CS-704 verzehrtes (fehlendes) Audiosignal

logologo · 27. Oktober 2008

Hallo Dualisten,

Ich habe bei der Bucht eine CS-704 erstanden (Schönes und edles Teil). TA mit Shure V-15 Typ III L-M mit orriginal Shure Nadel. Ich habe IHN dann mal angeschlossen. Leider war der Klang etwas bescheiden. Rechter Kanal war fast voll da. Linker leise und übersteuert. Ich habe dann mal die Nadel demontiert und wieder montiert.
Was soll ich sagen, LP Barry White stand über meine ACR BK 203 irgend wie vor mir. Grosses HiFi!. Aber immer noch Verzehrungen. Derzeit geht nur der rechte Kanal. Der linke ist leise und verzehrt.
Habt Ihr eine Tip für mich?
Neue Nadel. TA Einstellung? Kontaktproblem?

Gruss
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3rd_Ear · 27. Oktober 2008

Willkommen an Board des mit 33 Umdrehungen in der Sekunde Fliegenden Holländers..

Ach, nee, Quatsch!

Willkommen im Forum des Guten Tons, vornamenloser logologo!

Dein offenbar in Umgekehrt-Polnischer-Notation korrekt bezeichneter Plattenspieler ist (in algebraischer Notation, also der sogenannten normalen Reihenfolge der Ziffern) der bekannte CS-704?

Daß ein Kanal verzerrt, der andere jedoch einwandfrei klingt, kann eigentlich nur ein Kontaktfehler sein.

Ich würd' an Deiner Stelle erstmal die Kontakte am Tonkopfträger und am Tonabnehmer reinigen. Die sind bei dem Geräte-Alter meistens "hübsch" schwarz oxidiert. Ein Glasfaserstift ist ganz hilfreich für diese Aufgabe. Beim Putzen die Kontakte des Steckers am Anschlußkabel bitte nicht vergessen.

Viele Grüsse,
Dirk

logologo · 28. Oktober 2008

Hallo Dirk,

Sorry für meine vielen "Fehlerteufelchen" die ich gestern in meinem Tread eingebaut habe. War wohl mein grippaler Infekt der mich auch gestern mein Bett früh aufsuchen lies. Du hast natürlich recht. Es ist eine CS-704 und wie ich bis jetzt erlesen konnte mit Originalsystem.

Kurz zu meiner Person. Ich habe natürlich einen Vornamen. Man spricht mich seit gut 40 Jahren mit Thomas an und ich bin München seit meiner Geburt treu geblieben. Beruflich betreibe ich ein Ingenieurbüro im Bereich der Elektrotechnik. Soviel zu meiner Person.

Nun aber zum eigentlichen Problem den CS-704. Den "Old School" Dreher, welchen ich mittels diverser Reparaturmassnahmen wieder erwecken will.

Du Schreibst:
erstmal die Kontakte am Tonkopfträger und am Tonabnehmer reinigen. und die Cinchstecker soll ich mir mal ansehen.

Ich denke du meinst mit Tonabnehmerkontakte die Stifthülsen (siehe Anhang). M.E. sehen die gut aus. Wenn ich die reinigen soll würde ich sie abziehen und dann? Event. Kontaktspray?
Mit den Tonkopfträgerkontakten kann ich nichts anfangen? Wo find ich die bzw. wie komme ich da ran? Die Cinchstecker sehen nicht schlecht aus. Sie werden wohl der vergoldeten Variante zum Opfer fallen. Event. noch besser NF-Kabel. Mal sehen.....

Ich hatte gestern nicht erwähnt, dass ich die Nadel herausgezogen hatte und wieder eingesteckt hatte. Das Audiosignal war dann auf dem anderen Kanal. Der andere war tot?. Die Nadel sieht auch irgendwie krumm aus. Soweit ich das beurteilen kann. Das Gegengewicht habe ich ebenfalls in seiner Lage verändert, weil die Platte sprang. Wie stellt man das eigentlich richtig ein ?
Ich hoffe mit meinen Aktionen nichts zerstört zu haben!

Leider bin ich der Meinung, dass es die Nadel ist und die kostet wohl ordentlich Geld (guter Nachbau).

Gruss
Thomas

rollin_on · 28. Oktober 2008

Zitat

Original von logologo
Ich denke du meinst mit Tonkopfträgerkontakte die:

...

