1219 Problem mit der Automatik

  • Hallo Dualistis,


    ich betreibe seit einiger Zeit einen Dual 1219, gestern fiel nach 5 gehörten Platten plötzlich die Automatik aus. Nachdem ich versucht habe bei verriegeltem Arm die Automatik wieder zu justieren, was nicht funktionierte, hob ich den Dual von seinem Platz und darunter lag der Steuerpimpel. Wo hin damit !? Also Service Heft geschnappt und gesucht und gefunden, mußte dann aber feststellen das auf der Explosionszeichnung Teil Nr 212 (Stellhülse) fehlt, was mach ich jetzt ???


    Ich hoffe auf schnelle Hilfe


    Gruß Carsten

  • Hallo erstmal,


    ich mache es eher kurz: Ich bin nämlich inzwischen am Verzweifeln. Grundsätzlich bin ich ein ordentlicher Feinmechaniker und -motoriker, habe auch erst alle Anleitungen und Forenbeiträge gebüffelt, bevor ich die Innereien meines 1219 angefasst habe. Jezt, viele Stunden später, sind m.E. jede Menge Fehlerquellen ausgeschaltet aber das Ding - die Automatik des 1219 will nach wie vor nicht. Die Kurvenscheibe ist gereinigt und neu gefettet, der Multiselektor ist unverdächtig und schaltet auch brav hin und her. Im manuellen Betrieb spielt er brav, nur die automatische Tonarmrückführung geht nicht. Wenn der Hebel auf Start gestellt wird, hebt sich der Tonarm... bleibt ein paar Sekunden oben, dann fällt der Hebel in Mittelstellung, der Tonarm geht in Ruheposition und der Motor schaltet ab. Wenn ich den Plattenteller abnehme und das Kurvenrad von Hand drehe, dann wird der Haupthebel über den Steuerpimpel sauber und leicht geführt, allerdings bewegt sich der Tonarm nie. Hat irgendwer eine Idee, was ich noch machen könnte...?


    FG


    Morini

    EIne Signatur ist lediglich Ausdruck einer unbegründeten Selbstverliebtheit à la "Mein Haus, mein Auto, mein Boot". Man muss ja nicht jede peinliche Mode mitmachen...

  • Hi !

    Hat irgendwer eine Idee, was ich noch machen könnte...?

    Zwei Möglichkeiten, die mir sofort einfallen:


    1. die Reibfläche, auf die der Steuerpimpel für die Armbewegung aufsetzt, ist nicht sauber und aufgerauht. Der breite, fächerförmige Teil des Haupthebels muß sauber und fettfrei sein und könnte mit grobem Schmirgelpapier etwas radial aufgerauht werden, damit der Pimpel mehr Grip hat.


    2. die Vorspannung des Haupthebels paßt im Multimode nicht mehr. Der Hebel ist zweigeteilt und hat eine Einstellschraube 205, mit der man den Neigungswinkel des hinteren Teils, was auf den Pimpel drückt, verändern kann. Feinfühlig verstellen und gucken. Das ist u.U. nur eine Fragen von wenigen Verdrehungsgraden.


    http://dual.pytalhost.eu/1219s/1219s-18.jpg


    Drehen des Kurvenrades von Hand ist nicht der wirkliche Bewegungsablauf. Da kann man zwar studieren, was sich wie und wo bewegt, aber die zeitlichen Abläufe und die realen Kraftverhältnisse passen überhaupt nicht.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo Carsten,
    bei mir lag es an der Stellschiene, die nicht richtig eingestellt war. Prüfe mal ob im Single- und im Multimodus der Tonarm ausbalanciert ohne Wiederstand
    über die Platine gleitet. Falls nicht sitzt hinten eine Kreuzschlitzschraube. Dann lässt sich der schwarze Schlitten bewegen.
    Sitzt der Gummring wirklich noch schön straff vom Multischalter? Die Kugeln müssen angedrückt werden, damit sie in die Nut vom Führungsbolzen sitzen.
    Ist die MS Position nicht richtig funktioniert die Automatik auch nicht richtig...
    Ich suche eben noch mal nach einem vergangenen Fred. Genau diese Einstellungen haben mich ganz schön altern lassen.... ;)
    Gruß
    Frank
    Edit Rechtschreibung! :whistling:

