Dual CS 701 EDS 1000 läuft nicht richtig an und Relais schaltet immer nach

  • Hi !


    Eine Sache noch:

    Der Magnetring des Ankers wird in vier Schritten zu je 22.5° für einen Drehwinkel von 90° weitergedreht. Für eine volle Umdrehung läuft der Prozeß insgesamt viermal ab. Die Spulensysteme werden von jedem Hallgeber mit einem Steuersignal über die Treiber bedient, was aufgrund der Gegentakt-Natur der Hallgeber von 0-100% an dem einen und 100-0% an dem anderen variieren kann. Damit wird ein gleichmäßiger und ruckfreier Übergang des Ringmagneten über die Spulen gewährleistet.


    So: der Ringmagnet bewegt sich mit jedem Punkt seiner Unterseite aber nur *einmal* pro Umdrehung über jede Spule.


    Wenn die Spulen, die Hallsensoren oder die Treiber eine Macke hätten, müßte man Störungsereignisse viermal pro Umdrehung haben.

    Wenn der *Ringmagnet* eine Macke hat gibt es aber nur *ein* Störereignis, was aber über alle vier Spulen läuft, also ein einmaliges, längeres Einbrechen oder Taumeln der Drehzahl für fast eine Viertelumdrehung zur Folge hätte.


    ?? Ich glaube die Idee mit den Aufklebern auf dem Teller zur Ermittlung der Wiederholung und Lokation der Störung ist mal nicht so blöd.


    Parallel würde ich mal das Scope mitlaufen lassen. Ein guter Testpunkt wäre meiner Ansicht nach der Kollektoranschluß vom Stromtreiber T8.

    An der Stelle wird das Regelsignal vom Op in den Stromfluß zu den Spulen umgesetzt. Jedes Abweichen nach unten hat ziemlich sofort eine Korrektur aus der Drehzahlkontrolle zur Folge, die man da sehen müßte und die sich - weil es sich um einen Impuls *zu* den Treibern handelt als Spannungsspitze manifestieren müßte.


    :/

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo Peter,

    ich habe das Stroboskop beobachtet und auch eine Markierung zur Verfolgung auf dem Plattenteller gesetzt. Je Umdrehung schwankt die Geschwindigkeit des Tellers 1 x vor und 1 x zurück. Ich habe ein Oszillogramm am Kollektoranschluss von T8 erstellt (gelb) und parallel Punkt 21 (blau). Darauf ist in etwa eine Umdrehung des Plattentellers zu sehen (so ganz genau kann ich das nicht verfolgen).


    Gruß Stefan

  • Hi Stefan !

    Allerdings dass der Teller schlangartig schneller wird kann ich nicht feststellen. Es ist mehr ein gleichmäßiges Pendeln.

    Daher meine Vermutung, daß *irgendwas* mit dem eigentlichen Ringmagneten im Anker passiert ist.

    Eine Störung in den Spulen, Treibern oder Hallgebern würde in vier (oder acht) kurzen Störungen pro Umdrehung resultieren. In dem Fall Deines Motors sieht es aber so aus, als ob der Anker aufgrund schlechter Magnetisierung oder was auch immer für ein längeres Interval aus dem Tritt gerät, was eine Art taumelnde Bewegung verursacht.


    Ich hatte bei einem ähnlichen Fall - bei einem 721 - beim Zerlegen des Motors festgestellt, daß der Ringmagnet untendrunter von woher auch immer eine Unterlegscheibe "angesaugt" hatte. Die war gerade dünn genug, um durch den Luftspalt zwischen den Spulen zu passen, aber dick genug, um das Magnetfeld des Ringmagneten so zu stören, daß es zu einer Laufunruhe kam.


    Kannst Dir vorstellen, wie blöd ich da geguckt habe ...


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo Peter,

    ich musste meinen Post noch mal korrigieren und habe auch das Oszillogramm getauscht. Es ist ca. eine Umdrehung des Motors zu sehen. Ich kann das Oszillogramm aber auch nicht interpretieren. Ich hätte vermutet, dass sich Punkt 21 und T8 vom Verlauf her ähnlich verhalten. Das Schwingen, würde ich aus Punkt 21 lesen?


    Als ich den Motor zerlegt hatte, sah der Magnet zumindest optisch tip top aus.


    Gruß Stefan

  • Hi Stefan !

    Als ich den Motor zerlegt hatte, sah der Magnet zumindest optisch tip top aus.

    Mein alter Physiklehrer 6. Klasse Realschule so:


    "Dat iss dat Problem dat man die Magnetlinjen nich sehen kann. Getz besorgen wir uns mal ein Stück Papier und Eisenfeilspäne und guckn uns dat ma an ..."


    (Ich habe seinen Ruhrgebiets-Dialekt noch in den Ohren ...)


