Zugentlastung Netzteil 621 ausbauen?

  • Guten Abend,


    vor einer Stunde wollte ich eine weitere Platine samt Netztrafo ins Gehäuse des Netztteil´s vom 621 einbauen und habe bei der Planung die zwei widerlichen Zugentlastungen völlig außer acht gelassen, ein Umstand, der mir wohl die Nachtruhe rauben wird, lange Rede kurzer Sinn, die Dinger müssen raus, da führt absolut kein Weg dran vorbei.


    Aber wie geht dass ?(?(?(
    Hat jemand Erfahrung mit diesen Teilen und kann mir Tip´s geben?, ich würde auch nicht davor zurück schrecken, die PUK-Säge zu nehmen und einen glatten Schnitt zu machen, leider wird mir dann das Netzkabel zu kurz.


    Gruß Hans

  • Hi Hans !


    Normalerweise werden die mit einer etwas größeren Flachzange innen zusammengedrückt und gehen dann ganz einfach raus.
    Das war -eigentlich- noch nie wirklich ein Problem. Nicht, daß ich mich erinnern könnte.


    ?(

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Danke Peter,


    die Dinger sind bretthart, ich geh da mal morgen mit der Wasserpumpenzange dran,


    Gute Nacht.
    Hans

  • Nabend,


    die beiden Zugentlastungen sind draußen, ging doch ziemlich einfach, nachdem ich sie ordentlich zusammen gedrückt habe.


    Ich versteh garnicht, warum ich mit diesen Teilen seit Ewigkeiten auf Kriegsfuß stand. :D


    Aber jetzt kommt der Oberhammer, 8o


    Die Platine samt kleinem Printtrafo für das tolle LED Stroboskop mit vier grünen LED´s im Netzteil Gehäuse versenkt, alle Kabel wieder angelötet, wie es sich gehört, den 621 gestartet und ich stand kurz vor einem Herzanfall, der Teller ruckt ein Stückchen an und bleibt wieder stehen. Wenn ich dann mit der Hand nachhelfe, kommt er auf Touren und erreicht, wenn auch nicht so flott wie vorher, die 33er Drehzahl. Der Motor hat keine Kraft, er schafft es nicht mal die Automatik durch zu ziehen, da muss ich nachhelfen.


    Vor dem Umbau hat es bestens funktioniert, es wurden nur die Bauteile entfernt, die für das alte Stroboskop gebraucht wurden, weil ich den Platz für den Trafo brauchte, da kann es doch aber keinen Zusammenhang geben?.
    Hab eben mal die Spannung zur Hauptplatine gemessen, es sind knapp 16 Volt, löte ich die Kabel ab, habe ich an ihnen eine Leerlaufspannung von 31 Volt. Laut Plan sollen ja gute 20 Volt vom Gleichrichter kommen, ob die unter Belastung anstehen, weiß ich aber nicht.


    Wenn´s erstmal läuft werden auch beide Drehzahlen gefunden, mit den Trimmern und dem Poti lässt sich auch alles gut einstellen, sodass ich dort keine Kontaktprobleme vermute.


    Ich sehe ziemliche Ähnlichkeit mit einem anderen Faden, dort geht es auch um einen 604, der ja die gleiche Elektronik hat.


    Kann mir bitte jemand mit Tips zur Seite stehen und mir helfen, das Teil wieder auf Vordermann zu bringen?


    Gruß Hans

  • Hi Hans !

    Hab eben mal die Spannung zur Hauptplatine gemessen, es sind knapp 16 Volt, löte ich die Kabel ab, habe ich an ihnen eine Leerlaufspannung von 31 Volt. Laut Plan sollen ja gute 20 Volt vom Gleichrichter kommen, ob die unter Belastung anstehen, weiß ich aber nicht.

    Der Haupttrafo für den Antrieb hat nur eine relativ kleine Leistung von ca. 6VA.
    Bei so kleinen Trafos ist der Unterschied zwischen unbelasteter Leerlaufspannung und belasteter Abgabe relativ hoch.
    Die Angabe von 20.5V im Servicemanual ist unter Belastung gemessen.


    16V~ am Trafo sind okay. Dann müßten ungefähr 20V hinter dem Gleichrichter an den beiden Drähten vom Haupt-Elko zu messen sein. Wenn das nicht gegeben ist, kommt der Motor nicht richtig auf Touren. Hauptgrund dafür ist dann meistens ein schon etwas abgelebter Elko.