    • Vinyl gehört auf den Teller! :)

    3 Mal editiert, zuletzt von krümel ()

  • Danke aber so richtig gelöst ist das Problem noch nicht... ich muss gestehen, es wurde mir dann auch erst einmal zu dumm und ich habe die Weihnachtstage mehr damit verbracht, Musik zu hören.


    Im manuellen Betrieb geht das ja, wenn auch mittlerweile die Endabschaltung hakt, d.h. nachdem der Tonarm in die Endrille einer Platte eingefahren ist, wird er zwar abgehogen, ein stückchen zurück geführt aber dann (immerhin sanft) wieder aufgesetzt, damit man die letzten zwei Minuten noch einmal würdigen kann...



    Das Gummiteil am Selektor habe ich auf Verdacht getauscht, nachdem ich im Werkzeugkasten für die Santitärabteilung gleich ein passendes Teil gefunden hatte. Das Original war dann doch recht ausgehärtet und rissig. Das neue Teil passte stramm an seinen Platz, allerdings fiel mir dann auf, dass die beiden Kugeln für eine gewisse Unwucht sorgen, man sieht von aussen durchaus, wo sie unter dem Gummi sitzen. Ob das jetzt gut oder schlecht ist liegt weit ausserhalb meiner Kernkompetenz... Tatsache ist, die Verstellung von M auf S lässt sich bewerkstelligen und ist zumindest optisch und haptisch zuverlässig. Ich habe zwar eine Wechslerachse aber wirklich ausprobieren möchte ich das nicht. Es gibt ja durchaus Technik, die heute noch begeisternd ist aber mal gerade sechs Plattenseiten hintereinander abspielen ist ja höchstens putzig, mein Rechner zwei Meter weiter könnte spielend 8 Monate hintereinander Musik ohne Wiederholungen an den Verstärker schicken... also Thema durch.



    Ich habe mir dann mit dem eine Etage tiefer im Regal stehenden 1019er beholfen, bei dem die Automatik tadellos funktioniert. Seltsamerweise ist der in der Wiedergabe deutlich lauter als der 1219er (dieselbe Platte, Verstärker, Verstärkereinstellungen, Boxen etc.). Ich kann mir das nicht erklären... ich habe sogar das System (M91ED beim 1229 und M75 beim 1019er, beide mit nagelneuen Nadeln) hin und zurück getauscht, immer ist der 1019er lauter und irgendwie dynamischer, wenn man den 1219er dann über den Verstärker lauter dreht, klingt er aber irgendwie transparenter und komplexer.


    Ist das der Punkt, wo die Fraktion üblicherweise ins esoterische abgleitet oder gibt es eine einfache technische Erklärung/Lösung dafür? Die Kontakte am TK und am Tonkopfträger habe ich alle geputzt und durchgemessen, da ist nichts Verdächtiges...


    Morini


    Mehr als zwei Zylinder?!^^^^

    EIne Signatur ist lediglich Ausdruck einer unbegründeten Selbstverliebtheit à la "Mein Haus, mein Auto, mein Boot". Man muss ja nicht jede peinliche Mode mitmachen...

    Einmal editiert, zuletzt von Morini () aus folgendem Grund: Nachtrag / -schlag

  • Hi Moto-Morini !

    Im manuellen Betrieb geht das ja, wenn auch mittlerweile die Endabschaltung hakt, d.h. nachdem der Tonarm in die Endrille einer Platte eingefahren ist, wird er zwar abgehogen, ein stückchen zurück geführt aber dann (immerhin sanft) wieder aufgesetzt, damit man die letzten zwei Minuten noch einmal würdigen kann...

