Informationen zu Röhrenverstärker Dual Type V30 gesucht

  • Hallo zusammen,


    mein Name ist Vincent, ich interessiere mich für Elektronik, insbesondere Röhrenverstärker, und natürlich Dual-Plattenspieler (besitze einen 601) und hier kommt mein erster Beitrag im Dual-Board (Edit: Anscheinend doch schon der Fünfte! Meine Erinnerung lässt nach...)


    Da ich mit dem Selbstbau von Röhrenverstärkern bisher nicht so richtig zurande gekommen bin, habe ich mir jetzt in einem Internetauktionshaus ein fertiges Röhrenverstärkermodul mit der Bezeichnung


    Dual Type V30
    Fabr. Nr. 07369


    ersteigert und würde es gerne wieder in Betrieb nehmen. Dazu wüsste ich aber gerne erst einmal, *was* genau ich mir da ersteigert habe.


    Anhang der Bauform vermute ich, dass der Verstärker einmal in einem Kofferplattenspieler eingebaut war (wegen der getrennten Bass- und Höhenregelung evtl. in einem der besseren Modelle) und anhand des Firmenlogos gehe ich davon aus, dass er tatsächlich von der bekannten Firma Dual hergestellt wurde.


    Er ist mit einer ECL86 auf einer Leiterplatte (also vermutlich aus den 1960er Jahren) bestückt und hat eine Selen-Einweggleichrichtung. Leider spuckt das Internet keine Informationen aus. Falls jemand weiß, in welchem Gerät dieser Verstärker einmal eingebaut war oder sogar einen Schaltplan hat, wäre das klasse, würde es mir doch das Herauszeichnen der Schaltung ersparen. Ich habe schon mal etwas bei Wegavision gestöbert, aber bisher keinen Plattenspieler gefunden, zu dem der Verstärker von der Bauform her passt.


    Nach einem kurzen Test scheint der Verstärker grundsätzlich zu funktionieren, nur dass die Ausgangsleistung nicht sonderlich berauschend ist (und das bei CD-Player-Pegel am Eingang). Kurz über Zimmerlautstärke ist schon Schluss. Entweder muss das so sein oder da ist irgendwo doch noch ein Defekt. Ein Kondensatorentausch wäre sicher anzuraten, aber wie gesagt: Dazu wüsste ich gerne zunächst einmal, was das für ein Gerät ist.


    Damit sich jeder ein Bild machen kann und da ich momentan keine Kamera hier habe, erlaube ich mir einmal, den Link zu der Auktion anzugeben. Da sie bereits abgelaufen ist, hoffe ich, dass das kein Problem darstellt. Ansonsten bitte löschen.


    http://www.ebay.de/itm/ws/eBay…iewItem&item=220994532044


    Wenn weitere Bilder gewünscht sind, bitte Bescheid sagen. Das kann dann allerdings ein paar Tage dauern.


    Gruß
    Vincent

  • Hallo Hajo,


    da starre ich erst verwirrt zwischen Schaltplan und Verstärker hin und her und merke dann erst, dass da im Schaltplan nur ein Klangregler eingezeichnet ist. Und auf Fotos des P300 sind auch nur 3 anstatt 4 Knöpfe zu sehen.


    Das kann er also nicht sein.


    Bei den meisten Kofferplattenspielern sind die Knöpfe auf der falschen Seite. Es kann nur einer mit 4 Knöpfen auf der *linken* Seite sein. Von der Bauform her könnten der party 1008 AV 26 und der P 1011 V 26 in Frage kommen. Allerdings sind die es nicht, weil das Stereoplattenspieler sind.


    Hat Dual vielleicht solche Verstärkermodule ohne Gehäuse für Selberbauer verkauft? Oder gab es neben dem CV 1 noch einen serienmäßigen Stand-Alone-Mono-Röhrenverstärker?


    Da warten wir besser nochmal ab, ob nicht Jemandem die Bezeichnung V 30 direkt ins Auge springt...


    Gruß
    Vincent


    Edit: Ich habe auch den Verkäufer noch einmal angemailt, ob der etwas zu der Herkunft sagen kann.

    Einmal editiert, zuletzt von Olvin ()

  • Das kann er also nicht sein.

    Das ist richtig. die Schaltung mit einer ECL86 ist aber bis auf Kleinigkeiten immer gleich.
    Da du es aber genau wissen möchtest schau dir mal dieses Gerät hier an.

    Viele Grüße
    HaJo


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  • Der könnte es in der Tat sein. Die beiden Klangregler passen, der Einweggleichrichter passt, die Netzteilelkos passen, die Klangregler passen (10 MOhm - wehe, wenn die mal kaputt gehen).