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


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  • Hallo Peter,


    dass mit den Eisenfeilspänen hebe ich mir für später auf ;) . Kannst Du denn aus dem Oszillogramm erkennen, dass es am Magneten liegt? Die blaue Linie des Punkt 21 zeigt (wenn ich dass richtig deute) schon, dass der OP Amp schön schwingend nachregelt, innerhalb einer Umdrehung. Was ich nicht verstehe, ist warum sich die Spannung am Kollektor T8 (gelbe Linie) nicht ändert? Dort ist es immer das gleiche Muster. Eigentlich müsste sie sich doch analog zu Punkt 21 ändern? Für die Messung hatte ich das Oszi an den Kollektor T 8 angeschossen und Masse an Punkt 1 (Masse).


    Gruß Stefan

  • In der Theorie sollte die Spannung am Kollektor von T8 weniger stark schwanken. Eine Erklärung für das aktuelle Schirmbild kann ich leider nicht anbieten. Eventuell eine Vergleichsmessung an einem funktionierenden Motor.

    Gruß

    Richard

    _____________________________


    Alle haben gesagt: Das geht nicht!

    Da kam einer, der wusste das nicht, hats einfach gemacht und es ging immer noch nicht!

    Einmal editiert, zuletzt von Schmolz ()

  • Hallo Richard,

    vielen Dank. Nur kann ich mit meinem Oszillogramm schon nicht weiter den Fehler suchen. Mit einem Vergleichsbild würde ich den Fehler auch nicht weiter einschränken können. Ich sehe grundsätzlich auf dem Oszi dass es je Umdrehung des Tellers taumelt. :/ Das lässt sich an den Punkten 6, 8, 10, 12, 19 und 21 feststellen.

    Was ich merkwürdig finde, dass ich mit R16 das taumeln nicht beeinflussen kann, wenn ich es nach ganz links oder ganz rechts drehe. Ich hatte ja neu gepaart, so dass ein Hallelement Transistoren mit hoher Verstärkung und das andere Transistoren mit niedriger Verstärkung erhalten hat.


    Gruß Stefan

  • Hi Stefan !


    R16 beeinflußt ja nur die Symmetrie der beiden Hallsonden - und damit indirekt den Strom, den sie in die Treiber abgeben.

    Wenn Du R16 extrem verdrehst und da H1 und H2 immer abwechselnd ihre Spulen "zünden", würdest Du auf einem Signalzug in der einen Richtung Stromspitzen sehen bei

    [1]-2-[3]-4-[1]-2-[3]-4-[1]-2-[3]-4-[1]-2-[3]-4 und dann wäre eine Umdrehung abgeschlossen.


    in der anderen bei

    1-[2]-3-[4]-1-[2]-3-[4]-1-[2]-3-[4]-1-[2]-3-[4] in einer Umdrehung des Tellers.


    (wobei 1 - 4 dann eben die Spulenanschlüsse 6,8,10 und 12 wären.)


    Aber Du würdest pro Umdrehung jede zweite Spitze erhöht sehen. Das hat eher Auswirkungen auf den insgesamten Rundlauf, aber bei dem relativ schweren Teller denke ich nicht, daß das so wahnsinnig was ausmacht.


    Langsam wäre es mal Zeit, eine als funktionierend bekannte Motormechanik an das Steuerboard zu hängen.

    Nicht, daß tatsächlich der Rotor einen weg hat und wir die ganze Zeit einem Phantom hinterher rennen.


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo Peter,

    daran habe ich auch schon gedacht. Ich habe ja noch den 2. defekten 701. Den sollte ich erst einmal zum Laufen bringen und dann das Board dort dranhängen. Dann wird es sich zeigen. Und so werde ich es auch machen. :)


    Gruß Stefan

  • Hallo liebe Dualisten,


    ich habe das Board heute an den anderen Motor gehängt und den Abgleich nach Einstellvorschrift durchgeführt. Die Oszillogramme sind nicht so gleichmäßig wie in der Einstellvorschrift aber das Ergebnis gut. Der Abgleich ging wesentlich besser als mit dem bockigen Motor. Mit ein bisschen Feintuning könnte ich vielleicht noch ein etwas besseres Ergebnis erreichen.

    Das Stroboskop steht still. Die Stromschwankung zwischen Punkt 13 und 14 beträgt max 0,4 mA. Auf der RPM App stehen die 33,3 Umdrehungen. Nur in der 2. Dezimalstelle schwankt es.

    Das Steuerungsboard funktioniert. Dann habe ich jetzt nen schönen Magneten um meine Schraubendreher zu magnetisieren :( . Da werde ich wohl nichts mehr reparieren oder Ersatz bekommen können. Aber ich habe ja noch einen 701 den ich jetzt fit machen kann und Dank euch ne Menge Erfahrung gesammelt :) .


    Gruß Stefan


    Hier noch das Oszillogramm Punkt 21. Den Ausschlag nach unten bekomme ich nicht weg.

  • Hi Stefan !

    Das Steuerungsboard funktioniert.

    So. Dann haben wir an der Stelle doch schon mal ein definitives Ergebnis.


    Ich will jetzt nicht sagen, daß die ganze Arbeit vorher für die Tonne war. Es hat sicher ein paar gute Erkenntnisse gegeben - aber faktisch hätte man schon früher das Controllerboard ausschließen können, wenn eine andere Motormechanik verwendet worden wäre.

