Dual CS 505-3 - Wartung

  • Hallo liebes Dual-forum,


    das Vinyl-Fieber hat mich mal wieder gepackt! :)


    Aus diesem Grund wollte ich meinem 505er ein kleines Geschenk machen und habe ihm ein neues AT VM95ML verpasst. Bisher bin ich absolut begeistert vom Klang, bereits nach wenigen Stunden Einspielzeit im Vergleich zum good old DN166E.


    Nun ist mir am Laufwerk jedoch aufgefallen, dass jeden Tag nach erstmaligem Auflegen des Tonarms die Mechanik leise in periodischen Abständen (alle 0,5 Sek.) Geräusche macht bzw 'klickt'. Führe ich nun den Tonarm zurück und dann wieder über die Einlaufrille, wird das Klicken bereits merklich leiser bzw. verschwindet komplett. Spätestens nach dem dritten Mal ist die Mechanik ruhig. Was auch manchmal vorkommt, ist bei längerer Standzeit (1-2 Tage) beim erstmaligen Auflegen des Tonarms der Motor nicht anspringt.


    Kann dies an einem verharzten Mikroschalter, bzw. an der damit verbundenen Mechanik liegen?


    Über ein paar Anregungen und Kommentare zu meiner Vermutung würde ich mich freuen!


    Im Anhang noch ein paar Fotos des guten Stücks (Zarge 'gepimpt' mit den originalen Standfüßen eines 505-4). ;)


    Vg,

    Stefan


    Fotos anbei. :)

  • Hi Stefan !

    Kann dies an einem verharzten Mikroschalter, bzw. an der damit verbundenen Mechanik liegen?

    Kann sein. Ja.


    Der Schalter selber zeigt die Tendenz etwas zu verkleben. Ebenso der Schieber, der den Schalter betätigt. Meistens verursacht durch Öl / Fett, was sich dazwischen abgesetzt hat. Meines Wissens nach laufen die im Normalfall trocken auf dem Chassis - aber so oft, wie es damit Probleme gibt, scheint die Wahrheit eine andere zu sein und es ist ab Werk irgendwas appliziert worden, was jetzt nach 30+ Jahren langsam den Geist aufgibt.

    Nun ist mir am Laufwerk jedoch aufgefallen, dass jeden Tag nach erstmaligem Auflegen des Tonarms die Mechanik leise in periodischen Abständen (alle 0,5 Sek.) Geräusche macht bzw 'klickt'.

    Was "den Krach" macht, ist höchstwahrscheinlich der kleine Mitnehmer der beim Drehzahlwechsel vom Subteller angetickt wird und die Drehzahlvorwahl - und damit das Umwerfen des Riemens - auf die ander Hälfte der Riemenrolle einleitet. Die kollidiert mit der kleinen "Haifischflosse" am Subteller. Nimm' mal den eigentlichen Teller runter und guck' Dir an, was beim Umschalten der Drehzahlen passiert.


    Bei einem Dreher, den ich neulich auf dem Tisch hatte, habe ich das durch Entfetten der Bauteile und durch eine etwas feinere Einstellung der Halteschraube weggekriegt. Die Halteschraube hält den eigentlichen Umschaltmechanismus auf dem Chassis.

    Wenn man sich die weiße Schaltgabel vom Umwerfer von vorne mal genauer anguckt, dann stellt man fest, daß oben und unten kleine "Nasen" zum Riemen hin deuten. Die sollen verhindern, daß der Riemen rausspringt oder sich verdreht.

    Die Einstellung ist gut, wenn der Riemen in der Schaltgabel *hinter* den Nasen liegt und bei 45 der Riemen nicht am Innenteil der Schaltgabel schleift. Das kann man mit der Einstellschraube justieren. Dann muß aber der kleine Auslöserhebel auf seiner Achse frei drehen und es darf kein Öl oder Fett mehr da dran sein. Sonst schwenkt er beim Umschalten nicht weit genug nach links herüber und der Zahn am Subteller klickt regelmäßig dagegen.


    Manchmal hilft auch schon einmal die Drehzahl zu wechseln.

    Also von 33 auf 45 schalten - Moment warten - und zurückschalten. Wenn das Klickern *dann* schon aufhört, ist es genau das geschilderte Problem.


    Zum "Schnell-Entfetten" kann man Kontaktspray nehmen.

    Riemen und Subteller vorher abnehmen und großzügig Lappen um den zu behandelnden Bereich parken.


    Und - Ach so: den Subteller kriegt man nur raus, wenn man die Schraube der Teller-Sicherungsschiene löst und die nach links außen verschiebt. Die Schraube sitzt "bei 9 Uhr" im Chassis neben dem Subteller.


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hi Peter,


    erstmal vielen Dank für deine ausführliche Antwort! Leider war ich die letzten Tage u. A. aufgrund einer Grippe nicht in der Lage bzw. Muse zu antworten.


