1214 mit CDS660, TK14 und DN8

  • Hallo zusammen,

    Ich arbeite gerade an einem HS37. In den zugehörigen Plattenspieler 1214 habe ich ein neu gekauftes CDS660 mit Stereo Wendenadel eingesetzt. Dabei habe ich feststellen müssen, dass nur eine der beiden Nadeln funktioniert, die andere kommt gar nicht in die Plattenrille.

    Wegen des total falschen Winkels hab ich zunächst vermutet, dass mit dem neuen CDS660 bzw. der mitgelieferten Nadel was nicht stimmt und habe das originale CDS650 mit der Nadel DN8 die Ende der 70er Jahre gekauft wurde eingesetzt. Zu meiner Überraschung war auch hier der Nadelwinkel mit ca. 77° weit weg von den etwa 90° die vorhanden sein sollten.

    Dann ist mir eingefallen, dass der 1214 ein 6-fach Wechsler ist und erst bei 3 Platten auf dem Teller der Nadelwinkel etwa stimmen sollte. Deshalb hab ich zwischen Platte und Nadel ein Teil (7mm hoch) gelegt welches den Tonarm exakt horizontal ausgerichtet hat. Damit dachte ich, dass nun der Nadelwinkel etwa 90° beträgt. Habe aber lernen müssen, dass damit der Winkel nur um etwa 2° auf 79° verbessert wird. Eine kleine Prinzip Zeichnung mit Autocat und Vermessung der Winkel hat dies auch bestätigt.


    Ich wollte nun wissen, hat Dual das so konstruiert, dass selbst bei drei Platten aufeinander ein Nadelwinkel vorhanden ist, der gut 10° von den 90° Soll abweicht? Da der 1214 keine Einstellmöglichkeiten bietet und sogar die originalen Teile CDS650 mit DN8 den falschen Winkel aufweisen, vermute ich, es ist so. Oder übersehe ich irgendwas und bin auf dem Holzweg?

    Es gab von Dual auch mal einen Keil für die Wechsler die nur eine Platte abspielen sollten, der passt aber nicht in die Klicksysteme. Auch weiß ich nicht, ob damit der Nadelwinkel richtig wäre.

    Ich vermute, dass die klanglichen Beeinträchtigungen wegen des Fehlwinkels nicht besonders groß sind, da die DN8 eine Rundnadel ist. Ein anderer Nadelschliff würde sich aber wohl verbieten.

    Vielleicht hat ja jemand Erfahrung mit diesem Thema, würde mich einfach interessieren.


    Beste Grüße

    Harald

    Beste Grüße, Harald

    Einmal editiert, zuletzt von hjas16a (29. September 2024 um 16:21)

  • Meines unmaßgeblichen Wissens nach soll der Winkel doch 20° betragen (wie der Schneidstichel, früher wohl 15°) oder liege ich da falsch? Im Netz habe ich auch von 90° (bzw. 0°) gelesen, das wäre mir aber neu.

    Da wären Deine 79,18° auf dem Bild doch knapp richtig!

  • dass mit dem neuen CDS660 bzw. der mitgelieferten Nadel was nicht stimmt

    Meiner Meinung nach müsste der vordere flache Teil der Nadel noch zum Nadelröhrchen abgewinkelt sein, dann würde das besser passen. Aber bei meiner Nachbaunadel passt das gerade so. Der Winkel passt aber auch nicht wirklich, bei keinem CDS...

    So wie auf dem letzten Bild vom System sieht das völlig normal aus.

    Martins Lieblingsdreher: Dual 1229, Dual 1000/1001, Dual 300 Siesta, Luxor GW1. Alles Weitere im Profil.

  • Meines unmaßgeblichen Wissens nach soll der Winkel doch 20° betragen (wie der Schneidstichel, früher wohl 15°) oder liege ich da falsch? Im Netz habe ich auch von 90° (bzw. 0°) gelesen, das wäre mir aber neu.

