Restaurierung CS 620 Q (5): Tonarmlift („Plumpslift“)

  • Das Service Manual sagt folgendes um den Tonarmlift (Heberbolzen) aus- und einzubauen:







    Tonarmlift




    Austausch des Heberbolzens




    1. Haupthebel 46 abnehmen. Lagerteil 101 entfernen und Stellschiene 95 abnehmen.




    2. Steuerpimpel 85 abnehmen und Heberbolzen 60 austauschen. Der Einbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.







    Dabei ist die Nummerierung der Teile analog zu der modifizierten Skizze aus dem Manual (siehe Foto).




    Das Ziel ist den „Plumpslift“ zu beheben. Dazu muß der Heberbolzen ausgebaut und gaaaanz fein mit 500.000 cSt Silikonöl bestrichen werden.




    Der Ausbau läuft exakt so wie im Manual beschrieben.




    Was dort nicht steht ist daß die Grundplatte erst mal ausgebaut und adäquat in einem Lagerbock einspannt werden muß.




    Man braucht auch die Stellschiene nicht abzunehmen, sondern es reicht sie zur Seite zu schieben.




    Im Manual steht was von Heberbolzen „austauschen“; ob das früher ein Ersatzteil war?




    Ich jedenfalls werde das Teil nehmen das ich ausgebaut habe, es reinigen und dann neu mit 500.000 cSt Silikonöl bestreichen.







    Hans




    Bild 1 (oben): Rot umkreist sind die Teile die im Manual genannt werden (Plumpslift und Tonarm ausbauen) und hier wichtig sind.





    Bild 2 (oben): Da hat er mal gesessen, der Heberbolzen der den Plumpslift macht ...





    Bild 3 (oben): Jetzt isser raus ...










    Work in progress ...



  • Jetzt habe ich Fragen:

    1 - Habe ich die "500.000 cSt Zone" richtig erkannt? Ich werde also dort Silikonöl anwenden und NUR dort?
    Wie dick? Ich denke so dünn wie möglich. Eine Winzigkeit auf den Finger nehmen und dann so dünn wie möglich (aber flächendeckend) verteilen?

    2 - Was mache ich mit der "zusammenschiebbaren Zone"? Nur reinigen? Irgendwas rein? Auseinandernehmen? Ich weiß es nicht ...

    Natürlich werde ich zuerst alles mit IsoPro sauber und fettfrei machen.

    Ach ja, und was ist mit dem Steuerpimpel Nr.2 oben drauf? Der ist immerhin schon 37 Jahre alt ...



    Danke schon mal!


    Hans

  • Hi Hans !


    Frühstart hingelegt, was ?


    Zu 1.: Die Friktion zwischen dem Bolzen und dem Liftrohr findet nur dort statt, wo die beiden sich *fast* berühren. Das ist nur oben und unten der Fall. Der Bereich dazwischen ist so eine Art "Pufferzone", wo überschüssiges Silikon einen Parkplatz findet, ohne daß man den Bolzen drölfzig Mal ausbauen muß. Sonst klebt der nämlich - und ein zu langsamer Lift ist für die Nadel tödlicher, als ein zu schneller. Weil sie dann nämlich vier, fünf, sechs Mal irgendwo in die Rille tickt und an den Flanken entlang schliddert und nicht nur einmal.


    Zu 2.: Nur reinigen. Das ist der flexible Teil des Bolzens, der den Druck des Haupthebels kompensieren muß, der auf den Bolzen einwirkt, wenn der Lift am oberen Begrenzer angekommen ist.


    Der Pimpel obendrauf soll nur verhindern, daß der Arm zur Seite wegglitscht, wenn er angehoben wird. Wenn er nicht beschädigt ist - und danach sieht es nicht aus - reicht Reinigen der Oberfläche und Reinigen des "Auslegers" am Armlager, gegen den er drückt.


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo Peter,


    1000 Dank für deine kompetenten und raschen Antworten!


    Also werde ich den Heberbolzen an den Stellen mit Silikonöl einstreichen wie im Foto (siehe Foto) markiert.


    Ich werde also (wie weiter oben erwähnt) die 3 Zonen mit dem Finger so dünn wie möglich (aber flächendeckend) einstreichen.


    Gibt es Richtwerte wie man die Stärke der „Saugwirkung“ des Lifts testen kann ohne alles zusammen zu bauen?


    Der „Tunnel“ wo der Heberbolzen rein kommt: Wenn ich nichts Anderslautendes höre werde ich dort einfach mit Isopro reinigen.


    Hans











    Foto 2 (unten): Zustand des Steuerpimpels Nr.2






    „For the record“




    Um es noch einmal ganz klar zu sagen: Man kann den „Plumpslift“ beseitigen ohne

    • Den Tonarm ausbauen zu müssen.
    • Die Kabel des Tonarms ablöten zu müssen.
    • Die Stellschiene abnehmen zu müssen, zur Seite schieben reicht.




    Hans

    Einmal editiert, zuletzt von Hans77 () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Hans77 mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Disclaimer:

    Der letzte Absatz "ohne Tonarm ausbauen zu müssen" etc. gilt nur für

    CS 620 Q


    und auch wahrscheinlich für 610/630/2225/2235.

    Für andere Modelle mag das anders sein.

  • Die zu ölenden Zonen des Heberbolzens wurden noch einmal revidiert.

    Der Grund war daß die Zonen die oben und unten "rausgucken" und natürlich nicht geölt werden sollen nicht bedacht waren.

    Ergebnis:

  • Der Plumpslift wurde repariert.


    Neues Silikonöl 500.000 cSt wurde eingestrichen.


    Das Resultat ist auf diesen beiden Videos zu sehen.


    Link 1


    https://odysee.com/20221213-120211Ja-HB:6


    Link 2


    https://odysee.com/20221213-115548-Ja-HB2-cut:2



    Hans


    Da das "embedding" anscheinend nicht funktioniert; hier noch einmal die Titel-Fotos der beiden Videos







    Einmal editiert, zuletzt von Hans77 () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Hans77 mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Ich habe gerade mit einer Stop(p)uhr gemessen (6-7 mal).


    Habe immer Werte um 2,2 Sekunden für den Lift gefunden.


    Ich denke das ist gut, oder?


    Was mir sehr gut gefällt ist wie die Nadel kurz durchknickt beim Aufsetzen und sich dann wieder erhebt. Fast wie ein Flugzeug :)


    Hans

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