    Schmeckt danach, als ob Dein 1219 immer noch ein Pimpelproblem hätte. Oder eins, was damit indirekt zu tun hat.
    Also Lifthöhe in Automatik- und Manuellbetrieb. Die 12x9 sind dabei echte Zicken, das zieht sich durch die
    ganze Palette. Und auch der 601 treibt einen damit ab und zu in die Krise. Meinen habe ich das reihum abgewöhnt - sowohl den 1219s, als
    auch den 601en. Haupthebel gereinigt, die Metallvarianten zart
    aufgerauht, neue Pimpel installiert, Lifthöhen ganz in Ruhe und bei
    Zigarette und Kaffee eingepegelt und das hat's gebracht. Meine 1219er
    haben noch die alten Gummis am Multiselektor. Ich habe das Sch...ding
    nie angefaßt und betreibe die auch nicht als Wechsler.

    Ich habe mir dann mit dem eine Etage tiefer im Regal stehenden 1019er beholfen, bei dem die Automatik tadellos funktioniert. Seltsamerweise ist der in der Wiedergabe deutlich lauter als der 1219er (dieselbe Platte, Verstärker, Verstärkereinstellungen, Boxen etc.). Ich kann mir das nicht erklären... ich habe sogar das System (M91ED beim 1229 und M75 beim 1019er, beide mit nagelneuen Nadeln) hin und zurück getauscht, immer ist der 1019er lauter und irgendwie dynamischer, wenn man den 1219er dann über den Verstärker lauter dreht, klingt er aber irgendwie transparenter und komplexer.


    Tja.
    Wenn es nicht das NF-Anschlußkabel ist, was in Deiner Liste noch fehlt, wird es wohl das Gesamtpaket mit dem ganz anderen Arm des 1019 sein. Es gibt gute Gründe, den alten Panzerschrank zu lieben. Nicht nur die rustikale Mechanik und die "Straßenlage", sondern in erster Linie den Klang. Mit den M75-Derivaten ist der 1019 sehr gut ausgestattet und spielt selbst teurere Abnehmer an die Wand. Vielleicht nicht in der Transparenz und Durchzeichnung / Detailliertheit, aber von der Direktheit. Der läßt es richtig krachen.
    Das ist der Vergleich 7-Liter-Vergaser-V8 gegen Alu-Viernockenwellen-V12 mit gleicher Leistung. :D


    Ist das der Punkt, wo die Fraktion üblicherweise ins esoterische abgleitet oder gibt es eine einfache technische Erklärung/Lösung dafür?


    Nee, das hat mit Esoterik nichts zu tun. Ich denke mal, daß die gute alte Physik die Erklärung liefert.
    Das sind nun mal zwei unterschiedliche Geräte mit unterschiedlichen Armen. Allein die Grundresonanz des Arms ändert am Abspielverhalten des Systems eine Menge. Die dynamische Masse ebenso und wie schnell diese Kombination nach einem Anstoß durch ein starkes Signal sich wieder beruhigt - oder ob es flattert, sich aufschaukelt und so weiter. Das hat alles Konsequenzen auf den Klang. Der 1019-Arm ist m.E.n. "unnachgiebiger": Wenn ein Impuls das System über die Nadellagerung wegdrücken will, sperrt sich der Arm dagegen und hält stur die Linie. Die Nadel bewegt den Magneten, der erregt in den Spulen ein Signal und weil der Systemkörper nicht ausweicht, wird das stärker sein, als bei einem Arm, der "Taumelbewegungen" des ganzen Systems stärker zuläßt.


    You see ?


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo Peter,


    Meine 1219er
    haben noch die alten Gummis am Multiselektor. Ich habe das Sch...ding
    nie angefaßt und betreibe die auch nicht als Wechsler.


    Wer quält denn auch sein Vinyl im Wechslerbetrieb? Der Mode Selector muss meines Erachtens dennoch einwandfrei funktionieren, da ansonsten der Tonarm nur rein zufällig die richtige Höhe hat.


