CV 1200 Verstärker defekt

  • Hallo zusammen!
    Erstmal zu mir, ich bin Alexa, 23 und komme aus Offenburg. Ich bin ganz neu hier weil ich mich endlich meinem Dual-Verstärker annehmen möchte.

    Ich bin leider ein absoluter Laie, was Elektronik und die Reparatur dieser angeht, deswegen wende ich mich hier ans Forum. Der Verstärker hat irgendwann angefangen nach einer gewissen Zeit mit einem "Krack"-Geräusch einfach einen Ton mehr zu übertragen. Diese Zeitspanne wurde auch immer weniger, bis - jetziger Stand - gar kein Ton mehr herauskommt. Ich habe es mit Kopfhörern probiert, das funktioniert auch nicht. Also liegt es wohl nicht an den Lautsprechern. Da ich keine Ahnung von sowas habe dachte ich, hier kann mir vielleicht jemand helfen das Problem zu lokalisieren. Dazu habe ich ein paar Bilder angehängt. Über jede Hilfe wäre ich sehr dankbar!


    Viele liebe Grüße,


    Alexa


  • Hallo Alexa,

    erstmal herzlich Willkommen hier im schönen DUAL-Forum.

    Nun zu deinem Problem: Es dürfte klar sein, dass für so ein Defekt viele Möglichkeiten in Frage kommen. Da du schreibst, dass du in Sachen Elektronik und Verstärkertechnik unbedarft bist biete ich dir an, das für dich zu erledigen.

    Wenn du das möchtest gehe mit der Maus auf meinen Nicknamen links und in dem aufklappenden Kontextmenue entweder auf den Briefumschlag oder die Sprechblasen und schreib mir das. Da können wir alles weitere beschreiben.

    Viele Grüße
    HaJo


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  • Der Verstärker ist heute bei mir angekommen.

    Ein gut erhaltenes Gerät, hat aber vermutlich lange in feuchter Umgebung (Keller?) gestanden.

    Bei der ersten Prüfung schaltete das LS-Relais garnicht zeitverzögert ein, obwohl die Mittenspannungen im grünen Bereich waren.

    Das IC für die Überwachung (MC14011) ist defekt. Vermutlich gestorben durch die hohe Spannung, die sich hinter der Diode D1801 bildete. Statt 11,5 Volt lagen da >17Volt an. Das liegt mit Sicherheit auch an der hohen Wechselspannung von fast 240 Volt, die aber im Gerät nicht einstellbar ist. Nachdem ich einen Widerstand von 10 Ohm in Serie mit der Diode eingbaut und das IC getauscht hatte war die Funktion des Relais OK und die Versorgungsspannung lag jetzt bei ca. 12 Volt. Das werde ich so lassen.


    Die weiteren Probleme liegen an den Schalterkontakten. Angefangen bei den Quellenschaltern zieht es sich über die Klangschalter bis hin zu den Relaiskontakten.

    Mit klopfen auf die Quellenschaltergruppe sieht man am Ausgang zur Klangregelung ab- und zu Pegel mit dem Oszi. Wenn man dann auf der Klangregelplatine den Pegel weiter verfolgt ist er hinter dem Balanceregler wieder weg.Da können es kalte Lötstellen sein.

    Das wird vermutlich eine Reinigungsarbeit. Dazu müssen alle Schalter ausgebaut werden. Das Relais werde ich durch ein neues Finder-Relais ersetzen.

    Soweit der erste Reparaturbericht.

    Viele Grüße
    HaJo


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  • Guten Abend HaJo,


    neben Deinem unendlichen Fachwissen begeistert mich Dein großes Herz immer wieder.

    Gruß Peter

  • So, weiter geht es:

    Als nächstes war erstmal der Austausch des Knallfrosches an der Reihe. Damit mir der nicht wieder wie letztens meine Werkstatt verstänkert.

    Dann wurde die Quellenschaltergruppe ausgetauscht und alle Schalter zerlegt, gereinigt und wieder zusammengebaut.

    Dabei wurden die Federbleche der Kontplättchen etwas neu gebogen, damit ein besserer Kontakt hergestellt wird.

    Man erkennt, wie die Federbleche nach innen gebogen sind


    Nach der Prozedur sehen die Kontakte so aus:

    (Leider etwas unscharf) Wie man das macht ist aus dem Youtube-Video ersichtlich (Klick).

    Dabei wurde auch der Übeltäter gefunden, der für die Kanalaussetzer verantwortlich war. Bei einem Kontaktplättchen des Monitorschalters war das Federblech verrutscht und hatte somit keine Federwirkung mehr.

    Weil dadurch auch die andere Seite keinen Federdruck mehr hatte gab es die klopfempfindlichen Aussetzer.


    Zum Schluss sah der Kontaktschieber wieder wie neu aus.


    Nach den Wiedereinbau der Schaltergruppe und dem Austausch des alten Relais gegen ein Finder-Relais funktionierte der CV wieder einwandfrei.



    Da mir bei der Spannungsprüfung die hohe Spannung für die Schutzschaltung aufgefallen war überprüfte ich auch die beiden Spannungen, die die Spannungsregler versorgen.

    Auch die waren mit >30 Volt viel zu hoch. Jeder Spannungsregler muss ca. 15 Volt in Wärme umsetzten. Hinzu kommt, dass bei 30 Volt die Spannungsregler an ihrer maximal möglichen Spannung betrieben werden. An den beiden 100 Ohm Widerständen fallen gerade mal 3,5 Volt ab.

    Das habe ich jetzt geändert.

    Nach Einbau von 390 Ohm-Widerständen ergab sich eine Versorgungsspannung für die Längsregler von ca. 20 Volt.

    Die werden jetzt jedenfalls nicht mehr so schnell kaputt gehen.


     


    Bei der Gelegenheit wurden auch gleich noch die Tantal-Kondensatoren an den Spannungsreglern ausgewechselt und eine Menge nicht sehr gut aussehende Lötstellen nachgelötet.

    Bei der Endprüfung gab es noch eine grenzwertige Spannungsmessung.

    Die Mittenspannung des linken Kanals lag bei -110 mV. Das war mir etwas zu hoch. Ein Austausch der Transistoren im Eingang der Endstufe ergab keine genügende Verbesserung. Als Ursache stellte sich der R1302 heraus, der einen etwas ehöhten Wert hatte. Durch Parallelschatung eines 2 Widerstandes mit 1,2kOhm wurde dieser Mangel korrigiert. Parallelschaltung deshalb, weil man durch das Schaltergestänge schlecht mit dem Lötkolben hindurch kommt.

    Damit war die Reparatur fertig.

    Zur Zeit läuft der CV im Dauertest. Bis jetzt einwandfrei.

    Viele Grüße
    HaJo


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  • Viele Grüße
    HaJo


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