    Was "den Krach" macht, ist höchstwahrscheinlich der kleine Mitnehmer der beim Drehzahlwechsel vom Subteller angetickt wird und die Drehzahlvorwahl - und damit das Umwerfen des Riemens - auf die ander Hälfte der Riemenrolle einleitet. Die kollidiert mit der kleinen "Haifischflosse" am Subteller. Nimm' mal den eigentlichen Teller runter und guck' Dir an, was beim Umschalten der Drehzahlen passiert.

    das hatte ich auch bereits vermutet, da ich dasselbe Problem bei einem Dual 505-1 auch schonmal hatte. Jedoch scheint dies hier nicht der Fall zu sein, werde das aber heute nocheinmal genauer untersuchen und mir auch Mal die laufende Mechanik von unten anschauen! Auffällig ist wirklich, dass die Problematik besonders hervortritt, wenn der Dreher mal 2-3 Tage stillsteht...


    Bei einem Dreher, den ich neulich auf dem Tisch hatte, habe ich das durch Entfetten der Bauteile und durch eine etwas feinere Einstellung der Halteschraube weggekriegt. Die Halteschraube hält den eigentlichen Umschaltmechanismus auf dem Chassis.

    danke, das werde ich mal ausprobieren!

    Wenn man sich die weiße Schaltgabel vom Umwerfer von vorne mal genauer anguckt, dann stellt man fest, daß oben und unten kleine "Nasen" zum Riemen hin deuten. Die sollen verhindern, daß der Riemen rausspringt oder sich verdreht.

    Die Einstellung ist gut, wenn der Riemen in der Schaltgabel *hinter* den Nasen liegt und bei 45 der Riemen nicht am Innenteil der Schaltgabel schleift. Das kann man mit der Einstellschraube justieren. Dann muß aber der kleine Auslöserhebel auf seiner Achse frei drehen und es darf kein Öl oder Fett mehr da dran sein. Sonst schwenkt er beim Umschalten nicht weit genug nach links herüber und der Zahn am Subteller klickt regelmäßig dagegen.

    danke, auch das werde ich nochmal kontrollieren! Habe es zum Glück bei der letzten Feineinstellung hinbekommen, dass ich wieder problemlos zwischen 33 u. 45 Umdrehungen umschalten kann (manchmal dauert es mal eine Gedenksekunde bevor der Riemen umgelegt wird).


    Da ich mir heute nochmal die Laufwerksmechanik auch von unten anschaue und entsprechend versuche zu entfetten (und anschließend neu zu fetten), denke ich dass ich den guten 505er wieder sauber zum Laufen bringen werde -> werde dann natürlich im Anschlüss über meinen Erfolg bzw. Misserfolg hier berichten. :)

  • Moin Stefan,


    das Problem mit dem Einschalten hatte ich auch. Das liegt an der Mechanik, wie Peter schon schrieb. Das war nämlich mein Dreher ;) .


    Die Mechanik solltest Du NICHT wieder fetten, wie Peter ebenfalls schrieb. Sonst hast Du das Problem entweder weiterhin oder sehr schnell wieder.


    Ansonsten gutes Gelingen und viel Spaß mit dem Dreher.

    Beste Grüße


    Günther



    "Listen to the music"

    Derzeit am Start: Dual CS 704 mit X-5 MC, 721 mit AT VM 95 ML, 491 mit M75D und Stylus Company N75ED; Yamaha C-4 Vorstufe, TPA 3255 Class D Endstufe, Philips CD 723, Eigenbau-LS;

    vor der "Werkstatt": Philips CD 303; Dual 604
    Abzugeben: 505-3 DD-Umbau mit EDS 500, 506 gewartet, CS 606 gewartet, Philips CD 460, i-Supra Phono-VV, 2-3 Paar Eigenbau-Lautsprecher und noch mehr...

  • das Problem mit dem Einschalten hatte ich auch. Das liegt an der Mechanik, wie Peter schon schrieb. Das war nämlich mein Dreher ;) .

    Da haben wir lange gebastelt.


    ^^


    An sich hätte der ganz auseinander gehört und komplett entfettet oder im Ultraschallbad behandelt werden müssen.

    Aber so hat fein dosiertes Kontakt-61 und etwas putzen auch einen ganz guten Job gemacht.

    Die Einstellung der Schaltgabel ist etwas fisselig.


    Wie ich schrieb: wichtig ist, daß der Riemen bei 45 nicht hinten in der Gabelwand schleift und daß bei 33 der Riemen noch *hinter* den beiden kleinen "Nasen" oben und unten in der Schaltgabel liegt. Dann fluppt das. Wenn dann kein Umlenkhebel mehr klebt, klappt rauf und runter schalten *und* es klickert nicht bei jeder Tellerdrehung.


    (Glaube, das wegzukriegen, hat am längsten gedauert ....)


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

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