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1. Schritt: Nassschliff per Hand
- Arbeitsplatz mit Geschirrtüchern auslegen. Wenn diese feucht sind rutscht die Haube nicht weg, gleichzeitig wird verhindert, dass die Haube beim Arbeiten durch aufliegen auf Schleifpartikeln verkratzt wird.
- Die Kunststoffkiste als stützende Unterlage für die große Oberseite ebenfalls mit einem Geschirrtuch abdecken
- Schleifpapierbögen vor Nutzung einige Minuten in Wasser einlegen
- pro Körnung einmal ganze Haube (innen und außen) nass per Hand schleifen, dann erst weiter zur nächsten Körnung, da ansonsten grober Schleifstaub vom groben Schleifen Kratzer auf bereits mit feiner Körnung geschliffenen Flächen verursachen könnte
- mit Innenseite beginnen, da ansonsten die Außenseite, wenn diese zuerst bearbeitet wird, beim Schleifen der Innenseite wieder zerkratzt werden könnte
- beim Schleifen immer wieder, mehrmals pro schleifender Fläche das Schleifpapier überprüfen, inwiefern sich feine Partikel aus abgetragenem Material und gelöstem Schleifmittel unter dem Schleifpapier gebildet haben (wie kleine Sandkörner) und diese ggf. durch Eintauchen des Schleifpapiers ins Wasser oder Abwischen mit einem Lappen entfernen, da diese die Oberfläche sonst gröber verkratzen als sie der Körnung entsprechend fein zu schleifen.
- Beim Schleifen immer wieder Wasser auf die Fläche sprühen um Schleifpartikel wegzuspülen
- WICHTIG: Nie in kreisenden Bewegungen schleifen sondern immer in eine festgelegte Richtung (horizontal ODER vertikal). Keine Sorge, dabei ist gewollt und wichtig, dass man die Schleifrichtung einer Körnung an den Schleifspuren erkennt. Bei der nächsten Körnung die Schleifrichtung um 90 Grad ändern (Bsp. wenn mit 1500er Körnung horizontal, dann mit 2000er Körnung vertikal ). Man schleift also quer zu den Schleifspuren der vorangegangenen Körnung. Ziel ist es, dass die Spuren der vorangegangenen Körnung nicht mehr zu erkennen sind und nur noch die Spuren der aktuellen Körnung zu sehen sind. So weiß man genau welche Schleifspuren von welcher Körnung stammen und kann so lange mit der aktuellen Körnung arbeiten bis alles ein einheitliches Schleifbild hat, das mit jeder Körnung immer feiner wird, bis am Ende des ganzen Schleifens ein feiner gleichmäßiger Nebel entsteht. Würde man mit jeder Körnung in kreisender Bewegung schleifen, das habe ich beim ersten Versuch gemacht, hat man am Ende ggf. tausende Schleifspuren unterschiedlicher Tiefe und kann, insbesondere als Laie, nicht beurteilen welche Spuren von welcher Körnung verursacht wurden, wie tief die Spuren sind und viel wichtiger, mit welcher Körnung diese am besten zu beseitigen sind ohne weitere Schäden anzurichten. Da ein sehr feine Körnung nicht in der Lage ist tiefere Kratzer zu entfernen, eine gröbere Körnung bereits fein geschliffenen Flächen wieder zerkratzt ist es eine fast unendliche Arbeit die kreisrunden Schleifspuren durch Nacharbeiten zu beseitigen. Deshalb der Trick mit dem Ändern der Schleifrichtung pro Körnung. Dies ist gerade bei den schmalen seitlichen Flächen teilweise mühsam, ist nach meinen Erfahrungen aber in der Summe weniger Arbeit bei einem besseren Ergebnis.
- Ggf. Kann man auch einige der o.g. Körnungen überspringen bspw. 1500 → 2500 → 3000 → 5000, muss dann jedoch mit den verwendeten Körnungen länger an einheitlichen Schleifbildern pro Körnung arbeiten.
- Ggf. Kann man auch auf das Schleifen mit feineren Körnungen verzichten, beispielsweise nur bis 3000er Körnung schleifen, und entsprechenden Abtrag und einheitliche Schleifbilder in den ersten Schritten des nachfolgenden Polierens herstellen, dann muss die verwendete Politur jedoch in der Lage sein entsprechenden Abtrag zu leisten (dieser wird bei qualitativ hochwertigen Polituren vom Hersteller angegeben, siehe Abschnitt Polieren). Das bedeutet aber auch, dass man dabei mehr Material, Kosten, Zeit, Können beim Polieren aufbringen muss. Da ich vom Polieren wenig verstehe, habe ich mich dazu entschlossen bis zu einer möglichst feinen Körnung zu schleifen, so dass beim Polieren bereits eine möglichst feine Ausgangssituation besteht. Darüber hinaus werden meines Erachtens generell bei Schleif-, Lackier- Polierarbeiten, bis auf wenige Ausnahmen, die Ergebnisse um so besser, je feiner man die Oberfläche bearbeitet.
