Dual HS15 (1214) im Schockraum

  • Hi !

    Grundsätzlich lässt er sich mit und ohne Strom in beide Richtungen um die eigene Achse drehen. Das soll so nicht sein oder?
    Zwar startet und stoppt der Teller, allerdings ohne Anschlagpunkt.

    Zwei Möglichkeiten:
    - 1. Die gezahnte Schalterachse ist in dem umpreßten Plastik-Handhebel ausgerissen und der "Restschlupf" reicht gerade so, um unten den Schalthebel nach links oder rechts mitzunehmen (häufigster Fehler)
    - 2. Der Schalthebel ist auf der Schalterachse nicht richtig befestigt. Dazu hat er eine Schlitzschraube als Klemmung.


    Ich tippe - aus leidvoller Erfahrung- eher auf 1. Die Leute spielen an den Hebeln herum und versuchen "Start" wieder rauszudrücken, obwohl die Mechanik untendrunter in der Startstellung verriegelt ist. Ohne drehenden Plattenteller kriegt man das nur mit viel Fingerspitzengefühl und durch Drücken an der richtigen Stelle wieder los. Nee ... da wird gedrückt, bis es knackt. Dann ist entweder der Hebel ganz ab oder dreht eben lose durch.


    X/

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Der Hebel sitzt bombenfest.
    Lässt er auch generell abziehen oder muss ich von unten die Schraube lösen?


    [Edit] Da er eh defekt ist, habe ich den Hebel abgebrochen und dann mit einer Zange den Rest entfernt.

    "Nicht weil etwas schwer ist, tun wir es nicht. Sondern weil wir es nicht tun, ist etwas schwer."

    Einmal editiert, zuletzt von FloatingPoint ()

  • Hi !

    Lässt er auch generell abziehen oder muss ich von unten die Schraube lösen?

    Unten sitzt der Hebel #207 drauf, der mit der Halteschraube #205 auf der Achse gehalten wird.
    Daran sitzt noch die Zugfeder #208, die den Hebel nach dem Loslassen des Handhebels wieder in die Neutralstellung ziehen soll.
    Das muß erst ab, dann kann man den Handhebel #25 mit seiner Achse aus der Führung ziehen.


    Die sollte man dann mal beide reinigen (Führung und Hebelachse) und mit etwas Feinmechanikeröl behandeln. Dann gehen sie nachher auch schön soft.


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Gibt es das Manual zum Download oder hast du die Nummern im Kopf?

    "Nicht weil etwas schwer ist, tun wir es nicht. Sondern weil wir es nicht tun, ist etwas schwer."

  • Ist das normal, dass die Spule am Motor des 1214 sehr schnell sehr warm/heiß wird?


    Die Starthebelmechanik funktioniert wieder. Ordentlich entharzt...nur das Fett fehlt mir noch.


    Ist diese Grundausstattung vom Dual Fred empfehlenswert?
    Was brauche ich denn grundsätzlich an Fetten und Ölen?

    "Nicht weil etwas schwer ist, tun wir es nicht. Sondern weil wir es nicht tun, ist etwas schwer."

  • Hi !

    Ist das normal, dass die Spule am Motor des 1214 sehr schnell sehr warm/heiß wird?

    Ja - wenn der Motor an eklatantem Schmiermangel leidet und die beiden Bronzekugeln (Kalottenlager) schon seit Dekaden ausgetrocknet sind und die Motorwelle mehr blockieren als lagern.


    Der Zweipolmotor (mit der einzelnen Spule) hat darüber hinaus höhere Eisenverluste, als der Vierpoler (mit zwei Spulen) und wärmt sich daher schon prinzipbedingt ein bißchen mehr auf. Aber solange man das Blechpaket des Stators noch länger anfassen kann, ohne das es wirklich unangenehm an den Fingern wird, ist das noch normal. Aber da besteht Handlungsbedarf, dem Motor eine Schmierkur zukommen zu lassen.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hi !

