Schellacks reinigen

  • Moin Leute,


    die passende Rubrik zu meiner Frage gibts zwar nicht. Da sich hier aber dann doch außer mir noch einige Schellack-Liebhaber tummeln, stelle ich hier mal meine Frage:


    Ich habe jetzt ein paar neue Schellacks bekommen, die übelst (!) verschmutzt sind! Teilweise mit dicken Schmutzkrusten, teills klebrig (wie zäher Honig) - und muffeln tun die Scheiben zu guter Letzt net wenig...


    Ok, Schellack und Reiniger auf Alkoholbasis passen nicht zusammen. "Art du Son" funzt bei mir sonst immer ganz gut, aber nicht bei derart hartnäckigem Schmutz. Was wäre empfehlenswert?


    Dann bräuchte ich noch einen Tip für ein Reinigungstuch, das auch in die tiefen Schellackrillen reinkommt und trotzdem nicht fusselt! Zum Staubwischen nehme ich eine Carbonbürste, aber zum Nass-Reinigen?


    Vielleicht Knosti + Art du son?


    @die Admins und die Community: würde es Sinn machen, hier eine Rubrik "Schellack" einzuführen? Wär doch mal was, ich kenne sonst kein Schellack-Forum!


    Patrick

    Viele Grüße

    Patrick

  • Hi Patrick,


    erstmal nachträglich alles Gute zum Geburtstag .... (DAS hängt Dir ewig nach. Selbst schuld, wenn Du deinen Ehrentag hier richtig angegeben hast)


    >Vielleicht Knosti + Art du son?


    Ich halte das Mittel (nicht die Knosti) für Geldsschneiderei - genau wie all die anderen Mittelchen für den "hörigen" HiFi-Freak. Mit etwas Experimentierfreude und Hilfe aus dem Internet kommt man schnell zu den selben Ergebnissen - und das für ne müde Mark. Muß aber jeder selber entscheiden.



    > Art du Son" funzt bei mir sonst immer
    > ganz gut, aber nicht bei derart
    > hartnäckigem Schmutz. Was wäre
    > empfehlenswert?


    Was ist "derart hartnäckiger Schmutz"? Wenn wirklich so viel Dreck "drauf" ist würde ich eine kleine "Probe" runterkratzen und erstmal versuchen sie mit verschiedenen (Haushalts)Reinigern auf Löslichkeit zu testen. Löslichkeit bedeutet schließlich nicht immer Alkohol und vielleicht reicht sogar Großmutters längst vergessenes Hausrezept, um den Dreck mit Hilfe der Knosti langsam und ohne Schaden für die Platte zu entfernen - Motto: "Steter Tropfen höhlt den Stein".


    Ich such schon mal "Omis Anti-Flecken Guide" raus...


    bfn hevo

    Die junge Generation hat doch noch Respekt vor dem Alter, hauptsächlich beim Wein, Whisky und den Plattenspielern.:D

  • Hi,


    Purzeltag: Ich war halt der erste, dem öffentlich gratuliert wurde!


    Art du son: 35 Euers scheinen tatsächlich viel Geld. Zum Glück gabs das Zeug mal für lau bei einer Aktion der AAA. Es funzt wirklich gut. Kaufen? Nö. Muß nicht. Aber wenn es schonmal da ist...


    Mit der Knosti habe ich noch keine Erfahrung. Anscheinend Du?


    Unter hartnäckigem Schmutz verstehe ich natürlich nicht die Schlammkruste an der Schuhsohle - im Falle meiner Schellacks eher so etwas wie der angetrocknete Film von Klebstoff oder Wachs. Eher in die Rille gehend als erhaben sein, verstehst? Da kratze ich natürlich nicht dran rum.


    Omas Anti Flecken Guide: Du alter Zyniker, Du :P ;)


    Patrick

    Viele Grüße

    Patrick

  • > Art du son: 35 Euers scheinen tatsächlich viel Geld.
    > Zum Glück gabs das Zeug mal für lau bei einer
    > Aktion der AAA. Es funzt wirklich gut.


    Ich kenn die Story im AAA-Forum. Dennoch ist es einfaches "Seifenwasser", welches von einem HiFi-Guru angehaucht und damit "geweiht" wurde. Sorry, mir platzt da der Schuh.


    > eher so etwas wie der angetrocknete Film von
    > Klebstoff oder Wachs


    Au, das erschwert die Angelegenheit natürlich. Grübel, grübel... Ohne eine "Opfergabe" zum testen, wird das wohl nix werden mit der Reinigung.



    > Omas Anti Flecken Guide: Du alter Zyniker, Du


    Nein, der Tip mit "Omas Anti Flecken Guide" war durchaus ernst gemeint. Frag einfach mal deine Omi und Du wirst staunen. Tu es!


    bfn hevo

    Die junge Generation hat doch noch Respekt vor dem Alter, hauptsächlich beim Wein, Whisky und den Plattenspielern.:D

    Einmal editiert, zuletzt von hevo ()

  • Es mag zwar wirklich lächerlich klingen, aber einen Teil von "Omis Anti-Flecken Guide" findet man zum Beispiel in den Tips bei


    http://www.waesche-waschen.de/


    wieder. Für "Klebstoff" würde man Spiritus nehmen, stellvertretend z.B. Azeton oder Nagellackentferner. Ob das natürlich der Schellackplatte gut bekommt, entzieht sich meiner Kenntnis. Wie immer gilt: An unauffälliger Stelle testen. ;)


    bfn hevo

    Die junge Generation hat doch noch Respekt vor dem Alter, hauptsächlich beim Wein, Whisky und den Plattenspielern.:D

  • 'n Abend,
    ich reinige meine Schellacks in der Knosti mit destilliertem Wasser und einem (nicht mehr!) Tropfen Spüli. Was damit nicht zu enfernen ist, muß halt bleiben :D
    Viele Grüße
    Marc

    Die Lichtgeschwindigkeit ist nicht unendlich, sondern nur etwa eine Milliarde Kilometer pro Stunde. Das ist aber für unsere Verhältnisse vollkommen ausreichend.

