Dual CS 750 Steuerplatine

  • Hallo und guten Abend,


    bin zwar schon eine Weile Mitleser aber brauche mal einen Tipp von den Profis ;)


    Habe von einem Bekannten einen CS 750 bekommen, der nicht mehr dreht. Konnte vor kurzem einen 750-1 ergattern und habe die Platine getauscht. Dabei ist mir leider erst aufgefallen, dass auf der alten platine ein Widerstand fehlt.

    Im Schaltplan und auf der Layoutzeichnung ist der als RB01 bezeichnet. Unter RB01 finde ich aber keinen Wert aber irgendwas mit einer Lötbrücke?

    Könnte das die Ursache für das Nichtlaufen des Motors sein? Muss da ein Widerstand rein oder eine Brücke?

    Danke schonmal für Eure Hilfe


    Grüße SchwäbMan

    mei inglisch is under all pig...

  • Hi !


    RB01 ist die Ansteuerung des Pin 6 vom Mikrocontroller.

    Davon gab es verschiedene Varianten, die mit einem Eprom kamen und wo der Pin - je nach Controller - drei verschiedene Zustände haben konnte: über einen Widerstand / Brücke gegen Masse gezogen, über eine Lötbrücke mit +5V verbunden oder offen gelassen, wenn der Prozessor das mit einem internen Widerstand passend gelegt hat.


    Allerdings ist das Hauptproblem bei dieser Art Controllerschaltungen nicht dort zu suchen, sondern an dem Sicherungswiderstand RP07.

    Das ist ein 1.8 Ohm Widerstand, der den Gleichrichter und den 2200µF Elko mit dem Spannungsregler verbindet. Diese Dinger sind eine Art Sicherungs-Ersatz und brennen durch, wenn sie Leistungsseitig überlastet werden. Oder wenn sie alt werden. Oder wenn man das Gerät ein paar mal schnell hintereinander vom Strom abstöpselt und wieder draufsteckt.

    Miß' bitte mal die Spannung an dem 2200µF Elko CP07. Das sollten so um 10VDC herum sein. Davon wird die +5V über den Regler gewonnen, die den Prozessor betreiben. Wenn Du da nix messen kannst, hat es den Sicherungswiderstand zerfegt.


    <X


    Man kann den ganz generös durch einen 1.8 Ohm / 0.5 Watt Metallfilm-Widerstand ersetzen. Die Inschinööre waren damals der Meinung, daß man sich so Sicherungen einsparen kann und das Gerät *hat* tatsächlich bis auf einen PTC-Widerstand im Netzstromkreis nichts, was es vor einem flammenden Inferno bewahrt, wenn mal was hoch geht. Allerdings ist der Trafo mit seinen vielleicht 5 VA Leistung auch zu schlapp, um die Schaltung wirklich zu toasten - aber im eigenen Interesse sollte man Geräte wie dieses (und andere Duals aus der Plastikbomber-Ära) nur an einer schaltbaren Steckdosenleiste betreiben und sie bei Nichtbenutzen stromlos machen: so lange der Stecker in der Steckdose steckt, ist die Platine unter Strom und setzt Leistung in Wärme um.


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo Peter,


    vielen Dank für die schnelle Antwort, werde ich morgen gleich nochmal testen.

    Komischerweise sehen die Drahtenden wie abgezwickt aus, aber warum sollte man sowas machen...

    Schönen Abend noch.


    VG Ralf

    mei inglisch is under all pig...

  • Komischerweise sehen die Drahtenden wie abgezwickt aus, aber warum sollte man sowas machen...

    Es gab für die Boards zwei Prozessoren: von Hitachi und von Motorola, die teilweise andere Logiksignale hatten.

    Wer weiß, was an dem Board schon rumgefrickelt wurde und ob das überhaupt lauffähig ist.


    Ich weiß im Detail auch nicht, für welchen Prozessor dieser mit "Eprom" beschriftete Pin zutreffend ist und wie die Logik dahinter funktioniert.

    An sich sind die Prozessoren "OTP" - One Time Programmable - und am Ende der Programmierung werden die Prozessorports verriegelt, damit man den ROM-Teil nicht mehr von außen auslesen kann. Von beiden Herstellern gab es aber "Fenster-Chips" mit einem UV-löschbaren Eprom, die eigentlich für die Phase der Produkt-Erprobung vorgesehen waren und wo über diesen Pin das eingebaute ROM ein- oder ausgeschaltet werden konnte. Das war noch in Zeiten vor Flash-Eproms, obwohl es damals schon elektronisch löschbare Eproms gegeben hat. Die waren aber teuer und für ein finalisiertes Projekt besteht kein Nutzen darin, die Firmware umprogrammierbar zu machen. Die OTP-Chips waren dagegen erheblich billiger und "Firmware Updates" wie bei Computern gab es dafür auch nicht.


