CR50 Endstufenproblem!

  • Hallo,


    bei mir steht gerade ein CR50 auf dem Tisch, bei welchem wohl die eine Endstufenseite defekt ist.
    Jedenfalls liegt hier ausgangsseitig an der LS-Buchse 3,5 Volt Gleichspannung an.
    Leider ist das Gerät nicht unverbastelt.
    Auf beiden Kanälen scheinen zumindest die Vorstufentransistoren T7/T8 getauscht zu sein.
    Über der Sicherung des defekten Kanals fällt die volle Betriebsspannung von 40Volt ab, an T9 liegt an Emitter und Collector ebenfalls 40V an, an der Basis immerhin noch 38V. Ich gehe davon aus, dass zumindest dieser Transistor (und damit wahrscheinlich auch T10) in die Jagdgründe gegangen ist.


    Eine letzte Frage noch:
    Auf der funktionierenden Endstufenseite (rechts) sind T9 und T10 identisch, jeweils ein BD207, im Schaltplan ist T10 allerdings ein Exot, BD270.
    Allerdings scheint mir die Bestückung mit BD207 original zu sein. Ist der mir unbekannte BD270 eventuell nur ein Zahlendreher?


    Vielen Dank für jegliche Hilfe,


    Grüße Roland

    ...gestern standen wir am Abgrund, heute sind wir einen Schritt weiter...

  • Hallo Roland,


    wenn über der Sicherung die gesamt Betriebsspannug abfällt, ist sie duchgebrannt und T10 evtl auch.
    Ferner ist dann R35 (220R) durchgebrannt.


    Mein Tip: Den gesamten Transistorsatz T7...T10 ersetzen. T6 gründlioch prüfen oder besser auch ersetzen.


    An welchem Arbeitswiderstand mißt Du die 3,5V am Ausgang? Wenn es nur der Innenwiderstand eines Multimeters ist, halte ich das nicht für bedenklich. Andererseits:
    Wo sollen 3,5V herkommen, wenn die gesamte Betriebsspannung an der Sicheurng abfällt. Dann liegt der +Pol des Ausgangselkos auf Gnd. Wenn etwas def. ist, kommt C17 in Frage.


    Die Bezeichnung BD270 halte ich für einen Zahlendreher.


    Gruß
    Norbert

  • Hallo Norbert,


    danke für deine Antwort, ich werde mich heute Abend noch mit dem Gerät beschäftigen.
    Die Transistoren T7...T10 hab ich alle schon prophylaktisch besorgt. Nur die Leistungstransistoren BD207 konnte ich nicht bekommen. Allerdings habe ich auf einer Internetseite gelesen, dass BD203 ein Vergleichstyp dazu sei.
    BD 203 habe ich vorrätig, allerdings ist die Bauform etwas anders und Leider Collector und Emitter gedreht.
    Die Ausgangsspannung war ohne Arbeitswiderstand gemessen. Ich weiß, das ist zwar nicht sonderlich aussagekräftig, aber in der Vergleichsmessung zum anderen Ausgang zeigte dies zumindest einen großen Unterschied an.


    Ich werde gleich mal eine Lastwiderstand dran hängen und nochmals durchmessen.


    Grüße Roland

    ...gestern standen wir am Abgrund, heute sind wir einen Schritt weiter...

  • Hallo,


    so nun habe ich nochmals gesmessen.


    Zuvor allerdings muss ich ein Missverständnis aufklären. Natürlich fällt keine Spannung über der Sicherung ab, sondern an der Sicherung liegt gegen Gerätemasse gemessen 40 Volt Gleichspannung an. Tut mir Leid, dass ich mich irrtümlich ausgedrückt habe.


    Mit 100Ohm belastet, steht am defekten Ausgang nun 1,4Volt Gleichspannung an, am funktionierenden erwartungsgemäß 0V.
    Auf beiden Seiten ist allerdings kurzzeitig nach dem Einschalten eine Spannung vorhanden. Auf der Defekten Seite pendelt diese Sich nach einigen Sekunden dann bei 1,4Volt ein, auf der funktionsfähigen Seite sinkt die Spannung auf 0Volt ab.


    Die Kondensatoren C22 und C17 - sofern man einer Überprüfung mit dem Ohmmeter trauen kann - scheinen in Ordnung zu sein.


    Auch zum Thema BD 207 - BD 203 ergibt sich eine Änderung. Die Beinbelegung ist bei beiden BCE und damit gleich. Lustigerweise gibt es aber ein Datenblatt vom BD207 im NEtz, dass eine andere Belegung hat. Die Eingebauten sind jedoch BCE.