  • Hallo nochmal


    Weil mir das Thema so gefällt habe ich gerade einen Test gemacht. Leider jetzt ohne Fotos, da ich meine Digicam verborgt habe.


    Horrorszenario: 8o 8o 8o 8o
    Haushaltskerze angezündet und einen Tropfen Wachs auf eine alte Vinylscheibe gegeben. Dann mit dem Fön die Platte samt Wachstropfen erwärmt, damit der Wachs "richtig" breitläuft.


    An einem Ende des Flecks habe ich mit Alkohol "gerubbelt". Keine Chance das Wachs blieb davon (fast) unbeeindruckt. "Irgendwas" löste sich zwar, aber nicht viel. Was blieb war ein "Schleier" um diese Stelle auf dem Vinyl und das Wachs.


    Nächster Versuch mit Speiseöl und einem normalen sauberen Malerpinsel. Die Borsten kurz angefasst (ca. 2cm) und immer schön längs der Rillen hin und her. Und siehe da, das Wachs löste sich langsam aber stetig von der Platte. Ich will jetzt nicht behaupten, daß das Öl das Wachs "gespalten" hat, zumindest verhinderte es aber das erneute festkleben. Nach ein paar Minuten hab ich etwas "Spüli" dazugegeben und etwas weitergerubbelt - dann mit Leitungswasser abgespült. Fertig.


    Was blieb war der Schleier an der Stelle wo ich zuvor mit Alkohol probiert habe. Und genau an dieser Stelle "zischt" es jetzt beim Abspielen.


    Cool nicht? ;)


    bfn hevo

    Die junge Generation hat doch noch Respekt vor dem Alter, hauptsächlich beim Wein, Whisky und den Plattenspielern.:D

    Einmal editiert, zuletzt von hevo ()

  • Hallo,


    so, ich habe mir eine Knosti bestellt, die gestern angekommen ist.
    Konsequenz 1: meine Partnerin erklärt mich nun endgültig für vollkommen und unwiderruflich bekloppt 8):D
    Konsequenz 2: ein Bekannter ist begeistert und hat sofort eine 50%-Beteiligung angemeldet, woraufhin seine Partnerin ihn.... :P
    Konsequenz 3: der beigelegte Christstollen wird mal wieder für ein paar Gramm mehr auf den Hüften sorgen...


    Mal ernsthaft: es ist eine Flasche mir Reinigungsflüssigkeit dabei. Leider stehen die Inhaltsstoffe nicht drauf. Ist Alkohol drin? Die hehren Selbstversuche von Hevo möchte ich nicht unbedingt wiederholen - schon garnicht bei Schellacks!


    Patrick

    Viele Grüße

    Patrick

  • Hi Patrick,


    1.) Alk ist drin. Damit ist das Zeug für Schellack nicht geeignet.
    2.) Wo kommt der Christstollen her? War der "dabei"?
    3. Einer muß ja schließlich "Opfer" bringen - andere "backen" Platten und sind allein dadurch "hoch angesehen"... ;)


    bfn hevo

    Die junge Generation hat doch noch Respekt vor dem Alter, hauptsächlich beim Wein, Whisky und den Plattenspielern.:D

  • Hi,


    jau, der Christstollen war dabei! Mit weihnachtlichen Grüßen freundlich überreicht vom Protected-Team =)


    Ich glaube ich werde die Knosti sowieso nur mit meinen Art du Son Vorräten verwenden - sonst habe ich noch den berüchtigten "Lencoclean-Effekt"!


    Patrick

    Viele Grüße

    Patrick

  • So, gestern habe ich mir mal die Zeit genommen, meine Schellacks alle zu reinigen. Dabei bin ich so vorgegangen:


    1. Staub wischen mit Carbonbürste
    2. Knosti mit aqua dest. und einem Spritzer Art du son
    3. abtrocknen mit Microfasertuch 1
    4. Knosti mit aqua dest.
    5. abtrocknen mit Microfasertuch 2.


    Dabei ist mir aufgefallen, daß die Etikettendichtschalen für Schellacks zu groß sind: sie decken die Auslaufrille und evtl. sogar einen Teil der bespielten Rille ab. So kann man natürlich unmittelbar den Reinigungseffekt mit einer ungereinigten Passage vergleichen!


    Das Ergebnis kann sich sehen, hören und riechen (!) lassen! =)
    Der Rausch- und Knistergrund hat erheblich (!) abgenommen, die Platten sehen teilweise wie neu aus (die Passage mit dem Wachs bzw. Honig ist nicht ganz weg, aber abspielbar geworden) und der Mief der Jahrzehnte ist auch weitgehend verschwunden. Kurz: ich bin zufrieden!


    Im Augenblich läuft Sarah Vaughan und Dizzy Gillespie mit "Loverman" - traumhaft!


    Wenn Knosti jetzt noch eine Abdichtschale für Schellacks anbieten würde... :rolleyes:


    Schönen Sonntag wünscht
    Patrick

    Viele Grüße

    Patrick

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