    Aber: hätte, wäre, könnte. War eben nicht und deshalb ist das eben so gelaufen.


    Bleibt die Frage: *Was* ist wirklich mit dem Motor los ?


    Ein Problem mit der Lagerung kann es *eigentlich* nicht sein. Das würde beim Drehen von Hand schon auffallen, wenn der an einer Stelle schwergängig wäre.

    Dann bringt uns das zum Magnetrotor. Vielleicht ist die Idee mit dem Blatt Papier, einem Loch drin für die Achse und feine Eisenfeilspäne doch nicht so abwegig, um mal zu gucken, wie sich die Magnetfelder gruppieren und ob es dabei Auffälligkeiten gibt.

    Einen Fremdkörper auf dem Magneten schließe ich mal aus. Ich denke, den hätte man auch gehört, wenn der über die Spulen schleift.


    Ich würde den Motor jetzt nochmal ganz in Ruhe zerlegen und genau betrachten. Vielleicht gibt das ja den einen oder anderen Aufschluß, warum das Mistding nicht sauber dreht.


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • An anderer Stelle hier im Board hat olsza (Kamil) neue Hallelemente eingebaut. Bevor du den Motor als Briefbeschwerer einsetzt, wäre es ein Versuch wert eventuell auch bei deinem Motor die Hallelemente auszutauschen. Sollte der Magnet defekt sein nutzt das natürlich nix.


    Gruss

    Richard

    _____________________________


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  • Hallo Zusammen,


    ich habe heute noch mal ein paar Messungen mit dem Ozsi vorgenommen. An dem defekten Motor habe ich die Punkte 6, 8, 10, 12 und 1 an das Oszi angeschlossen. Den Plattenteller aufgelegt und den Motor gleichmäßig mit der Hand gedreht. Meine Idee dahinter ist, dass ich auf dem Schirmbild Abweichungen sehen müsste, wenn eine Spule oder der Magnet nicht richtig funktioniert. Das Bild ist gleichmäßig.


    Dann habe das Board an den Trafo und an die Hallelemente Punkte 2, 3, und 4 angeschossen. Das Oszi an die Punkte 5, 7, 9, 11 und 1. Hier hätte ich ebenfalls ein gleichmäßiges Schirmbild erwartet. Es fällt jedoch auf, dass Punkt 11 (Kanal 1, gelb) vom Hallelement 1 abweicht. Ich habe die gleiche Messung mit dem gleichen Board an dem funktionierenden Motor gemacht. Dort erhalte ich ein sehr gleichmäßiges Bild.


    So wie ich das mit meinem Wissen beurteilen kann, müssten die Spulen und der Magnet i. O sein. Mit Hallelement 1 oder den Lötstellen (ich hatte eigentlich alles nachgelötet) scheint etwas nicht zu stimmen.


    Was haltet ihr von meiner Theorie?


    Gruß Stefan

  • Hi Stefan !


    Für mich sieht das so aus, als ob Hallsensor H1 (anscheinend die gelbe und die blaue Linie) im Pegel etwas niedriger ist, als H2.

    Die gelbe und die blaue Kurve liegen in der Amplitude insgesamt niedriger. Ich werde mir gelegentlich mal meinen eigenen 701 mit ins Lager nehmen. Der braucht an zwei, drei Kleinigkeiten sowieso mal wieder einen Service und da ich - inzwischen - auch ein Digitalscope habe, kann ich mal die Motorjustage überprüfen, die ich seinerzeit nur mit dem AC-Voltmeter und einem suboptimalen 25MHz-Röhrenscope machen konnte.


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Das obere Bild sind die Hallsensoren. Das untere Bild sind die Spulen. Beides vom defekten Motor.

  • Die Schirmbilder sehen für mich normal aus. Bei den Hallsensoren ist es doch so dass sie nicht beide in genau derselben Ebene relativ zum Magneten liegen. Daher müssen sich zwangsläufig Unterschiede ergeben. Mit dem Poti für die Strombalance soll meiner Ansicht nach eine Kompensation erreicht werden.


    Edit: Ok, die Kurven müssten je Hallelement symmetrisch sein.

    Und das sind sie nicht ( blau/gelb!). Hast du nur die Hallspannung gemessen ohne angeschlossene Transistoren?


    Gruß Richard

    _____________________________


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    Da kam einer, der wusste das nicht, hats einfach gemacht und es ging immer noch nicht!

  • Hallo Richard,

    ja genau so habe ich es gemessen. Sowohl die Hallsensoren als auch die Spulen, ohne Anschluss an die Transistoren. Den Teller immer von Hand gedreht. Bei der Schwungmasse geht das recht gleichmäßig. :)


    Gruß Stefan

  • Vielleicht ein Fall von einem defekten Hallelement - wie bei Kamil (olsza). Er hat ja den Motor komplett zerlegt und die Hallelemente gegen moderne Exemplare getauscht.


    Gruß Richard

    _____________________________


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