1209 und Fragen nach der Revision

  • Hallo und schönen guten Abend,


    ich habe gerade meine erste Revision eines Dual-Drehers (fast) erfolgreich hinter mich gebracht.


    Der 1209, den ich hier vorgestellt hatte, läuft wieder fast perfekt, danke für die vielen Infos hier im Board.



    Im Zuge der Revision sind bei mir allerdings einige Fragen, speziell zum Motor, aber auch zu anderen Dingen, aufgetaucht.


    Zum Motor:


    Dieser bietet leider keine Möglichkeit zum 'umklemmen' auf 240V. Ist der Betrieb im heutigen Stromnetz auf Dauer problematisch?
    Den Entstörkondensator (ERD KT1800 0,01/1000 +/- 10%) im Motorschalter habe ich gegen einen MKP X2 0,01µF 280V getauscht.


    Die genietete untere Lagerbrücke habe ich aufgebohrt, alles in Isopropanol gereinigt, den eingelaufenen Lagerspiegel gedreht, anschliessend das Lager mit Öl geflutet und das Ganze mit zwei M3x5 Schrauben wieder verschraubt. Bei der ersten Inbetriebnahme war ein deutliches Laufgeräusch hörbar. Welche möglichen Fehlerquellen gibt es beim Zusammenbau der Lagerbrücke?
    Nachdem ich die Lagerbrücke mehrfach ohne nennenswerte Änderung zerlegt und wieder zusammengebaut hatte, habe ich dann die Blech-Lagerbrücke gegen eine Aluguss-Lagerbrücke vom Motor einer 1234 Schlachtplatte getauscht.



    Die Maße (Höhe und Breite) der Lagerbrücken sahen auf den ersten Blick identisch aus, die Höhe des Pulleys habe ich angepasst. Seitdem ist Ruhe. Kann man das so machen?


    Zu anderen Dingen:


    Ich habe ein leichtes Brummen auf beiden Kanälen. Die Kontakte im Kurzschliesser wurden mit einem Glasfaserradierer gereinigt, die Kontakte im Headshell, TK und DIN-Stecker ebenso. Welche Ursache kann das Brummen sonst noch haben? Der Betrieb eines 1226, ebenfalls mit DIN-Stecker, am selben Verstärker (CV120) ist unauffällig.


    Nun zu meiner letzten Frage: Nach dem Aufräumen meines Arbeitsplatzes habe ich leider (wie peinlich) noch ein Bauteil gefunden, das ich nicht zuordnen kann.
    Hier mal ein Foto:



    Das Teil besteht aus Federstahl, hat die Maße 8x6mm (d x h) und im entspannten Zustand den selben Innendurchmesser wie die Achse des Plattentellers.
    Gehört das zum 1209 (in der Service-Anleitung finde ich es nicht) oder kann das weg?


    Gruß


    Thorsten

    Gruß


    Thorsten

    2 Mal editiert, zuletzt von cedric.cypher () aus folgendem Grund: Wortänderung

  • Hi Thorsten !

    Dieser bietet leider keine Möglichkeit zum 'umklemmen' auf 240V. Ist der Betrieb im heutigen Stromnetz auf Dauer problematisch?

    Nein, für die Motorspulen sind die knapp 5 Prozent Steigerung der Netzspannung kein Problem. Die drücken das so weg.



    Den Entstörkondensator (ERD KT1800 0,01/1000 +/- 10%) im Motorschalter habe ich gegen einen MKP X2 0,01µF 280V getauscht.

    Gut. Die 1000V-Bonbonrolle war u.U. nicht mal defekt. Die haben eine andere Technologie, die nicht zu spektakulären Knall- und Rauch-Einlagen neigt. Aber auch die Dinger sterben ab und an heimlich still und leise und erfüllen ihren Zweck dann nicht mehr.



    Die Maße (Höhe und Breite) der Lagerbrücken sahen auf den ersten Blick identisch aus, die Höhe des Pulleys habe ich angepasst. Seitdem ist Ruhe. Kann man das so machen?

    Ja. Durchaus. Wenn der Achsdurchmesser in der Lagerkugel paßt, ist das kein Problem.