Das Gegengewicht habe ich ebenfalls in seiner Lage verändert, weil die Platte sprang. Wie stellt man das eigentlich richtig ein ?

Nö, Thomas, Dirk meint nicht nur die.

Wenn du den Tonkopfträger (TK) entfernst, siehst du in der Headshell hinten 5 senkrechte Leiterbahnen. Diese stellen den Kontakt zu den entsprechenden Pins am TK dar. Vor allem erstere sind gerne korrodiert. Als Elektrotechniker weißt du gewiss, wie du diese reinigen kannst (hier im Forum wird oft und gerne zu einem Glasfaserradierer geraten. Es gibt auch weniger brachiale Methoden). Ebenso reinigst du die entsprechenden Pins am hinteren Ende des Tonkopfträgers. Wie du den TK entfernst, siehst du in der Bedienungsanleitung (S. 14/16).

Den Tonarm solltest du unbedingt korrekt ausbalancieren und dann die für den Tonabnehmer richtige Auflagekraft einstellen. Zieh hierzu ebenso die Bedienungsanleitung (S. 18/20) zu Rate, ggf. die allgemeine Anleitung (Achtung: Auflagekraft und Antiskating als erstes auf Null stellen!) hier im Forum.

LG

Klaus

dobro · 28. Oktober 2008

Hallo Thomas,

bei meinem erst kürzlich erworbenen CS 704 hatte ich zunächst ein ähnliches Problem. Nach der Kontaktereinigung des Systems, der Stecker usw. war der Klang wieder normal. Das einzige Problem war nach wie vor der Klang des Systems selbst. Eine Nadel kann nach 30 Jahren schon einmal eine Auswechselung vertragen. Ob es dann eine passende Nadel für das Shure sein muss, kannst du bei einem ca.-Preis von 100 € selbst erwägen, da es gerade für den mittelschweren Tonarm eine Menge guter, neuer Systeme am Markt gibt.

Möglicherweise hat das Kabel auch irgendwo einen kleinen Bruch. Ich würde im Betrieb mal hier und das wackeln. Wenn es daran liegen sollte, findest du hier Hilfe, wie du einen Wechsel des Kabels vornehmen kannst.

Gruß
Peter

HorstM · 28. Oktober 2008

Zitat

werden wohl der vergoldeten Variante zum Opfer fallen. Event. noch besser NF-Kabel. Mal sehen.....

Leider bin ich der Meinung, dass es die Nadel ist und die kostet wohl ordentlich Geld (guter Nachbau). Gruss Thomas

Hallo Thomas, eine abgenutzte Nadel kann tatsächlich Verzerrungen verursachen, aber wenn sie nur auf einem Kanal sind, kann auch eine falsche Einstellung vorliegen. Beispiel: Zu geringe Auflagekraft und viel zu hohes Antiskating. Der erste Schritt wäre also wirklich ein sauberes Ausbalancieren des Arms.

Gutes NF-Kabel: Nimm RG174 von Reichelt. Das hat genau 100pF/m, denn die Kapazität zu kennen ist ja wichtig. Und es hat einen dichten Schirm mit recht hohem Querschnitt. Ein besseres Kabel für Phono kannst Du nicht bekommen.
Viele Grüße
Horst

logologo · 29. Oktober 2008

Hallo Klaus,Dirk und Peter,

ich habe gestern mal die kleine "OP" an dem 704 vorgenommen. Ohne deinen Link wäre ich wohl nicht auf die Demontageart des TA gekommen. Die Technik mit dem Umlegen des TA-Griffes (ich nenn ihn mal so) ist wirklich genial. Die Schwiezerlie halt........
Danach habe ich alle Kontakte mit Kontaktspray und Ledertuch gereinigt.
Also nicht, wie soll ich sagen die "Holzhackermethode". Sie waren wirklich
schwarz. Interessanterweise nur Einer je Kanal. Elektrotechnisch müsste ich mal nachdenken woher das kommt...aber egal erst mal. Dann wieder in umgekehrter Reihenfolge zusammengebaut.
Nun erfolgte die Tonarmjustierung gemäß Bedienungsanleitung. Die empfohlenen Werte von AK: 0.5-1.5 und AS: von 1 gehen bei mir gar net (heisst: gar nicht für die Nordlichter im Board). Bei mir stehen beide Werte auf 2. Bei kleineren Werten meine ich wars so, dass der Tonarm so zu sagen nach innen driftet. Warum kann ich die empfohlene Werte nicht einstellen?

