CV80 - Problem auf Spannungsversorgungsplatine

  • Hallo,




    habe ein Problem bei einem CV80:


    Zunächst hat er eigentlich funktioniert, nach etwas lauterem Hören hat der sich dann mit einem Kratzen und immer leiser werden verabschiedet.
    Nach einer halben Stunde habe ich ihn nochmal eingeschalten und er zeigte das gleiche nochmals.



    Habe jetzt schon herausgefunden dass bei lauterem aufdrehen die Spannung nach T19 von 42V auf 32V sinkt und er dann nichts mehr von sich gibt.
    Auch bei R70 (ist OK) fallen dann anstatt 10V auf einmal 35V ab. Irgendetwas muss in dem Transitorkreislauf faul sein.



    Mittlerweile hat sich dann auch schon mal T19 verabschiedet, der zeigte nach dem Ausbau vollen Durchgang auf der B-E Strecke.
    Ich habe ihn jetzt schon ausgetauscht und das Problem besteht weiterhin.



    Vielleicht habt ihr ja Ratschläge für mich, liege ich richtig wenn ich sage dass mit T18 was nicht stimmt?


    Leider gibt es den nicht mehr so leicht zu kaufen und in meinen Schlachtgeräten die ich noch habe ist auch keiner von der Sorte verbaut.



    Anhängend noch der Schaltplan wo ich die Spannungen die falsch sind eingetragen habe.
    Alle eingekreisten sind in Ordnung.




    Vielen Dank und schöne Grüße


    Matthias

  • Hallo Matthias,


    schoene Gruesse aus Kent, England. ;) Ich bin hier gerade im Urlaub und schaue mal ueber ein ungesichertes Netzwerk vorbei.


    Meiner Meinung nach duerfte der Fehler unabhängig von der Lautstärke sein. Pruefe das bitte einmal.


    Gruss
    Norbert

  • Zitat

    liege ich richtig wenn ich sage dass mit T18 was nicht stimmt?


    Denk ich nicht.
    Damit +C absinkt, müßte T18 hochohmig werden.
    Dann würde aber kein erhöhter Spannungsabfall an R70 auftreten.
    Für den T18 kannst du einen BC547 nehmen.


    Ich würde C39 verdächtigen.
    Fällt an R70 wirklich 35V ab, d.h., liegt dann am Kollektor des T18 tatsächlich nur noch 15V?
    Dann frag ich mich, wo die 32V an +C noch herkommen.

  • Also bevor T19 abrauchte ging das Gerät wie folgt:


    Bei leiserem Hören funktionierte er noch, lauter Aufdehen führte zum Absinken der Spannungen.
    Nach Wartezeit konnte man das Spielchen wiederholen.
    Dann nach mehrern Testläufen mit Messungen verabschiedete sich T19, ich habe ihn jetzt schon ersetzt und das Gerät läuft nun nur noch mit den zu niederigen Spannungen.
    Nach R70 liegen ca.22V an, also nicht ganz 35V Abfall. Die 32V bei +C waren nur da bevor sich T19 verabschiedet hat. Jetzt sind da 0V.


    Welchen BC547 (A,B oder C)soll ich hernehmen?


    Grüße
    Matthias

    CV1700, CT1641, C839RC, CS626, CL730 (Sony CDP 591)

  • Hallo Matthias,


    entweder es ist, wie Fritz schreibt, oder es ist so:


    Durch sehr lautes Hoeren spricht die Ueberstrombegrnzung des Verstärkers an. Diese Begrenzung fuehrt zu dem Spannungszusammenbruch. Dies funktioniert so:
    An R63 fällt eine Spannung ab, die ueber D7 und R75 an C40 gefiltert wird. Erreicht die Spannung an C40 den Triggerwert von SCR, (Thyristor) zuendet er und zieht die Basis von T18 auf Masse. Damit ist die Spannng +C = 0V. Diesen Zustand behält der Verstärker bei, bis er abgeschaltet wird und alle weswentlichen Elkos entladen sind. Fuer diesen Betriebsfall gelten die rot eingezeichneten Spannungswerte.


    Gruss
    Norbert

  • Zitat

    Welchen BC547 (A,B oder C)soll ich hernehmen?


    C.
    A oder B gehen aber auch, falls du sowas rumliegen hast.


    Zitat

    Durch sehr lautes Hoeren spricht die Ueberstrombegrnzung des Verstärkers an.


    Tja, an die hatt ich auch gedacht, grad im Zusammenhang mit lauter.
    Aber dann müssen, wie du ja auch sagst, an +C 0V sein.


    Wenn T18, 19 und 20 ok sind, liegt die Basis T16 ca 1,5 und die Basis T19 ca 0,9V über +C.

  • Sorry dass ich mich so lange nicht mehr gemeldet habe, aber es war so viel los dass ich einfach die Zeit nicht hatte.


    Jetzt aber:


    Also welche Bauteile sollte ich jetzt auf jeden Fall tauschen bzw. welche könnten ausgefallen/defekt sein.
    Ich bestell jetzt eh mal mehr bei Reichelt da lohnt es sich wenigsten, drum frag ich.


    Soll ich noch irgendwas messen damit ihr Bescheid wisst?


    Vielen Dank für eure Hilfe


    Grüße
    Matthias

    CV1700, CT1641, C839RC, CS626, CL730 (Sony CDP 591)

  • Hallo zusammen,


    gestern konnte ich auf dem Trödel auch einen CV80 erstehen, der ähnliche Probleme hat. Nun bin ich im Zweifel, ob es lohnt, das Gerät selber instandzusetzen, zumal ich ihn eigentlich nicht brauche. War halt mehr ein "Lustkauf", da mich die hohe Hausnummer beeindruckte.