2. Schritt Polieren mit Maschine
- Meine Versuche mit der Hand, einfachen Poliertüchern, Autopolitur aus dem Baumarkt oder Acrylpolituren haben für mich kein zufriedenstellendes Ergebnis geliefert. Zwar war es mir möglich den Schleifnebel weg zu polieren und eine transparente Fläche zu erhalten, beim Blick gegen einen Lichtquelle blieb diese jedoch immer leicht verschwommen, wie Unterwasser und es waren Mikrokratzer sichtbar. Deshalb habe ich ausschließlich mit der o.g. Maschine poliert, nichts mit der Hand, dabei Flächen mit 50mm Polierteller + Polierpads, Ecken mit Polierkegeln
- Reihenfolge der bearbeiteten Flächen: Innenseite Seitenflächen → Innenseiten Ecken → Innenseite Decke →Außenseite Seitenflächen → Außenseite Decke
- Bei der Auswahl der Politur ist es wichtig ganz genau zu wissen bis zu welcher Körnung die Politur in der Lage ist Schleifspuren zu entfernen. Bei Profipolituren ist dies angegeben. Bei anderen, von mir getesteten Polituren war diese Angabe nicht zu finden, was u.a. dazu geführt hat, dass ich mit einer Acrylpolitur meine vorher mit einer Baumarktautopolitur bearbeiteten Fläche erneut zerkratzt habe. Durch Angaben zum Schleifgrad kann man seine Schleif- und Polierarbeiten aufeinander abstimmen, wobei diese Angabe des Abtrags der Politur natürlich ideale Bedingungen benötigen. Als Laie habe ich mich nicht daran orientiert, sondern sicherheitshalber „zu fein“ geschliffen, bevor ich poliert habe.
- Letztendlich war meine Abfolge der Verwendung wie folgt
- 1 Heavy Cut Politur auf mittlerem Polierpad
- 2 Medium Cut Politur auf hartem Polierpad
- 3 Medium Cut Politur auf mittlerem Polierpad
- 4 Medium Cut Politur auf weichem Polierpad
- 5 Finish Politur auf mittlerem Polierpad
- 6 Finish Politur auf weichem Pad
- Immer alle Flächen mit einer Politur Polierpad Kombination polieren, erst dann mit der nächsten Kombination aus Politur und Polierpad starten
- Immer in Kreuzschliff polieren, d.h. anders als beim Schleifen, jede Fläche pro Politur Polierpad Kombination mehrmals vertikal UND horizontal im Wechsel abfahren
- Polierpads immer wieder, mehrmals pro bearbeiteter Fläche und Politur Polierpad Kombination, kontrollieren ob sich das Gewebe mit Abrieb zugesetzt hat, zu erkennen an Schmierspuren um den Mittelpunkt des Pads → Wenn zugesetzt, Pad wechseln oder, wenn nur eins vorhanden, kurz unter Wasserhahn ausspülen, auswringen und neu mit Politur benetzen
- Jede Fläche polieren bis sich Politur auflöst, dabei milchig bis transparent wird. Dabei kann es vorkommen, dass sich in einer Richtung des Polierens mit dem Pad dickere Spuren bilden die sich nicht auspolieren lassen, diese dann mit einem Poliertuch wegwischen
- nach jedem Polierdurchgang Politurreste mit Poliertuch entfernen, geht auch feucht, da anschließend weiter poliert wird
- Polierpads und verwendete Tücher nach jedem Wechsel der Politur austauschen oder auswaschen
- Nach dem letzten Polierdurchgang größere Rückstände mit Poliertuch abwischen und Polierfilm mit dem Poliertuch auspolieren, anschließend mit Spiritus Fensterreiniger und weichem Tuch reinigen
Alle Angaben sind ohne Gewähr. Ich kann nur sagen wie ich es als Laie und letztendlich nach zig Try & Error Versuchen gemacht habe. Ob fachlich richtig kann ich nicht beurteilen. Wobei ich mir ziemlich sicher bin, dass es auch weniger aufwendige Lösungen gibt. Daher bin ich froh über konstruktive Kritik, da ich mit meiner Odyssee gerne hilfreich bin jedoch keine Fehler weiter verbreiten will.
Und zu guter Letzt sei noch gesagt, ich bin nach wie vor im Besitz der Poliermaschine. Wenn also jemand hier im Forum so ein Gerät für seine Plattenspielerhaube benötigt, bin ich gerne bereit irgendeine Lösung mit Pfand o.Ä. zu finden um gegen Übernahme der Versandkosten das Gerät zu verleihen. Zubehör wie Polierpads und Politur sind natürlich Verbrauchsmaterial und müssten selbst besorgt werden.
So und nun suche ich Weiter nach einer Anleitung zur Reparatur des Antiresonators, da meiner völlig unten aufgelegen hat und mir beim Versuch der Reparatur das Innenleben in Einzelteilen entgegen kam. Zwar habe ich hier eine neue Feder liegen, doch dazu müsste ich wissen wie diese zu biegen ist und wie das ganze wieder zusammenzubauen ist. Die alte Feder ist wohl als Vorbild nicht zu gebrauchen, da diese wohl vom Vorbesitzer mangels Sicherung völlig verbogen wurde. Wenn also jemand auch hier einen Tip hat, wäre ich dankbar.
Bleibt Gesund
Tobias