Hallo Horst,
das mit dem Kabel werde ich mal testen. Ich halte von hoch abgeschirmten Kabeln im NF-Bereich sehr viel. Kleine Signale vertragen sich halt manchmal nicht mit unserem heutzutage verseuchtem Äther. Bei meiner gestrigen Zerlegeaktion ist mir aufgefallen, dass (ich gehe davon aus, ab Tonarmrohranfang ist das der Fall) die 4 Kabellitzen nicht geschirmt sind. Ich meine die mit den Adernendhülsen welche von mir "geledert" wurden. Hier könnten sich doch Störsignale einschleichen. Oder liege ich da falsch? M.E. hat das kein Plattenspieler. Zumindest habe ich das bei keinem bisher gesehen?( Die Nadel wie man sehen kann ist nach rechts im oberen Drittel abgeknickt. Das ist sicher nicht normal! Ist die nun defekt:( . Wenn das der Fall ist sollte es ein neues TA-System sein (weil das alte auch verschliessen ist) oder tuts ne neue Ersatznadel. Ich meine ich habe gelesen aus dem Land der WOK-Akrobaten kommt die Beste.

Und nun der Test:
Der Tip mit dem Reinigen wars auf alle Fälle.....Jepp. DANKE hierfür. Beide Kanäle nun da. Der Klang war m.E. nicht optimal. Aber der Test war kurz, da die Aktion gut 2 Stunden gedauert hat.
Ich werde mal in Ruhe event. heute testen und berichten.

So das wars erst mal nun gehts zum "Hallowach-Espresso"8)

Gruss
Thomas

rollin_on · 29. Oktober 2008

Zitat

Original von logologo
... Tonarmjustierung gemäß Bedienungsanleitung. Die empfohlenen Werte von AK: 0.5-1.5 und AS: von 1 gehen bei mir gar net (heisst: gar nicht für die Nordlichter im Board). Bei mir stehen beide Werte auf 2. Bei kleineren Werten meine ich wars so, dass der Tonarm so zu sagen nach innen driftet. Warum kann ich die empfohlene Werte nicht einstellen?

...

( Die Nadel wie man sehen kann ist nach rechts im oberen Drittel abgeknickt. Das ist sicher nicht normal! Ist die nun defekt:( . Wenn das der Fall ist sollte es ein neues TA-System sein (weil das alte auch verschliessen ist) oder tuts ne neue Ersatznadel. Ich meine ich habe gelesen aus dem Land der WOK-Akrobaten kommt die Beste.

Zunächst, Thomas (siehst du meinen erhobenen Zeigefinger?): Die Nadel, so wie sie oben auf dem Bild erscheint, würde ich nicht mal mehr als Ohrenstäbchen benutzen (BTW: Was ist denn das Gelbe am Diamanten :D). Eine Originalnadel soll inzwischen kaum bis gar nicht zu bekommen sein, hier im Forum wurden jedoch schon öfter gute Nachbauten von Jico, Japan, genannt (offenbar weißt du aber darüber Bescheid). So kannst du dem gewiss nicht schlechten Abtaster neues Leben einhauchen.

Dass der Tonarm bei korrekt eingestelltem Antiskating driftet könnte evtll. mit der verbogenen Nadel zusammenhängen, die weiß der Kuckuck wie in der Rille liegt. Die Ursache kann jedoch auch z.B. ein irgendwo verklemmtes Tonarmkabel sein, das nun leichten Zug ausübt (mithin ein leicht zulösendes Problem) oder ein zu hoch eingestellter Tonarmlift, der verhindert, dass der Tonarm sich den letzten mm korrekt absenkt (ist ebenso leicht behebbar). Auch andere Ursachen kommen infrage, jedoch solltest du die Nadelruine als mögliche Ursache zunächst ausschließen können.

Eine Serviceanleitung findest du bei Bedarf auch: HIER.

