filigran ist? Unverständlich.
    Ich lasse die Kirche auch im Dorf. Bei mir spielen auch andere Systeme und sogar an Duals, die teilweise besser als das V-15 sind.
    Kein Problem, nur kosten die einfach mehr als ein alter V-15-III-LM-Body und neue Jico/SAS-Nadel.


    Wenn einem das V-15 zu matt oder dumpf klingt, muss es schlicht an den übrigen Komponenten liegen. Da kommen als allererstes die Lautsprecher in Frage.
    Sorry, aber das ist einfach so.
    Es kann ja Systeme geben, die man lieber mag, aber einem V-15 nachzusagen, es sei dumpf und matt... Nee.



    Zur "Anti-Taunus"-NS-10: :D
    Die Teile stehen in wirklich fast jedem Studio und es werden wohl auch die meisten Sachen über diese Teile geschoben. Nur sind es meistens nicht die Referenz-Monitore, sondern sie dienen schlicht einer Kontrolle, einer gewissen Anpassung an allgemeine Gegebenheiten. Bei vernünftigen Produktionen.
    Nicht jeder hört Musik über eine Anlage sondern im schlichten Autoradio oder über billige Computer-Brüllwürfel soll man auch noch was von der Musik haben.


    Loudness-War


    Und wenn man bei der Produktion einen Monitor mit zu viel Mitten hat, dreht man diese tendenziell raus. Stehen zu Hause noch ein Paar Lautsprecher, die nochmal weniger Mitten haben, was bleibt dann noch übrig?


    Meine Traumlautsprecher baue ich am besten selber.

    Beste Grüße,
    Andreas

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  • Hallo,


    eine Jico SAS behandle ich wie jede andere Nadel auch.


    Sorgfältig, mit der nötigen aber freilich nicht übertriebenen Vorsicht. Auch mit der SAS ist es schonmal passiert, dass die Nadel übers Label schrammt oder auf die Platte hüpft. Noch ist nichts passiert (meine hab' ich übrigens gebraucht erworben).


    Auch diverse Einstellorgien mit der Papierschablone hat sie klaglos überstanden.


    Der schlanke Nadelträger und kleine Diamant ist halt etwas ungewöhnlich beim Betrachten. Ansonsten ist die SAS vom Klang her jedoch spitze (hm Klang ist subjektiv, auf alle Fälle bietet sie eine hervorragende Abtastfähigkeit auch in den Innenrillen und sehr sehr saubere Wiedergabe).



    Dass es, sagen wir, farbenfrohere Systeme als das Shure gibt, kann ich nicht abstreiten. Das Shure klingt "echt", andere Systeme mehr peppig... oder wie auch immer. 8o



    Gruß
    Benjamin

    Plattenspieler in Verwendung: *Dual 1019, 1219, 1229, 1249, 701 "MK1", 721* *Perpetuum Ebner 2020 L* *Kenwood KD3100* *Hitachi HT-500* *Elac 50H* *Philips 312 Electronic*

  • Also,


    entweder man will ein hochwertiges System oder man will eben keins.


    Bei mir hat die Startautomatik die Nadel auch schon mal daneben gesetzt (701-Diva), aber dem Nadelträger hat das nicht geschadet. Vielleicht ist die SAS-Nadel filigran, aber sie ist nicht übersensibel und geht schon beim Angucken kaputt.


    Uri Dingsbums, der mit den verbogenen Löffeln :D


    Ich kann verstehen, dass es Leute gibt, die z.B. ein tendenziell helles Audio-Technica (es gibt auch andere) bevorzugen oder meinetwegen auch ein Denon-DL-103 oder wasweißich.
    Auch der Hype um das V-15-III nervt mitunter, da es damals auch andere gute Systeme gab (Elac, AKG, ADC,...), aber daran ist dieses Forum nicht ganz unschuldig.


    Trotzdem genießt das V-15 zu recht einen guten Ruf und wegen der Jico/SAS wird es einem auch sehr leicht gemacht, das System noch lange in guter Qualität zu hören.
    Wer ein stärker "soundendes" System will, muss sich woanders umsehen.

    Beste Grüße,
    Andreas

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