    Ich weiß nicht, was Du im Detail gemacht hast, aber es wäre denkbar, daß die Netzteilplatine einen Riß oder eine kalte Lötstelle an einer der Gleichrichterdioden hat. Dann kommt am Elko nicht die volle Spannung an, weil eine Halbwelle der Wechselspannung einfach wegfällt. Dann muß aber auch - wie oben beschrieben - die Spannung am Elko deutlich unter 20V= liegt.


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo Peter,


    die ca. 16 Volt, es sind genau 15,7 Volt messe ich an der Platine zur Motorsteuerung, grau/rote Kabel, löte ich die Kabel ab, sind es 31 Volt.


    Hans

  • Hi Hans !

    die ca. 16 Volt, es sind genau 15,7 Volt messe ich an der Platine zur Motorsteuerung, grau/rote Kabel, löte ich die Kabel ab, sind es 31 Volt.

    Dann würde ich als erstes mal die Dioden messen.


    Multimeter mit Diodentest ? Symbol "-|<-" - draufstellen und mit der schwarzen Leitung an das Ende mit dem Ring, rote Leitung an das andere Ende. Der Wert im Display muß irgendwo zwischen 0.5 - 0.8V für eine Siliziumdiode liegen. 0 ist ganz schlecht (= Kurzschluß = Diode durchgeschlagen), "1---" ist auch schlecht (= keine Verbindung = Diode intern unterbrochen).


    Sind alle vier Dioden okay, könnte es sein, daß der Hauptelko die Grätsche gemacht hat. Mit einem normalen Multimeter kann man nur im mittleren Ohmbereich (20K oder 200K) den Lade- / Entladezyklus messen, aber z.B. nicht den Innenwiderstand in geladenem Zustand und den Verlustfaktor. Ich würde den mal ganz stumpf gegen einen anderen austauschen: 1000µF mit mindestens 25V Spannungsfestigkeit. Plus und Minus beachten.


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hi Peter,
    mein "gutes" DMM ist kaputt, hab augenblicklich nur noch mein altes, ohne Dioden Test usw.
    meinst Du die 4000er Netzteil-Dioden?
    Elko´s hab ich axiale 2200µf, kann dass ein Problem werden?


    Ich mach mal Bilder von der Aktion, es ist für mich nicht nachvollziehbar, warum der Fehler schlagartig nach Einbau der neuen Platine plus Trafo auftritt.

  • Hi Hans !

    meinst Du die 4000er Netzteil-Dioden?

    Ja. Müßten 1N4001 sein, die als Brückengleichrichter verschaltet sind.

    Elko´s hab ich axiale 2200µf, kann dass ein Problem werden?

    Nicht wirklich.


    Um die Dioden stromseitig zu überlasten, hat der Trafo zu wenig Power. Ein doppelt so großer Elko zieht "im Kaltzustand" auch einen wesentlich höheren Laderstrom - zumindest am Anfang. Aber da bricht dann die Trafospannung etwas weiter zusammen und es dauert eine Winzigkeit länger, bis der Elko voll geladen ist. Ab da ist die Kapazität für sich genommen bedeutungslos. Selbst der 1000µF, der ab Werk drinsteckt, ist eigentlich schon sehr großzügig dimensioniert und dessen Kapazität wird allenfalls beim Anlaufen des Tellers mal benötigt.

    Ich mach mal Bilder von der Aktion, es ist für mich nicht nachvollziehbar, warum der Fehler schlagartig nach Einbau der neuen Platine plus Trafo auftritt.

    Wäre eine Idee. Vielleicht fällt jemandem ja was auf.


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • ja, so dachte ich es mir auch mit der größeren Kapazität,


    Hier die Bilder von der Aktion, die eventuell den Fehler ausgelöst hat,



    der Trafo ist auf die Netzteilplatine geklebt, daher musste ich alle Bauteile des alten Stroboskop´s entfernen.


