GELÖST *** 610Q - rast los und schaltet dann blinkend ab

  • Irgendwie scheint die Motorsteuerung verrückt zu spielen. Ich habe auf Verdacht bereits von der Platine, die hinter den Front-Schaltern liegt, die beiden 1000-er Elkos gewechselt. Außerdem habe ich den Motor geöffnet und das Lager gereinigt. Mit dem Ergebnis, daß er jetzt (natürlich) noch schneller zu schnell wird und noch zügiger abschaltet.


    Hat irgendjemand eine Idee, was man noch so versuchen könnte?


    Ich habe selber mal die beiden Platinen sorgfältig in Augenschein genommen, um verdächtige Stellen zu finden.


    Zunächst ist mir bei der zum Motor gehörigen Platine eine Leiterbahn aufgefallen, bei der scheinbar säurehaltiges Öl eingebrannt ist (Bild1). Die Verbindung der von mir eingezeichneten Punkte von 1 zu 2 scheint jedoch ok zu sein, und es gibt auch keinen Kontakt zu den Nachbarbahnen (habe ich nachgemessen).


    Danach, bei der zu den Gehäuse-Schaltern zugehörigen Platine, habe ich einen Bereich gefunden (bei RP18 und RP12), der wohl (häufiger) mal übermäßig heiß geworden ist (Bild2).


    Könnten sich aus diesen beiden Stellen Ansatzpunkte ergeben, die mit angemessenem Zeitaufwand überprüfbar sind?


    Ein 610Q ist ja bekanntlich nicht gerade wertvoll, aber Irgendwie würde ich ihn schon ganz gerne retten...


    Gruß,
    Kurt

  • Hi Kurt !

    Zunächst ist mir bei der zum Motor gehörigen Platine eine Leiterbahn aufgefallen, bei der scheinbar säurehaltiges Öl eingebrannt ist (Bild1).

    Das sieht eher danach aus, als ob die Bahn geschmurgelt hat.
    Wenn es wirklich Öl wäre, käme nur einer der darüberliegenden Elkos als Quelle in Frage.


    Die "Toastung" des Bereichs unter den Dioden ist altersbedingt und durch gleichbleibend leichte Überlastung hervorgerufen. Am Ende seines Lebens kocht der eine große Elko die Widerstände und Dioden weich und die reagieren mit Hitze, so daß sich das nachgerade immer mehr verstärkt.
    Die Elko-Kur ist da schon mal angesagt. Ich kann im Moment nur nicht identifizieren wohin die Leiterbahn geht. Vermutlich tickt Dein Gerät etwas durch, weil es die Frequenz vom Tachogenerator nicht richtig erkennt. Auch der EDS910 schafft ohne Gegensteuern vom Prozessor locker 100 upm.


    Mach' mal bitte ein Bild von der *ganzen* Leiterplatte. Die Nebenbahn sieht auch schon etwas angefressen aus.
    Da wird wohl etwas Flickwerk nötig sein.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo Peter,


    danke für die Antwort und Deine Hilfsbereitschaft.


    Photos der kompletten Leiterplatte füge ich bei, und zwar einmal von oben (entsprechend der Ansicht im Schaltplan) und einmal von unten (da muß man verdreht denken).


    Als Orientierungshilfe habe ich bei der Ansicht von oben mit dunkelblauen Strichelungen ungefähr den Weg eingezeichnet, den die geschmorte Bahn verläuft. Außerdem ist mir aufgefallen, daß es in der Gegend des CM 47 wohl ziemlich heiß war.


    Hier noch der Link zum Schaltplan:
    http://dual.pytalhost.eu/610s/610s-03.jpg


    Gruß,Kurt

  • Hi Kurt !

    Als Orientierungshilfe habe ich bei der Ansicht von oben mit dunkelblauen Strichelungen ungefähr den Weg eingezeichnet, den die geschmorte Bahn verläuft. Außerdem ist mir aufgefallen, daß es in der Gegend des CM 47 wohl ziemlich heiß war.

    CM47 ist ein 10µF Elko, der das Signal vom Frequenzgenerator (Tachospule - dieses Zickzackmuster auf dem Board) an den Eingang des Operationsverstärkers legt. Ich könnte mir vorstellen, daß es den geröstet hat und der ausgelaufen ist. Allerdings müßte das schon vor *langer* Zeit passiert sein, denn es dauert ziemlich lange, bis das Elektrolyt Schäden an der Platine anrichtet. Nur: eigentlich hängt CM47 nicht so am Strom, daß er wirklich heiß werden könnte. Möglich, daß es den OpAmp auch zerfetzt hat. Sehen wir dann. Das ist ein Billigteil, dafür kann man auch einen TL072 nehmen. Conrad oder bessere E-Bastelläden haben was kompatibles auf Lager.