    Da muss ich die Bauteile mal ganz genau vergleichen. Am Höhenregler z.B. scheint mir schonmal rumgebastelt worden zu sein


    Ich bedanke mich auf jeden Fall schonmal bei dir. :)


    Noch eine allgemeine Frage:
    Sind die Kondensatoren oder auch die Widerstände in den Dual-Geräten besonders defektanfällig im Bezug auf Durchschlagen/Leckströme bzw. Hochohmigkeit? Jetzt mal abgesehen von den Elkos, die austrocknen können. Gibt ja so Kondensatoren, die dafür berüchtigt sind (WIMA?).


    Gruß
    Vincent

  • Sind die Kondensatoren oder auch die Widerstände in den Dual-Geräten besonders defektanfällig im Bezug auf Durchschlagen/Leckströme bzw. Hochohmigkeit?

    Nach über 40 Jahren kann man nicht von besonders defektanfällig reden. Dann dürfen sie kaputt gehen. Zum Glück gibt es Messgeräte, mit denen man die Funktion der alten Bauteile prüfen kann.

    Viele Grüße
    HaJo


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  • Hallo Vincent,


    irgendjemand hat es hier im Thread schon gesagt: vom Grundsatz her basieren diese Dual-Verstärker-Module immer auf der gleichen Schaltung. Wenn du also einen Mono-Verstärker-Modul mit nur einem Klangregler hast, kannst du ihn mit wenigen Handgriffen und einem weiteren Poti entsprechend der Schaltung auf einen Verstärker mit Höhen und Tiefen-Regelung aufrüsten. Wenn du einen Stereo-Verstärker wünschst, dann musst du nur 2 dieser "Monoblöcke" parallel betreiben. Selbst der kleine Dual-Stereo-Röhrenverstärker basiert auf dieser Schaltung und wurde nur gedoppelt.


    Also eigentlich ein einfaches Thema. Und bestens geeignet, um in die Röhren-Verstärker-Thematik reinzuwachsen. Von der Ausgangsleistung her ist natürlich nicht mit Party-Verhältnissen zu rechnen, auch wenn dein Spendergerät "Party" hieß. Bei entsprechend hohem Klirrfaktor erreichst du mit der ECL 86 maximal 3 Watt Ausgangsleistung und wenn du jetzt noch eine mitelmäßige Anpassung der Signalquelle zum Verstärker hast, ja dann ist da nicht richtig was zu holen. Aber ich denke mal, dein Höreindruck mit maximal Zimmerlautsärke entspricht schon dem, was die ECL 86 leisten kann.


    Wichtig ist bei Röhrenverstärkern daher die Wahl der Lautsprecher. Sie sollten einen hohen Wirkungsgrad haben, um möglichst viel des Ausgangssignals in Schallwellen umzusetzen statt in Wärme! Deshalb sind hier alte Alnico-Lautsprecher die Empfehlung der Wahl.


    Wenn du weitere Infos brauchst schreib mich einfach per PN an. Auch, wenn du noch einen 2., gleichen Verstärkermodul dazu suchst, um dir einen Stereoverstärker aufzubauen, schreib mich an, ich habe noch mehrere davon liegen (dann hättest du auch die doppelte Ausgangsleistung). Auch wenn du passende Alnico-Lautsprecher suchst, auch die hab ich liegen. Und natürlich auch alle passenden Röhren und Netztrafos (falls du für einen Stereo-Röhrenverstärker ein gemeinsames Netzteil bauen möchtest).


    Also, wenn du Hilfe brauchst: melden! Ansonsten wünsch ich dir viel Spaß und Erfolg beim Basteln.


    Gruß, Uli

  • Hallo zusammen,


    hajo
    Natürlich dürfen die kaputt gehen. Nur dass die sogenannten WIMA-Bonbons berühmt-berüchtigt dafür sind und manch andere Kondensatoren praktisch ewig halten. Ich glaube aber, ich habe hier keine WIMA-Bonbons drin. Die sehen eher wie Styroflex-Kondensatoren aus. Wie lange halten die denn so im Durchschnitt?
    Da, wo der Kondensator C6 sein sollte (zwischen Poti und Pentoden-Anode), sitzen bei mir zwei Kondensatoren in Reihe, ein "Styroflex" (wenn es denn welche sind) und ein deutlich neuer aussehender gelber Folienkondensator. Den Zweck dahinter verstehe ich noch nicht so ganz, aber original sieht das nicht aus.
    Jedenfalls habe ich mal auf Verdacht alle Kondensatoren im Elektronikladen bestellt (auf Vorrat).


