Dual CS 628 Abschaltautomatik

  • Hallo,
    nach 15 Jahren Plattenspieler Abstinenz, bekam ich vor kurzem einen wirklich sehr gut erhaltenen 1228 geschenkt. Jetzt bin ich wieder total begeistert von Schallplatten, einige davon besitze ich noch, und lese hier seit einigen Tagen eifrig mit.
    Aber um den 1228 geht es ja nicht, sondern um den 628. Den wollte jemand aus seinem Keller in Richtung Sperrmüll befördern, hat mich aber vorher gefragt ob ich Interesse habe. Ja, hatte ich natürlich, wegschmeissen kann ich den immer noch falls gar nichts mehr geht.
    Nach dem reinigen, sah schlimm aus, habe ich erst mal die grundlegenden Funktionen überprüft. Eigentlich funktioniert alles noch tadellos, bis auf die Abschaltautomatik. Die Nadel läuft bis zum Label, und nichts passiert. Wenn ich den Tonarm anhebe und etwas in Richtung Mitte gehe, fährt der Arm hoch und in Ausgangsposition, und schaltet sich ab. Jetzt habe ich hier von diesem Steuerpimpel gelesen, in dem Service Manual gibt es den auch, aber ich bin mir nicht sicher ob ich diesen Steuerpimpel auch im geöffneten Gerät als solches richtig identifiziert habe. Ich würde sagen das ist ein mit Fett beschmiertes rotes Gummihäubchen, das unter dem Haupthebel sitzt. Kann mir das jemand so bestätigen? Falls dies zutrifft, eigentlich sieht dieses Teil noch ganz gut aus, zumindest augenscheinlich. Sollte ich den doch durch ein Stück abisoliertes Kabel austauschen wollen, so ohne weiteres kommt man bei dem 628 wohl nicht dran, oder?
    Es könnte natürlich auch sein das dieses Problem bei dem 628 wo ganz anders liegt. Vielleicht kann mir da jemand weiterhelfen, ich habe bis jetzt nur eine Justierung mit festgestelltem Tonarm vorgenommen, den Staub u. Schmutz entfernt, und an zwei Stellen verharztes Fett entfernt und etwas neues Fett aufgetragen.


    Gruss
    Robert

  • Hi,
    das ging aber fix, und erst mal Danke für die Antworten. Das mit dem Foto könnte ich vielleicht mal heute Abend machen. Die BDA hatte ich mir auch schon durchgelesen, da ich auch die Hoffnung hatte auf eine Justage per Schraube. Die für den 728 werde ich mal studieren, vielleicht sind da wirklich ein paar Gemeinsamkeiten. Jetzt da er sauber ist, und die meisten Dinge noch funktionieren, würde ich es auch nicht fertigbringen den zu entsorgen. Naja, eine neue Nadel müsste noch rein, da ist ein DN 152 (Ortofon) System drin. Ich habe gelesen das man da eine DN 155E nehmen kann, wäre das auch in Ordnung?


    Gruss
    Robert




  • Damit könntest Du Recht haben ;)


    Das sollte dann so aussehen:

  • Hallo,
    ich habe mir den 628 gestern Abend noch mal angeschaut, und mit der SA des 627 verglichen. Ist eigentlich alles identisch, nur an der Stelle an der die Justage für die Abschaltung sein soll, gibt es Abweichungen. Unter der Feder, die an dem Antiskating Hebel angebracht ist, gibt es eine Schraube. Mit etwas Fantasie könnte man nach dem lösen der Schraube, etwas excenterartiges verstellen. Allerdings zeigt diese Massnahme keinerlei Wirkung, nicht besser, aber auch nicht schlechter. Und ich habe bestimmt zehn mal eine andere Einstellung im mm Bereich vorgenommen. Auch habe ich mal alle beweglichen Teile auf Ihre Beweglichkeit überprüft, und dort wo es mir etwas schwergängig vorkam, etwas geölt. Aber es hat sich nichts geändert, wobei ich mir natürlich im Klaren bin, das ich mich eigentlich mit dem Innenleben und der Mechanik gar nicht auskenne. Deswegen werde ich doch mal ein Bild hier einstellen, und natürlich weiter einlesen. Ich denke mal das Problem lässt sich aber trotzdem lösen, jetzt hat mich da doch schon ein bissel der Ehrgeiz gepackt.
    Eigentlich OffTopic, aber ich war doch schon erstaunt das mein Junior Interesse an dem 628 angemeldet hat. Als ich den 1228 bekam, und den aufgebaut habe, die erste Platte lief, wurde mir erst mal bewusst das diese Generation gar nicht mehr weiss was das ist. Fasziniert von einem Arm mit einer Nadel, der von einer schwarzen Scheibe Musik produziert, unglaublich. Naja, wie gesagt OffTopic, wollte es nur mal erwähnt haben. :)


    Gruss
    Robert

  • Tja, Robert, das ist leider immo so, wobei ich hoffe, dass der Retro-Trend sich weiter ausweitet, damit auch die Hersteller wieder HIFI machen und nicht solch einen Dolby-Digital-Mist, bei dem die Hauptkanäle bei Weitem nicht mehr die Quali aufweisen wie früher.