    Gruß Roland

  • Hi Roland !

    Wer quält denn auch sein Vinyl im Wechslerbetrieb?

    Ich habe einen Stoß alter "Partyplatten", die schon in den 80ern abgeritten waren und wo's echt nicht mehr drauf ankommt.
    Davon packe ich mir ein halbes Dutzend auf die Stapelachse und gucke dem Elend zu. Das mache ich, um zu testen, ob die Wechselfunktion geht - und wenn ich mal Langeweile oder Kinder zu Besuch habe. Da ist das echt der Bringer ...
    Ach so: und stapelweise Singles, wenn ich meinen gepimpten P44 im Sommer auf die Verande zottele.

    Der Mode Selector muss meines Erachtens dennoch einwandfrei funktionieren, da ansonsten der Tonarm nur rein zufällig die richtige Höhe hat.

    Kann schon sein. Meine beiden 1219 sind "gut abgehangen" und stehen seit Jahrzehnten auf "Single".
    Aber Du hast natürlich recht und ich *wollte* da auch schon mal drangehen. Habe ich mir fest fürs laufende (Restaurierungs-) Jahr auf den Zettel gepackt. Es ist dran und es gehört inspiziert und instandgesetzt.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Seit wann stört es Singles, wenn man sie am Wechsler betreibt? Was soll daran schlimm sein?

  • Hi !

    Seit wann stört es Singles, wenn man sie am Wechsler betreibt? Was soll daran schlimm sein?

    Beim Verkehr mit wechselnden Tonträgern kann man sich Rillen-Aids holen. Darunter leidet die Nudel ... äh ... Nadel.
    Gerade Singles sind davon betroffen ... :D


    Worum geht es jetzt ?
    Darum, daß die Platten runterpurzeln oder warum Leute einen Wechsler haben, den aber nicht nutzen (wollen) ?
    Die Singles stört das in der Regel nicht, weil die eigentliche Platte mit den Rillen dünner als das Label ist, wo die nachher aufeinander liegen. Sofern die nicht wellig sind. Aber dann ist es auch egal. Bei teuren LPs sträuben sich mir die Haare, die auf eine Wechselachse zu stopfen. Das habe ich eigentlich nur mit den oben genannten Partyscheiben gemacht und praktisch nur, um die Wechselfunktion zu testen. Ansonsten lasse ich das.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Beim Verkehr mit wechselnden Tonträgern kann man sich Rillen-Aids holen. Darunter leidet die Nudel ... äh ... Nadel.
    Gerade Singles sind davon betroffen ...


    :thumbup:


    Ich habe ganz frisch einen Wechsler (1229), aber deshalb, weil er Schellack spielen kann. Auch da wäre es für mich ein Graus, die wertvollen Schellackschätzchen runterplumpsen zu lassen, die behandele ich wie rohe Eier.


    Duale Grüße
    Klaus

  • Hi Klaus !

    Ich habe ganz frisch einen Wechsler (1229), aber deshalb, weil er Schellack spielen kann. Auch da wäre es für mich ein Graus, die wertvollen Schellackschätzchen runterplumpsen zu lassen, die behandele ich wie rohe Eier.

    Darüber gehen die Meinungen auseinander, ob Schellackplatten ebenso der Versprödung unterliegen, wie die "Plastikscheiben".
    Im Zweifelsfall aber würde ich von der Maßgabe ausgehen, daß sie nach über 50 Jahren eine Glashärte und -sprödigkeit angenommen haben und splittern. Also keine Absturzhöhe auf Abspielniveau. No way.


    Außerdem: etwas Bewegung tut gut. Den Scheiben, dem Dreher und dem Operateur ebenso.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo Peter,


    Außerdem: etwas Bewegung tut gut. Den Scheiben, dem Dreher und dem Operateur ebenso.


    Die ersten beiden Punkte sind gegeben und was den dritten angeht, man bewegt sich ja beim Platten auflegen... :whistling::rolleyes::D


    Duale Grüße
    Klaus

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