CV1150 Reparatur

  • Hallo!


    Ich habe mich hier im Forum angemeldet, damit ich meine Anerkennung und Dank loswerden kann. Bei einer Suche nach Unterlagen zum CV1150 bin ich nämlich von hier aus zu den Schaltplänen geleitet worden, die mir beim Reparieren sehr nützlich waren.


    Ich hatte zwar schon vor längerem das Datenblatt vom STK461 gefunden und die Beispielschaltung darin hätte im Prinzig genügen können. Aber erst der saubere, gut les- und verstehbare Originalplan hat mich nochmals zum Lötkolben greifen lassen.


    Jetzt funktioniert das Gerät wieder wie es soll, was mich doch sehr freut. Also, nochmals Danke an die Community, weiter so!


    -sf-


    PS: Besteht eigentlich Interesse an einem Reparaturbericht? Ich habe nur einen Elko gewechselt, weiß nicht, ob das so interessant ist?

  • Hallo sf,
    ich finde eine kurze Beschreibung des Fehlerbildes und Dein Vorgehen, um das defekte Bauteil ausfindig zu machen auf jeden Fall interessant. Andere Board-Mitglieder können so etwas lernen. Selbst alte Hasen müssen manchmal ordentlich Zeit und Grips aufwenden, ein einzelnes schadhaftes Bauteil einzukreisen.


    Danke und viele Grüße
    Eberhard

    Aktuelle Wohnzimmeranlage: SABA Konstanz-Stereo KN18 (Röhre), Telefunken TL 500, Dual 1229, Sony CDP-110, Sat-Empfänger zum Empfang u. Mitschnitt von BR Klassik, hr2, und weiterer Kulturwellen (Jippieee)

  • Na gut. Aber kurz wird's nicht, wenn ich schon mal dran bin, dann fang ich auch bei Adam und Eva an.... :D


    Ich habe den CV1150 ca. 1994 auf einem Flohmarkt (Auge in Auge mit dem Verkäufer, falls jemand das noch kennt) für ca. 15 DM gekauft. Irgendwas sollte kaputt sein, es war aber so leicht zu machen, daß ich es wirklich und wahrhaftig vergessen habe. Ich glaube, irgendein Kontaktproblem im Bereich der Monitorbuchsen.


    Über die Jahre habe ich den Verstärker immer nur benutzt, wenn irgendwo akut etwas mehr Leistung, als aus PC-Boxen kommt, gebraucht wurde. Gelegentlich verliehen, wenn ein Beamer da war, aber nix für den Ton, als Hintergrundberieselung für die Sektbar, solche Sachen halt.


    Irgendwann vor ca. 3 Jahren wollte ich mal wieder eine DVD-Session mit den Kindern machen, als mir auffiel, daß der linke Kanal deutlich weniger Pegel brachte. Also erstmal Balanceregler verstellt und Lautstärke hoch, ging schon. Später noch mal in Ruhe nachgeschaut und tatsächlich: Aus dem linken Kanal kam sehr viel weniger raus, als rechts.


    Alle Anschlüsse abgecheckt, alle Schalter und Potis mal heftig bewegt, nix hat geholfen. Also, Deckel runter und reingeschaut. Einen Testgenerator an den Monitoranschluß und mit dem uralten Revox-Kopfhörer mal den Signalweg abgeprüft. Leider war es auf beiden Kanälen immer gleich laut, bis zum Abgang von der Reglerplatine Richtung Endstufe. Hinter der Endstufe war dann der Pegelunterschied sehr deutlich, ca. 15dB.


    An dieser Stelle habe ich dann Google angeworfen, das hat doch tatsächlich mehrere Händler ausgespuckt, die das IC bzw. den stärkeren Ersatztyp STK463 (?) führten, zu einem annehmbaren Preis von ca. 10€. Bevor ich aber bestellt hab, wollte ich den Fehler doch noch mal genauer einkreisen und mit dem Schaltplan aus dem Datenblatt danach suchen. Da ist mir aber irgendwie die Lust abhanden gekommen. Ich hatte sowieso gerade wenig Zeit. Im Amateurtheater, wo ich den CV1150 immer als Verstärker für einen Kontrollmonitor genommen hatte, wurde jetzt wegen weiterer Boxen eine richtige Endstufe gebraucht, und das wars dann erstmal für die nächsten zwei Jahre.


    Neulich bin ich mal wieder über den zelegten Verstärker gestolpert und hab nochmal einen neuen Anlauf genommen. Nachdem ich von hier über das Forum auf den eingescannten Schaltplan gestoßen bin, habe ich mich nochmal drangesetzt. Ich bin wieder auf der Endstufenplatine herausgekommen: Vor dem IC beide Kanäle gleich, dahinter nicht. Diesmal hatte ich allerdings ein Oszi dabei. Weil die Signalform in dem leiseren Kanal absolut sauber aussah (und sich auch anhörte) wollte mir das absolut nicht einleuchten, daß das IC defekt sein sollte. Ich habe in der Gegend des Gegenkopplungsnetzwerks herumgemessen und dann auf Verdacht den Elko C1303 ausgelötet.


    Als ich ihn in der Hand hatte und das eine angerostete Anschlußbein gesehen habe, war ich ziemlich sicher, den Fehler gefunden zu haben. Also den Ersatz eingelötet, an die Zuleitung zur Endstufenplatine den Generator dran und eingeschaltet: Super, das wars! Schnell noch das Handy, mit dem ich auch die Fotos gemacht hab, angeklemmt und mal Musik auf die Kiste. Moderne Zeiten halt. Alles klar, kann so bleiben.



    Der Elko war wohl innerlich korrodiert, Elekrolyt ausgelaufen, was weiss ich. Jedenfalls hat er einen deutlichen Widerstand angenommen und so die Verstärkung des linken Zweigs heruntergesetzt. Das er lediglich Kapazität verloren hat war wohl nicht der Fall, denn dann hätte nur der Bass weg sein dürfen. Das hätte ich bemerkt und gleich auf ein frequenzgangbestimmendes Bauteil getippt. Den Zwillingselko C1303' vom anderen Kanal hab ich drin gelassen, interessiert mich, ob das ein Einzelfall war oder ob der auch noch ausfällt.


    Später beim Zusammenbauen hab ich noch gemerkt, daß man nach rund zwei Jahren nicht mehr wirklich weiß, welche Schraube wohin gehört. Es sind aber auch lauter verschiedene, eine echte Herausforderung. Bei dem Abschirmblech mußte ich tatsächlich noch einen Blick in's Manual werfen.


    Tja, und jetzt bin ich wirklich happy, ist einfach ein gutes Gefühl, ein Ding, das man gut gebrauchen kann, zu reparieren und so vor dem Wegwerfen zu bewahren.


    -sf-


    Noch ein Bild von der Bestückungsseite und der Schaltplanauszug

  • Hallo,


    klasse Reparaturbericht. Vielen Dank für deine Mühe.
    Auch ohne einen ähnlichen Defekt und damit einen Nutzen zu haben ein toller Bericht.


    Grüße Roland

    ...gestern standen wir am Abgrund, heute sind wir einen Schritt weiter...

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