    Ich habe früher (in den 1980ern) auch mit allerhand Controllern rumgekaspert. Meistens die 8029 oder 8049, die auf dem Befehlssatz des Intel 8080 / 8085 aufgesetzt haben. Ich bin noch in der Zilog Z80-Welt aufgewachsen und 1.100 Prozessorbefehle (+ Pseudocodes) gehörten zum Tagesgeschäft. :) Die Hitachis und Motorolas nutzen den Befehlssatz vom 6500 / 6800, der ein RIS-Befehlssatz ist und für Steuerungsaufgaben anscheinend leichter nutzbar ist - und da der Prozessor weniger komplex ist, als die Intel-Derivate, waren sie deutlich günstiger und haben weniger Leistung verbraucht. Macht heute keiner mehr. Alles nur noch ATMega oder Atmel und so weiter. Da bin ich raus ...


    ;)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Moin,


    ich habe noch einen zerlegten 750er zuhause. Da schaue ich mir die Platine an und werde berichten wie das dort aussieht. Laut Service-Anleitung sollte bei dem verbauten Prozessor die Lötbrücke geschlossen sein.

    Gruß

    Stefan


    Wohnzimmer: Dual CS 750, AVM PA5.2 / CD5.2, Backes&Müller BM 2s

    Hobbyzimmer: Dual CS 750, Dual CS 721, Dual CS 505-2, AVM Inspiration C6m, Magnat Vector 22, Teac X1000, Technics SJ-MD150

    Einmal editiert, zuletzt von dualfreak ()

  • An sich sind die Prozessoren "OTP" - One Time Programmable - und am Ende der Programmierung werden die Prozessorports verriegelt, damit man den ROM-Teil nicht mehr von außen auslesen kann. Von beiden Herstellern gab es aber "Fenster-Chips" mit einem UV-löschbaren Eprom, die eigentlich für die Phase der Produkt-Erprobung vorgesehen waren und wo über diesen Pin das eingebaute ROM ein- oder ausgeschaltet werden konnte. Das war noch in Zeiten vor Flash-Eproms, obwohl es damals schon elektronisch löschbare Eproms gegeben hat. Die waren aber teuer und für ein finalisiertes Projekt besteht kein Nutzen darin, die Firmware umprogrammierbar zu machen. Die OTP-Chips waren dagegen erheblich billiger und "Firmware Updates" wie bei Computern gab es dafür auch nicht.

    Das ist aber nur im Grundsätzlichen richtig so. Aber einiges wirfst du da durcheinander.


    Ein EPROM kann gelöscht werden. Aber nur durch UV Licht, wenn ein Fenster im Gehäuse ist. Ohne Fenster ist eine OTP Version.

    OTP gab es auch als Version mit Fuses statt EPROM Zellen. Das war noch billiger als nur das Fenster weglassen und sogar langlebiger.


    Elektrisch löschbare EPROMs gab es nie. Was es gab waren elektrisch löschbare EEPROMs. Die funktionierten aber anders und waren schon wegen der geringen Speichergröße und hohem Preis kein Ersatz für (E)Proms. Die sind ja heute immer noch teuer und deshalb ist EEPROM in vielen Controllern gar nicht oder nur in geringer Größe vorhanden.


    FLASH ist dagegen der Speicher schlechthin. Aber er ist wegen seiner Größe bei geringen Preis auch der bei Zugriff umständlichste Speicher. Weder Schreiben noch Löschen geht mit einzelnen Zellen. Es muß immer auf eine Page mit fester Seitengröße (128/256/512 Bytes/Words) zugegriffen werden. Für Controller Programme muß dafür also immer eine Seitengröße RAM vorgehalten werden, um diese dann komplett in die Page zu schreiben. Dafür ist FLASH billig und klein in der Chip Fläche


    Passt nicht zum Thema, aber so stehen lassen ging auch nicht....

    Gruß

    Rainer


    DUAL CS 601 (DMS 242E)

    DUAL CS 621 (DMS 240E, AT13Ea, AT-VM 95 ML)

    DUAL CS 721 (Yamaha MC-5/9, Ortofon M20E)

    DUAL CS 704 (Shure V15 III)

    DUAL CS 731Q (ULM 60E, ULM 68E, AT 95E/Pro, MCC120)

    DUAL CS 701/70 (Ortofon M20E)

    Shure M 95 G-LM, DL-110, DL-103, Benz Micro Gold, Pickering XV15, Technics EPC 270C, Grado Prestige XG, AT20SLa, AT OC-7

    DUAL C844

    Denon DCD-1460

    Sony DTC-57 ES

    Onkyo Tx-N808

  • Moin,

    mein demontierer 750 hat den Motorola Prozessor drin. Da ist RB01 nicht bestückt und eine Lötbrucke drin. Auch diese CPU hat ein abgeklebtes Sichtfenster.

    Gruß

    Stefan


    Wohnzimmer: Dual CS 750, AVM PA5.2 / CD5.2, Backes&Müller BM 2s

    Hobbyzimmer: Dual CS 750, Dual CS 721, Dual CS 505-2, AVM Inspiration C6m, Magnat Vector 22, Teac X1000, Technics SJ-MD150

  • Tach zusammen,

    war noch etwas verreist deswegen die späte Antwort.


    dualfreak

    die Brücke habe ich eingelötet war aber nicht die Ursache.


    wacholder

    scheint dass der Widerstand durch ist, am CP07 nix, vor dem RP07 9,87V und danach 0,5 irgendwas


    werde nach einem Widerstand suchen und dann mal weiter....

    Vielen Dank für die Tipps


    Grüße Ralf

    mei inglisch is under all pig...

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