Meinen CS455 habe ich im Januar 1995 gekauft. Fehrenbacher hat ja soweit ich weiß 1993 übernommen. Auf meinem Handbuch steht allerdings "Dual Türkheim" was hat es denn damit auf sich? Ist meiner dann doch noch kein Fehrenbacher? Aber ich dachte in St. Georgen wurde durchgehend seit Dual Gründung produziert oder war das Werk nach der damaligen Insolvenz erst mal zu und es wurde wo anders produziert?
Hallo Frank,
als gegen Ende der 80er Jahre (ca. 1988) Dual von Thomson an Schneider verkauft wurde, hat es nochmal einen Anlauf mit neuen Plattenspielerentwicklungen gegeben. Damals entstanden die Modelle CS 455 und Co. Diese werden genrne als Fehrenbacher-Geräte bezeichnet. Das ist aber eigentlich nicht korrekt. Diese Serie wurde von Dual (damals noch in St. Georgen ansässig) entwickelt und auch gefertigt. Die Basis dieser Geräte (also die Metall-Platine mit der ganzen Plattenspielermechanik) war sogar noch eine Entwicklung aus der Thomson-Dual-Zeit (ca. 1983).
Als sich dann Schneider ca. 1993 dazu entschloss den Dual-Standort in St. Georgen zu schließen und den Firmensitz von Dual an den eigenen Standort in Türkheim zu verlagern, kam dann Fehrenbacher ins Spiel. Schneider wollte weiterhin Plattenspieler unter der Marke Dual liefern, aber keine Fertigung mehr dafür unterhalten. So hat man Teile der bestehenden Dual-Produktionsstraße der Firma Fehrenbacher überlassen. So konnte Fehrenbacher die Auftragsfertigung dieser Spieler übernehmen. Aus dieser Zeit dürfte Dein CS 455 stammen. Daher steht auch Dual-Türkheim als Herstellerfirma auf dem Typenschild. Als dann so um 2002 auch die Firma Schneider insolvent wurde, hat Fehrenbacher zunächst in Eigenregie diese Plattenspielerserie produziert und auch verkauft. Das geschah ohne Markenrechte aber unter Duldung des Schneider-Insolvenzverwalters. Später gewährte dann die DGC GmbH als neuer Markeninhaber der Firma Fehrenbacher eine einfache Lizenz für die Produktion diverser Plattenspieler unter der Marke Dual.
Viel genauer und im Detail kann man die Geschichte in Norbert Kotschenreuthers Buch nachlesen. Diverse Presseberichte oder im Netz kursierende Berichte sind hingegen mit Vorsicht zu genießen. Da hat sich jeder seine eigene Geschichte mit einer großen Portion Halbwissen zusammengezimmert
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Das Einzige was ich mich noch frage es steht nur im Artikel dass die DGC 2021 die neue (CS) Serie entwickelt hat. Aber wer hat dann die DT Serie entwickelt? Die war doch auch von DGC?
Die DT-Serie von DGC (heute Dual GmbH) ist keine homogene Produktserie. Es wurden nach und nach Modelle kreiert, die die verschiedenen Bedürnisse von Vinyleinsteigern abdecken sollte. Die verschiedenen Modelle sind leicht oder teilweise stärker angepasste Geräte aus dem Baukastensystem des asiatischen Partnerbetriebes.
Gruß Alfred