CV1600 - großes Schweigen

  • Hallo zusammen,


    nachdem der CV1400 schon einen guten Eindruck bei mir hinterlassen hat, steht hier seit Kurzem auch sein größerer Bruder CV1600. =)


    Bei ebay war er eingestellt als "defekt, Netzschalter rastet nicht mehr ein". Das war auch so, aber dank unserem Dualist bzw. seinen Schalterchen ist das Problem mittlerweile beseitigt. Nur dummerweise gibt das tolle Teil keinen Ton von sich. Eine erste Diagnose ergab, dass beide (!) 0,25A-Sicherungen auf der Steuerungsplatine geflogen sind. Bevor ich jedes einzelne Bauteil unter die Lupe nehme und eine 100er Packung Sicherungen durchbrennen lass ... gibt es bestimmte Teile, die besonders gerne kaputt gehen? Ich meine mal was von bestimmten Kondensatoren gelesen zu haben, kann mich aber nicht mehr richtig erinnern welche das waren.


    Ach ja, mein CV1600 stammt aus einer späteren Serie, wo die anfälligen 15V-Spannungsregler RC4195 durch andere ersetzt wurden (gottseidank, die zu ersetzen war eine ziemliche Fummelei am CV1400 ... ). Halten die länger, sodass ich diese als Fehlerursache vorerst ausschließen kann?


    Schonmal vielen Dank
    Patrick

  • Hallo Patrick,


    die beiden Sicherungen sichern das Netzteil für die +/- 15V-Versorgung ab.


    Die Regler sind mir bisher nicht negativ aufgefallen. Im Originaldesign sind jedoch einige Tantal-Elkos verbaut, die ausfallgefährdet (Kurzschluß) sind : C 1160 -1161 -1125 -1126
    Die Siebelkos könnten auch einen Kurzschluß machen : C1175 -1176


    Was ich im Fall der durchgebrannten Sicherungen gerne mache ist: Sicherung mit einem 3W-Widerstand 22Ohm überbrücken.
    Verstärker einschalten und schnell an den +15V und -15V messen, was da los ist.
    Dann schnell wieder abschalten und Ergebnisse auswerten.


    Gruß
    Norbert

  • Hallo Briegel,
    die Idee mit dem Widerstand leuchtet ein, aber wie viel Zeit bleibt einem
    zum messen? In ein paar Sekunden ist das doch nicht erledigt, oder hast du
    schon irgentwelche Richtwerte? Zeit?


    Gruß
    DieGer :)

    Hört mit: CR 40 Nußbaum, CR 1320, CR 1730, CR 1780, CT 1260, CT 1540, CT 1640, CV 1500, CV1600.

  • Hallo DieGer,


    spätestens, wenn ein Widerstand anfängt zu brennen, oder die Ausgangsspannung eines Reglers größer als15V ist, sollte man schnell handeln. 8)


    Feste Zeiten kann ich natürlich nicht nennen. Da die Sicherungen nicht aus Spaß durchbrennen, liegt ein Fehlerfall vor, der stromintensiv ist.
    Und eben dieser Fehlerfall kann dazu führen, daß der Widerstand warm wird.


    Im Falle von defekten Tantalelkos wird eine Spannung bei ca. 0V liegen. Die andere Spannung wird vorhanden sein.


    Gruß
    Norbert

  • Hallo Norbert,


    danke für deine Antwort. Heute hab ich endlich ein paar Minuten Zeit gefunden, den CV1600 nochmal genauer anzuschauen.


    Zitat

    Original von briegel
    Die Regler sind mir bisher nicht negativ aufgefallen. Im Originaldesign sind jedoch einige Tantal-Elkos verbaut, die ausfallgefährdet (Kurzschluß) sind : C 1160 -1161 -1125 -1126
    Die Siebelkos könnten auch einen Kurzschluß machen : C1175 -1176


    Die Siebelkos sind es schonmal nicht, deren Widerstand steigt beim Messen brav langsam an.
    Von den anderen genannten Kondensatoren habe ich erstmal nur den C1160 überprüft, an die anderen kommt man ohne Ausbau der Platine so schlecht dran. Am einen Ende bekomme ich (gegen Masse gemessen) einen konstanten Widerstand von 100k Ohm (logisch, da hängt ja schließlich noch R1168 dazwischen). Am anderen Ende jedoch verharrt er bei ca. 50k Ohm und fällt dann auf 0 Ohm. Allerdings vermute ich, dass dieses Verhalten eher auf den JC1152 (RC4558 ) zurückzuführen ist, als auf den Kondensator, oder?


    Da fällt mir nochwas ein: Sind Tantalkondensatoren nicht diese kleinen farbigen Kleckse? Da wären die einzigen nämlich C1179 und C1180, alle anderen sehen aus wie "normale" Elkos, also zylinderförmig. Kann das sein oder hat Dual die Bestückung damals womöglich irgendwann geändert?


