Dual CS714 Q kein bzw. schwacher Ton über phonoanschluss

  • Das ist ja "lustig", da kann man mal sehen, wie betriebsblind wir hier mit unseren Vintage-Geräten sind.


    Ich würde jetzt eigentlich sogar schreiben, wäre ich nie drauf gekommen, aber ich habe ein vergleichbares Problem bei meinen Eltern (da ging es um die Lautstärke des Kopfhöreranschlusses) exakt so behoben.


    Ist halt auch ein bisschen der Ferndiagnose eines Forums geschuldet, weil man nicht physisch davorsitzt, und dabei mehrere Dinge ausprobieren kann. Hätte ich das bei meinen Eltern übers Telefon machen müssen, wäre ich jetzt noch dran...


    Na ja, Ende gut, alles gut.

    Denon AVR und BD -- Magnat Quantum 1009 -- Duevel Planet -- Project Phono Box -- Project VTR

    Acoustic Solid 111 Metal (Dynavector DX20) -- Verstärker Scott -- Phono Pre Dynavector P 75 -- Hörner mit Tang-Band

    Dual 1219 (Dynavector dv 10x5) mit zusätzlichem Tesla-Tonarm (M20 Super FL) -- Scott-Verstärker -- Hörner mit Tang-Band

    Dual 1218 (DMS200) -- Dual CV 600 (leider ´putt) -- AIYIMA T3 -- Saba Blackcone im Wilimzig Gehäuse

    Einmal editiert, zuletzt von M_K_F ()

  • die klassischen Analoggeräte leiten die Signale über Verstärkerstufen, Schalter und Regler durchs Gerät, was zu den vielen Problemen mit Wackelkontakten führt, die im Alter auftreten. Außerdem ist es schwer und aufwändig, Komfortfunktionen wie Fernbedienung in die Geräte einzubauen.


    Der nächste Schritt war dann, die Signale kontaktlos über elektronische Regler und Schalter zu führen, die per Gleichspannung geschaltet werden. Die Steuerung solcher Geräte erfolgt dann schon ganz oder teilweise digital. Diese "halbdigitalen" Geräte waren der technische Stand der 1990iger Jahre.


    Heute werden die Signale in den meisten Geräten voll digital verarbeitet - es gibt einen oder mehrere sogenannte SoCs ( System on a Chip ), wo die Funktion des kompletten Gerätes enthalten ist. Die Eingangssignale werden direkt in das SoC geschickt, dort von analog in digital gewandelt, wenn sie nicht schon digital vorliegen, die komplette Weiterverarbeitung der Signale erfolgt digital, und am Ende werden sie heute üblicherweise pulsweitenmoduliert auf eine Class-D-Endstufe geschickt, die das Ganze dann wieder in ein analoges SIgnal für den Lautsprecher umsetzt.


    Die Ingenieure mögen mir die grobe Darstellung verzeihen, ich habe versucht, es einfach zu beschreiben. Das digitale Sound Processing macht die Geräte billig und störsicher, der Nachteil ist aber eben, dass man die SIgnale im Gerät nicht mehr nachverfolgen kann, und dass die Funktion des kompletten Gerätes im SoC steckt. Ergo kann man auch nicht mehr analog an einem Vorverstärker den Pegel einstellen, sondern muss das über ein Einstellungsmenü machen, sofern es der Hersteller des Gerätes vorgesehen hat.


    So schön es ist, mit der modernen Digitaltechnik preiswerte und hochwertige Geräte zu bekommen - besonders die AV-Receiver mit den ganzen Funktionen wären ohne digitales Sound- und Videoprocessing unbezahlbar teuer, oder garnicht realisierbar - macht es das Upcycling von Geräten unmöglich. Wenn man z.B. bei einem alten analogen Autoradio einen AUX-Anschluss nachrüsten will, kann man den einfach irgendwo in den Signalweg, z.B. vor dem Lautstärkeregler einschleifen. Bei Autoradios, die intern digital aufgebaut sind, geht das nicht mehr, oder nur über Tricksereien wie z.B. die Benutzung des SoC Einganges, wo der nicht mehr benötigte AM Tuner dranhängt.


    Gruß Frank

  • Hallo


    könnte man dann noch die Schwingkreis-Parameter einstellen wäre das ganze ideal.

    Kein-"Heiliger Qualm" Phonopre mehr nötig.


    Peter

    Die Leute blicken immer so verächtlich auf vergangene Zeiten, weil die dies und jenes ›noch‹ nicht besaßen, was wir heute besitzen.
    Es ist nicht nur vieles hinzugekommen. Es ist auch vieles verloren gegangen, im guten und im bösen. Die von damals hatten vieles noch nicht. Aber wir haben vieles nicht mehr.
    (Tucholsky)

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