LG

Klaus

PS: Tonabnehmerkabel sind nie geschirmt.

rollin_on · 29. Oktober 2008

Nachtrag: Teste auch das Tonarmlager. Stell die Auflagekraft und Antiskating auf Null, puste den perfekt ausbalancierten Tonarm gaaaanz leicht seitlich an. Er sollte sich leicht, sachte, ruckfrei bewegen. Tip ihn ebenso leicht von oben an. Er sollte leicht, sachte, ruckfrei pendeln und wieder in die horizontale Lage zurückkehren (manche legen auch eine Briefmarke auf die Headshell. Der Tonarm sollte sich bei intaktem Lager senken).
Auch ein vermurkstes Tonarmlager kann nicht nur Bewegung verhindern, sondern auch merkwürdige Bewegungen des Armes hervorrufen.

Schütz die Nadel bei solchen Spielereien.

LG

Klaus

logologo · 30. Oktober 2008

Hallo Klaus und
natürlich der Rest der Dualisten,

Das Tonarmlager ist getestet und hat alle Tests bestanden :P.
Das Gelbe an der Nadel kann ich leider nicht zuzuordnen. Vielleicht hat der Vorbesitzer die Nadel zum Ostereierbasteln verwendet? Was solls das Ding ist nun eh Schrott .

Habe mich ein bischen durchgelesen. Der japanische Nachbau scheint die Beste zu sein. Wie bestellt man das Teil bzw. wie lange dauert die Lieferung.
Wäre hier für Hinweise dankbar.
Alternative ist wohl ein neues System (Ohne Ersatznadelproblematik!).
Ich höre hautsächlich Funk, Jazz und Stimmen. Klassik is net so mein Ding.

Was meint Ihr.

Gruss
Thomas

HorstM · 30. Oktober 2008

Zitat

Habe mich ein bischen durchgelesen. Der japanische Nachbau scheint die Beste zu sein. Wie bestellt man das Teil bzw. wie lange dauert die Lieferung.Thomas

Hallo Thomas,
bestellen kannst Du das Teil nur direkt auf der japanischen Homepage,
http://www.export-japan.com/marketing/stylus/index.php

Die Lieferung hat bei mir nur 5 Tage gedauert, obwohl ein Wochenende dazwischen war. Einen Test konnte ich noch nicht machen, aber eins ist sicher: Für den Preis einer Jico für das V15-III bekommst Du keinen vergleichbar guten neuen Tonabnehmer.
Viele Grüße
Horst

logologo · 22. November 2008

Hallo Horst,

Meine Jico ist nun endlich da. Hat ca. 14 Tage gedauert und der Briefkasten im Büro wurde wohl täglich mehreremale inspiziert. Geduld ist nicht meine Stärke.....
Nun ist die Nadel schon mehrer Stunden gelaufen.
Fazit: Absolute Begeisterung
Meine Scheiben habe ich noch nie so gehört. Hierfür Danke an Alle.

Ich überlege nun was ich noch verbessern kann.

Eventuell eine neue Zarge. Massives Brettl vielleicht in Klavierlack an Spicks auf Mamorgrund. Wenns so leicht geht? Dann die Audioverkabelung tauschen.
Meine Stroboleuchte flackert ab und zu. Kontaktproblem?

Was macht noch Sinn?

Gruss
Thomas

HorstM · 22. November 2008

Hallo Thomas,
erstmal Glückwunsch zu einem funktionierenden Gerät! Die Verkabelung würde ich nur tauschen, wenn Brummprobleme da sind oder das Kabel schon sehr labbrig ist. Bei meinem 721 war das Kabel schon sehr leicht biegbar und noch mit einem Din-Stecker ausgestattet, deshalb hatte ich bei der Umstellung auf Cinch gleich das Kabel gegen RG174 getauscht.
Zum Thema Stroboleuchte: Baue die Lampe einmal aus und reinige dei Kontakte. Falls es das nicht ist, gibt es zu einem Nachbau der Lampe mit Leuchtdioden einen interessanten Thread:

Biete: Ersatz für Stroboskoplampen
Stroboskoplampe - Ersatz

Die Teile sind so viel ich weiß nicht mehr fertig zu beziehen, und da meine 721-Lampe auch langsam hinübergeht, bin ich gerade dabei, einen Selbstbau zu planen. Als E-Techniker dürftest Du damit auch keine grossen Probleme haben, die LEDs sind von Conrad.
Viele Grüße
Horst

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