    Ist diese Grundausstattung vom Dual Fred empfehlenswert?
    Was brauche ich denn grundsätzlich an Fetten und Ölen?

    Ich möchte es mal ganz wertneutral und für beide Fragestellungen ausdrücken: da ist alles drin, was man braucht.


    ^^


    Dem Nachteil, daß man dafür Geld raustun muß, steht der Vorteil gegenüber, daß man da in einem Set alles zusammen hat, was man zu einer Regeneration der Dual-Dreher, insbesondere von Motoren und Liften, braucht. Die Mengen dürften für einige Dreher ausreichen und man hat dann eine Orientierung, was man nachbeschaffen muß. Für die Profi-Werkstatt, die ein Dutzende Geräte pro Woche "abfertig" sind das nur Kleinmengen, aber für den ambitionierten Enthusiasten, der seine Lieblingsdreher mal versorgen möchte, dürfte das eine Weile reichen.


    Wobei: wenn man Motorlagerwartung mit der "Einwegspritzen-Methode" macht, braucht man zumindest von dem Sinterlager-Öl eine etwas größere Menge. Dazu kommen dann noch Reinigungsmittel, die in dem Set natürlich nicht drin sind, wie z.B. Waschbenzin oder Isopropanol und diverse Putztücher. Das muß man sich "so noch" besorgen.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Alles klar...Isopropanol ist schon ordentlich im Einsatz.


    Das Motorlagerwarten scheint auch etwas aufwendiger zu sein. Aber gut ...ich beiße mich durch. :thumbup:

    "Nicht weil etwas schwer ist, tun wir es nicht. Sondern weil wir es nicht tun, ist etwas schwer."

  • Hi !

    Das Motorlagerwarten scheint auch etwas aufwendiger zu sein.

    Ist es eigentlich nicht.
    Nicht bei den Reibrad-Drehern, wo man den Motor schnell rauskriegt, ohne auf Zahnriemen, Verstellungen und Segmentrollen Rücksicht nehmen zu müssen. Bei den meisten Geräten kannst Du sogar die Verkabelung dranlassen und priekelst da nicht irgendwelche Kabelschuhe aus spröden, brüchigen Kabelverteilern.


    Beim 1214:
    - Reibrad mit dem kleinen Haltering aus Kunststoff einfach runterziehen. Den Haltearm mit der anderen Hand untenhalten, Reibrad von unten mit Zeige- und Mittelfinger greifen und hochziehen ... "Plopp!" ist es ab.
    - die Halteschrauben vom Zweipolmotor rausnehmen
    - den Motor nach unten rausgleiten lassen und das Chassis auf den Kopf drehen und auf einem offenen Karton ablegen, der etwas kleiner ist, als das Restchassis abzüglich des Bereichs, den der Tonarm einnimmt. Der 'hängt draußen' und geht dann auch nicht kaputt. Niemals das Chassis auf dem Arm ablegen !
    - mit einem passenden Schraubendreher die kleine Madenschraube an der Antriebsrolle lösen. Ist bei dem, glaube ich, nur eine. Vorsichthalber mal den Abstand von der Unterkante der Rolle bis zum oberen Motorlager messen. Das erleichtert nachher das Finden der Grundeinstellung für die Rollenhöhe auf der Achse.
    - oben die beiden Schrauben aus der Motorhalterung / Abdeckung rausdrehen
    - unten die beiden Schlitzschrauben aus der Lagerbrücke drehen und rausnehmen ... "Rapunzel!" schon zerfällt der Motor in die wesentlichen Teile: untere Lagerbrücke, Stator mit Wicklung, obere Lagerbrücke, Anker. Eventuell purzeln noch die Sechskantbolzen für die obere Abdeckung herum.