    Ich habe ein leichtes Brummen auf beiden Kanälen. Die Kontakte im Kurzschliesser wurden mit einem Glasfaserradierer gereinigt, die Kontakte im Headshell, TK und DIN-Stecker ebenso. Welche Ursache kann das Brummen sonst noch haben? Der Betrieb eines 1226, ebenfalls mit DIN-Stecker, am selben Verstärker (CV120) ist unauffällig.

    Wird das Brummen stärker, wenn Du mit den Fingern an / auf / um die Kopfplatte oder das Armrohr kommst ?
    Meiner Erinnerung nach hat der 1209 noch die vieradrige Verkabelung und es gibt kein separates Schirmkabel und -vermutlich- kein "Patchkabel" von der Kontaktplatte ins Armrohr und davon über die Kontaktfeder an der Kontaktplatte nach oben an die Kopfplatte. Ich habe einem hartnäckigem "Brummer" mal ein kurzes Verbindungskabel von Masse R an die Verschraubung des Armkopfes im Armrohr gegönnt und danach war schlagartig Ruhe. Der Armkopf ist ja an der Unterseite mit einer Schlitzschraube gesichert. Die geht auf eine Halbrundplatte mit Gewindebohrung. Eigentlich soll dort an der Vorderseite eine Abkantung sein, die einen Kontakt zur Kopfplatte herstellt, aber oft ist diese Verbindung unterbrochen. Ich würde mal an der Stelle gucken.



    Nun zu meiner letzten Frage: Nach dem Aufräumen meines Arbeitsplatzes habe ich leider (wie peinlich) noch ein Bauteil gefunden, das ich nicht zuordnen kann.

    Das sieht eher aus, wie die Spannfeder eines Potiknopfes für eine 4mm-Achse nach DIN. Der Knopf hat eine geschlitzte Aufnahme und diese Feder drückt die Aufnahme zusammen, damit der Knopf einigermaßen fest auf der (abgeplatteten) Achse festsitzt. Wurde gelegentlich auch bei Plastik-Drucktasten für 4mm Viereck-Aufnahme verwendet.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Moin Peter,

    Nein, für die Motorspulen sind die knapp 5 Prozent Steigerung der Netzspannung kein Problem. Die drücken das so weg.

    Danke für die Info, das beruhigt.

    Die 1000V-Bonbonrolle war u.U. nicht mal defekt.

    Die sah auch noch gut aus, aber Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste und ein X2 ist mir da lieber.

    Ja. Durchaus. Wenn der Achsdurchmesser in der Lagerkugel paßt, ist das kein Problem.

    Jupp, der Durchmesser der Rotorachse ist identisch, die Lagerbrücke baut nur ein wenig höher.

    Das sieht eher aus, wie die Spannfeder eines Potiknopfes

    Mh, die einzigen Potiknöpfe, die ich abgeschraubt habe, stammen von einem CR40. Mal schauen, ob dort etwas 'fehlt'.


    Mit dem Brummen werde ich mich heute Abend mal intensiver beschäftigen, Du hast mir ja einige Hinweise auf das weitere Vorgehen gegeben. Vielen Dank dafür.


    Gruß


    Thorsten

    Gruß


    Thorsten

  • Hi Thorsten !

    Mh, die einzigen Potiknöpfe, die ich abgeschraubt habe, stammen von einem CR40. Mal schauen, ob dort etwas 'fehlt'.

    Wenn's ein CR war, ist es auch möglich, daß das Ding vom Knopf für die Sendereinstellung ist. Ich entsinne mich vage solche Teile dort auch schon mal gesehen zu haben. Aber meine "Erinnerungen" sind manchmal schon ziemlich verwaschen. (Zu viel gesehen ...)


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo Thorsten,


    noch etwas zu der Lagerbrücke. Das sollte keine Problem sein, denn die Motoren basieren wohl alle auf der gleichen Basiskonstruktion. Der SM400 wurde später auch mit Brücken ohne Nieten verbaut.


    Gruß
    Rainer

  • Hallo Rainer,

    Der SM400 wurde später auch mit Brücken ohne Nieten verbaut.

    danke, werde ich mir für die Zukunft merken. Die Guss-Lagerbrücke ist _deutlich_ leichter zu warten. :D
    Und, wenn ich das richtig sehe, auch noch NOS bei Dualfred erhältlich.


    Gruß


    Thorsten

    Gruß


    Thorsten

    3 Mal editiert, zuletzt von cedric.cypher () aus folgendem Grund: Nachtrag

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