Widerstände : was bedeuten die untersch.Grundfarben (nicht die Ringe) ?

Hallo!

Die Grundfarbe sagt vielleicht was über das Material aus.

Eventuell ist es so, daß rot und braun Kohleschicht sind und die blauen Metallschicht. Weiß ich aber nicht, im Internet wirst Du sicherlich fündig.

Leistungsmäßig und toleranzmäßig würde ich nur was tauschen, wenn ein Konstruktionsfehler vorliegt. Die Hersteller bauen i.d.R. schon die richtigen Teile ein.

Präzisionswiderstände mit 1% oder geringer benötigt man eher weniger in der HiFi-Technik als z.B. in der Meßtechnik. Die Probleme treten bei HiFi eher dort auf, wo man auf gleiche Verstärkung achten sollte, weil man mehrere Kanäle hat (z.B. sollte man mehr Wert auf gute Lautstärkepotis legen - das sind ja nichts anderes als Spannungsteiler).

Gruß
Flo

Hallo,

die Grundfarbe sagt überhaupt nichts aus. Es ist lediglich ein Lacküberzug, an dem man höchstens den Hersteller identifizieren könnte, so man eine entsprechende "Dechiffriertabelle" hätte.

Die Unterscheidung in Kohleschicht- und Kohlemassewiderstände (werden heute nicht mehr hergestellt; bis in die 70er) hingegen ist einfach: Kohleschicht haben einen glänzend lackierten Keramikkörper, wobei der Lack bis über die Drahtansätze reicht. Kohlemassewiderstände haben einen Kunststoffkörper, der meist deutlich sichtbar aus zwei Hälften zusammengepresst ist. Er ist durchgefärbt (meist braun), die Drahtansätze sind also nicht von Lack bedeckt. Beide Arten haben als "Angehörige" der E-12 oder E-24-Reihe mit 5-20% Toleranz vier Farbringe.

Metallfilm- und -schichtwiderstände sind immer an den fünf Ringen zu erkennen, wobei der erste Ring immer nahe an einem Ende des Widerstandskörpers liegt. Die Toleranz liegt meist bei 1%, es gibt aber auch 2%, 0,5%, 0,1% und 0,05%, diese aber fast unbezahlbar.. 8o.

Die Verwendung von Metallfilmwiderständen ist in der HiFi-Technik zum einen dann sinnvoll, wenn etwa Verstärkungsfaktoren präzise eingehalten, hochgenaue Entzerrungsnetzwerke aufgebaut werden sollen oder auch (wegen ihres geringeren Rauschens) in hochempfindlichen Verstärkerstufen, etwa bei Mikrofonvorstufen oder RIAA-Entzerrern.
In hochwertigen Geräten werden aber durchweg Metallwiderstände verbaut, weil sie alterungs- und temperaturbeständiger sind und, wie gesagt, weniger rauschen als Kohlewiderstände. Außerdem sind die Preise für diese Bauart inzwischen so stark gesunken, dass das Preisargument "pro" Kohleschichtwiderstand kaum noch angeführt werden kann.

Manfred: Das Austauschen gegen höher belastbare Exemplare schadet natürlich nichts, hat aber, sofern der ursprünglich verbaute Widerstand nicht thermisch belastet war (und das sind die meisten nicht), auch keinen Sinn.
Wenn ich aber zum Beispiel in einem Gerät, im Bereich des Netzteils, einen schon mehr oder weniger "angebräunten" 1-Watt-Widerstand sehe, der aber gleichwohl noch intakt ist, habe ich immer ein sicheres Gefühl, wenn ich diesen gegen einen etwas höher belastbaren tausche, etwa mit 3 Watt, eventuell sogar Kohleschicht gegen Draht-Keramik. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger wird dieser dann auch nur noch gut handwarm! In solchen Fällen ist ein Tausch gegen dickere Typen also sinnvoll.

Grúß Holgi (huch, Grúß mit accent égu!)