    So. Jetzt sind die Lager in den Lagerbrücken genietet. Ohne großen Aufwand kriegt man die nicht raus und man braucht nachher entweder wieder kleine Nieten oder M2.5 Schrauben und Muttern, um wieder alles zusammen zu kriegen. Das schenken wir uns an der Stelle.


    Die Lagerkugeln werden mit einem Wattestäbchen innen gereinigt. Lieber mit einem Tropfen Motoröl als mit Iso oder Verdünnung arbeiten. Das sind Bronzekugeln mit einer offenen Struktur und die Lösungsmittel halten sich u.U. lange darin. Also nur etwas 10W50 oder Feinmechanikeröl zum reinigen nehmen. Dann unten in das geschlossene Drucklager drei oder vier Tropfen Feinmechanikeröl reinträufeln (da sitzt ein Ölspeicherfilz, was das aufnimmt), an den Rand auch einen Tropfen kleckern und dann mit dem Langen Ende der Motorwelle das Lager innerhalb der Abdeckung hin und her, vor und zurück und im Kreis herum bewegen, damit sich das Öl auf der Kugel verteilt und die ohne zu Kleben unter der Abdeckung drehen kann. Das ist wichtig, um den Versatz zwischen Lager oben und Lager unten zu kompensieren, falls das nötig ist.
    Den gleichen Spaß mit dem oberen Durchführungslager nochmal wiederholen. Da aber nur zwei Tropfen reinträufeln und das Lager mal hin und her schwenken, damit sich das Öl an den Wandungen verteilt.


    Alles wieder zusammenbauen. Sind ja nicht viele Teile.
    Antriebsrolle auf der Achse ausrichten, Motor wieder einhängen und festschrauben und Reibrad drauf. Testen. Pitchregler auf "0", Stroboscheibe auf den Teller und bei 33 gucken, ob die Markierung steht. Wandert sie nach vorn läuft der Teller zu schnell und die Antriebsrolle muß auf der Achse ein Stück runter, läuft sie nach hinten, läuft der Teller zu langsam und die Rolle muß höher. Das ist etwas tricky, wenn man nicht den ganzen Motor wieder rausnehmen will und man friemelt zwischen Reibrad, Tellerachse und Antriebsrolle mit dem Schraubendreher herum ...


    Ich brauche dafür - geschätzt, wenn mich keiner stört - eine Viertelstunde.
    Aber ich hab' das auch schon ein paarmal gemacht. Besser wird man nur durch machen und üben.


    ^^


    Das dürfte mein letzter Beitrag in 2017 gewesen sein.
    Ich geh' jetzt Schnittchen mit Mettwurst und Ei futtern. Lippisches Sylvester.


    Bleib' ordentlich und einen guten Rutsch ins Neue Jahr.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Danke...dir auch frohes Neues!

    "Nicht weil etwas schwer ist, tun wir es nicht. Sondern weil wir es nicht tun, ist etwas schwer."

  • Zitat von Wacholder

    Vorsichthalber mal den Abstand von der Unterkante der Rolle bis zum oberen Motorlager messen. Das erleichtert nachher das Finden der Grundeinstellung für die Rollenhöhe auf der Achse

    Das habe ich überlesen...zu spät! :saint:

    "Nicht weil etwas schwer ist, tun wir es nicht. Sondern weil wir es nicht tun, ist etwas schwer."

  • Nach dem sich nun doch einige Leute stark beschwert haben, werde ich dann nur noch als stiller Leser auftreten. Trotzdem wünsche ich allen ein Frohes Neues Jahr 2018.

    Gruß Sven


    ---------------------------------------


    Ich höre mit Dual CS604, Dual C822 und Dual CV1400 alles an CL 380. Die zweite Anlage besteht aus Thorens TD160, CL 172


    Willst du die moderne Zeit genießen, muss der Strom durch Drähte fließen.
    Ein sonderbares Ding ist jedoch das Licht, manchmal brennt es, manchmal nicht.

  • Danke...dir auch ein frohes neues Jahr!