    Ich war schon damals skeptisch, als die CD herauskam und meine Skepsis hat sich schon bald, erst recht mit .mp3 voll bestätigt.


    Plattenspieler liegen hier in MG fast täglich an der Straße und warten darauf (nicht mal lange), daß irgendwelche Vandalen sie zerstören und unsere GEM die Trümmer dann abholt. Vor ein paar Wochen sah ich beim Vorbeifahren, wie ein 741Q herausgetragen wurde, als ich gedreht hatte, waren schon Jugendliche dabei, das Gerät zu zertreten.
    Die Tragik dabei ist, daß das Gerät bis dato 100% in Schuss war (dies bestätigte mir der Enkel des verstorbenen Besitzers, der Großvaters Wohnung ausräumte).
    So schluss mit off-topic, nun zum Eigendlichen:


    Ich würds wirklich mal mit Schmieren versuchen, etwas Ähnliches hatte ich bei einem Dreher eines Bekannten und das ging nur durch Schmieren weg.


    Gruß
    Markus

    Gruß
    Markus

  • WAS? Da wurde ein guter 741Q zertreten? Dachten die etwa, das wäre ein funktionsloses Gerät? Alleine für die Haube hätte ich bestimmt 15 € gezahlt, da meine leider nicht mehr schön ist. Also die Jungs hätte ich mal ganz gepflegt gescheucht. X( Aber das ist eines der Probleme in der Gesellschaft, sie kennt keine Werte mehr. :rolleyes: Da denkt man, die sind aufgeklärt darüber, was diese Spieler zum Teil bei eBay noch bringen, aber offenbar werden die Jugendlichen immer "doofer" und interessieren sich nur für das Rasseln (Musik kann man es kaum mehr nennen) aus schrottigen (Beipack-)Ohrstöpseln bei ihren IPods oder Handys.

    MfG
    Stefan


    CT 19 NB, CV 121 NB (schwarze Front), C 919 S, CK 6 NB 1209 M71/M91 (im Wechsel), CS 741 Q (Anthrazith) MCC-120, CS 601 NB M20E, 1228 in WEGA 3231 Grado XG

  • Hallo,
    kurze Rückmeldung zu meinem Problem, Abschaltautomatik funtioniert wieder!
    Nachdem ich mit ölen/fetten an den Stellen die explizit dafür vorgesehen sind, nicht so recht weiterkam habe ich doch mal den Steuerpimpel, mit einem Stück Abisolierung erneuert. Ich habe dieses Stück in etwa auf die gleiche Länge wie das Original abgeschnitten, und mit Hilfe einer Pinzette ohne den Haupthebel auszubauen, aufgesetzt. Dabei ist mir erst mal die eigentliche Funktion klargeworden! Der Steuerpimpel läuft in einer Art Nut unter dem Haupthebel. Allerdings hat der Haupthebel den Steuerpimpel, gar nicht berührt, er ist sozusagen darüber hinausgelaufen. Also habe ich die Schraube an der der Haupthebel befestigt ist, weiter eingedreht. Hmm, nach ca. 20 verschiedenen sehr zaghaften Einstellungen, hat er endlich wieder abgeschaltet so wie es sein soll.
    Dann war aber das nächste Problem da, nun ist der Tonarm von Platte gerutscht da er etwas zu weit vorne aufgesetzt hat. Es ist schwer zu beschreiben, der Arm hat dabei immer einen kleinen Ruck bekommen. Der Haupthebel war nun etwas zu fest, also habe ich die Schraube wieder in Nuancen herausgedreht, gerade soweit das die Abschaltautomatik noch funktioniert. Den Rest der Justierung habe ich dann an dem Excenter für die Abschaltung vornehmen müssen, was dann zum eigentlichen Ergebnis geführt hat.
    Wie dem auch sei, die Mechanik läuft jetzt wieder einwandfrei! Hat zwar einige Tage/Stunden gedauert, aber dafür war der Lerneffekt riesengross.
    Nochmal danke für Eure Tips, denn ohne wäre ich mit Sicherheit noch nicht am Ziel. :)


    Gruss
    Robert

  • Hallo,


    ich wollte mich zu diesem Thema auch nochmal zu Wort melden. Ich hatte nämlich genau das gleiche Problem wie Robert mit meinem 628.
    Ich konnte das Problem mit der Serviceanleitung des 627Q (siehe Beitrag von renntiger) beheben.


    Ich konnte den Abstellpunkt mit der in sigma's Beitrag markierten exzentrischen Schraube verstellen.


    Beim 628 sieht das ganze so aus.



    Gruß Jan

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