    Zustand allgemein: außen verdreckt, Gehäuse mäßig vermackt aber machbar, komplett mit allen Knöpfen, alle Schalter gehen scheinbar noch. Das Problem auf der Spannungesversorgungsplatte hat er auch, meine Meßwerte an den Meßpunkten, soweit vom Plan abweichend:


    Punkt 4: 2,2 Volt statt34 Volt
    Punkt 5: 13,3 Volt statt 29 Volt
    Punkt 6: 2,6 Volt statt 43,5 Volt
    Punkt 8: 2,5 Volt statt 0 Volt
    Punkt 10: 1,6 Volt statt 42 Volt.


    Alles ziemlich gequirlt. Ehe ich nun die 5 Transen, den Thyristor und die Z-Diode (der es erkennbar warm war) wechsle (ich neige da zu Rundumschlägen, da ich mit Fehlerdiagnostik im Transistorbereich nicht bewandert bin) habe ich erst einmal alle 4 Elkos auf der Platte getauscht, das brachte keine Abhilfe. Bevor ich nun weitermache die Frage an Euch: bringt´s das ?


    Als Prophylaxe möchte ich auch alle Tantals und noch ein paar Elkos tauschen, die mir nicht mehr so gefallen. Der ganze Kleinkram kostet weniger als 10 Euro bei Reichelt, aber die Arbeit !


    Oder ist es besser, das Ding in den "Biete"-Bereich des Boards einzustellen. Gibt es dafür noch Liebhaber, die sich dafür erwärmen können und die viele Arbeit nicht scheuen ?


    Was meint Ihr ?


    Gruß & Dank
    Holger

  • Ist mir im Moment zu unübersichtlich (müßte die Schaltung ausdrucken und die Ist-Spannungen eintragen).
    Aber wenn am Gate des Thyristors dauerhaft 2,5 V liegen, würd ich an eine Unterbrechung in R63 (Endstufe) denken.
    Muß aber nicht - ein Defekt im Thyristor selbst könnte das möglicherweise auch hervorrufen.

  • Hallo Holger,


    Höchst verdächtig ist die Spannung am Punkt 8.
    Sie soll 0V sein, ist aber bei Dir 2,5V groß.


    Damit dies möglich ist, muß der Transistor T17 defekt sein. (C-B-Strecke niederohmig, B-E-Strecke hochohmig).
    Alternativ ist T17defekt (B-E-Strecke hochohmig) und zusätzlich ist C39 niederohmig.


    (Hiermit läßt sich allerdings nicht erklären, daß die Spannung an Punkt 5 13,3V statt 29V?( groß ist. Ich vermute, du hast bei den Angaben etwas verwechselt. An Punkt 5 sind 13,3 V fast unmöglich zu ereichen.
    Die Spannung 5 soll 46V groß sein. Es gibt noch die Spannungen 3 und 7, die 29V groß sein sollen.
    Ein defekter T17 jedoch hat keinen Einfluß auf Spannung 3 oder Spannung 7.)


    Die Spannung 4 resultiert aus Spannung 6 und ist in etwa schlüssig. Ebenso ist es mit Spannung 10, die aus Spannung 4 resultiert.


    Die Spannung 6 resultiert aus dem def. T17.



    Mein Tip: T17 und C39 wechseln.
    ______________________________________________________________________________________________________


    @ Matthias:


    Deine Spannungen deute ich so:


    Ausgangspunkt sind die Spannungen Punkt 10 und und Punkt 6:
    Punkt 6 sind 0,1V. Daraus ergibt sich rechnerisch für Punkt 5 eine Spannung von 20V. Du hast 22V gemessen, das handle ich unter Bauteiltoleranzen und etwas größerer Betriebsspannung ab.


    Mit 0,1V an Basis T18 resultieren ca. 0V an Punkt4. Du hast 3V gemessen. Dies irritiert mich.
    Wie auch immer: Aus dieser niedrigen Basisspannung resultiert die fehlende Betriebsspannung +C (Punkt10)


    Punkt6 ist dann 0V, wenn der Thyristor (SCR5062) oder T17 leitend ist.
    - T17 leitet, wenn C39 defekt ist (leckt), oder er einen C-E-Schluß hat.
    - der Thyristor leitet, wenn er defekt ist oder in einer der Verstärkerendstufen ein Überstrom fließt.
    - Ein kapazitätsloser C40 oder hochohmiger R74 kann ebenfalls zu einer Überstromerkennung führen.


    Mein Tip:
    - Ersetze Die 2A-Sicherungen durch jeweils einen 27...49R-Widerstand, 2W.
    - Löte R75 einseitig hoch. Damit wird die Strombegrenzung beider Endstufen stillgelegt.
    - Schalte den Verstärker an , behalte dabei die Temperatur der 2W-Widerstände im Auge und miß die Spannungen des Netzteils nach.


    Ersetzen solltest Du:
    T19, C39 und C40.
    Wenn Du lange Weile hast, wechselst Du auch T17 und T18.


    Gruß
    Norbert

  • Hallo Briegel,


    hast recht, da bin ich beim Abtippen ins falsche Fach gerutscht. Deinen Rat werde ich befolgen, muß mich aber erst um die passenden Teile kümmern, melde mich dann wieder. C39 ist jedenfalls schon getauscht. Vielen Dank !


    Holger

  • Hallo Briegel,


    T17 war in der Tat der schlimme Bursche. Nach dem Tausch funktionierte die Netzteilplatte wieder normal. Leider stellte sich heraus, daß auch eine Endstufe defekt war. Mein Bekannter hatte erfreulicherweise noch zwei Transen des eines zum TJ2499 passenden Vergleichstyp vorrätig, die dort Platz nehmen durften. Nun funktioniert der Verstärker wieder.


    Gruß & Dank
    Holger

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