    Ich fande viel Beiträge hilfreich von Dir...und letztendlich wächst man in solchen Situationen

    "Nicht weil etwas schwer ist, tun wir es nicht. Sondern weil wir es nicht tun, ist etwas schwer."

  • Das habe ich überlesen...zu spät! :saint:

    Der vorhandene Schmutzrand rettet mich. Die Rolle war scheinbar bis Anschlag drauf.


    Es ist nur sehr ärgerlich, dass Ersatzteile und Zubehör wie Fette und Öle nicht da sind. Aber gut...habe ja genug Dreher eingekauft. :thumbup:

    "Nicht weil etwas schwer ist, tun wir es nicht. Sondern weil wir es nicht tun, ist etwas schwer."

  • So sehen die die Boxen aktuell aus:


    Ich konnte alle Plastikteile entfernen. Bei manchen musste ich die Haltenasen abbrechen, da sie sonst nicht raus gegangen wären. Aber das ist kein Problem, dass wird dann nach dem ich das neue Tolex drauf habe einfach fest geklebt. Das neue Tolex hält erst mal die nächsten 50 Jahre. :thumbup:

    "Nicht weil etwas schwer ist, tun wir es nicht. Sondern weil wir es nicht tun, ist etwas schwer."

  • Löt-Tag!


    Einiges ist getan, C13/C13 besorge ich heute erst mit dem Entstörkondi.



    Könnte bitte jemand die Polarität von C10/C10 checken. Ich bin mir nicht sicher. Zwar habe ich beim Auslöten darauf geachtet, allerdings ist die Kontrolle immer besser.



    Trotz größter Sorgfalt hat sich bei C10 ein Lötauge zur Hälfte gelöst. Mit ordentlich Lötzinn sieht es jetzt so aus. Das dürfte gehen, was meint ihr?



    Rotes Kabel von Pin2 auf Pin 1. Bitte auch checken, ich bin mir da unsicher. Da es sich um (wie man das korrekt nennt weiß ich nicht) um eine Metallbrücke nach vorne zum Trafo hin handelt, habe ich den roten Draht nur in die hinter Lötöffnung geschoben. Braun dann bei Pin2 wieder fest verlötet.



    Hier sollte alles passen.


    Das Auslöten war generell total einfach, eine Lötpumpe war nicht erforderlich. Die Löcher waren umgehend frei nach dem Entfernen der Beinchen.


    Grüße
    Oliver

    "Nicht weil etwas schwer ist, tun wir es nicht. Sondern weil wir es nicht tun, ist etwas schwer."

  • Hi Oliver !

    Könnte bitte jemand die Polarität von C10/C10 checken.

    Die beiden Elkos C13 liegen mit den Pluspolen zueinander, die anderen dicken Elkos mit den Minuspolen jeweils zu den Außenrändern der Platine. Das ist okay so. C11 und C11' liegen mit den Pluspolen zum Platinenrand, okay. C10 und C10' liegen mit den Minuspolen zueinander. Auch okay.


    Rotes Kabel von Pin2 auf Pin 1. Bitte auch checken, ich bin mir da unsicher.

    Das "Jumper Wire" (neudeutsch für "Kabelbrücke") sitzt auch richtig.
    Haupt-Elko sieht auch gut aus.


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • So...das dürfte es gewesen sein.


    Passt das beim Entstörkondensator so...bevor ich den Schrumpfschlauch heiss mache.



    Grüße Oliver

    "Nicht weil etwas schwer ist, tun wir es nicht. Sondern weil wir es nicht tun, ist etwas schwer."

  • Hi Oliver !

    Passt das beim Entstörkondensator so...bevor ich den Schrumpfschlauch heiss mache.

    "X2" - 0.047µF = 47nF - 275V~
    Check!


    Wenn Du den an den originalen Drähten des alten Teerkondis dran hast, sollte auch auf der Trafoseite alles okay sein.
    Düsen Ein !


    :D

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

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