    Uli
    Ich schreibe dir demnächst mal eine PN.


    @Alle
    Weiß jemand, wie gut diese Platinen von Dual die Löterei vertragen? Ich habe neulich an einer alten DDR-Platine rumgelötet, da konnte ich mit der Entlötpumpe die Leiterbahnen absaugen. War nicht schön. Ich möchte mir nicht aus Versehen was kaputt machen.


    Gruß
    Vincent


    Edit: Der Verkäufer hat mir gerade geschrieben, dass der Verstärker in einem Koffer mit einem 1007 eingebaut war. Also haben wir den richtigen Schaltplan gefunden.

  • Moin,


    bist du sicher dass das nur C6 ist und du nicht C5 und C6 meinst?
    Styroflexe halten an sich ewig. Nur wenn da irgendwo was rausquillt, dann sind sie tot.


    Ansonsten halt die Koppelkondensatoren anschauen, also C3 und C5


    und die Spannungen an der ECL und dem Netzteilprüfen natürlich.


    Thommi

  • Hallo Thommi,


    ich habe mal versucht, die Schaltung der Klangregelung abzumalen (siehe Anhang).


    Der Wert des Kondensators hinter dem 4700pF ist im eingebauten Zustand nicht lesbar. Am linken Poti sind die zwei Kondensatoren in Reihe geschaltet: Ein gelber WIMA-Folienkondensator und dahinter ein weiß-durchsichtiger Styroflex (sind das jetzt sicher Styroflex-Kondensatoren?) und zwar so beschriftet wie in der Zeichnung dargestellt. Die Verlötung zwischen den Kondensatoren war sehr schlecht - einmal dran gezogen, schon ist sie auseinandergerissen.


    Also die Verschaltung scheint soweit zu stimmen, nur dass ein Kondensator zuviel ist.


    C3 ist übrigens kein Koppelkondensator. Du meinst C4, oder?


    Gruß
    Vincent

  • Ok,


    ihr habt euch auf den anderen Plan geeinigt. Wichtig wären dann detailfotos.
    also als Koppelkondi arbeitet hier C4 den erstmal fotofieren und dann schauen wir weiter.


    Der Kathodenelko C7 gleich wechseln, wenn du wert auf große Tiefenwiedergabe legst kannst du den auf 100 - 200µ erhöhen. 50 sollte er aber mindestens sein, dan hast du diesen 60s Muffelsound.


    Der Fragezeichenkondi in deiner Schaltung ist C5 220pF das wird ein styro sein. Die Kondis in Reihe sind Unsinn, Das solltest du auf den ursprünglichen Wert von 47pF rückbauen. Da dieses RC - Glied klangbestimmend ist, sollte man erstmal das normale versuchen, ändern kann man es dann immer noch. Allerdings dann sollten die Cs Parallel liegen.


    Was ist der Kondensator 50H in deiner Schaltung, das wäre ja dem Wert nach eine Spule von 50 Henry.


    Thommi

  • Meinst du Detailfotos der einzelnen Kondensatoren für sich oder im eingebauten Zustand?


    Ich hatte vor, die Kondensatoren in der Klangregelung sowieso auszutauschen, das ist auch kein großer Aufwand. Dann können wir uns vielleicht die Fotos sparen.


    Das "Ding", das mit 50H (und einem Siemens-Logo) beschriftet ist, hat einen Widerstand von 24 Ohm. Keine Ahnung, ob das ein Kondensator oder eine Spule ist. Kapazitäten und Induktivitäten kann mein Multimeter nicht messen. Vielleicht ein durchgeschlagener Kondensator?


    Ich denke, ich sollte das einfach dem Schaltplan entsprechend umbauen. Da muss man dann auch nicht groß rumraten, worum es sich bei dem "Ding" handelt. Ich lege hier keinen übertriebenen Wert auf Originalzustand - was stört, kommt raus. ;)


    Bezüglich Tiefenwiedergabe müssen wir es nicht übertreiben - der AÜ ist dazu m.M.n. sowieso nicht in der Lage (von der Größe her).


    Gruß
    Vincent

  • Nunja,


    an sich im eigebaute3n Zustand da man das Original ja i.d.R. so weit wie möglich erhalten will.
    eigentlich sollte das 50H der 47pF sein. Und zumindest wenn man eine Seite hochlötet sollte da kein Widerstand zu messen sein.