    Da wären Deine 79,18° auf dem Bild doch knapp richtig!

    die 20° (früher mal 15°) beziehen sich auf den vertikalen Spurfehlwinkel (neudeutsch VTA). Wird ein TA System, bei dem der Hersteller einen VTA von z. B. 20° angibt, dieser 20° Winkel mit der Tonarmhöhe eingestellt, so ergibt sich, dass die Nadel etwa im Winkel von 90° auf der Platte aufliegt. Dies ist der sogenannte SRA (Stylus Rake Angle). Ich habe im Netz ein Bild geklaut, was dies gut veranschaulicht.



    @ MaxB:

    Danke für dein Bild, der SRA sieht bei dir in etwa so falsch aus wie bei mir, scheint so, als ob das normal wäre.

    Beste Grüße

    Harald

    Beste Grüße, Harald

    Einmal editiert, zuletzt von hjas16a (29. September 2024 um 17:50)

  • Hallo,

    die Nadeln von Dual sind alle "gerade" am Röhrchen montiert, nix Knick. Beim DN8 ist ein Saphir beidseitig geschliffen.

    Und den Murx würd ich dem Händler zurückgeben.

    Peter

    Die Leute blicken immer so verächtlich auf vergangene Zeiten, weil die dies und jenes ›noch‹ nicht besaßen, was wir heute besitzen.
    Es ist nicht nur vieles hinzugekommen. Es ist auch vieles verloren gegangen, im guten und im bösen. Die von damals hatten vieles noch nicht. Aber wir haben vieles nicht mehr.
    (Tucholsky)

  • Hallo zusammen,

    das mit dem Murx bei der Nadel könnte man auch anders sehen. Würde Dual 1214/CDS 660/DN 8 richtig konstruiert haben, nämlich so, dass die Nadel wie es sein soll in etwa im 90° Winkel zur Platte steht, würde es mit der "Murx Nadel" kein Problem geben. Interessieren würde mich, ob es einen Dual Plattenspieler gibt, der mit CDS 650/660 und DN 6/8 ausgeliefert wurde, bei dem aber die Nadel richtig ausgerichtet ist. Für mich sieht es bisher so aus, als ob bei allen 1214 mit diesen TA-Systemen der Winkel ziemlich falsch ist und es kein Problem meines Exemplars ist.

    Beste Grüße

    Harald

    Beste Grüße, Harald

  • Man könnte böse sein und sagen, das das bei der Qualität eines mit fast 5 p laufenden Kristallsystem sowieso egal ist. Aber, ich bin ja nicht böse ...

    Das 650 / 660 hat eine konische Nadel. Da ist das Thema nicht ganz so kritisch wie bei Ellipse, ML, HE, Shibata oder wie sie alle heissen.


    Ah ja, Nachtrag: Haralds Darstellung ist spot on. Das Bild erklärt alles (sogar die VTA - Achse ist richtig eingezeichnet).

    Früher mal Fachmann für´s Thema, heute nur noch Hobbylöter. Mit Hang zu Plattenspielern mit AC -Motoren.

  • Hallo Thorsten,

    bin absolut deiner Meinung. Deshalb hat mich vor allem interessiert, ob der falsche Winkel normal für diese Geräte ist, oder ob meine Exemplare unerfindliche Probleme aufweisen. Einfach um ein Stückchen schlauer zu werden.

    Beste Grüße

    Harald

    Beste Grüße, Harald

  • Ich erinnere mich, dass es Wendenadeln gab, bei denen das Ende des Nadelträgers wilde Schlangenlinien beschrieb, um dieNadeln halbwegs richtig auf die Pklatten zu kriegen. Und einige (Telefunken?) hatten zwei hintereinander, und das System wurde zur Auswahl um die Querachse gekippt. Sollte die Unschaltung für Normal - und Mikronadeln ermöglichen.

    Früher mal Fachmann für´s Thema, heute nur noch Hobbylöter. Mit Hang zu Plattenspielern mit AC -Motoren.

  • Im 1214 setze ich auch eine DN 83 ein. Ist eine Wendenadel mit Normal und Stereo Saphir. Diese funktioniert sogar, obwohl damit der SRA genauso falsch ist. Aber die Saphire sind länger und somit kommt auch der Normalsaphir in die Rille

    Beste Grüße

    Harald

    Beste Grüße, Harald

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