    Hans

  • Hi Peter,


    das Netzteil ist ausgebaut, folgende Spannungen hab ich gemessen,


    Trafo sekundär 18 V
    Kabel rot/grau 31 V, (ohne Anschluss an die Motorplatine)
    direkt am 1000µf Elko 0,1 Volt, was mir garnicht gefällt ;(


    Hans

  • Hallo Hans,
    beim Anblick der Fotos fällt mir auf, dass du einen uralten Siemens-Kondensator von 1981 verbaut hast (Elko mit 1 µF?). Außerdem würde ich aus Sicherheitsgründen nicht dazu raten, den Trafo zu verkleben. Immerhin hast du Netzspannung nach oben geführt. Löst sich die Verklebung, hast du evtl. ein Problem.
    Warum versorgst du die Stroboskopschaltung nicht aus dem Original-Trafo? Die 10-20 mA zusätzlichen Strom kannst du ohne weiteres aus dem Original-Trafo entnehmen und du sparst dir den zusätzlichen Trafo.


    Gruss
    Richard

    _____________________________


    Alle haben gesagt: Das geht nicht!

    Da kam einer, der wusste das nicht, hats einfach gemacht und es ging immer noch nicht!

  • Hi Hans !


    Gleiche Frage, die Richard schon gestellt hat: wozu den zweiten Trafo ?


    Und als Du den Kram von dem alten Strobo abgerüstet hast, hast Du da die lange Drahtbrücke vor dem Haupt-Elko mit weggerissen ?
    Das wäre nämlich die Verbindung zu dessen Pluspol.


    http://www.hifi-archiv.info/Dual/604s/06.jpg


    Fig. 7 - 604 und 621 haben ein baugleiches Netzteil.


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo Richard,
    über der oberen Platine liegt auf der ganzen Länge eine dicke Isolierpappe, da ist zum Gehäusedeckel dann keine Luft mehr. Die vier LED´s laufen am Limit, um maximale Helligkeit zu haben, hab zwar den Strom nicht gemessen, angeblich sollen sie aber 15 mA aufnehmen, die 60 mA wollte ich dann dem Haupttrafo nicht noch zumuten.
    Kondensator mäßig war ich erstmal froh, dass ich einen möglichst kleinen gefunden habe, der Platz in der Höhe ist sehr begrenzt, deshalb musste ich den Elko schon flachlegen.


    Das Ganze hat mich Null € gekostet. :D


    lg Hans

  • Hallo Peter,


    ja, die lange Drahtbrücke, sie ist raus ;(


    sie hatte genau die Länge, die ich für die andere Platine gebrauchen konnte, da greift man auch gerne zu. :D
    da wäre ich wahrscheinlich nie drauf gekommen, ich mach mich gleich ans Werk und werde berichten.


    lg. Hans

  • Soo, Drahtbrücke ist wieder drin,


    habe 25 V am Elko und 25 V an den Rot/Grauen Drähten. :P


    was meinst Du, können wir damit gut leben?


    lg. Hans

  • Hi,


    er läuft wieder allerbestens,


    Peter, Du bist ein GIGANT, :thumbup:


    an die Brücke hätte ich ohne dich wohl nie mehr gedacht, besten Dank für den goldrichtigen Tip.


    Gruß Hans

  • Hi Hans !

    an die Brücke hätte ich ohne dich wohl nie mehr gedacht, besten Dank für den goldrichtigen Tip.

    Bitte sehr, gern geschehen.


    Es ist immer sehr vorteilhaft, wenn man selber viel bastelt und einem ab und an mal kleine Schusseligkeiten unterlaufen.
    Dann kann man sich am ehesten in die Situation reindenken. Und die niedrige Spannung an der Elektronikplatine konnte eigentlich nur mit den Dioden oder dem Kondi zusammenhängen. Dann habe ich mir das Bild von der Platine nochmal angeguckt und überlegt, was man rausreißen muß, um das alte Strobo lahmzulegen. Und da war diese Drahtbrücke, die Plus vom Gleichrichter mit dem Plus vom Elko verbindet.


    "Was wäre, wenn die nicht da ist ... ?"


    Der Hauptelko wäre abgeklemmt und es kämen nur rund 16V ungeglättete Spannung an der Elektronik an. Ein Teil davon hat eine eigene Stabilisierung, der Rest *müßte* eigentlich gerade so mit den rappeligen 16V laufen. Was ja genau das Szenario wäre, was Du beschrieben hast: dreht kurz an, bleibt stehen, läuft aber nach Anschubsen zäh und unwillig weiter.


    Daher. Das waren die Überlegungen.


    Schön, daß das Ding jetzt wieder funktioniert. Viel Spaß damit !


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!
Nach der Registrierung können Sie aktiv am Forenleben teilnehmen und erhalten Zugriff auf weitere Bereiche des Forums.