Suche Unterlagen, Bilder und technische Daten zu den PE Magnetsystemen PE 5000 und PE 7000

  • Hallo zusammen,

    im Netz findet man wenig bis garnichts über die frühen Magnetsysteme von PE.

    (ausser natürlich in diesem schönen Faden hier im Dual-Board): Pe 3332

    Leider ohne technische Daten und Detailfotos. Hat zufällig jemand aus diesem Forum Unterlagen (Fotos, Datenblätter, Prospekte, oder technische Informationen) zur Hand?

    Verbaut wurde das System seinerzeit in einigen Geräten aus der Serie Rex deluxe oder im PE 3332.


    Danke & Gruß

    Rudi


    PS: Es gab wohl auch noch ein P 3000 Magnetsystem. Darüber finde ich aber nichts, oder ist das eine Fehlinformation?

    "I've got that on vinyl"

    Einmal editiert, zuletzt von ledirecteur ()

  • PE hat 1951 das neue Laufwerk auf den Markt gebracht, das später als Plattenwechsler Rex und Rex A in den fünfzigern den Markt dominiert hat. Dieses Laufwerk hat standardmäßig ein Kristallsystem, das man auf Normal- oder Mikrorille umschalten kann. Von Anfang an gab es von den Laufwerken auch immer eine sogenannte Sonderklasse Version - diese Unterschied sich vom Standardmodell durch drei Dinge:


    1) Magnetsystem statt Kristallsystem

    2) bei den ersten drei Modellgenerationen ins Laufwerk integrierter Entzerrer Vorverstärker in Röhrentechnik mit eigenem Netzteil

    3) Drehzahl-Feineinstellung ( Pitch ) mit einer Wirbelstrombremse.


    PE hat drei Mono-Magnetsysteme selber gebaut, das PE3000, das PE5000 und das PE7000. Ale drei funktionieren nicht wie ein MM-System, bei den PE-Systemen ist der Magnet fest im Systemkörper verbaut, und die Nadel bewegt einen nicht magnetischen Weicheisenanker im Magnetfeld. Deshalb stimmt auch die Aussage, dass ELAC das Magnetsystem erfunden hat, denn das erste echte MM-System, das STS200, kam irgendwann zwischen 1956 und 1957 auf den Markt ( die Aussagen sind da nicht zuverlässig ) war schon stereo und kam von ELAC. Davor hatte auch ELAC magnetische Monosysteme mit bewegtem Anker, sie hießen MST-1 und MST-2 . Überhaupt gab es damals eine intensive Kooperation zwischen den drei großen deutschen Plattenspielerherstellern - das STS200 konnte man auch als PE8000 bekommen, und die Kristallsysteme, die in fast jedem PE-Plattenwechsler verbaut waren, kamen von ELAC.


    Das Kristallsystem der PE-Laufwerke war in einem Halter eingebaut, dem "Schiffchen", der die Umschaltvorrichtung für M und N enthielt. Das erste Magnetsystem, das PE3000, übernahm einfach diese Form, so dass die Tonarme sowohl für Kristall- wie auch für Magnetsysteme passend waren. Nachteilig war, dass die PE3000 keine Umschaltvorrichtung hatten, und man das ganze System tauschen musste, wenn man zwischen Schellack und Vinyl wechseln wollte. Dies ist der Grund, wieso es von den Systemen weiße und rote Exemplare gibt. Der Tonarm hielt aber oft die Belastung durch den ständigen Systemwechsel nicht aus und brach ab. Um diesen Missstand zu beheben, bekamen die Sonderklasse Laufwerke in der zeiten Generation einen anderen Tonarm mit mechanisch verstärktem Tonkopf. Hier passten dann aber nur noch die für diesen Tonarm gebauten Magnetsysteme, und das sind die PE5000. Vom Innenleben sind sie quasi baugleich mit dem PE3000, sie haben nur ein schmaleres Gehäuse, das für das Ein- und Ausstecken optimiert ist. Das PE7000 sieht dann ganz anders aus, ist ein Wendesystem, und hat eine 1/2" Befestigung, was es bis heute für Leute interessant macht, die ein "echtes" Mono-System suchen. Die Funktion und die Nadelträger mit dem kleinen Anker funktionieren aber in allen drei Systemen gleich, die Nadeln haben sogar die selben Abmessungen.


    Bei PE3000 und PE5000 war ein Nadelwechsel nicht vorgesehen. Die Systeme konnten im Tausch zum Hersteller geschickt werden - die Nadel hat bei den Systemen kein Wechselgehäuse, es ist nur ein kleiner Gummiknubbel, wo an einer Seite die Nadel und an der anderen Seite ein kliner Anker rausguckt. Beim PE7000 war der Nadelwechsel dann möglich, man hat einfach die Nadel von PE3000/5000 genommen, und ihr einen kleinen Plastikrahmen verpasst, womit die Nadel ohne Werkzeug steckbar wurde. Diese Nadeln passten dann später auch in PE3000 und 5000. Die für die neuen Nadeln vorbereiteten Systeme ( das Vorbereiten besteht aus einem leichten Aufweiten des Lochs, wo die Nadel drinsteckt ) hießen dann PE3000/7 und PE5000/7.


    Sonderklasse Versionen gab es von jedem PE Standardlaufwerk bis hin zum PE66. Die späteren Versionen ab dem Rex DeLuxe gab es dann in mono oder stereo, mit oder ohne Vorverstärker. Der Vorverstärker war ab dem Rex DeLuxe aus dem Laufwerk ausgelagert, es gab ihn in verschiedenen Versionen, mono/stereo und Röhre/Transistor. Mit dem Aufkommen der ersten richtigen HiFi-Laufwerke PE33 und PE34 war es mit den Sonderklasse Plattenspielern vorbei. Die späten Stereoversionen enthielten schon die Tonabnehmer, die auch noch für den PE33 angeboten wurden - das PE8000 war wie oben geschrieben das ELAC STS200 mit PE-Label. Als PE9000 verkaufte man das damals gängige SP1 von Bang und Olufsen, das von der Form die späteren OM-Systeme von Ortofon ein wenig vorwegnahm.


    ELAC hat auch seine Sonderklasse gehabt, die ist noch unbekannter als die PE-Modelle. Von Philips gab es ebenfalls Plattenspieler mit Magnetsystem, und wer glaubt, bei Dual habe das HiFi-Zeitalter mit dem 1009 aus dem Nichts angefangen, der sollte sich mal den 1006 M/AM anschauen. Neben dem SP1, das auch von Dual verbaut wurde, war der 1006 mit dem einzigen MM-System bestückt, das Dual jemals selber gebaut hat, dem DMS900. Der Vorverstärker war auch hier ins Laufwerk eingebaut, in stereo und transistorisiert.


    Dass die Dinger heute so selten sind, liegt daran, dass es kaum einen Truhenhersteller gegeben hat, der die Dinger als OEM-Geräte verbaut hat. Von Grundig gibt es eine Riesentruhe von 1952, die 9010, wo der Ur-Rex in der Sonderklasse Variante drin war. Von Siemens gab es 1958 eine Mono-HiFi-Anlage mit dem Namen HFK12, in die der Rex A Sonderklasse mit dem PE7000 eingebaut war. Und dann gab es noch Anfang der sechziger die Musiktruhe Saba Baden 12 Sonorama. die ab Werk den Dual 1006 AM enthielt. Mehr habe ich bisher noch nicht gefunden.


    Gruß Frank

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