    Tausch CM47 mal aus. DIe zerfressene Leiterbahn koppelt die Strombegrenzer-Widerstände RM08 und RM24 der Hallsensoren an Masse. Die daneben liegende Leiterbahn ist die vom Tachogenerator. Notfalls müßtest Du die mit etwas isoliertem Draht "flicken", aber wenn sie noch Durchgang zeigen, ist es ja gut.


    danke für die Antwort und Deine Hilfsbereitschaft.


    Ich tu' was ich kann ... Danke für die Fotos. Das hilft immer.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo Kurt,


    an Deiner Motorplatine scheint mir schon rumgelötet worden zu sein :S .


    Da wo RM12 steht, sollte auf jedenfall kein bedrahteter Widerstand sein. Der ist von der Lötseite mit einem SMD-Widerstand bestückt. Ich meine auch auf dem Bild der Lötseite dort etwas verdächtige Lötstellen zu erkennen. Da würde ich mal genauer hinsehen, ob da noch alles ist wie es sein soll. Noch ein Hinweis, der im Schaltplan eingezeichnete Widerstand RM11 ist normalerweise nicht bestückt. Stattdessen ist das Poti PM12 und der Widerstand RM12 vorhanden.


    Gruß Alfred

  • peter  alfred
    Ich danke euch erstmal - morgen gehe ich ans Werk und werde weiter berichten. Heute abend ist Biertrinkren und Fußballdiskussion angesagt. Bochum hat Neururer entlassen...


    Gruß,
    Kurt

  • Hi !

    Bochum hat Neururer entlassen...

    Erst Opel - jetzt Neururer.
    Und Herr Grönemeyer war so stolz auf Bochum ...


    an Deiner Motorplatine scheint mir schon rumgelötet worden zu sein :S .


    Auf jeden Fall sind an einigen Stellen Flußmittelreste zu sehen. Auch an SMD-Bauteilen.


    Noch ein Hinweis, der im Schaltplan eingezeichnete Widerstand RM11 ist normalerweise nicht bestückt. Stattdessen ist das Poti PM12 und der Widerstand RM12 vorhanden.


    Das scheint eine "Entweder / Oder" Lösung zu sein. Entweder RM11 + J009 *oder* PM12 + RM12, aber wohl nicht beides.
    Da wo der bedrahtete Widerstand RM12 sitzt, ist auf der Lötseite noch der Klebe-"Blubb" von der SMD-Brücke J009 zu sehen.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Ja, er läuft wieder!


    Heute morgen zunächst großer Frust, da ein Austausch des CM47 keine Änderung gebracht hat.


    Habe mir dann die Leiterplatte nochmal genau angeschaut und bin fündig geworden: die Bahn NEBEN (im Bild UNTER) der verrotteten Spur lieferte keine Verbindung. Habe sie dann mal mit einen Zahnstocher freigekratzt und tatsächlich eine Lücke entdeckt (Bild1). Diese ist nun überbrückt (Bild2) und er spielt wieder einwandfrei!


    Mein herzlicher Dank an Peter und auch an Alfred! Wenn man kompetente Unterstützung hinter sich weiß, dann macht die Bastelei richtig Spaß, und man gibt auch nicht so schnell auf!


    Jetzt muß ich nur noch eine abgewrackte Haube für den Kandidaten finden...


    Gruß,
    Kurt

  • Hi Kurt !

    Habe mir dann die Leiterplatte nochmal genau angeschaut und bin fündig geworden: die Bahn NEBEN der verrotteten Spur lieferte keine Verbindung. Habe sie dann mal mit einen Zahnstocher freigekratzt und tatsächlich eine Lücke entdeckt (Bild1). Diese ist nun überbrückt (Bild2) und er spielt wieder einwandfrei!

    :thumbup:


    Sehr gut. Wieder einer vor einem Schicksal als Teileträger und Muldenfutter gerettet.


    Jetzt muß ich nur noch eine abgewrackte Haube für den Kandidaten finden...


    Kommt schon irgendwann. Bis dahin ist es eben eine Cabrio-Variante ... ;)


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

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