    Feinsicherungen und Widerstände stehen schon auf dem Reichelt-Wunschzettel, dauert also noch ein bisschen. Hier in der Nähe gibt's leider keinen gescheiten Elektrofachhandel. :(


    Gruß
    Patrick

  • Zitat

    Original von Schlippo
    Allerdings vermute ich, dass dieses Verhalten eher auf den JC1152 (RC4558 ) zurückzuführen ist, als auf den Kondensator, oder?


    Da fällt mir nochwas ein: Sind Tantalkondensatoren nicht diese kleinen farbigen Kleckse? Da wären die einzigen nämlich C1179 und C1180, alle anderen sehen aus wie "normale" Elkos, also zylinderförmig. Kann das sein oder hat Dual die Bestückung damals womöglich irgendwann geändert?


    Hallo Patrick,
    wie Dual die Geräte gebaut hat, weiß ich nicht. Du schreibst schließlich auch, daß die Spannungsregler verändert wurden. Warum dann nicht auch die Elkos.


    C1179 und 1180 sind natürlich auch verdächtig. Sehr sogar!


    Tantals sind in der Tat die kleinen farbigen Tropfen.


    Ob ein RC4558 das von Dir beschriebene Verhalten hat / haben kann, ist schwer zu sagen, glaube ich aber eher weniger. Einen derartigen Effekt habe ich noch nicht beobachtet. Einem Tantal würde ich es aber zutrauen.


    Wenn Du bei Reichelt bestellst, sollten C1179 und -80 auf der Einkaufgsliste nicht fehlen.


    Gruß
    Norbert

  • Okay, dann werd ich mal ne lange Einkaufsliste schreiben. :)


    Ist das eigentlich arg schlimm wenn ich C1179 und C1180 probeweise rauswerfe oder durch andere Werte (22nF liegt z. B. noch rum) ersetze? Sooo wahnsinnig wichtig scheinen die korrekten Werte hier ja nicht zu sein, oder?


    Gruß
    Patrick

  • Hallo Patrick,


    der Größe der Kapazität ist rel. egal. Wenn Du also den Verstärker mit einem normalen Elko oder einem 22nF- Kondensator testen willst, ist das möglich.


    Gruß
    Norbert

  • So, das Reichelt-Paket ist da und der größte Abistress vorbei, sodass ich heute endlich am CV1600 weiterwerkeln konnte. Die beiden Tantals C1179 und C1180 und die beiden 1000uF-Elkos C1175 und 1176 hab ich jetzt mal gewechelt, viel gebracht hat das allerdings nicht. Kurz nach dem Einschalten brennen kurz hintereinander beide 0,25A-Sicherungen durch, noch bevor die Relais schalten. Außerdem steigen kleine Rauchwölkchen auf, wo genau die herkommen konnte ich auf die Schnelle allerdings noch nicht herausfinden und gleich nochmal 2 Sicherungen verbraten wollte ich eigentlich auch nicht.
    Könnte es evtl. was bringen, vor dem nächsten Test sämtliche Stecker (außer die für die Stromversorgung) von der Platine zu ziehen? Es wundert mich schon etwas, dass beide Sicherungen durchbrennen, denn auf der Steuerplatine sind die beiden Kanäle ja soweit ich das sehe immer voneinander getrennt.


    Gruß
    Patrick

  • Hallo Patrick und alle anderen "Fehlersuchenden",


    du solltest unbedingt noch c1125, C1126 überprüfen!
    Es werden ja 2 getrennte Versorgungsspannungen +/- 15V erzeugt aus der gleichen Quelle D1152-55.
    Alternativ kannst du auch die Brücken Al2-AX2 und AL3-AX3 probeweise auftrennen.
    Falls das noch nicht hilft, beachte auch mal die C1177 und C1123: sollten das kleine keramische Kondensatoren ganz klein (ca 4mm im Quadrat) möglicherwieise rot oder blau sein, so sind das die berüchtigten "Red Caps" die gerne ihren Geist aufgeben.
    So, genug der Tipps, probier mal.
    Vergiss aber bitte bei der ganzen Bastelei dei Abi nicht; viel Erfolg zu beiden Baustellen!
    Freundliche Grüße
    Manfred

  • Jippie, er funktioniert wieder! :D


    C1125 und C1126 hatte ich total vergessen zu überprüfen, denn die waren auf der anderen Platine und an die hatte ich gar nicht mehr gedacht ... danke für den Tipp!
    Ergebnis: C1126 war defekt. Da ich nur noch einen passenden Ersatzkondensator da hatte (ich glaube ich sollte solche Sachen künftig im 10er-Pack bestellen) konnte ich C1125 nicht gleich prophylaktisch mit tauschen, hoffentlich hält der noch eine Weile, denn der Ausbau der Eingangsimpedanzwandlerplatine ist ein ziemliches Gefummel.


    Gruß
    Patrick

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