    Grüße Roland
    ---
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    ...gestern standen wir am Abgrund, heute sind wir einen Schritt weiter...

    Einmal editiert, zuletzt von Badenbaer ()

  • Hallo Roland,

    Zitat

    Original von Badenbaer
    Mit 100Ohm belastet, steht am defekten Ausgang nun 1,4Volt Gleichspannung an, am funktionierenden erwartungsgemäß 0V.


    Wenn bei 100 Ohm 1,4V DC am Ausgang stehen, solltest Du den Ausgangselko wechseln.


    Zitat

    Original von Badenbaer
    Auf beiden Seiten ist allerdings kurzzeitig nach dem Einschalten eine Spannung vorhanden. Auf der Defekten Seite pendelt diese Sich nach einigen Sekunden dann bei 1,4Volt ein, auf der funktionsfähigen Seite sinkt die Spannung auf 0Volt ab.


    Dieses Verhalten ist normal, weil sich der Elko beim Einschalten laden muß. Er tut dies über den Lautsprecher. Daher gibt es beim Einschalten immer einen Einschaltplopp.


    Zitat

    Original von Badenbaer
    Auch zum Thema BD 207 - BD 203 ergibt sich eine Änderung. Die Beinbelegung ist bei beiden BCE und damit gleich. Lustigerweise gibt es aber ein Datenblatt vom BD207 im NEtz, dass eine andere Belegung hat. Die Eingebauten sind jedoch BCE.


    Laut einem alten MOTOROLA-Datenblatt ist es ECB. ?(Hier
    Schaut man sich aber z.B. von der KA50 den Bestückungsplan an, ist es, wie Du schreibst, BCE.


    Dann mal viel Spaß beim Wechsel. ;)


    Gruß
    Norbert

  • Eine Frage zum CR50 habe ich.


    Problemlage: Das Gerät ist ansich voll funktionstüchtig, wenn jedoch im Haus eine Neonlampe ein- bzw. ausgeschaltet wird, ist aus den Lautsprechen (nicht über Kopfhörer!) ein unüberhörbares Knacken/Krachen zu hören.


    Ich tippe vorerst auf auf gealterte Elyt-Kondensatoren des Endverstärkers, evtl. die großen 1500µF/25V, kann das eine mögliche Ursache sein?


    Gruß & Danke
    Dirk

    CS 731Q - CV 121 - CL 173

  • Hallo Dirk,
    das was Du beschreibst, ist ein Elektro Magnetische Verträglichkeit -Problem.
    Die geschaltete Leuchtstoffröhre erzeugt einen Abreißfunken, der hochfrequente Störspannungen ins Netz und in die Luft einspeist.
    Diese Hochfrequenz gelangt in den CR50 und wird dort als Knacksen hörbar.


    Abhilfe schafft (vielleicht): -Entstörfilter in die Netzzuleitung schalten - Lautsprecherleitungen mit Drosseln gegen empfangene HF unempfindlicher machen.
    Beide Varianten können zum Erfolg führen, müssen es aber nicht.


    Gealterte Elkos sind nicht die Fehlerursache.


    Gruß
    Norbert

  • Hallo!


    "...Auf der funktionierenden Endstufenseite (rechts) sind T9 und T10 identisch, jeweils ein BD207, im Schaltplan ist T10 allerdings ein Exot, BD270.
    Allerdings scheint mir die Bestückung mit BD207 original zu sein. Ist der mir unbekannte BD270 eventuell nur ein Zahlendreher?..."


    Der BD270 ist ein Zahlendreher. Als Treiber und Endstufe kann man auch für T7 einen BC337, für T8 einen BC 327 und für die beiden BD207 einen BD243 verwenden. Wenn du dir mal die Mühe machst die Schaltpläne der Endstufen für z.B die CR, KA, CV30/31 Geräte über die Jahre anschaust, wirst du feststellen, das bis auf wenige Details alle identisch sind. Da sollten die genannten Transistoren Problemlos zu verwenden sein.

    Gruss aus Norwegen
    Rainer
    -----------
    1015F
    CV 20
    HECO/Summit LX-760


  • Hallo Norbert,


    danke für den Hinweis bezüglich EMV, damit hast du mir schon sehr weitergeholfen und mir einiges an Zeit erspart. Ich hatte vermutet, dass evtl. einer der zahlreichen Elkos eine Art Entstörfunktion haben könnte, aber das ist es dann wohl eher nicht. Werde mich zur Lösung des Problems (habe ich auch bei anderen älteren Geräten festgestellt, aber mein CV121 z.B. macht keine Probleme...) am besten an unseren Elektroniker wenden.


    Gruß
    Dirk

    CS 731Q - CV 121 - CL 173

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