    Nun der AÜ wird ja nicht wegen der Frequenz kleiner gemacht sondern wegen der Ausgangsleistung der Röhre :)
    kannst den Kathodenelko Wert aber wie er dir gefällt durch ausprobieren ermitteln. Es heißt ja: Entweder kein Kathodenelko oder ein ausreichend großer.


    bin gespannt was du draus machst.


    Thommi

  • Nicht der AÜ wird wegen der Frequenz kleiner gemacht, sondern die Frequenz wegen des AÜs (bzw. die Bandbreite nach unten). ;) Es nützt ja nichts, wenn tiefe Frequenzen den AÜ zustopfen, die dieser gar nicht übertragen kann.


    Was werde ich draus machen? Viel werde ich wohl nicht machen müssen, der Apparat funktioniert ja grundsätzlich. Koppelkondenstoren tauschen ist sicher sinnvoll, da muss man kein Risiko eingehen. Den großen Netzteilelko könnte man tauschen, die werden sogar noch neu produziert - sind aber teuer. Und über den Selengleichrichter könnte man mal nachdenken. Nicht, dass er irgendwann "gleich riecht" und den Rest mit ins Verderben reißt.


    Über ein Gehäuse sollte ich mir Gedanken machen. Die frei zugänglichen Spannungen bergen ein gewisses Risiko.


    Gruß
    Vincent

  • Jetzt muss ich den Thread für eine Frage nochmal hochholen.


    Und zwar geht es um den Kondensator C8 über der Primärwicklung des AÜs (150 pF). Kann man diesen gegen einen höheren Wert austauschen, sagen wir mal, 220 pF?


    Hintergrund ist der, dass mein Elektronikladen nur die moderne Bauform hatte (die Rechteckigen von WIMA), das sieht einfach nicht schön aus, und eine Reichelt-Bestellung für 50 Cent mit 5 Euro Versandkosten einfach nicht lohnt.


    Da ich in anderen Verstärkern schon solche Kondensatoren mit viel höheren Werten (bis in den nF-Bereich) gesehen habe, vermute ich mal, dass das kein Problem darstellen sollte.


    Meinungen dazu?


    Gruß
    Vincent


    P.S.: Wenn jemand Bezugsquellen für 10-MOhm-Potis kennt, interessiert mich das auch. ;)


    P.P.S.: Die Leiterbahnen tendieren in der Tat bisweilen zum Ablösen, war aber bisher kein großes Problem. Ich hoffe nur, ich baue keine unsichtbaren Fehler ein.

  • Kann man diesen gegen einen höheren Wert austauschen, sagen wir mal, 220 pF?

    Warum willst du ihn tauschen? Ist er defekt? Ansonsten kannst du das ohne weiteres machen. Achte auf die angegebene Spannungsfestigkeit beim alten C.

    Viele Grüße
    HaJo


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  • "Kondensatorkur" nennen das, glaube ich, die Radiobastler. Schadet sicher nicht und ist bei den wenigen Bauteilen schnell gemacht.


    2 kV Spannungsfestigkeit werden wohl dicke ausreichen.


    Der Kondensator dient doch hier nur als Schwingschutz, sehe ich das richtig? Dann müsste doch ein höherer Wert eher noch besser sein.


    Gruß
    Vincent

  • Huhu,


    austausch ist nur bei defekt nötig. Wert ist nicht so wichtig. der soll ja nur HF-Schwingungen killen. 400V Spannungsfestigkeit sind genug.


    Thommi

  • Auch an dich, Thommi, ein Danke. ;)


    Noch etwas:


    Ich habe zwischen Netzschalter und Trafo so eine Spannungswählerplatine hängen. Die würde ich gerne rausschmeißen - ich brauche sie nicht und die Sicherungshalter sind auch schon angegammelt. Die Sicherung würde ich dann anders plazieren.


    Kann ich es mir hier einfach machen und davon ausgehen, dass die Netzspannung (230 V) am Netztrafo an den beiden äußeren Abgriffen, die den größten Gleichstromwiderstand zueinander aufweisen, eingespeist wird? Der Stromlauf durch den Spannungswähler ist mir noch etwas unklar.


    Gruß
    Vincent

  • Moin.


    der Schaltplan fehlt inzwischen, also hängen wir ihn wieder rein: http://dual.pytalhost.eu/p1007s/1007-02.jpg


    Wieso ist der verlauf unklar? Das Motorgedöns kannst du weglassen. Dann geht je eine Leitung unten an die Wicklung und die andere an den Wähler, der die Abgriffe ansteuert. Die obere Sicherung ist an sich sinnfrei.
    Eine Sicherung reicht in Zukunft. 315mA würde ich sagen, müßte genügen.


    Thommi

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