Dual 701 - Risiko beim Zerlegen?

  • an dieser Stelle muss ich doch noch mal eine Lanze für minimalinvasives restaurieren brechen. Egal wie viel Arbeit man sich macht, wenn man die Teile komplett entlackt und neu lackiert, wird es nie wieder aussehen wie ab Werk. Ich habe schon so vieles ausprobiert, und habe mich irgendwann entschlossen, die Geräte so gut es geht aufzuarbeiten, und die restlichen Spuren einfach als Zeichen des Alters zu akzeptieren.


    Um Lackschäden auszubessern, bediene ich mich einer Methode, die bei Flipper-Restaurierungen angewendet wird, wenn man die originale Spielfeld-Bemalung erhalten will. Zuerst nimmt man etwas Füller, und spachtelt und schleift die Schadstelle damit vorsichtig aus, bis sie mit dem Umfeld völlig eben ist. Dann mischt man sich eine kleine Menge des Farbtons an, den man braucht, und haucht mit der Airbrush über die Schadstelle. Nach dem Trocknen poliert man es vorsichtig glatt und fertig. Je kleiner die Schadstelle war, umso unsichtbarer ist sie hinterher. Das ist zwar eine Fummelarbeit, aber immer noch um Welten einfacher, als wenn man eine Komplettlackierung fünfmal wiederholen muss, und es am Ende immer noch gebastelt aussieht. Wo man auch die Finger weg lassen sollte, sind Spraydosen. Einmal kann man Spraylacke nicht passend anmischen, zum anderen sind Spritzbild und Dosierbarkeit von Spraydosen immer unterstes Kaliber. Kompressoren gibt es heute für weit unter 100 Euro, und selbst die billigste Lackierpistole aus dem China Druckluftzubehör Set lackiert noch um Welten besser als jede Spraydose - auch deshalb, weil man sich die Lackqualität aussuchen kann, Stichwort schlechte Kantenhaftung.


    Auch das Auftragen von Klarlack auf blanke Metallteile gelingt nur mit einer feinen Spritzpistole so, dass es aussieht wie ab Werk. Und von Teilen mit aufgedruckten Schriftzügen würde ich ganz generell die Finger lassen. Mir sind ein paar Abreibespuren auf der Frontplatte tausendmal lieber als eine mit unpassendem Lack und Abreibebuchstaben ausgebesserte Front.


    Das alles ist übrigens ein Grund, wieso ich mittlerweile lieber mehr Geld beim Gerätekauf ausgebe, und nur noch Exemplare ohne größere optische Macken kaufe. Der Aufwand und auch das Geld, ein ranziges Gerät wieder schön zu machen, lohnt meist den günstigen Preis nicht. Bei gängigen Geräten wie dem 701 gibt es auch noch die Möglichkeit, gute Gebrauchtteile oder eine optisch gute Schlachtplatte ohne Motor und/oder ohne Tonarm zu kaufen.


    Gruß Frank

  • Da bin ich persönlich gänzlich anderer Meinung, abgesehen vom letzten Absatz.


    VG

    Benjamin

    Plattenspieler in Verwendung: *Dual 1019, 1219, 1229, 1249, 701 "MK1", 721* *Perpetuum Ebner 2020 L* *Kenwood KD3100* *Hitachi HT-500* *Elac 50H* *Philips 312 Electronic*

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